36. Rhein-Ruhr-Marathon Duisburg, 2019
Sonderlich viele warme Tage gab es dieses Jahr noch nicht, pünktlich zum 36. Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg sollte die Therometer die 30°C Marke überschreiten. Ein bisschen mulmig war mir bei der Vorhersage schon, schließlich laufe ich lieber bei kühlen Bedingungen und komme mit Hitze beim Laufen so gar nicht gut klar. Trotzdem bereute ich die Entscheidung vom HM auf den Marathon umgemeldet zu haben nicht. Tatsächlich war mir der Gedanke bei dem Wetter einen lockeren Marathon zu laufen deutlich lieber als mich an einer HM PB zu versuchen.
Ursprünglich sollte dies der Frühjahres Marathon meines Mannes werden. Leider liefen die letzten Wochen der Vorbereitung nicht wie gewünscht bei ihm. Erste eine Verhärtung in der Hüftmuskulatur und dann eine Erkältung zwangen ihn zum kürzer treten. Den Marathon gemeinsam in einem für ihn gemütlichen Tempo zu laufen sollte Plan B sei. Er wurde zwar rechtzeitig wieder fit, jedoch fehlten ihm ein paar wichtige Einheiten. Ich schaffte es zwar ihn zu beruhigen und davon zu überzeugen, dass die fehlenden Einheiten nicht ganz so wichtig sind und die erstrebte Zielzeit noch möglich. Jedoch war da noch kühleres Wetter vorhergesagt.
Noch am Sonntag früh beim Frühstück wusste er nicht was er machen soll. Alleine Laufen und eine möglichst gute Zeit bei den Bedingungen abliefern oder doch lieber sich mir anschließen? Ich überließ die Entscheidung ganz ihm, wollte ihn weder dazu drängen bei dem Wetter ans Limit zu gehen noch ihn von eigenen Ambitionen abbringen. In der S-Bahn von Düsseldorf nach Duisburg fiel sein Entscheidung den Marathon gemeinsam mit mir zu laufen. Er sah bei dem Wetter seine erstrebte Zeit als nicht drin und meinte, dass wir gemeinsam sicher mehr Spaß haben würden als das wenn jeder von uns alleine gegen die Hitze kämpft. Einen kleinen Kater hätte er vom Vorabend auch, das 2. Bier beim CL Finale angucken war eben doch zu viel.
Ich weißte darauf hin, dass er mit mir deutlich länger der Hitze ausgesetzt sein würde als wenn er alleine in einer für ihn defensiven Zeit läuft. Das war ihm jedoch egal, schließlich sei Hitze für ihn kein so großes Problem. Damit stand ein gemeinsamer Start fest.
Am Samstag waren wir schon im MSV Stadion Startunterlagen abholen und uns das Veranstaltungsgelände ansehen. Kannte uns daher mit den Örtlichkeiten etwas aus. Mit uns verließ auch ein anderer Läufer die Bahn, da er sich nicht auskannte begleitete er uns bis zum Stadion. Wir gingen direkt zur Aktionswiese, entledigten uns der langen Hosen, tätigten letzte Vorbereitungen und gaben schließlich die Kleiderbeutel ab. Es war alles relativ entspannt. Nervosität und Hektik wie bei anderen Wettkämpfen fehlten, vermutlich nicht nur bei mir. Wie mir war auch den meisten anderen klar, dass mit den Temperaturen Zeitziele revidiert werden müssen. Vorgenommen hatte ich mir eigentlich mit zwischen 5:50 - 6:00/km anzulaufen, neben dem Wetter machte mir jedoch auch mein Rücken Kopfzerbrechen. Seit Mittwoch hatte ich einen leichten Hexenschuss, nichts wirklich schmerzhaftes, machte sich hauptsächlich beim Hinsetzen und Aufstehen bemerkbar. Ich hoffte, dass es bis Sonntag wieder vorbei war. Donnerstag und Freitag war lauffrei, am Samstag früh war der einzige Lauf mit dem Rücken, es schmerzte zwar nicht, die Muskulatur im unteren Rücken und der Hüftregion war jedoch auch nicht wirklich entspannt. Also ein weiterer Grund es defensiv anzugehen. Plan war daher bis HM auf 4:15h anzulaufen und bei der HM Marke zu entscheiden, ob wir schneller oder langsamer weiterlaufen sollen. Mein Mann fand das auch vernünftig. Der Start verzögerte sich um einige Minuten. Vor uns wollten die Handbiker, Inliner und die Ekiden Staffel auf die Strecke, da diese jedoch noch nicht freigegeben war hatte man noch etwas Zeit sich mit den anderen Läufern zu unterhalten. Es waren einige bekannte Gesichter, mit denen wir schon in Düsseldorf die Strecke teilten, dabei, viele erfahrene Vielstarter. Alle hatten einen gehörigen Respekt vor den Temperaturen.
