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Was machen Triathleten anders?

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Ich denke es wäre schon möglich, maximal 3 anstatt 2 Marathons im Jahr zu laufen (Peak). Das Problem ist aber, dass es eben im Sommer wegen den Temperaturen gar keine grossen Road-Marathons gibt...
6h Ultrarunning Vize-Schweizermeister 2022 - 75.647 km
23.03.24 Zürich Marathon (Debut) 2:49:24

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Catch-22 hat geschrieben:Yuki zählt nicht, ist wie Sara Hall eine Ausnahme... außerdem könnte er bestimmt 2:05 laufen, wenn er sich auf zwei im Jahr beschränken und ordentlich trainieren würde! :wink: :D
Stimmt, er war immer Freizeitläufer. Da kann man nicht wie die Profis trainieren und handeln :D .

"Was seine einmalige Kette von starken Marathonzeiten noch zusätzlich besonders macht, ist die Tatsache, dass er diese Leistungen bis vor knapp zwei Jahren als Freizeitläufer erreichte. Yuki Kawauchi übte einen Vollzeitjob an einer Schule in Japan aus und trainierte vor und nach dem Dienst. Erst seit April 2019 ist er Profi und konzentriert sich vollkommen auf das Laufen. Die Hoffnung, dass dadurch ein deutlicher Leistungssprung gelingen könnte, hat sich bisher aber noch nicht erfüllt."
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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JoelH hat geschrieben:Genau! Und deshalb darfst du dich nur mit dir vergleichen! Denn für dich ist dein Impact für dich genauso relevant wie der M-Impact eines Kipchoges für einen Kipchoge. Wäre es nicht so, dann würdest du von dir selbst behaupten nie alles zu geben.
Das stimmt zwar, jedoch geht es in der Diskussion um Leistung auf Weltniveau, da bin ich leider nicht und nur daher hinkt der Vergleich. :zwinker2:

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JoelH hat geschrieben:Die Frage ist aber trotzdem wie hoch der Impact im Bezug auf die absolute Leistung ist. Wieviel % weniger Leistung ergibt wieviel % schnellere Regeneration? Das ist der springende Punkt.

Ein Beispiel, (die Zeiten sind jetzt aus meiner Range, aber das kann jeder gerne für sich einsetzen).
Fakt ist, sub40 bin ich auf 10k genau 1x gelaufen. Ich behaupte sub 45 kann ich eine Woche lang jeden Tag laufen. Da hast du auch deine 30 Sekunden Pacereduzierung.

Aber wie wir alle wissen sind 30 Sekunden bei manchen der Unterschied zwischen 10k und Marathon Range!!

Und das ist der Punkt, je näher man sich seinem absoluten Leistungsmaximum annähert, desto länger die Regeneration danach.
.
Einige Trainingspläne beinhalten einen Testlauf über 42 K vier Wochen vor dem (Bestzeiten-) Marathon.
Bei zum Beispiel angestrebten 2:40 h wären das 3:10 h im Testlauf. Also 3:48 min / 1.000 m zu 4:30 min / 1.000 m.
Das sind schon Welten, der Montag nach dem Testlauf und der Montag nach dem "richtigen" Marathon.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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arnejo hat geschrieben:Ich denke es wäre schon möglich, maximal 3 anstatt 2 Marathons im Jahr zu laufen (Peak). Das Problem ist aber, dass es eben im Sommer wegen den Temperaturen gar keine grossen Road-Marathons gibt...
Kathrin Dörre-Heinig hat das über Jahre praktiziert. Im Winter einen Marathon in Japan (Osaka, Tokio), dann einen Frühjahrsmarathon oder eine Meisterschaft, dann im Herbst noch einen Marathon oder Meisterschaftslauf.

Ein bißchen nach unten scrollen, da steht eine Liste mit allen Marathons von KDH.

