mountaineer hat geschrieben:Das glaube ich eher nicht. Solange sie gut genug ist, um auf der Bahn vorne mitzulaufen (und das ist sie in der Form von gestern, die sie halt in den letzten 2 Jahren kaum je hatte), wird sie keinen Marathon laufen. Ein ernsthafter Umstieg zum Marathon ist ziemlich unflexibel, mit zwei großen Rennen im Jahr, vielleicht noch zwei bis kleineren Straßenläufen. Jedenfalls muss dann den großen Marathons alles untergeordnet werden. (Und von der Belastung/Verletzungsanfälligkeit wäre es vermutlich auch riskanter.)
Dagegen kann sie problemlos einen HM im Frühjahr und/oder Herbst zusätzlich zur Bahnsaison laufen, je nachdem, wie es passt/läuft. Koko dürfte auch durch Sponsoren etc. ausreichend abgedeckt sein, dass 25000 extra wie in Valencia zwar ganz nett, aber nicht lebensnotwendig sind.
Läufer haben halt auch Lieblingsstrecken; das dürfte auch ein Grund sein, dass jemand wie Alina Reh noch zögert, zum Marathon zu wechseln, obwohl es bei ihr sinnvoll wäre, schon für Paris Quali für Marathon zu versuchen, also spätestens im Herbst 23 einen zu laufen.
Sehe ich sehr ähnlich. Koko ist vom Karriereaufbau eigentlich ein absolutes Musterbeispiel. Sie hat die starken Unterdistanzen und das obwohl sie keinen gute Kick a la Laura Muir hat. Das öffnet ihr aber zu den langen Distanzen sehr viele Wege und sie setzt das wirklich beeindruckend um, zumindest wenn sie mal ein paar Wochen verletzungsfrei trainieren kann. Nach München schien sie ja etwas k.o. zu sein und von demher war die Leistung für mich überrasschend. Auf der anderen Seite zeigt es was möglich ist, wenn sie mal länger gut durchs Training kommt.
Ich denke auch, dass sie auf den längeren Bahnstrecken noch was offen hat und ihr die Zeit für die Straße aktuell nicht wegläuft. Vor allem sehe ich für viele Läufer*innen den Marathon schon begrenzt. Es gibt sehr wenige die über viele Wettkämpfe und eine lange Zeit gut durch kommen. Und da sehe ich Koko auch eher auf der (verletzungs)anfälligeren Seite.
Alina Reh hab ich gestern mit Hanna Klein live beim Crosslauf gesehen. Da hat die Hanna die Alina sehr ordentlich geschnupft und die Leistung war auch (glaub ich) nicht so der Brüller. Die Jungs bei mir aus dem Verein, die PBs um 15:00 auf 5.000m haben, waren deutlich schneller unterwegs. Ist natürlich nur ein tagesaktueller Status, aber irgendwie ist bei ihr jetzt schon länger der Wurm drin. Und wenn ich sehe wie Miriam Dattke beim EM-Marathon unterwegs war, da sehe ich tatsächlich auch für sie deutlich mehr Potenzial als auf den kürzeren Distanzen. Ich hatte immer gehofft, dass sie auf der Bahn nochmal einen Schub macht, aber so richt ging da die letzten Saisons nichts mehr nach vorne.