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Der Bauer und das liebe Vieh

Der Bauer und das liebe Vieh

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Moin,

das Thema - der Bauer und das liebe Vieh.
Bzw. in diesem Fall das eher nicht so liebe, kläffende, knurrende Vieh.

Ich wohne relativ ländlich und gehe zu Zeiten laufen, an denen man ziemlich alleine in der Pampa ist (i.d.R zwischen 5 und 6 Uhr morgens).
Typische Strecken gehen an schmalen Straßen bis hin zu Schotterwegen lang, die öffentliche Straßen sind (keine Privatwege!) aber nur spärlich besiedelt. Auch mal ein paar hundert Meter nix, dann wieder 1-2-3 Höfe usw.

Nun ist es mir gestern mal wieder nach längerer Zeit passiert, was ich zum Glück schon eine Weile nicht hatte.
Plötzlich steht unmittelbar vor mir auf der Straße ein wirklich großer (hüfthoch) kläffender, knurrender Hund, der aus einer Hecke gesprungen kam.
Keine Ahnung, wo die Viecher manchmal herkommen. Ich schätze, es sind Hofhunde, bei denen abends vergessen wurde den Zwinger abzuschließen.
Gestern war es eine Stelle, an der ich schon hunderte Male (sicherlich keine Übertreibung) längs gelaufen bin und das noch nie passiert ist.
Diese Hunde haben einen ausgeprägten Bewachertrieb und sehen mich offenbar als Eindringling in ihr Revier, das sich bis vor das Haus und auf die Straße erstreckt.

Um diese Zeit ist ja auch weit und breit kein Mensch zu sehen, geschweige denn Herrchen/Frauchen. Man hat die Stirnlampe an und weiß jetzt nicht. Licht an oder aus? Schnell weiter, langsam weiter, stehen bleiben? Angucken, weggucken?
Ich habe wirklich Angst, dass so ein Hund wirklich mal zubeißt und ich ziemlich hilflos alleine bin. Die schlimmste Situation war mal, als tatsächlich 3 (!) Hunde auf einmal von der Hofauffahrt kamen und mich umzingelt haben.

Zumindest gutes Training, um den Maximalpusl auszureizen :wink:

Kennt ihr das, was macht Ihr dagegen? Hat jemand von Euch Erfahrung mit Abwerhmitteln, wie Pfeifen oder Pfefferspray?

[Andere Strecken laufen ist keine Option, da das nun einmal die wohnliche Situation hier ist und solche Begebenheiten nich vorhersehbar sind. D.h. nicht immer an derselben Stelle passieren, sondern ganz unerwartet.]


PS (halb off-topic):
Bei Hund mit Halter*in habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Disziplin immer besser wird. Was bis vor ein paar Jahren noch die Regel war, dass ungehorsame Hunde von überforderten Halter*innen einem nachgestellt haben, kommt nur noch sehr vereinzelt bis gar nicht mehr vor.
-----------------------------------------------------------
Meine Story: https://forum.runnersworld.de/forum/thr ... l-in-Sicht
Heute brenn ich, morgen geh ich durch die Asche
Ich komm zurück, so wie Phoenix aus der Klapse
Was für aufgeben? Rede nicht, Du Flasche
Ich komm zurück, so wie Phoenix aus der Klapse

2
http://marathon.pitsch-aktiv.de/

Vielleicht hilft es dir weiter?

Bei Läufer und Hund lesen
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

3
Pfefferspray ist eine zwiespältig Sache. Kann einmal nach hinten losgehen und man bekommt das Zeug selbst ab. Zumal, wenn man da keine Übung hat und aufgeregt ist. Darüber hinaus kann dies den Hund noch extra reizen und der mögliche Angriff wird ein tatsächlicher. Eventuell trifft man sich anschließend vor Gericht, weil man vom Hundehalter verklagt wird.

Ich hatte schon einige Begegnungen mit Hunden, allerdings nie ohne Halter weit und breit. Und glücklicherweise ohne Biss. Fühlte es sich ernst an, blieb ich erstmal einfach stehen. Weglaufen ist eh sinnlos.

Ist deine Strecke alternativlos, dann wechsel halt vorher die Straßenseite.

Gruss Tommi

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@d'Oma joggt danke für den Link.

@dicke_Wade vor dem gericht hätte ich keine Angst. Aber das mit dem zusätzlich reizen ist ein Risiko, das stimmt natürlich.
Was meinst Du mit "vorher Straßenseite wechseln"?
Es gibt keine Straßenseiten - wir sprechen über kleine Straßen in zersiedelten, ländlichen Gegenden. Da passen in der Regel schwerlich 2 Autos aneinander vorbei ohne den (unbefestigten) Seitenstreifen mit zu nutzen. Außerdem weiß ich das ja vorher nicht, hinter welcher Ecke ich die unangenehme Begegnung haben werde, sonst würde ich da selbstverständlich nicht lang laufen :zwinker2:

Nur, damit wir eine gemeinsame Vorstellung von der "Siedlungsdichte" haben:
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Es gibt im Grunde keine "richtige" Antwort weil jeder Hund anders ist.
Bin mit Hunden aufgewachsen und mag sie auch.