https://www.laufreport.de/portraits/per ... doerre.htm

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Catch-22 hat geschrieben:Ist die Leistungsdichte wirklich so gering? Klar, Tri ist ein Sport der reicheren Nationen, ich drücke es mal so aus. Die ganzen Afrikaner z.B. fehlen. Aber schauen wir mal auf die Nationen, die gut vertreten sind. Ich würde es nicht ausschließen, dass es Triathleten gibt, die auch bei Laufen mit der nationalen Spitze mithalten könnten, wenn sie nur laufen würden.
Man sollte nicht den Fehler machen anzunehmen, dass Triathlon nur jene machen, die es in einer Einzelsportart nicht weit gebracht habe. ich glaube, die Zeiten sind vorbei, falls es sie je gegeben hat. Die heutigen Triathleten wachsen schon mit der Sportart auf. Profitriathlet zu werden ist für viele sicher auch reizvoller als Läufer, schon allein wenn man die Medienberichte sieht, das Material und und und... und das Geld.
Die Eintrittshürde ist insbesondere durch die absurd teuren Räder und Startgebühren schon eine ganz andere. Du brauchst ein Schwimmbad und eigentlich auch (in unseren Breiten) zwingend eine gute Rolle. Und natürlich auch der Aufwand drei Disziplinen trainieren zu müssen. Da ist Laufen aus meiner Sicht deutlich niedrigschwelliger in vielerlei Hinsicht. Triathlon is definitiv in erster Näherung ein Reichensport, wo man mit einem entsprechenden Einsatz schnell bis zu einem gewissen grad Erfolge feiern kann. Hier hilft viel auch erstmal viel.

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Catch-22 hat geschrieben:Das stimmt zwar, jedoch geht es in der Diskussion um Leistung auf Weltniveau, da bin ich leider nicht und nur daher hinkt der Vergleich. :zwinker2:
Nein. Es geht um reine Prozentwerte und diese sind über alle Leistungsebenen im Prinzip gleich. Nimm Udo, der läuft gefühlt mehr Marathons im Jahr als es Wochenenden gibt. Warum kann er das machen? Na ganz einfach, weil er die Dinger nicht am Anschlag läuft. Und das ist ist auf jeder Leistungsebene der springende Punkt, egal auf welcher.

Letztlich ist es doch so, einmal 2:04 ist sehr wahrscheinlich - rein monetär - deutlich luktrativer als 2x 2:07 . Wenn nicht gerade ein Kipchoge mit im Feld ist. Aber wie ja schon geschrieben wurde, Hermans und seine Kollegen werden schon schauen wie ihre Athleten am besten Abkassieren können.

Und du glaubst doch nicht im Ernst, dass die ihre Leute nur so selten einsetzen weil sie um deren Gesundheit besorgt sind. Nein, ganz sicher nicht. Das ist absoluter Business und bekanntlich hört bei Geld alles auf. Und um genau daraum geht es. Du glaubst doch nicht im Ernst eine Kenianischer Läufer würde sich das Geld entgehen lassen aufgrund von "Faulheit", weil er eben nur 2 anstatt 3 Marathons macht obwohl er auch drei oder mehr könnte.

Sorry, da gehe ich nicht mit. Wenn die könnten, dann würde sie auch 5x im Jahr absahnen, denn das ist deren Broterwerbsquelle.
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ruca hat geschrieben:Es gibt Ausnahmen, z.B. den hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Ehammer

Und da fragt man sich natürlich auch, was im Weitsprung drin wäre, wenn er sich das Training für Kugelstoßen, (Stab-)Hochsprung, Diskus, Speerwurf und 1500m sparen würde...
Jackie Joyner-Kersee fällt mir da auch noch ein. Gerade bei den Damen war es ja lange fast Usos, dass die Top-athletinnen auch im Weitsprung und/oder die Hürden mit den Spezialistinnen mithalten konnten. Warum und wieso ist sicher eine gute und oft individuelle Frage. Bei der späteren Spezialisierung hat sich da manchmal auch eine Enttäuschung eingestellt (hatte nicht z.B. Carolina Klüft später sich als Weitspringerin versucht und das hat dann nicht total überragend funktioniert?).

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DoktorAlbern hat geschrieben:Jackie Joyner-Kersee fällt mir da auch noch ein. Gerade bei den Damen war es ja lange fast Usos, dass die Top-athletinnen auch im Weitsprung und/oder die Hürden mit den Spezialistinnen mithalten konnten. Warum und wieso ist sicher eine gute und oft individuelle Frage. Bei der späteren Spezialisierung hat sich da manchmal auch eine Enttäuschung eingestellt (hatte nicht z.B. Carolina Klüft später sich als Weitspringerin versucht und das hat dann nicht total überragend funktioniert?).
Nafissatou Thiam springt regelmäßig so hoch wie die Spezialistinnen. 2019 stand sie sogar auf Platz 2 der Weltjahresbestenliste. Ist m.E. eine Typfrage, sie hält auch die belgischen Rekorde im Weitspring und im Speerwurf. Und im Hochsprung wird sie auch nur von Tia Hellebaut in Schach gehalten was den Rekord angeht. Na ja und die ist immerhin Olympiasigerin, das kann man verkraften, denke ich :wink:

Wenn man sie dagegen an der Kugel sieht, na ja.
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Zur Eingangsfrage: Also ganz plausibel ist mir das immer noch nicht. Bei einem IM auf Hawaai gehe ich davon aus, dass man energetisch so leer ist, dass man eigentlich nicht 3 Wochen später der Beste der Welt über die halbe Distanz ist. Zumal sich da ja auch die optimale Vorbereitung etwas unterscheidet.