Als die Strecke endlich freigegeben wurde, ging es dann recht schnell. Mit nur 13 Minuten Verspätung durften auch wir Läufer auf die Strecke. Die Strecke wurde dieses Jahr neu vermessen und erwies sich als zu lang. Aus nostalgischen Gründen wurde jedoch die alte Startlinie beibehalten, die Zeitmessung fing jedoch einige Meter danach an. Waren es 40 oder 70m? Ich weiß es nicht mehr, wurde jedoch durch gesagt. Es war also ein fliegender Start, die Uhren starteten wir erst bei der Zeitmessmatte, dem offiziellen Start. Das Feld war mit gemeldeten 700 Marathonis recht überschaubar, wir standen bei den 4:15h Pacemakern, hatten jedoch nicht vor mit ihnen zu laufen. Beim Start war es schon recht warm, wenn auch noch nicht heiß. Ich habe das Glück Nachmittags laufen zu gehen und war damit die Temperaturen etwas gewöhnter, mein Mann jedoch geht erst am späten Abend, wenn es schon etwas kühler ist laufen, er hatte daher leider deutlich weniger Läufe bei wärmeren Temperaturen. Anfangs auf der Kruppstraßen hatten wir noch Schatten, aber schon am Ende des ersten Kilometers wurde die Straße breiter und sonniger. Die Sonne stand noch tief, brannte jedoch schon sehr intensiv, gab uns damit einen guten Vorgeschmack auf das was uns noch erwartet. Mit etwas Ehrfurcht liefen wir Richtung Bahnhof, unter den Gleisen durch, an der Oper vorbei zum Innenhafen. Das Feld war schnell sortiert und um uns eine kleine Gruppe mit ähnlichem Zeitziel, darunter auch zwei Herren, die für die 100km in Biel trainierten. Auf den ersten Kilometern waren wenige Zuschauer am Straßenrand, jedoch standen auch einige an den Fenstern und riefen zu uns runter und mein Mann zu ihnen hoch. Durch die Verzögerung beim Start war ich schon recht durstig und sehne den ersten Verpflefgungspunkt herbei. Am Innehafen kam dann auch der erst privater Getränkestand. Ich war zwar dankbar für das Wasser, Leitungswasser statt mit Kohlensäure wäre mir jedoch lieber gewesen. Das gab es dann aber auch gleich beim wenige Meter entfernten offiziellen VP. Meine Taktik war jede VP mit zunehmen. Bisschen was Trinken, jedoch hauptsächlich Wasser über den Kopf und auf den Körper. Einen Schwamm hatte ich dabei, auch eine Kappe, beides tunkte ich jedes mal in den Wassereimer und schöpfte so viel Nass wie möglich. Die Rechnung ging auch gut auf, die regelmäßige Abkühlung half mir sehr die Körpertemperatur und damit auch den Puls niedrig zu halten. Mein Mann hatte keine besondere Strategie, auf Schwamm und Kappe verzichtete er.