Im Zweifel bleibe ich erstmal stehen und taxiere den Hunde, schaue auf Ohren (angelegt ja/nein), Schwanzstellung, Läufe und mache mich groß und breit ohne schnelle Bewegungen etc. um dem Hund zu signalisieren, dass ich keine Angst habe, ihn aber auch nicht angreifen will.

Dann hängt es von der Situation ab.

Ein Hofhund/Hütehund wird i.d.R. (hoffentlich) nicht angreifen, wenn man langsam zurückgeht und sich entfernt.

Im Zweifel bin ich reaktionsbereit.

Hatte die Situation erst einmal, dass ich mir nicht sicher war, ob der Hund (mittelgroß, Rasse weiß ich nicht mehr) angreifen würde. Als der Hund noch ca. 10 Schritt entfernt war und weiter auf mich zu kam, habe ich einen Schritt nach vorne gemacht und einen lauten Brüller "Sitz" fahren lassen. Hat gereicht um ihn zum Umkehren zu bewegen. Frauchen kam dann ca. 50m später um die Ecke mit einem verängstigten Hund an der Leine :D
Hätte aber auch anders ausgehen können.

Im äußersten Notfall (wenn ich die Situation als bedrohlich einschätze und der Hund sich zu sehr nähert) würde ich dann auch zutreten, bevor der Hund angreifen kann. Hoffe aber, dass es nie soweit kommt.

Vielleicht nimmst du einfach auch mal etwas Hundefutter für die Hundis mit... :daumen:

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das sieht aus wie bei mir in den Bauernschaften. Ich würde an deiner Stelle dort, wo du um die Hunde weißt, Gehpausen machen. Hunde sind Jagdtiere, die Beute rennt.
Evtl. mal den Besitzer kontaktieren, das Problem schildern, fragen wie er/sie die Hunde einschätzt. Ihm die Stelle zeigen wo sie rauslaufen.
Also ohne Vorwurfkeule, aber schon von deinen Gefühlen sprechen

Bisher hatte ich Glück, alle Hofhunde haben mir keine Angst oder Bedenken eingeflößt, allerdings bin ich wirklich langsamer bis gehend geworden und habe sie niemals mit den Augen fixiert, aber durchaus aus den Augenwinkeln im Blick behalten
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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KickAss hat geschrieben:

PS (halb off-topic):
Bei Hund mit Halter*in habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Disziplin immer besser wird. Was bis vor ein paar Jahren noch die Regel war, dass ungehorsame Hunde von überforderten Halter*innen einem nachgestellt haben, kommt nur noch sehr vereinzelt bis gar nicht mehr vor.
Ich kenne das Problem auch, habe aber das Glück meist selbst einen Hund dabei zu haben der im Ernstfall mich beschützen würde :zwinker5:

Meine Erfahrung ist in einer solchen Situation, ruhig bleiben, aufhören zu rennen und möglichst aufrecht weiter gehen.

Wenn der Jagdinstinkt im Hund geweckt ist, dann verliert er das Interesse wenn du nicht rennst.
Wenn er glaubt sein Revier verteidigen zu müssen, dann wird er zufrieden sein wenn du weiter gehst.
Nur selten beißen Hunde wenn sie sich frei bewegen können und nicht provoziert werden.
Am besten wäre es natürlich sich äußerlich nicht beeindruckt zu zeigen und keine Angst zu zeigen - aber ob man Angst hat, liegt gewöhnlich nicht in der eigenen Entscheidung :D
KickAss hat geschrieben: PS (halb off-topic):
Bei Hund mit Halter*in habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Disziplin immer besser wird. Was bis vor ein paar Jahren noch die Regel war, dass ungehorsame Hunde von überforderten Halter*innen einem nachgestellt haben, kommt nur noch sehr vereinzelt bis gar nicht mehr vor.
Meine Erfahrung ist eher gegensätzlich, bei uns gehen viele Stadthunde in den Wäldern und auf den Feldern spazieren.
In der Stadt sind diese Vierbeiner meist nur an der Leine und wenn sie mal raus kommen und dann ohne Leine Laufen dürfen, dann haben sie nie das Gehorsam gelernt und zeigen sich nicht selten verhaltensgestört.