Beim Radfahren ist auch sicher so, dass bei einer Tour nicht ständig am (Tages)Limit gefahren wird und Zeitfahren deutlich kürzer als 180km sind. Aus eigener Erfahrung ist es mir aber auch sehr schleierhaft wie so eine TdF funktioniert. Wenn ich 4 Tage am Stück lange Touren mache in halbwegs lockerem Tempo, dann bin ich danach auch so im Eimer, dass irgendwo Schluss ist. Jedenfalls kein Sprit im Tank um irgendwo über eine längere Strecke Vollgas zu fahren.

Grundsätzlich liegt aber sicher tatsächlich ein großer Schlüssel im orthopädischen Impact und da würde ich nach der bisherigen Diskussion sogar sagen, dass da dann eine Halbdistanz auch gut Körner kosten kann, weil diese sicher deutlich intensiver absolviert wird. Und andersrum ist wahrscheinlich ein Marathon der Wettbewerb der in der Elite als Kombination aus Intensität und Dauer nahezu den maximalen "Schaden" anrichtet. Ein HM ist schon deutlich kürzer und von der Intensität nicht so viel härter. Und ein Ultra dann von der Intensität irgendwann so viel geringer, dass die zusätzliche Dauer "überkompensiert" wird. Also alles natürlich nur qualitativ und individuell unterschiedlich. So würde ich es für mich mal zusammenfassen.

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JoelH hat geschrieben: Du glaubst doch nicht im Ernst eine Kenianischer Läufer würde sich das Geld entgehen lassen aufgrund von "Faulheit", weil er eben nur 2 anstatt 3 Marathons macht obwohl er auch drei oder mehr könnte.
Von Faulheit redet keiner, nur ist der Markt für kenianische Läufer auch begrenzt. Ein Jos Hermans hat heute schon mehr Marathonis unter Vertrag als er vermitteln kann. So lange sowohl Läufer als auch Veranstalter glauben, dass nur zwei gute im Jahr drin sind wird er sicher einen Teufel tun und drei Starts gut heißen.

Was meinst du wie sehr Startgelder in den Keller gingen, wenn sich das Angebot auf einmal um einen drittel erhöhen würde? So lang alle davon überzeugt sind, dass nur 2 gute drin sind. will auch keiner was daran ändern. Wäre ich Manager, länge es in meinem Interesse, dass es möglich lang so bleibt.

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JoelH hat geschrieben: Und du glaubst doch nicht im Ernst, dass die ihre Leute nur so selten einsetzen weil sie um deren Gesundheit besorgt sind. Nein, ganz sicher nicht. Das ist absoluter Business und bekanntlich hört bei Geld alles auf. Und um genau daraum geht es. Du glaubst doch nicht im Ernst eine Kenianischer Läufer würde sich das Geld entgehen lassen aufgrund von "Faulheit", weil er eben nur 2 anstatt 3 Marathons macht obwohl er auch drei oder mehr könnte.
Achtung: die nächsten Zeilen sind nichts für zart besaitete Leser :wink:

Als Unternehmer werden die den Läufer als Asset betrachten, also Vermögenswert. Dieses Asset hat eine im Schnitt kalkulierbare Laufzeit und könnte über diesen Zeitraum abgeschrieben werden. Welche Optionen hat der Unternehmer nun? Er wird wahrscheinlich erstmal schauen, wie stark der Athlet ist und wo er ihn am effizientesten einsetzen kann. Ist es eher ein Läufer, der wirklich etwas stärker ist, würde dieser eher geschont werden. Die maximale Ausbeute an richtig guten Rennen ist überschaubar. Und der Jackpot liegt bei den richtig großen Rennen (z.B. die Majors im Marathon). Wenn der Läufer die Möglichkeit hat, dort vorn dabei zu sein, musst Du auf die große Wette eingehen und ihn als Einsatz bei den kleineren Rennen vom Tisch nehmen.

Ist der Läufer nicht so stark, wird er auch anders bewertet. Das ist Austauschware. Da spielt Verschleiß keine Rolle. Diese Läufer werden dann als Pacemaker oder bei B- und C- Rennen eingesetzt. Wenn sie über die Wupper gehen, tauschst Du aus.

