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Ein schöner "Dorflauf": Wieder einmal beim Ruetz-Lauf in Kematen

Ein schöner "Dorflauf": Wieder einmal beim Ruetz-Lauf in Kematen

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Dies war die 21. Auflage des Rutz-Laufs, organisiert von der Bäckerei Ruetz bzw. deren sportbegeistertem Chef beim Firmensitz in Kematen (10km westlich von Innsbruck) . Von meiner Teilnahme 2015 gibt es ebenfalls einen Bericht hier drin:
laufberichte/ein-feiner-dorflauf-in-tir ... 99663.html

Seither hat sich nicht viel geändert; die Teilnahme ist unkompliziert: Es gibt keine Voranmeldung, man taucht einfach am Startgelände auf und holt sich eine Nummer (je nach Bewerb in verschiedenen Farben); es gibt keine Chipzeitnehmung und wohl auch keine Ergebnislisten bis auf die ersten drei. Was sich geändet hat ist der Preis; früher hat das €5,-- gekostet, diesmal waren es €10,-- - da hat die Inflation gnadenlos zugeschlagen; dennoch ist der Lauf ein "Schnäppchen"; für das Startgeld kriegt man nicht nur das Lauferlebnis und Verpflegung am Streckenrand, sondern auch ein Erinnerungsleibchen, einen Müsliriegel und nicht zuletzt einen halbkiloschweren Laib "Sportbrot" - https://www.ruetz.at/produkte/Brote/Mis ... ELNR=10265
(Der Ruetz hat tasächlich einige sehr gute Brotsorten, da kaufen wir auch täglich ein - billig ist das Zeug dort aber nicht!)
Ein Blick aufs locker gefüllte Startgelände, mit der Martinswand im Hintergrund: Die Laufrunde führt - nach Unterquerung der Bahnlinie bei der neuen Unterführung - über die Wirtschaftswege der Kemater und Völser Felder nahe der Autobahn ostwärts bis knapp vors Einkaufszentrum Cyta, dann geht es zu den Völser Gärtnereien und dann am hübschen Gießen und danach der Bahnlinie entlang wieder westwärts und zurück zum Start. Die Runde war als "10km" ausgeschrieben, ich komme bei streckenmessen.de aber nur auf ca. 9.570m. Ich hatte mich für den 20km-Lauf angemeldet, das waren also 2 Runden und in Summe ca. 19,1km - also genau zwei weniger als ein HM. Pro Runde muss die Unterführung mit 2 180°-Kehren zweimal bewältigt werden, macht also 4 Kehren und ein paar Höhenmeter pro Runde - ansonsten ist alles sehr flach. Eine größere Herausforderung war der Belag; das sind wie gesagt alles Wirtschaftswege (es wurde auch gearbeitet während des Laufs) und nach dem heftigen Regen gestern waren speziell die nicht-asphaltierten Streckenteile recht "unrund" zu laufen, aber auch am Asphalt musste man aufpassen, wo die Traktoren größere Erdspuren hinterlassen hatten - das ist wie Schmierseife!
Da also mit gröberen Verschmutzungserscheinungen zu rechnen war, hatte ich an den Füßen ein älteres Paar Fastwitch 9 - ohnehin einer meiner Lieblingsschuhe, mit einem neueren Paar habe ich erst vor drei Wochen dem Linz-Marathon gefinisht.