Hofhunde die gewohnt sind ohne Leine zu laufen, die sind meist auch so erzogen nur in der Nähe ihres Reviers zu bleiben und Fremde zu verbellen.
Wenn freilaufende Hofhunde jeden Beißen würden der sich dem Hof nähert, dann wäre es dort auf dem Hof reichlich einsam.
Bild

9
Ich finde nach wie vor irre, wie selbstverständlich "wir" zu finden scheinen, dass es sich hier um eine Bringschuld des Läufers handelt, solche Situationen zu vermeiden oder zu entschärfen... Zum Glück gibt es hier kaum Hunde, die ohne Halter irgendwo rumlaufen (ich glaube in so einer Situation würde ich den vollen Arm des Gesetzes versuchen zu nutzen, um das abzustellen, ich verstehe aber auch, dass so etwas in manchen "communities" sozial unmöglich sein kann), aber natürlich zig Gassigeher, oft auch nur mit mäßiger Rücksichtnahme.
Und natürlich lasse ich dann auch Vorsicht walten, da ich keine Lust habe, mir den Lauf/Tag zu versauen. Aber ich kann eigentlich nicht diesseits justiziabler Wortwahl ausdrücken, was ich vom (leider meiner Erfahrung nach typischen) Verhalten der meisten Hundehalter halte...
Mein Schulweg war zu kurz...

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Erst gestern erlebt:
Eine Gruppe Frauchen/Herrchen mit 3 Hunden unterwegs, ein Ridgeback, ein Bobtail, einer mir unbekannt.
Die letzten Monate ging es gut, ich sehe die regelmäßig.
Gestern kam der Ridgeback unangeleint auf mich zu, wirkte auf mich aber freundlich.
Trotzdem bin ich der Meinung,dass ein unangeleinter Hund jederzeit abrufbar sein muss.
Der Ridgeback striff mein Knie, mehr war nicht.
Ich sauer und hab die 3 angeblafft, da ich den Ridgeback und Bobtail schon 3 mal am Körper hatte.
Die waren völlig unreflektiert und blafften zurück.
Ich hab die Faxen dicke und beim nächsten Ereignis gibts ne Anzeige.
Von Pfefferspray halte ich nix,der Hund kann nix dafür.
Ein Lauffreund ist da radikal, er sagt, wenn die Tölle wegtretbar ist, dann macht er das.
Grüße

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Wobei „die Hundehalter“ auch keine homogene Gruppe ist. Im Gegenteil, nach meiner Beobachtung gibt es den meisten Stress zwischen Hundehaltern selbst.
Wenn ein nicht angeleinter unerzogener Hund auf einen anderen Hund trifft, plus die beiden Hirntoten mit der Hundeleine….
Ich trabe den immer grinsend an dem ganzen Fiasko vorbei.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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An- und für sich ist gegen einen überforderten Halter nichts zu sagen :D . Der angeleinte Hund ging auf mich los, konnte aber kurz vor mir zurückgerissen werden.

Seine Erwiderung auf mein "das ist doch Scheiße!" war: "Nun mach dich mal locker".

Zu meinem Text hier: das "für sich" hat was von Pfirsich und dann ist der Halter nicht fern.

Knippi

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Nach meinen Erfahrungen sind Begegnungen mit solchen Hunden dann unproblematisch (andere mögen da andere Begegnungen gehabt haben), wenn man nicht auf Zeit läuft. Zu Zeiten der Pandemie-Sololäufe ist mir das aber mal passiert: Ich wollte für meine Verhältnisse schnell sein und den Lauf nicht unterbrechen, aber der Hund war nicht ganz meiner Meinung. Glücklicherweise kam nach kurzer Zeit ein Halter hinzu.

Wenn ich einfach jogge, auch an roten Ampeln herumstehe usw., dann habe ich keine Probleme damit, bei einem Hund langsamer zu werden, vielleicht stehen zu bleiben. In aller Regel (Ausnahmen lassen sich hoffentlich rechtzeitig erkennen) verteidigen die ja ihr Territorium o.ä., und wenn man "behutsam" näher kommt und sich auch wieder entfernt, klappt das schon.

Aber Wauwauchen solo ist schon blöd. Als ich neulich bei einem Lauf stand (Verpflegungsposten), liefen plötzlich mehrere Rehe quer über die Wiese auf uns zu, gefolgt von einem recht flotten Hund, Retriever oder so. Kein Herrchen oder Frauchen weit und breit. Unsere Sorge war ja vor allem, dass sich das Ganze auf die Laufstrecke ausdehnen könnte. Glücklicherweise haben die Rehe die Kurve gekriegt bzw. den Hund überzeugt, dass diese Hatz keinen Spaß macht ...

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mountaineer hat geschrieben:Ich finde nach wie vor irre, wie selbstverständlich "wir" zu finden scheinen, dass es sich hier um eine Bringschuld des Läufers handelt, solche Situationen zu vermeiden oder zu entschärfen...
Die Frage war ja auch in die Richtung, wie soll man sich verhalten wenn man vor dem Problem eines freilaufenden Hundes steht der bellt und droht.
Wenn mich als Läufer solch ein freilaufender Hund alspotenzielles Opfer auserwählt hat,
dann hilft es mir in der augenblicklichen Situation wenig, dass der Hundehalter in der Bringschuld gewesen wäre.