Mit anderen Worten: ich stimme Dir hier voll und ganz zu. Ich wollte es nur gern plastisch und unromantisch ausdrücken. Dann versteht man es vielleicht besser.
Catch-22 hat geschrieben: Was meinst du wie sehr Startgelder in den Keller gingen, wenn sich das Angebot auf einmal um einen drittel erhöhen würde? So lang alle davon überzeugt sind, dass nur 2 gute drin sind. will auch keiner was daran ändern. Wäre ich Manager, länge es in meinem Interesse, dass es möglich lang so bleibt.
Das Angebot würde sogar um 50% steigen :wink:
Das ist und bleibt aber aus diversen Gründen im Konjunktiv. Erstens wird es körperlich für die meisten nicht aufgehen. Und zweitens würde es wohl eher dazu führen, daß noch mehr Gelder an die absolute Spitze verteilt werden. Weil deren Antritt das Event letztlich zu einem solchen macht. Den Rest will dann keiner mehr sehen. Das ist dann Angebotsinflation :D
nix is fix

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leviathan hat geschrieben: Mit anderen Worten: ich stimme Dir hier voll und ganz zu. Ich wollte es nur gern plastisch und unromantisch ausdrücken. Dann versteht man es vielleicht besser.
Ich stimme dem soweit zu und nun stell dir vor, dieser Unternehmer hätte quasi Monopol Stellung und mehr Assets als nötig.

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Catch-22 hat geschrieben:Ich stimme dem soweit zu und nun stell dir vor, dieser Unternehmer hätte quasi Monopol Stellung und mehr Assets als nötig.
Ich kann mir auch vorstellen, daß er nur das beste für jeden einzelnen tut. Ich könnte mir auch vorstellen, daß auf einmal doppelt soviele Zuschauer Interesse hätten. Letztendlich ist aber völlig irrelevant, was ich mir alles vorstellen kann - ich wollte, es wäre anders :D

Am Ende muss man der Realität ins Auge schauen.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben: Das Angebot würde sogar um 50% steigen :wink:
Stimmt :peinlich:
Das ist und bleibt aber aus diversen Gründen im Konjunktiv. Erstens wird es körperlich für die meisten nicht aufgehen. Und zweitens würde es wohl eher dazu führen, daß noch mehr Gelder an die absolute Spitze verteilt werden. Weil deren Antritt das Event letztlich zu einem solchen macht. Den Rest will dann keiner mehr sehen. Das ist dann Angebotsinflation :D
Erstens nimmst du nur an, wissen wir aber nicht wirklich. Das meine ich ja, wir spekulieren nur aus dem was wir glauben, was seit jeher üblich ist. Aber nie irgendwie belegt wurde.
Und zweitens glaube ich nicht, da eben die Marathons, die sich das leisten können, begrenzt sind. Vielleicht verträgt die Szene den einen oder anderen Top Event mehr, das werden wir sehen, wenn die Majors Reihe erweitert wird. Ich glaube jedoch nicht, dass für die Veranstalter im Markt deutlich mehr zu holen ist. Und wo sie nichts holen können, können sie auch nicht so viel weitergeben. In der Rechnung ist der asiatische Markt natürlich nicht drin, den europäischen und amerikanischen betrachte ich jedoch als gesättigt.

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JoelH hat geschrieben:Das ist absoluter Business und bekanntlich hört bei Geld alles auf. Und um genau daraum geht es. Du glaubst doch nicht im Ernst eine Kenianischer Läufer würde sich das Geld entgehen lassen aufgrund von "Faulheit", weil er eben nur 2 anstatt 3 Marathons macht obwohl er auch drei oder mehr könnte.

Sorry, da gehe ich nicht mit. Wenn die könnten, dann würde sie auch 5x im Jahr absahnen, denn das ist deren Broterwerbsquelle.
Geld wird nicht allein mit Marathons verdient. Nach Corona mag das noch anders sein, aber vor Corona sind schnelle Läufer, übrigens nicht nur Afrikaner, sondern auch zum Beispiel aus Osteuropa, fast jedes Wochenende bei kürzeren Strecken, oft 5 oder 10 km gelaufen - gegen Antrittsgelder und teilweise Preisgelder für Siege oder Streckenrekorde. Natürlich ging/geht es da nicht um Bestzeiten, sondern um den Sieg. Und da kann man auch gewinnen, wenn die Zeiten leicht über Bestzeit liegen.