Nach dem Innenhafen ging es zur Ruhr und über sie drüber in den Hafen. Hier nun war es deutlich sonniger, keine Häuser mehr, die uns Schatten spendeten, keine Zuschauer, die uns anfeuerten. Eine Samba Band und eine VP waren das Highlight in diesem Abschnitt. In einem so frühen Zeitpunkt des Rennens war das jedoch verkraftbar. Bei KM12 wurde es wieder städtischer und somit auch schattiger. Jedes bisschen Schatten wurde genutzt, wodurch die abgesperrten Straßen oft ungenutzt blieben, wir Läufer nahmen lieber den schattigen Gehweg. Wir liefen an einem Kunstmarkt auf dem Meidericher Marktplatz vorbei, unter der Autobahn durch zum Nordhafen, dort bei KM16 brauchte auch schon der erste Läufer Hilfe von den Sanis. War wohl nichts schlimmes, er saß und wurde mit Wasser versorgt. Mein Mann meinte, dass es schon früh anfängt und wohl noch einige treffen werden würde.
Vom Nordhafen ging es zum Rhein auf die Friedrich-Ebert-Brücke und nach Homberg. Hier kannte ich mich etwas aus, war ich doch in der Jugend sehr oft bei der Duisburger Verwandtschaft. Es gab nun auch mehr Zuschauer. Die Fußgänger Zone war belebt, im Pub und Cafes hatten es sich die Zuschaer bequem gemacht und feuerten uns tatkräftig an. Wir freuten uns über jeden einzelnen, taten dies auch kund. Ich animierte die Zuschauer dort und anderswo oft die Welle zu machen. Nach der Fußgängerzone kamen die ersten privat aufgestellten Gartenduschen, die ich sehr gern in Anspruch nahm. Am Ende animierte mein Mann ein paar Kinde mit zu laufen, sie ließen sich nicht lang bitten und begleiteten uns mind. 200m lang.
Nun ging es runter zum Rhein und zur Halbmarathon Marke. Es war an der Zeit in sich zu horchen und zu entscheiden, wie es nach dem HM weiter gehen soll. Es lief sich gut, der Puls war niedrig und lag im Schnitt bei 81%, mit den Temperaturen kam ich besser klar als erwartet. Die Abkühltaktik funktionierte. Ohne den Hexenschuss wäre die Pace ideal gewesen, Schmerzen hatte ich zwar keine, die Muskulatur war aber schon deutlich erschöpft. 10km hätte ich die Pace sicher noch durchgehalten, was aber danach? Ich hatte große Zweifel, dass die Muskulatur im unteren Rücken, Gesäß und Hüfte solange durchhält. Die Temperaturen wurden auch immer heißer. Die Halbmarathon Marke durchliefen wir mit 02:07:27, quasi eine Punktlandung. Mein Mann sah mich fragend an und ich sagte: "Wir nehmen Tempo raus und lassen uns bei den Verpflegungspunkten deutlich mehr Zeit. Meine Quälbereitschaft ist irgendwo bei 0" Er erwderte: "Wieso solltest du dich quälen, wenn ich mich drücke? Lass uns so laufen, dass auch du es genießen kannst". Da alle Zeitziele damit über Board geworfen wurden, nahm ich mir auch die Zeit aus zu treten. Sollte nicht das letzte Mal an dem Tag sein. Unsere Gruppe zog ohne uns weiter, auch die 4:15h Pacemaker liefen in dem Moment an uns vorbei. Jedoch nicht nur an uns sondern auch an unserer Gruppe, zu der wir relativ rasch wieder aufschlossen. Bei der nächsten VP ließ ich mir nun deutlich mehr Zeit, ich glaube dort gab es auch neue/zusätzliche Schwämme, ich nahm gerne einen weiteren mit, den ich von nun an immer nass machte und in den Nacken steckte. Inzwischen war ich komplett durchnässt. Von Scheitel bis zur Sohle war alles nass. Die Schuhe waren vollgesaugt, ich fürchtet jeden Moment Blasen zu bekommen. An allen neuralgischen Stellen hatte ich mich eingecremt um Aufschürfungen zu vermeiden. Bisher hielt es gut, ob das so bleiben würde? Mein Mann klagte schon, dass er sich aufgerieben hätte.