Aber ja, generell hast du Recht
Ich ärger mich auch immer über Hundehalter, welche die Neugier ihres Vierbeiners damit entschuldigen, dieser "will nur schnuppern" oder "der will nur spielen"
Meine Hündin darf von sich aus zu keinem Menschen gehen.
Ich kann nicht Wissen ob der Mensch auf dem meine Hündin zuläuft, eine Hundehaarallergie hat, eine Hundephobie hat oder einfach bloß keine Lust hat Kontakt mit meiner Hündin aufzunehmen.


Von daher bin ich als Hundehalter dafür verantwortlich, dass mein Tier von sich aus keinen unerlaubten Kontakt zu einem fremden Menschen aufnimmt.

Diese Erziehung des Hundes verlange ich auch von anderen Hundebesitzern, wenn sie ihre Hunde frei laufen lassen.
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vinchris hat geschrieben:Als ich neulich bei einem Lauf stand (Verpflegungsposten), liefen plötzlich mehrere Rehe quer über die Wiese auf uns zu, gefolgt von einem recht flotten Hund, Retriever oder so. Kein Herrchen oder Frauchen weit und breit. Unsere Sorge war ja vor allem, dass sich das Ganze auf die Laufstrecke ausdehnen könnte. Glücklicherweise haben die Rehe die Kurve gekriegt bzw. den Hund überzeugt, dass diese Hatz keinen Spaß macht ...
Schade, dass kein Jäger oder Förster dabei war, solche Hunde gehören sofort abgeschossen!

Es geht hier nicht nur um das gehetzte Wild, sondern um Menschenleben.
Nicht selten sind freilaufende Hunde, die Wild jagen, schuld daran, dass das Wild auf Straßen vor Autos läuft und es zu Unfällen mit Schwerverletzten und Toten kommt.

In der Regel bekommen die Hundehalter von der angerichteten Katastrophe nichts mit.
Der Hund stöbert Wild auf, jagd dieses Wild und kommt nach der Jagd zu seinem Besitzer zurück, wird angeleint und wieder mit nach Hause genommen.
Man bedenke, wenn ein Hund im Jagdfieber ist, dann kann er schon mal für 1-2h seinem Besitzer entlaufen.
In voller Hatz, kann solch ein Hund, in der Zeit seiner Abwesenheit, sich bis zu 6 km von seinem Besitzer entfernen.
Da kriegt der Hundehalter im Wald stehend und nach seinem Hund rufend, nicht mit was dieser weit entfernt anrichtet.

Von daher ist das einzig richtige, wildernde Hunde sofort abzuschließen.
Schade um das Tier, dass kann ja nichts für seine fehlende Erziehung und fehlender Aufsicht - aber das Leben und die Gesundheit von Mensch und Wild müssen oberste Priorität haben.
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So schnell schießen die Preußen nicht ... auch nicht die Jäger. Aus gutem Grund.

Wollte ein Jäger dass tatsächlich tun, ist er gut beraten, wenn er die Ursache für sein Handeln dokumentiert. (Sollte heute mit Smartphones machbar sein, also: aufzeichnen, wie da ein Hund das Wild jagt.) Hinzu kommt, dass niemand, auch kein Jäger, "einfach so" schießen kann. Ich kenne die genaue Rechtslage nicht, bin mir aber sicher, dass es nicht gestattet ist, in so einer Gegend auf ein Tier zu zielen und abzudrücken. Eine aus dem Standbetreuungs-Team hat Teile der "Jagdszene" tatsächlich gefilmt, aus Interesse und weil wir dachten, die Vierbeiner könnten den Lauf stören - aber da dem Hund wohl die Puste ausging ...

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vinchris hat geschrieben:So schnell schießen die Preußen nicht ... auch nicht die Jäger. Aus gutem Grund.
.
Stimmt, aber wildernde Hunde dürfen geschossen werden - natürlich unter Einhaltung der Vorschriften des Jagdrechts.
Wenn der Besitzer zu sehen ist und selbst eingreifen kann, dann passiert natürlich nichts.

Bei uns in der Döberitzer Heide, weiß ich von einem Jäger der bereits Hunde abgeschossen hat.
Als er einmal den erschossenen Hund zu seinem Auto trug, begegnete er der Familie die ihren Hund gesucht hat.
Er über gab den Besitzern ihren erschossenen Hund und es kam darauf hin tatsächlich zum Prozess, den der Jäger gewonnen hat.

Alleine die Tatsache, dass direkt an der Heide vorbei die stark befahrene Bundesstraße 5 vorbei führt,
rechtfertigte nach Überzeugung der Richter den Abschuss des wildernde Hundes zur Gefahrenabwehr.
Die Besitzer des erschossenen Hundes hatten nicht nur die Gerichtskosten zu tragen sondern danach auch noch eine Anzeige wegen Wilderei.

