Hiho

,
auch mal wieder eine Statusmeldung meinerseits. Zunächst einmal schnell meine vergangene Woche:
Tag |
Ist |
Anmerkungen |
Mo: |
63min Bodypump Langhantelkurs |
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Di: |
Laufen 13.4km (144HM) @5:23/km |
locker |
Mi: |
Laufen 9.8km (166HM) @5:18/km |
locker |
Do: |
Radtrainer 1:42:55h @200W NP
(52.9km 582HM @31.1km/h) |
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Fr: |
Laufen 6.4km (91HM) @4:32/km |
Versuch die Schrittfrequenz zu erhöhen ...
... der eher zur ungewollten Pace-Erhöhung geführt hat. |
Sa: |
Radtrainer 53:06h @204W NP
(24.4km 495HM @27.6km/h) |
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So: |
Laufen 22.2km (392HM) @5:00/km
mit 6x[4' bergan + 4' bergab] |
Bergintervall-Gruppentraining |
==> |
51.8km Laufen, 77.4km Radtrainer, 1:02h Fitness |
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Über die Woche selbst gibt es nichts groß zu berichten, die war komplett unspektakulär.
Extrem interessant und aufschlussreich war aber eine anderes Unterfangen, das ich Mitte der Woche gewagt habe: Ein lokaler Laufladen hier bietet seit einigen Monaten eine Laufstil und -effizenz Analyse auf dem Laufband an. Zuerst dachte ich, dass das bestimmt eine Marketing-Spielerei ist, bei der man sich auf das Laufband stellt und die Software einem dann sagt, welche überteuerten Schuhe und Einlagen man
unbedingt kaufen muss. Aber nachdem ich dann mal mit einigen Probanden gesprochen hatte, merke ich dass das offensichtlich doch eine "ernsthaft" Analyse ist, genau genommen folgendes System:
http://www.motionmetrix.se/3-products/results-summary/
Also habe ich dann doch mal einen Termin ausgemacht und mich auf's Laufband gestellt. Die meisten Erkenntnisse sind nicht wirklich neu, aber trotzdem seht interessant das mal objektiv gemessen zu sehen. Meine größten Baustellen sind wohl definitiv mangelnde Körperspannung und mangelnde Sprungkraft, was zu einer miserablem "elastic exchange" Wert führt. (Übertrieben ausgedrückt) komme ich letztlich zu weit vor meinem Körperschwerpunkt auf, sacke wie platter Ball in mich zusammen, verliere dabei einen Großteil der Energie, und mache abschließend aus der Hocke einen großen Sprung nach vorne. Das korreliert auch ganz gut mit meiner unterdurchschnittlichen Schrittfrequenz und sehr langen Bodenkontaktzeit. Ein weiterer - auch stark damit zusammenhänender Punkt - ist, dass ich wohl nahezu ausschließlich mit meinen Kniestreckern (vordere Oberschenkel) laufe und meine Kniebeuger (hintere Oberschenkel, hamstrings) so gut wie gar nicht einsetze. Auch das korreliert ganz gut mit meinen üblichen Muskelkater nach Marathons.
Eine weitere Erkenntnis ist, das mein Laufstil trotz dieser klaren Defizite insgesamt gar nicht mal so ineffizent ist. Man könnte quasi sagen, ich habe diesen eigenwillig Stil für mich perfektioniert. Das Problem ist jetzt nur, dass ich mit diesen Stil Tempomäßig schnell an eine Grenze stoße, über die er einfach nicht mehr sinnvoll skaliert. Und ein kurzer Versuch bei höherer Pace hat ergeben, dass ich bei schnelleren Tempo diesen Stil so beibehalte und nicht etwas automatisch in einen angebrachteren Stil wechsle. Dies korreliert auch wieder alles gut mit meinen langjährigen Beobachtungen: Bis zu einer gewissen Pace (irgendwo zwischen 4:00 und 4:30/km) kann ich recht effizient, problemlos und lange laufen, sobald ich aber versuche auch nur etwas schneller zu laufen, ist sehr schnell Ende mit lustig.
Bei einer weiteren Messung habe ich mich dann mal bewusst zu einer höherer Schrittfrequenz, nach vorne kürzere Schritte und (einen Ansatz von) Vorfußlauf gezwungen und viele der Messwerte waren wirklich schlagartig signifikant besser.
Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde mir für eine langfristige Verbesserung geraten, aktuell das Tempotraining erstmal sein zu lassen (da ich damit eh nur meinen aktuellen, 'falschen' Stil festige) und erstmal aktiv an meinen Laufstil und den muskuklären Grundlagen dazu zu arbeiten. Soll heißen, viel Core-Stability, Krafttraining für die Hamstrings, Sprungübungen, Berg- und Treppensprints. etc. Was genau ich daraus jetzt mache und wie genau ich das alles umsetzte, kann ich aktuell noch nicht sagen, gerade da das "kein Tempotraining" komplett gegensätzlich zu meiner bisherigen Planung ist. Aber anderseits klingt das schon alles sehr plausibel, und wenn ich wirklich noch mal einen längerfristigen Schritt nach vorne machen will, ist es wohl wirklich alternativlos an meinen Laufstil zu arbeiten. Und auch zu Verletzungsprävention könnte das beitragen, da es z.B. durchaus denkbar ist, dass meine letztjährigen Knieprobleme durch das Ungleichgewicht von Kniestreckern und -beugern begünstigt wurden.
Falls jemand neugierig ist, hier noch mal ein Ausschnitt aus den Messwerten:
(hellblau: normaler Laufstil; dunkelblau: bewusst verbesserter Lafstil)
Viele Grüße,
Matthias
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