Wir liefen durch die nächste Fußgängerzone, auch hier war viel einiges los, neben den Zuschauern in den Cafes war auch eine Kapelle zu gegen um uns anzufeuern. Die Steigung zur Brücke der Solidarität habe ich erst wahrgenommen als wir schon fast drauf waren. Insgesamt empfand ich die Strecke zwar als wellig, im Sinne von ständiges auf und ab, aber nie als besonders anstregend/steil/heftig. Der VP nach der Brücke kam mir sehr gelegen, die Sonne war auf der Brücke fand ich schon sehr extrem, auch der Wind war nun deutlich stärker. Jeder VP wurde von einem Duisburger Verein betreut, am Anfang des Versorgungsbreichs wurden wir mit einem Schild auf den zuständigen Verein hingewiesen, was ich immer sehr nett und persönlich fand, nicht ganz so anonym wie bei anderen Läufen. Da wir nun langsamer unterwegs waren nahmen wir uns auch die Zeit ein paar Worte mit den Helfern zu wechseln und uns zu bedanken.
Ab Km28 teilten wir uns die Strecke mit den HM Läufern, es wurde also deutlich voller. Auch sie hatten eine schwere Aufgabe vor sich. Wir liefen quasi in die letzten HM Läufer, viele Laufneulinge und ungeübte, hinein. Viele waren schon sehr am Limit obwohl noch nicht so lang unterwegs. Auch bei uns lief es nun nicht mehr ganz so gut. Neben den Aufschürfungen deuteten sich bei meinem Mann nun auch Krämpfe an. Er hatte deutlich weniger getrunken als ich und sich auch nicht so konsequent runter gekühlt, dies rächte sich nun. Zum Glück gab es nun auch Iso und Cola an den Verpflegungsständen. Ich reichte ihm jedes mal einen Becher, um sicher zu stellen dass er mehr trinkt, machte er nur widerwillig. Bis KM35 ging es im Gegenwind durch den Süden Duisburgs. Der Wind kam mir sehr gelegen, kühlte er doch zusätzlich zu den vielen Duschen. Leider vernachlässigte mein Mann nach wie vor das sich runterkühlen und nahm das Angebot der Duisburger nicht so intensiv in Anspruch wie ich. Ich war froh letzten Sommer ein paar Mal Koppeltraining mit Schwimmen und Laufen gemacht zu haben. Tropfnass durch die Gegend zu rennen machte mir so gar nichts aus also nahm ich jede Dusche dankbar an. An einer privaten Verpflegung scherte ein Läufer vor uns aus. Nein, er wollte kein Becher Wasser vom Tisch, der für die Läufer bereitgestellt wurde, sondern ging zu den Bewohner des Hauses, die es sich auf dem Gehweg gemütlich gemacht hatten. Man bot ihm noch mal was zum Trinken an, er lehnte ab, zeigte jedoch auf die Zigarette eines Zuschauers. Dieser reichte ihm die Kippe, er hockte sich hin und rauchte gemütlich bevor er sich wieder dem Lauf widmete. Es ging ein letztes mal hoch, diesmal über die Autonbahn, und dann waren wir auch schon auf dem letzten Teil. Nun ging es vom südlichsten Punkt zurück zur Arena. In der nächsten, oder war es die übernächste, Einfamilienhaussiedlung war unter den Zuschauern auch Helga. Helga hatte Geburtstag und feierte am Streckenrand mit uns alle zusammen, darauf machte uns ein großer Banner aufmerksam. Ich rief "Happy Birthday, Helga" Helga stand auf, verbeugte und bedank sich. Mein Mann war ganz still. Ich merkte, dass es ihm so gar nicht mehr gut ging. Er war deutlich am kämpfen. Ich blickte auf die Uhr, ist die 4:21h vom meinem Debüt noch drin? Nein, ist sie nicht. Die 4:25h? Nur wenn wir nun keine Pausen mehr machen und eine flotte EB