Frage mal die Ersthelfer von der Feuerwehr was es bedeutet die zerfetzten Überreste der Fahrzeuginsassen aus den Wracks der verunfallten Fahrzeuge zu schneiden ..


Ich bin selbst Hundebesitzer und begrüßen jeden abgeschossenen, wildernden Hund.
Nicht lustig was Wildunfälle auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen anrichten können.
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Ja, solche Fälle gibt es sicherlich. Und ich gehe davon aus, dass kein Jäger leichtfertig auf Hunde schießt. Aber es gilt eben die Umstände zu berücksichtigen. Ganz nebenbei: Es gibt ja auch Läufer, die gern mal "querfeldein" unterwegs sind, auf Feldern und Wiesen abseits der Wege, und so die Tiere dort zwar nicht jagen, aber stören.

Nochmal zur Ausgangssituation: Pfefferspray kann man natürlich mitnehmen, aber es gegen Hunde einsetzen zu wollen, kann - wie hier schon geschrieben - auch ins Auge gehen. Ich würde wirklich versuchen, beruhigend auf den Hund einzuwirken (leichter empfohlen als getan). Nicht in die Augen starren, aber vielleicht ruhig und freundlich sprechen, dabei vorsichtig weitergehen, bis die Töle :zwinker5: merkt, dass Du gar nicht in ihr Revier willst. Schwer, da gute allgemeine Tipps zu geben.

Nebenbei - Auch andere Tierarten können unangenehm reagieren, wenn es den Nachwuchs zu "verteidigen" gilt. Mir fallen da Kanada- und Nilgänse ein; die können dann fies werden. Für Wildschweine gilt Ähnliches, aber da habe ich noch keine praktischen Erfahrungen machen dürfen. :)

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Santander hat geschrieben:Trifft den Nagel genau auf den Kopf und ist zudem lustig geschrieben:
https://www.spiegel.de/gesundheit/ernae ... 53431.html
Hajo – einige finden die Texte gut geschrieben und zutreffend, andere eine bemühte (genauso bemüht wie dieser Satz ? Mindestens!), leidlich lustige Aneinanderreihung von klischeehaften Könnte-erlebnissen, die ihren Teil dazu beitragen die verhärteten Fronten zwischen Joggern und Hundehalterinnen weiter zu manifestieren.
Ich gehöre ganz klar zur ersten Gruppe und finde die Texte super lustig und mindestens so erfrischend, wie Mario Barths Frauen-Männer-Witze. Vor 50 Jahren aktuell, heute aktuell und auch in 50 Jahren noch aktuell. Einfach zeitlos geistreich!

Ansonsten gibt es hier ja einige steile Thesen.
Vielleicht am besten gleich alle Töllen abschießen oder zumindest mal das überflüssige „l“ wegballern!
Wie schaut's dann aber mit den Joggern aus, die durch viel zu grelle Stirnlampen spätabends das Wild aufscheuchen ? Kommt gar nicht so selten vor. Auch zum Abschuss freigeben ?

Wem das zu radikal ist, der soll sich nur mal ausmalen, wie ein durch einen Jogger aufgescheuchtes Wild auf einer Landstraße vor einen Tanklaster läuft, selbiger dadurch in eine Säuglingsstation kracht und dort eine riesige Explosion auslöst. Bitte beliebig blutig ausschmücken und vor allem auch an das Leid der Angehörigen und der Ersthelfer denken.

Wer sich an dem nicht Greifbaren „nicht selten“ stört, wie oft so etwas ungefähr vorkommt, kann sich ja mal folgende Statistik anschauen:
Im oberösterreichischen Pauschalisiering sind ca. 17,7 % der 1,7 monatlichen Wildunfälle auf das Konto von grellen Stirnlampen zurückzuführen. 77,7 % dieser Stirnlampen sind Joggern zuzuordnen.
Also doch sofort abschießen ? Auch wenn nur aus Versehen die hellste Stufe der Stirnlampe gewählt wurde ?
Schade um die Stirnlampe, die kann ja nichts für die unsachgemäße Nutzung und falsche Einstellung – aber das Leben und die Gesundheit von Wild, Autofahrern und vor allem den Säuglingen müssen oberste Priorität haben.
In diesem Sinne:
Wild und Wald, Gott erhalt's!
Weidmannsheil! Weidmannsdank!

Ach ja, dem knurrenden Hofhund direkt tief in die Augen schauen, dazu die Zähne blecken und selbst gefährlicher knurren. Funktioniert natürlich nur, wenn der Testosteronspiegel am Anschlag ist, kurz bevor untenrum alles zerberstet – dann zieht selbst der größte Molosser den Schwanz ein, senkt das Haupt und schleicht von dannen.
Ansonsten – wenn die Situation häufiger vorkommt, beim Hofbesitzer vorstellig werden und offen Ängste und Sorgen besprechen ohne jemanden anzublaffen und ohne von Bringschuld zu philosophieren – das ist selten zielführend.