Wer - um das Beispiel von oben aufzugreifen - knapp unter 40 auf 10 läuft, kann mehrfach in kurzen Abständen 40-er oder max. 41-er Zeiten laufen, wenn er einigermaßen robust ist. 45 min ist da fast schon lockeres Trainingstempo. Das machen in der Region hier etliche ambitionierte Hobbyläufer so (die für den Spaß laufen, evtl. mal einen Preis, aber ohne Geld dafür zu bekommen).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Geld wird nicht allein mit Marathons verdient. Nach Corona mag das noch anders sein, aber vor Corona sind schnelle Läufer, übrigens nicht nur Afrikaner, sondern auch zum Beispiel aus Osteuropa, fast jedes Wochenende bei kürzeren Strecken, oft 5 oder 10 km gelaufen - gegen Antrittsgelder und teilweise Preisgelder für Siege oder Streckenrekorde. Natürlich ging/geht es da nicht um Bestzeiten, sondern um den Sieg. Und da kann man auch gewinnen, wenn die Zeiten leicht über Bestzeit liegen.
Das ist mir wohlbekannt, wir richten zufällig auch einen solchen Lauf aus. Aber das sind oft nur die B und C Läufer, die Leviathan aufruft. Die machen es dann über die Masse. Aber die laufen dann eben nicht Marathon, sondern 5er oder 10er. Discountware.


Aber was mir gerade einfällt, ist nicht Henrik Pfeiffer vor vier Wochen in Köln eine 2:16 als Pacer gelaufen und jetzt in Frankfurt eine 2:11 und damit knapp an seine PB ran. Das scheint also schon zu gehen, zeigt aber auch wie schmal die Schwelle ist zwischen Pacerrennen und echter Jagd.

Überhaupt die Pacer, in Frankfurt ist der eine einfach mal durchgelaufen zu Platz 2. Auch ein lukrativer Job, denn gute Pacer verdienen im Schatten den sie spenden durchaus auch mit.
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JoelH hat geschrieben: Aber was mir gerade einfällt, ist nicht Henrik Pfeiffer vor vier Wochen in Köln eine 2:16 als Pacer gelaufen und jetzt in Frankfurt eine 2:11 und damit knapp an seine PB ran. Das scheint also schon zu gehen, zeigt aber auch wie schmal die Schwelle ist zwischen Pacerrennen und echter Jagd.
Ist er. Und damit war er in Köln knapp 5% langsamer als sein (laut eigener Aussage) mögliches aktuelles Potenzial (ca. 2:10)...
Was wiederum - um beim obigen Beispiel zu bleiben - für den 40'/10km Hobbyläufer einer 42'/10km entspräche...
Aber ob dem 3,5h/M Hobbyläufer selbiges beim Marathon möglich ist...

Im Übrigen ist Pfeiffer dieses Jahr auch schon 3 ambitionierte Marathon gelaufen - neben Frankfurt ist er in Hannover und bei der EM in München gestartet... Wobei die Zeit in München aus diversen Gründen im Bereich der Zeit vom Köln Marathon lag - aber durchgejoggt ist er in Muc gewiss nicht...

Edit:
In New York will Pfeiffer übrigens am kommenden Sonntag auch noch starten - dann allerdings nur joggend... Vermutlich sowas wie ne Rekom-Einheit mit Sightseeing Charakter...

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JoelH hat geschrieben:Das ist mir wohlbekannt, wir richten zufällig auch einen solchen Lauf aus. Aber das sind oft nur die B und C Läufer, die Leviathan aufruft. Die machen es dann über die Masse. Aber die laufen dann eben nicht Marathon, sondern 5er oder 10er. Discountware.


Aber was mir gerade einfällt, ist nicht Henrik Pfeiffer vor vier Wochen in Köln eine 2:16 als Pacer gelaufen und jetzt in Frankfurt eine 2:11 und damit knapp an seine PB ran. Das scheint also schon zu gehen, zeigt aber auch wie schmal die Schwelle ist zwischen Pacerrennen und echter Jagd.

Überhaupt die Pacer, in Frankfurt ist der eine einfach mal durchgelaufen zu Platz 2. Auch ein lukrativer Job, denn gute Pacer verdienen im Schatten den sie spenden durchaus auch mit.
Das ist in der Tat ein interesantes Beispiel. Wäre spannend ihn da mal zu berfragen, hinsichtlich Impact, Regeneration und Integration in den Trainingsplan. Ob es da ein "Limit" gab für eine Maximalpace oder nur nach Gefühl.

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DoktorAlbern hat geschrieben:Das ist in der Tat ein interesantes Beispiel. Wäre spannend ihn da mal zu berfragen, hinsichtlich Impact, Regeneration und Integration in den Trainingsplan. Ob es da ein "Limit" gab für eine Maximalpace oder nur nach Gefühl.
Dazu empfehle ich mal in den "Bestzeit" Podcast #126 ab ca. Minute 35 reinzuhören - da wird das ansatzweise thematisiert...
Wobei es dort auch um Nutrition geht...