hinlegen. Ich blickte wieder zu meinem Mann, nein, das wäre zu viel. Ich war noch am Überlegen da hielten wir schon an der nächsten VP. Mein Mann meinte "lauf alleine weiter". Ich erwiderte "Nein! Mit gehangen, mit gefangen" und blieb bei ihm. Er dehnte sich etwas, versucht sich zu lockern, jedoch war nun auch sein Kreislauf am limit. Trotzdem liefen wir weiter. Waren nun auf der letzten langen Gerade. Ein Motorradkamera Team fuhr vor uns ich alberte mit dem Kameramann, gab ein kurzes Interview. Als er weg fuhr blickte ich noch einmal auf die Uhr und sagte "Nur noch 2km, gleich sind wir im Stadion. Die 4:30h lassen wir uns nicht mehr nehme" Ich zog nun das Tempo leicht an, mein Mann folgte. Wir liefen an der vorletzten Ampel vorbei, die nächste sah man schon. Ich zu ihm "nur noch bis zur Ampel, dann geht es auch schon nach rechts zum Stadion". Wir bissen uns durch, bogen ab, liefen an einem Sportplatz und dem Stadion Parkplatz vorbei. Hier standen nun deutlich mehr Zuschauer. Jemand reichte und ein Bier, wir lehnten an und liefen weiter. Liefen nun ins Stadion hinein. "Nur noch eine halbe Runde" sagte ich zu meinem Mann und zeigte auf die Ziellinie. Meine Kappe nahm ich nun vom Kopf und freute mich auf den Zieleinlauf. Bei 4:28:18 liefen wir über die Ziellinie. Für meinen Mann war es höchste Zeit, er war ziemlich fertig und musste sichtlich nach Luft schnappen. Es dauerte eine Weile bis wir ein paar Schritte weiter gingen um unsere Medaillen entgegen zu nehmen. Für mich gab es zu dem auch einen Rose. Wir gingen direkt weiter auf den Rasen, wo sich mein Mann sofort hinlegte, da er heftige Krämpfe hatte. Ich dehnte sein Bein während uns eine Kamera filmte. Für meinen Mann war es auf den letzten Kilometern ein sehr hartes Rennen. Er hatte die Bedingungen als auch die Zeit, die es mit mir brauchte, deutlich unterschätzt. 4,5h ohne Gewöhnung an die Sonne laufen ist kein Zucker schlecken, auch wenn man afrikanisches Blut hat. Im Nachhinein meinte er, dass es sein härtester Marathon war. Die Arena konnte wir nicht wirklich genießen, wir schauten zu dass wir schnell in den Schatten kamen. Ich besorgte uns etwas zu trinken während mein Mann versuchte Krämpfe und Kreislauf in den Griff zu bekommen. Sanis und Massage lehnte er jedoch ab. Wir ruhten uns relativ lange aus, ich holte noch mal was zu trinken, diesmal alkfreies Weizen. Die Biel Läufer sahen wir hier noch einmal, sie kamen kurz vor uns ins Ziel. Auch eine Dame sahen wir wieder. Ihr begegneten wir immer wieder auf der Strecke, sie war etwas langsamer unterwegs als wir, Wir überholten sie ständig und sprachen mit ihr, an den VP lief sie dann wieder an uns vorbei. Sie meinte wir wären ihr immer ein Fixpunkt gewesen und hätten sie ständig motiviert und gezogen. Sie bedankte sich dafür sehr bei uns. Irgendwann ging es dann wieder bei meinem Mann, wir holten unserer wohlverdienten Finisher Shirts ab und gingen zu Aktionswiese. Dort pausierten wir noch einmal für eine ganze Weile, ruhten uns aus, sprachen über den Lauf. Meine wohlverdiente Medaille ließ ich mir auch gravieren. Finisher Shirt und Gravur waren inklusive. Wir waren noch eine ganze Weile auf dem Areal, gingen danach zum Kanu Sprint Welt Cup, der ein paar 100m weiter stattfand und sahen uns in Ruhe die letzten Wettkämpfe an.