Kommt die Situation nicht oft vor – vorbeigehen ohne den Hund zu beachten, wenn möglich nicht weiter in Richtung des Hofes. Hofhunde beißen nur sehr selten (nur 0,7% von Hundebeißvorfällen gehen auf Hofhunde zurück) – die haftbaren Halter sind da ja meist schnell ausgemacht.

Zur Abwehr von wilden Hunden bei Wanderungen im Ausland haben sich für mich persönlich schon mehrfach mittelgroße Steine bewährt. Da reicht meist die Andeutung eines Wurfs. Nachahmung selbstverständlich auf eigene Gefahr.

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LaufSteff hat geschrieben: Im oberösterreichischen Pauschalisiering sind ca. 17,7 % der 1,7 monatlichen Wildunfälle auf das Konto von grellen Stirnlampen zurückzuführen. 77,7 % dieser Stirnlampen sind Joggern zuzuordnen.
In welchem Bezirk liegt dieses Pauschalisiering?

Knippi (I'm a runner - not a jogger)

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Vor dem Joggen in der freien Natur sollte man auch einen Wolfsberater konsultieren.

https://jagd1.de/magazin/jogger-von-wolf-verletzt/

https://www.volksfreund.de/region/mosel ... d-65876051

https://www.op-online.de/region/main-ki ... 50899.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

22
bones hat geschrieben:Vor dem Joggen in der freien Natur sollte man auch einen Wolfsberater konsultieren.
Ach was Kätzchen

Bei uns in der Region werden die momentan immer öfter mit den Goldschakalen verwechselt.
Von Celle bis Deister/Süntel bestätigte Sichtungen via Wildcams.

Kommste mal auf nen Plauschrun rum und wenn wir Pech haben -> Speedrun ab auf nen Baum... :D

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LaufSteff hat geschrieben: Wie schaut's dann aber mit den Joggern aus, die durch viel zu grelle Stirnlampen spätabends das Wild aufscheuchen ? Kommt gar nicht so selten vor. Auch zum Abschuss freigeben ?
Ich habe ein ganz anderes Problem: Immer wenn ich Jogger mit Stirnlampen sehe, muss ich an Bergarbeiter und Grubenzwerge denken. Ich habe dann für den Rest des Tages diesen Ohrwurm im Kopf:
https://www.youtube.com/watch?v=8gNkrxuyQm4

Schlimm ist das......

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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hardlooper hat geschrieben:In welchem Bezirk liegt dieses Pauschalisiering?
Ist ein Vorort von Verallgemeinering. :D Zum Thema Wildschweine hatte ich übrigens vor Kurzem das hier gelesen. Nun ist dieser Aaper Wald ein Stadtwald und Naherholungsgebiet, in dem sich auch zahlreiche Läufer/Jogger/Walker tummeln. Mir ist dort allerdings, wie schon erwähnt, bislang keine Sau begegnet.

Ganz am Rande: In dem Wald liegt auch ein (kostenlos zugänglicher) Wildpark, in dem es ebenfalls Wildschweine gibt. Zuweilen natürlich mit herzallerliebsten Frischlingen. Aber wenn ich mal dort bin, verbergen sich die Kleinen gern ...

25
Santander hat geschrieben:Ich habe ein ganz anderes Problem: Immer wenn ich Jogger mit Stirnlampen sehe, muss ich an Bergarbeiter und Grubenzwerge denken. Ich habe dann für den Rest des Tages diesen Ohrwurm im Kopf:
https://www.youtube.com/watch?v=8gNkrxuyQm4

Schlimm ist das......
In der Tat schrecklich. Dann doch lieber das hier. :D
https://www.youtube.com/watch?v=ViYuzHDQbeA

gez. Stirnlampenträger, aber weder Bergarbeiter noch Zwerg welcherartauchimmer

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LaufSteff hat geschrieben:!
Wie schaut's dann aber mit den Joggern aus, die durch viel zu grelle Stirnlampen spätabends das Wild aufscheuchen ? Kommt gar nicht so selten vor. Auch zum Abschuss freigeben ?
Das Wild hört den Jogger bereits lange bevor es ins Licht der Stirnlampe kommt.
Außerdem sind die Wildtiere meist fasziniert vom Licht und bleiben eher stehen als vorm Licht zu flüchten.
Erst wenn der Jogger mit seinen lauten Schnaufen und seinen trampelnden Schritten dem Wild zu nahe kommt, flüchtet das Wild.
Wer aber selbst schon einmal nachts mit Stirnlampe im Wald unterwegs war weiss, dass das Wild nur ins Dickicht flüchtet.

Da Jogger selten die Ausdauer und Pace haben das Wild zu Jagen, dürfte die Gefahr für Wild und Straßenverkehr gegen null gehen.
Bei Läufern dürfte die Gefahr noch geringer sein als bei Joggern, da in der Regel in keinem Trainingsplan die Jagd als Trainingseinheit vorgesehen ist..

