Habe mich zusammen mit meinem Trainer zum Saisonabbruch entschieden.
Der entscheidende Impuls kam vom Trainer. Ich sagte ihm, dass ich mich aktuell einfach unfit fühle. Als Antwort kam von ihm: dann brich jetzt ab. Du bist in der Saison auf allen Distanzen von 800m bis 5km Bestleistung gelaufen und hast dich stellenweise immens verbessert. Lass dir diese schöne Saison nicht durch eine schlechte Nachsaison kaputt machen. Und damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe geliefert, als es wichtig war, alles andere wäre Nörgeln auf hohem Niveau.
Die Luft ist bei mir aktuell einfach raus, an den Füßen merke ich hier und da ein paar Wehwehchen, keine Spannung für Höchstleistungen bei Wettkämpfen.
Ich bin aber weder verärgert, noch deprimiert noch sonstwas, sondern freue mich auf neue Taten

Was ich daraus lerne? Beim nächsten Mal mache ich direkt eine richtige Saisonpause nach dem Saisonhöhepunkt


Ich baue jetzt wieder Grundlagen auf und lasse es 2020 wieder richtig knallen.
Grundlagen bedeutet in meinem Falle auch, dass ich kontinuirlich an meiner Schnelligkeit arbeiten muss.
Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass ich auf die lockeren Grundlagenläufe verzichten werde. Diese haben mir geholfen die guten Leistungen auf der Mittelstrecke abzurufen bzw. haben dadurch die intensiven Reize sehr gut gewirkt, die ich in Richtung Saisonhöhepunkt in geringem Umfang gesetzt habe.
Gestern standen 5x1000m mit 400m TP auf dem Plan.
Hier habe ich "gesündigt" und bin nur 3x1000m mit 400m TP gelaufen. Ich bin die ersten 1000m einfach zügig losgelaufen und es kam dabei eine 3:16 heraus.
Und dann habe ich mir zum Ziel gesetzt eine mentale Barierre zu durchbrechen: 1000er Intervalle unter 3:20.
Heraus kamen dann: 3:16/3:15/3:18
Auf Zwischenzeiten habe ich nicht wirklich geachtet, sondern bin einfach mal rein nach Gefühl gelaufen. Ich wollte wissen, ob mein Körper unter 3:20 laufen kann ohne dass ich ihn dazu immens prügeln muss

Natürlich war es währendessen schon sehr anstrengend, aber das Training sollte keine totale Abschusseinheit werden sondern mich einfach mental mit einem Erfolgserlebnis nach vorne bringen. Wenns schön ist, einfach aufhören

Die kurzfristig modifizierte Einheit hat ihren Zweck erfüllt, ansonsten werde ich aber natürlich darauf achten den Trainingsplan einzuhalten, hat ja bis jetzt immer gut funktioniert

Kleines "Luxusproblem" am Rande: meine bis dato mittellangen Läufe bestanden aus einer Strecke von ca. 13-14km. Da ich mittlerweile die lockeren DLs in 4:45 und schneller laufe, komme ich auf dieser Standardstrecke mittlerweile nur noch auf gut 65 Minuten. Für die kommende Vorbereitung muss ich mir also überlegen, welche Schlenker ich einbaue um auch mal auf 70 Minuten plus x für die lockeren DLs zu kommen