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Albatros hat geschrieben: Edit:
In New York will Pfeiffer übrigens am kommenden Sonntag auch noch starten - dann allerdings nur joggend... Vermutlich sowas wie ne Rekom-Einheit mit Sightseeing Charakter...
so in 2:18 :hihi: :hihi:
Catch-22 hat geschrieben:Pfeiffer habe ich schon vor Tagen genannt! :motz: :zwinker2:
Nichts ist älter als die Zeitung von gestern :teufel: :zwinker2:
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JoelH hat geschrieben:so in 2:18 :hihi: :hihi:
In Köln eine härtere letzte lange Einheit kann schon gepasst haben für Frankfurt. Da kann man trainingsseitig durchaus einen Sinn vermuten.

Der Start in NY macht natürlich rein sportlich überhaupt keinen Sinn. Da spielen sicher Fragestellungen jenseits der sportlichen Sinnhaftigkeit eine Rolle.
nix is fix

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leviathan hat geschrieben:Da spielen sicher Fragestellungen jenseits der sportlichen Sinnhaftigkeit eine Rolle.
So ist es. Er hatte wohl über einen Reiseveranstalter den Startplatz inklusive Reise gebucht und darauf spekuliert im Elitefeld starten zu dürfen. Nachdem ihm das verwehrt wurde erfolgte der Start in Frankfurt. Die bereits bezahlte Reise inkl Startplatz tritt er nun dennoch an…

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Catch-22 hat geschrieben:Pfeiffer habe ich schon vor Tagen genannt! :motz: :zwinker2:
"Aber" ... der interessante Punkt war ja genau diese Köln-Frankfurt Geschichte für mich. Insofern ist er ja sogar 4 Marathons gelaufen. Und in Köln ist er ja auch "relativ" schnell unterwegs gewesen. Das hatte ich so auch gar nicht mehr auf dem Zettel. Aber ich hatte mich damals schon auch tatsächlich etwas gewundert was sein Plan an der Stelle ist.

Bin auch gespannt wie schnell er in NY joggt. Sub 2:30 wohl mit Sicherheit, ob auch Sub 2:20 wäre interessant.

Off-Topic: Dass er keinen Platz im Elitefeld bekommen hat, wundert mich nicht so sehr. Das sind die Amis doch immer sehr restriktiv und wollen auch immer einen gewissen Anteil einheimischer Läufer haben. Da gab es doch schon auch vor ein paar Jahren einen Fall (ich meine nicht Kawauchi, sondern einen Afrikaner) der aus dem "hobbyfeld" ganz vorne rein gelaufen ist und der (meine ich) dann keine Prämie bekommen hat. Weiß aber nicht mehr ob das NY, Chicago oder Boston war.

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Das war New York 2019 - Girma Bekele Gebre, 3. Platz.
Ich meine aber er hätte das Preisgeld doch noch bekommen.
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

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arnejo hat geschrieben:Ich denke es wäre schon möglich, maximal 3 anstatt 2 Marathons im Jahr zu laufen (Peak). Das Problem ist aber, dass es eben im Sommer wegen den Temperaturen gar keine grossen Road-Marathons gibt...
Ja Keira dAmato rannte heuter auch 4x M auf hohem Niveau.

Kann mir schon vorstellen dass auch mal 3x M für viele Eliten machbar wäre, gut möglich aber auf Kosten der Länge der gesamten Karriere. Außerdem sicher lieber 1x Podium als 3x fünfter schätze ich.

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Zemita hat geschrieben:Ist es nicht irgendwie ähnlich wie bei Mehrkämpfern !? ... in vielen Bereichen sehr gut, in keinem absolut Top. Man hat doch einfach Muskelgruppen trainiert und schleppt die mit sich rum die man als Spezialist einfach nicht braucht, oder halt genau anders rum - Kugelstoßen.
Ich finde, es ist noch wesentlich komplexer. Im Gegensatz zu den Mehrkämpfern werden die Disziplinen ja direkt hintereinander, ohne Pause ausgeführt. Das bedingt dann halt Besonderheiten, zum Beispiel bezüglich des Laufens ect.

Und über die Muskelgruppen hinaus gibt es ja auch noch andere Probleme: Radfahren verkürzt zum Beispiel ziemlich stark den Hüftbeuger, den Du wiederum zum Laufen und Schwimmen in möglichst guter Amplitude brauchst. Auch ein relativ steifes Sprunggelenk hilft energetisch beim schnellen Laufen, während es Dich beim Schwimmen bremst.