Deine Behauptung, Jogger würden häufig Wild aus den Wäldern auf Straßen scheuchen, halte ich für frei erdacht.

Wildunfälle durch hetzende Hunde sind wiederum belegt.
https://www.landundforst.de/landwirtsch ... ode-567458

https://www.planethund.com/hundewissen/ ... eigen.html
Bild

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@klnonni von Oberösterreich, oder auch von Deutschland kann ich nichts sagen, aber Tatsache ist, dass es rund um Innsbruck bzw in den alpinen Gebieten sehr wohl einen Konflikt "Sportler <-> Wild" gibt, da die klassischen Ruhegebiete des Wildes immer öfter zu den Sportstätten der Mountainbiker, Trailrunner, Skitourengeher und auch Wanderer werden.

Jetzt sind in diesen Gebieten selten stark befahrene Strassen in unmittelbarer Nähe, aber gerade bei den Sportarten die nach unten gehen - sprich Skitouren-Abfahrer, Mountainbike "Downhiller" (hier als hinunter fahrende gemeint und nicht Downhiller per se) und auf Trailläufern talwärts flüchtet das Wild dann sehr gerne, weil der einzige Weg, nach unten und da sind dann auch die Strassen nicht mehr weit weg.

Rund um Innsbruck ist es keine Seltenheit, Wild oder auch Gämsen in Siedlungsnähe zu sehen und wo Siedlungsgebiet, da auch Strassen.

Ich würde jetzt aber nicht so weit gehen und behaupten, dass Sporttreibende Wild auf die Strassen scheuchen und es dann zu Verkehrsunfällen kommt.
Mir ist aber in den letzten Jahren hier in dem Gebiet auch kein Fall bekannt, bei dem ein Hund Wild auf eine Strasse gehetzt hätte und es dann zu einem Unfall gekommen ist.

Bei uns ist derzeit überhaupt das Thema "Wolf & Bär" ein präsenteres....
Grüße, stefan

28
klnonni hat geschrieben:Da Jogger selten die Ausdauer und Pace haben das Wild zu Jagen, dürfte die Gefahr für Wild und Straßenverkehr gegen null gehen.
So schnell werden in der Tat die Allerwenigsten von uns sein. :zwinker5: Das Querfeldeinlaufen ist dennoch, je nach Jahreszeit, keine so tolle Idee. Hier mal ein Artikel von Ende Mai, in dem es viel um Vermüllung geht, aber eben auch um aufgescheuchte Jungtiere. Ergo: Lieber auf den Wegen laufen. Dumm nur, wenn ausgerechnet dort ein Zerberus :D lauert ...

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klnonni hat geschrieben: Außerdem sind die Wildtiere meist fasziniert vom Licht...
Yep, Rehanimateurin Rehsi schreit noch ein kräftiges „ Lights on!“ ins Mic und dann geht’s auch schon los: “Everydeery dance now!Bam! – Bam! Bam! Bam!Bam!“ Und dann steppt auch schon der ganze Wald. Noch geiler als ein Stirnlampenlichtermeer des abendlichen Lauftreffs finden die Wildtiere es eigentlich nur, wenn sich mal wieder ein Raver mit Strobo in den Wald verirrt hat.
„The more, the merrier“ lautet das Motto bei den Wildtieren nachts im Wald. Deer, oh deer.
klnonni hat geschrieben: Wer aber selbst schon einmal nachts mit Stirnlampe im Wald unterwegs war weiss, dass das Wild nur ins Dickicht flüchtet.
Genau so und nicht anders! So war es, so ist es und so wird es immer sein. Völlig unabhängig von örtlichen Gegebenheiten. Immer und überall. Das steht schon so im Rehgelwerk.

Niemals nicht und nirgendwo ist dagegen ein durch einen Jogger aufgescheuchtes Wildtier vor ein Auto gerannt.
klnonni hat geschrieben: Deine Behauptung, Jogger würden häufig Wild aus den Wäldern auf Straßen scheuchen, halte ich für frei erdacht.
Die Behauptung, deine Behauptung, ich hätte behauptet, Jogger würden häufig Wild aus den Wäldern auf Straßen scheuchen, wäre falsch, halte ich nicht für frei erdacht.


klnonni hat geschrieben: Wildunfälle durch hetzende Hunde sind wiederum belegt.
Mag sein, aber in den von dir beigefügten Artikeln schon mal nicht und auch ansonsten wirst du dich schwer tun, belastbare Daten zu liefern.

Darum geht es aber auch gar nicht.