Mein eigener Lauf
: Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass der Ruetz-Lauf heuer stattfindet (vor zwei Monaten war noch nichts zu lesen gewesen davon), aber letzte Woche beim Stadtlauf hatte mich der Thomas Köll darauf aufmerksam gemacht dass er doch stattfindet - also, ein weiteres Tempotraining, 6 Tage nach den 10km beim Stadtlauf - warum nicht? Also schwang ich mich nach einem kurzen Blick auf die Wetterkarte aufs Rad und strampelte nach Kematen.
Der Start um 10:00 verlief ausgesprochen gesittet - meinem persönlichen Eindruck nach waren auch um einiges weniger Teilnehmer da als vor Corona - und ich trabte los; in der Bauchtasche mein Smartphone zwecks Aufzeichnung für die spätere Trainingsanalyse. Nach der ersten Passage der Unterführung hatte sich das Feld bereits schön sortiert und ich fand schnell einen guten Rhythmus. An der Autobahn entlang war die Wegqualität leider sehr schlecht, durch das stehende Wasser und den Schlamm war es meist nicht möglich die gesamte Breite auszunutzen und so lief ich die ersten zwei km mit angezogener Handbremse; das ist aber ohnehin die Art wie ich meine Wettkämpfe bestreite, ich mache mir da keinen Kopf. Ab km 2,2 dann die schöne, geradlinige Asphaltstraße bis zur Cyta - leider wie erwähnt einigermaßen verunreinigt: Auf der Gerade überholte ich noch eine Gruppe Kollegen (darunter den Thomas Köll) und ab da war ich allein unterwegs, weit vor mir noch zwei Kollegen mit schwarzem und dunkelgrünem Leibchen, aber denen kam ich nicht näher. Dann die Schleife bei den Gärtnereien mit der km5-Verpflegungsstation; ich hätte gerne einen Becher Wasser genommen aber da gab es ein Missverständnis bezüglich Inhalt; am Wasser-Helfer war ich dann schon vorbei und Iso wollte ich keines nehmen - also weiter. Es war zum Glück nicht besonders warm, also keine Gefahr der Dehydration. Der Weg entlang des Gießen westwärts war in besserem Zustand als vorher der Feldweg an der Autobahn: Das ist eine sehr hübsche Wegstrecke, die ich auch sonst gern beim Training oder Radeln benütze. Immer noch einsam ging es retour zur Unterführung, dort kamen mir bereits ein paar Kollegen entgegen, die um einiges schneller waren als ich! Hinter der Unterführung noch rauf zum Backhaus zur Wende beim Start-/Zielbogen; die Wende passierte ich nach ziemlich genau 41 Minuten - Pace also 4:17 für diese ersten 9,57km. Wiederum verzichtete ich auf einen Becher, nachdem ich dort stehenbleiben hätte müssen um mir einen zu schnappen.
Die zweite Runde verlief ein wenig anders von den Bedingungen her - von Westen zog ein Regenschauer mit Wind über Kematen, das bedeutete also plötzlich kräftigen Rückenwind auf der ersten Hälfte der Runde und ebensolchen Gegenwind am Rückweg zum Ziel. Dementsprechend gestalteten sich auch die km-Zeiten jetzt etwas anders - ostwärts um mindestens 5sek/km schneller, westwärts um den selben Betrag langsamer. Bei den Gärtnereien begann es zudem zu regnen - nicht sehr stark aber doch so dass man feucht wurde und meine Brille beschlug. Diesmal hatte mir bei der Labestation (vorgewarnt von der ersten Passage) schon einen Becher ins Auge gefasst und schnappte ihn mir im Vorbeilaufen vom Tisch - auch das gehört schließlich zu einem Wettkampftraining dazu! Der Regen ließ nach ca. 10min wieder nach, aber das Laufen fühlte sich dennoch sehr zäh an, der Gegewind entlang der Eisenbahnlinie war widerlich - dort gibt es auch absolut keinen Bewuchs, der ihn bremsen könnte. Aber - Beharrlichkeit zahlt sich aus - ich konnte immerhin noch einen Kollegen einholen, den mit dem dunkelgrünen Leibchen. Wir liefen ein paar Meter gemeinsam und schimpften über den Wind, dann zog ich davon - noch ein letztes mal durch die Unterführung - und dann auf ins Ziel, wo ich nach 1:21:20 ankam - die zweite Runde also mit 40:20 sogar etwas schneller als die erste (Pace diesmal: 4:13). Wobei ich vermute, dass der Hauptunterschied in den ersten zwei Kilometern der ersten Runde begründet lag, bis sich das Feld entzerrt hatte - danach war ich eigentlich recht konstant am Weg.
In Summe war es eine pace von 4:15 über die 19,1km; umgerechnet auf eine HM-Distanz also eine 1:29er Zeit, in etwa so schnell wie vor ein paar Wochen beim Innsbrucker Frühlingslauf. Ein gutes Tempotraining bei nicht idealen Untergrundbedingungen - mein letzter "Wettkampf" vor dem Stockholm Marathon!
Den Lauf selbst kann ich nur empfehlen - auch wenn es keine offiziellen Zeiten gibt und die Strecke nicht vermessen ist, aber das ist ein netter Dorflauf mit guter Organisation und nettem Drumherum (auch für Duschen vor Ort ist gesorgt); für die anschließende Siegerehrung samt Tombola hatte ich aber leider diesmal keine Zeit.
Hier noch der Kurs:
https://www.strecken-messen.de/teilen/X ... 5yQnpdP2tB
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