Dann gib’s aber natürlich auch Synergien. Man kann mehr trainieren als ein Läufer und profitiert nicht nur von den Crosstrainingseffekten, sondern auch direkt im WK. Der hydrostatische Druck beim Schwimmen hilft auch, nach dem Laufen zu regenerieren u.s.w. Einige Trainer beantworten die Frage, was sich im Training der letzten Jahre im Triathlon am meisten verändert hat, damit dass man halt die Einzelsportarten nicht wie ein Schwimmer, Radfahrer oder Läufer trainiert, sondern wir ein Triathlet. :wink:

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Catch-22 hat geschrieben: Für die Läuferromantik ist es sicher sehr schön nach Kenia und Äthiopien zu schauen, wie diese Läufer mit einfachster Lebensweise so wahnsinnig gute Leistungen abrufen können. Jedoch dreht sich derweil die Sportwelt weiter. Wenn man genauer schaut, sieht man dass Forschungsergebnisse viel schneller beim Triathlon landen während man sich beim Laufen immer noch auf Daniels & Co beruft. Wie viele top Weltklasse Lauftrainer gibt es schon? Beim Triathlon kommt mir das Umfeld deutlich professionalisierter vor.
Das halte ich für ganz ausgeschlossen. Es ist wohl keine Frage, dass Laufen weltweit eine viel größere Sportart ist, bei der viel mehr Geld umgesetzt wird als Triathlon (selbst wenn Triathlon in den letzten 30 Jahren natürlich stärker gewachsen ist, aber vorher war es eine winzige Nische, ich weiß noch, wie ich in den 80ern als Teenager zum ersten Mal was über Ironman im TV gesehen habe, das war irgendwo zwischen Klippenspringen und Kamelreiten...).
Und Sport/Trainingswissenschaft gibt es schon wesentlich länger, als es Triathlon gibt. (Es gibt ganz sicher weit mehr Weltklasselauftrainer als für Triathlon, da es sicher 10mal mehr Weltklasseläufer gibt.)
Es ist höchst unplausibel, dass in der Sportart mit weit mehr weltweiter Konkurrenz, mit vielen Jahrzehnten längerer (professioneller) Tradition und mit mehr Geld im Spiel eher weniger professionalisiert trainiert wird. Praktisch alle nichtafrikanischen Läufer auf Topniveau reizen alles soweit aus, wie es geht, um mithalten zu können (Höhenzelt, Eisbäder, low g Laufbänder etc. und dann ggf. graue Bereiche wie Asthmamittel...). Und viele Afrikaner werden inzwischen auch von gut ausgebildeten Trainern betreut, wobei es vielleicht kein Zufall ist, dass einige der stärksten Läufer (Farah, Hassan...) in Europa/USA trainiert wurden. Wobei in Ost-Afrika Radfahren als Alternative anscheinend lebensgefährlich wäre.
Daher s.o.; in einer so kompetitiven und ausgereizten Sporart wie Laufen glaube ich nicht, dass seit Jahr/zehnt/en so viel leicht erreichbares Verbesserungspotential liegen gelassen wird. (Dass in einer kaum 40 Jahre alten Sportart wie Triathlon lange und noch immer weit mehr Luft für Verbesserung war/ist, ist auch keine Überraschung.)
Cross-Training wird im Laufen durchaus gemacht (wurde eher zufällig schon in den 20ern von den Skandinaviern gemacht, die im Winter Skilanglauf trieben), besonders bei verletzungsanfälligen Athleten. Es ist aber klar, dass das fast nur für GA taugt. Die dürfte, gerade für Bahnläufer auf höchstem Niveau, meistens nicht das begrenzende Element sein. Sondern eher Spurtfähigkeit, Tempohärte und Laufökonomie und das lässt sich alles nur durch Laufen trainieren, nicht durch Alternativtraining. Und Ökonomie und Tempohärte sind auch beim Marathon zentral.

Ich vermute, dein Eindruck könnte entstanden sein, weil im Breiten- und Subprofi-Bereich die Triathleten vielleicht ambitionierter sind, da es eben eine weit aufwendigere Sportart ist und evtl. Ambitionierte besonders anzieht. Dazu ist in D das Niveau der ambitionierten Läufer in der Breite in den letzten 30 Jahren bekanntlich gesunken. D.h. man hat riesige Felder bei den Stadtmarathons, teils auch kürzeren Läufen, aber es sind halt im Verhältnis viel mehr 4-h-Läufer als sub 3-Läufer. Das liegt zwar auch an einer Verbreiterung (und Alterung), ich vermute aber, dass ein Faktor auch sein könnte, dass besonders Ehrgeizige halt beim Triathlon landen (wobei die natürlich gerade bei 10-HM-Volksläufen dennoch oft (erfolgreich) starten).
Mein Schulweg war zu kurz...