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Dass von den 10-20 jährlich durch Wildunfälle verursachten Verkehrstoten einige auf Hunde zurückzuführen sind, halte ich statistisch für äußerst unwahrscheinlich, belegt ist es schon gar nicht.
Deine radikalen Forderungen nach dem Abschuss wildernder Hunde fußen vorgeblich auf dieser sehr wahrscheinlich falschen Prämisse:
klnonni hat geschrieben:Schade, dass kein Jäger oder Förster dabei war, solche Hunde gehören sofort abgeschossen!

Es geht hier nicht nur um das gehetzte Wild, sondern um Menschenleben.
Nicht selten sind freilaufende Hunde, die Wild jagen, schuld daran, dass das Wild auf Straßen vor Autos läuft und es zu Unfällen mit Schwerverletzten und Toten kommt.
...
Von daher ist das einzig richtige, wildernde Hunde sofort abzuschließen.
.

31
Nachdruck verleihst du deiner militanten Forderung dann auch noch mit bluttriefenden Betroffenheitsbildern, die mit der eigentlichen Sachlage gleich gar nichts mehr zu tun haben:
klnonni hat geschrieben:
Frage mal die Ersthelfer von der Feuerwehr was es bedeutet die zerfetzten Überreste der Fahrzeuginsassen aus den Wracks der verunfallten Fahrzeuge zu schneiden ..
...
Ich bin selbst Hundebesitzer und begrüßen jeden abgeschossenen, wildernden Hund.
Es reicht nicht, dass die wildernden Hunde nachweislich dem Wild schaden, nein – extremere Bilder müssen her, um die extremen Forderungen zu rechtfertigen.

Das halte ich für eine manipulative Methode im Stile der springerschen Presse.



Warum ich mich überhaupt darüber aufrege ?

Vor ein paar Jahren ging eine befreundete Familie mit ihrem Junghund im Wald spazieren. Da es in BW war, hätte der Hund theoretisch selbst abseits der befestigten Wege nicht mal zwangsläufig eine Leine benötigt, da er sich aber noch in „der Ausbildung befand“ und nicht zu 100% abgerufen werden konnte, war er angeleint.
Durch einen Schuss erschreckt, schlüpfte er aus dem zu locker eingestellten Halsband und riss aus.
Wenig später hörte die Familie dann einen zweiten Schuss und fand kurz darauf ihren toten Hund, der angeblich gewildert hatte. Ich verzichte mal an dieser Stelle auf die Tränendrüse zu drücken und das Leid v.a. der Kinder ausführlicher zu schildern, auch wenn es deine scheinbar empathielose Schilderung aus der Döberitzer Heide etwas ausbalancieren würde.

Auch in diesem Fall kam es zu Prozessen (Sachbeschädigung vs. Wilderei), die beide im Sande verliefen, da weder die eine noch die andere Darstellung unstrittig bewiesen werden konnten. Aber auch ein gewonnener Prozess hätte den Hund natürlich nicht wieder lebendig gemacht.
Eine angemessene Geldstrafe aufgrund der, wenn auch unglücklichen, Verletzung der Aufsichtspflicht hätte die Familie zähneknirschend, aber klaglos akzeptiert.
Dem Jäger wurden zum Glück aus anderen Gründen (Reichsbürger, Verstöße gegen das Waffenrecht, Beleidigung, etc.) Jahre später Jagd- und Waffenschein entzogen, bis dato hatte er aber leider bereits zwischen 5-10 (vorgeblich) wildernde Hunde abgeschossen.

Das ist natürlich ein Einzelfall und ähnliche Fälle kommen meiner Einschätzung nach nicht allzu häufig vor, da die meisten Förster und Jäger den Abschuss eines wildernden Hundes eben nicht als ihre absolute Pflicht, sondern wie im Bundesjagdgesetz (und entsprechend den Landesjagdgesetzen in unterschiedlicher Ausprägung, aber doch mit der gleichen Stoßrichtung) vorgesehen, als Ultima Ratio ansehen.


Um ggf. den Eindruck - „Hunden sollte man alles erlauben, auch wildernde Hunde find ick jut“ - nicht entstehen zu lassen:

Wildernde Hunde sind ein Problem, in erster Linie für die Wildtiere. Im Einzelfall kann ein Abschuss durchaus gerechtfertigt sein. Das muss aber individuell entschieden werden. Eine Strafe für die Halter ist meist sowieso gerechtfertigt.
Hunde die „sich nicht gut benehmen“, gehören an die Leine.

Rücksichtslose Idioten gibt es leider überall: Bei Hundehaltern, Bikern, Läuferinnen, Joggern, Walkern, Eltern, usw..
Meines Erachtens nach sind sie in ihrer jeweiligen soziologischen Gruppierung aber klar in der Minderheit. Sie fallen halt auf und das wirft dann ein schlechtes Bild auf die gesamte Gruppe und Pauschalisierungen und stereotype Erzählungen tragen zu einer Verhärtung der Fronten bei, was dann leider auch die rücksichtsvollen Vertreter der jeweiligen Gruppierung zu spüren bekommen.
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