Den restlichen Tag verbrachten wir auch auf dem Areal. Der Sportpark Wedau hat uns sehr gut gefallen. Sowas hätten wir auch gern bei uns. Der Marathon war eine klasse Veranstaltung. Hervorragend organisiert. Sowohl Strecke, Zuschauer als auch Stimmung haben uns sehr gut gefallen. Wir werden den Marathon sicher wieder laufen. Mein Mann meinte, dass die Strecke auch eine PB hergeben würde, wenn denn auch mal Termin/Wetter stimmen würden. Bei solchen Temperaturen jedoch nie mit Zeitziel.
Zielzeit Netto war 04:28:17, Brutto 04:29:03
Bei den Frauen bin ich 45. von 108 geworden. In der AK40 9. von 20. Gesamt 311. von 548 gefinishten und 700 gemeldeten Läufern. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich mich dafür so gar nicht quälen musste und es ehr locker angegangen bin. Mein Puls lag im Schnitt bei 82%, war also ehr auf dem Niveau eines härteren Langen als eines Marathons. Mein Mann hat wohl ein bisschen was dazu gelernt, insgesamt hat es jedoch auch ihm sehr gut gefallen.
Loben muss ich meine Materialauswahl. Insbesondere meine Schuhe und Socken. Obwohl ich ab Ende erstes drittel nasse Füße hatte, kam ich ohne Blasen durch. Bei den Schuhen liebäugelte ich mit den Altra Escalante, die ich relativ neu habe aber auch sicher einen Marathon in ihnen laufen könnte. Entschied mich jedoch gegen sie, da sie nicht all zu atmungsaktiv sind. Selbiges trifft auch auf die Adizero Prime zu, die eigentlich dran wären, so griff ich wieder zu meinen Adios 3, die goldrichtig waren. Guter Grip unter den Duschen, der Fuß stand auch nie lang im Wasser, da es gut aus dem Schuh abfließen konnte. Bei den Socken war ich mir noch unsicherer, zuhause konnte ich mich nicht entscheiden und packte gleich 5 unterschiedliche Paare ein. Am Marathon morgen entschied ich mich dann für die Craft Stay Cool Socken, das sind ganz dünne, nur wenig dicker als Feinsöckchen. Auch diese Wahl war sehr richtig, da sie sich so kaum mit Wasser vollsaugen konnten, durch den engen Sitz gab es auch keine Reibung. Um Aufschürfungen und Blasen zu verhindern nutze ich den Compeed Anti Blasen Stick, auch dieser hat sich bewährt. Ich bin nicht nur ohne Blasen sondern auch ohne Aufschürfungen durchgekommen. Mein Mann hatte Vaseline genommen, die bei ihm leider nicht lange hielt. Sehr gut hat sich auch meine Kappe geschlagen. Sie hatte ich quasi in letzter Minute besorgt, da meine gute hin ist und ich die andere letztes Jahr verloren hatte. Vorort konnte ich keine Kappe finden, die mir gefiel also musste ich online ordern. Ich wollte unbedingt eine helle mit dunklem (blendfreiem) Schirm. In der engeren Auswahl war eine Odlo mit viel Netzmaterial und eine Nike mit mehr Stoff und Lüftungslöchern. Ich entschied mich für letztere, da ich fürchtete, dass zu viel Netzstoff ein Wasserschöpfen verhindern würde. Wie sich die Odlo geschlagen hätte, weiß ich nicht, die Rechnung mit der Nike nicht nur geschützt sondern auch immer einen nassen und kühlen Kopf zu haben ging jedoch auf. Das waren sehr gute Entscheidungen, die ich mir unbedingt für den nächsten Hitzewettkampf merken muss.
Nun heißt es ausruhen, bevor es in die Planung des nächsten Marathon geht
Danke euch allen für das Daumen drücken und die Glückwünsche. Den Bericht musste ich nun zum Zweiten mal schreiben, hat nicht nur gedauert sondern auch arg lang geworden
Edit: Am Montag haben wir eine Hafenrundfahrt gemacht. Dabei habe ich meinen Mann auf die Skulptur Rheinorange hingewiesen und dass der Ultra "TorTour de Ruhr" mit 230km dort endet. Darauf meinte er nur, dass er am Sonntag seine Tortour de Ruhr schon hatte