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Und was man in diesem Kontext natürlich auch festhalten muss: Die Komplexität beim Triathlon ist nochmal deutlich größer. Beim Laufen ist es ja schon so, dass niemand den idealen Trainingsplan kennt. Da gibt es schon unendlich viele Parameter, gerade auch wenn man zusätzlich noch unterstützendes Training (Kraft, Beweglichkeit usw.) berücksichtigt. Beim Triathlon hat man das für drei Sportarten plus deren Wechselwirkungen miteinander. Und gerade die Wechselwirkungen scheinen mir auch sehr individuell zu sein. Steve Magness findet Radfahren kein gutes Crosstraining für Läufer, trotzdem profitieren Triatkethen von den Rad- und Schwimmumfängen offensichtlich auch beim Laufen. Und da hat man beim Training sicher unendlich viele Stellschrauben wie man die unterschiedlichen EInheiten kombinieren kann.

Zusätzlich kommen dann noch die technischen Komponeneten wie Schwimmtechnik und Windkanal dazu, da ist Triathlon was den wissenschaftlichen Aspekt betrifft nochmal um viele Faktoren vielschichtiger.

Nichtsdestotrotz sehe ich tatsächlich auch bei den Marathonis einen Grund für die zwei Rennen pro Jahr im Rennkalender. Von Anfang Mai bis Anfang/Mitte September geht 4 bis 5 Monate quasi nichts, abgesehen von den Meisterschaftsrennen. Und damit sind 3 Rennen schon sehr schwer unterzubringen. Man sieht, dass sehr viele, die im Sommer bei WM/EM gestartet sind durchaus im Herbst jetzt nochmal an der Startlinie stehen, insbesondere die WM-Starter. Von Juli bis November das scheint für viele ganz gut zu gehen und dann wäre im März/April durchaus noch ein Rennen drin. Das kann man offensichtlich schon mal machen, vielleicht jetzt nicht unbedingt jedes Jahr. Die Frage ist halt ob und wann man eine große Saisonpause macht.

Allgemein (im größeren Kontext) geht die Fokussierung auf einige wenige große Rennen (meines Wissens) auf Lydyard zurück, der dementsprechen in der Vorbereitung mit sehr langen speziellen und aufeinander aufbauenden Phasen gearbeitet hat. Von diesem Konzept geht man (zumindest unterhalb des Marathons) ja jetzt schon länger weg und hat eine "Saison" wo durchaus mehrere Rennen gelaufen werden können. Wie man zuletzt bei Koko gesehen hat durchaus auch erfolgreich im Abstand von einigen Wochen.

Ich denke ein Problem ist bei den Läufern auch, dass es einfach sehr viel um (Norm-)Zeiten geht. Das ist bei den Triathleten etwas anders. Deren Wettkämpfe finden ganz natürlich meist in der warmen Jahreszeit statt. Dadurch ergibt sich einerseits eine "natürliche" Saison, aber auch gar nicht die Frage gewisse Wettkämpfe wegen der Witterung nicht zu melden. It's part of the game und für alle gleich. Zumal die idealen Bedingungen für Schwimmen, Radfahren und Laufen beliebig verschieden sind. Wenn man als Läufer*in im Sommer einen Marathon rennt, dann kann man den evtl. gewinnen, aber wenn man dann 3 Minuten über PB rennt befriedigt das nicht und eine Quali bzw. Empfehlung für ein großes Rennen bekommt so auch nicht. Am Ende dreht es sich beim Laufen viel mehr um die PBs und zwar im Zweifel auf Sekundenebene. Das ist bei den Tris, schon wegen der höchst unterschiedlichen Strecken dann doch deutlich anders.

Re: Was machen Triathleten anders?

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bones hat geschrieben: 26.11.2022, 18:32 Paßt hier ganz gut rein:

"Mit dem schnellsten jemals bei einer Langdistanz gelaufenen Marathon von 2:30:32 Stunden sicherte sich Patrick Lange in unnachahmlicher Manier den Sieg"

https://tri-mag.de/szene/patrick-lange- ... d-riveros/
…. lag bestimmt an den Schuhen Adizero Prime X, die bei professionellen Läufern im WK verboten sind 😜
Bild
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Mein Lauftagebuch: "Laufend im Rheinland"
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