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Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Bei mir (laufe seit etwas mehr als 10 Jahren, ein paar Marathons, HM und 10er) rauche auch seit 10 Jahren nicht, habe leichten Bluthochdruck, der behandelt wird) ist in der sportmedizinischen Untersuchung eine starke Minderung der Sauerstoffsättigung bei starker bis extremer Belastung festgestellt worden. Bei einem Puls von 170 (was noch unter der HFmax liegt) lag die Sauerstoffsättigung noch bei 85 Prozent. Die Ärztin meinte, dass könne auf ein PFO hindeuten (Loch im Herz zwischen den Kammern). Ein solches Loch wurde bei einer Ultraschalluntersuchung vor knapp 15 Jahren jedoch nicht festgestellt (oder übersehen).

Nun bin ich aber auch schon 58 Jahre alt, mir wird auch bei Extrembelastung nicht schwindelig o.ä. aber natürlich bin ich stark verunsichert. Normalerweise antworte ich selbst bei solchen Anfragen immer: Geh zum Arzt, vergiss das Internet. Der Termin beim Kardiologen für eine Ultraschalluntersuchung ist ja auch im August, aber ich wollte vorher schon mal fragen: Habt Ihr mal geguckt, wie stark Eure Sauserstoffsättigung bei der HFmax absinkt? Vielleicht sind Werte unter 90 Prozent im Alter auch gar nicht so selten? (Dass die sinkt ist wohl normal, Muskulatur braucht mehr Sauerstoff, darum steigt ja die HF und irgendwann ist man halt alle).

Abgesehen von der Frage, ob das für mich jetzt ein konkretes gesundheitliches Risiko darstellt, finde ich die Beziehung zwischen der Sauerstoffsättigung, dem Sauerstoffbedarf in der Muskulatur und dem Puls sehr faszinierend und es wundert mich, dass es so gar nicht in der Laufszene besprochen wird.

LG!

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Ich müsste mal schauen wie das bei meiner Leistungsanalyse war.

Ich weiss, dass der Wert auch bei mir relativ niedrig war, aber auch sehr schnell wieder im Normalbereich, sobald die Belastung weg war. Aber an genau Zahlen erinnere ich mich nicht. Da müsste ich mal die Datenblätter raussuchen, ob dass da vermerkt ist. Mal schauen ob ich sie noch finde.
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Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Interessante Frage - leider habe ich dazu meinerseits keine Werte vorliegen. Weißt du denn, wie schnell die Sättigung wieder angestiegen ist, sobald die Belastung ausgesetzt wurde und der Puls sich wieder gesenkt hat? Fände ich sehr informativ.

Man müsste mal suchen, ob es Studien zum Absinken der Sauerstoffsättigung bei Erhöhung der Herzfrequenz gibt - komme jetzt leider nicht dazu.

Der Zusammenhang zum PFO ist in der Tat gegeben. Stellt sich aber die Frage, ob man deswegen ein TEE (Schluckecho) über sich ergehen lassen würde, denn was ändert sich bei einem Befund?
Normalerweise macht niemand etwas bei einem PFO. Bei mir war es anders, da ich mit 45 Jahren einen Schlaganfall hatte deren einzig wahrscheinliche Erklärung auf mein (durchaus signifikantes) PFO zurückgeführt wurde (wurde auch dann erst "entdeckt", war mir vorher nicht bekannt). Daraufhin wurde das PFO entsprechend durch einen Herzkatheter-OP geschlossen.

Lange Rede kurzer Sinn: Sollte eine eventuelle Studienlage die Sättigung als durchaus normal darstellen, würde ich persönlich mir mal Null einen Kopf darüber zerbrechen. Aber auch gut, dass du ein Gespräch mit einem Facharzt angesetzt hast - absolut vernünftig. Verrückt machen würde ich mich aber nicht, zumal du ja glaube ich auch keinerlei körperliche Beeinträchtigungen verspürst.

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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divy2 hat geschrieben: 17.06.2025, 12:58 Habt Ihr mal geguckt, wie stark Eure Sauserstoffsättigung bei der HFmax absinkt?
Ich nicht. Bei mir, Jahrgang 1943, sinkt seit Jahren alles ab :wink: .Abgesehen mal davon: wann laufe ich denn schon mal mit meiner indiv. max. Hf. und dann auch noch mit Messung? Nie.
Wenn ich mich beklage, meinen jüngere Menschen, dass sie das auch mal hätten. Tja, lieb von denen. Aber die Häufigkeit, die Häufigkeit.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Maartin hat geschrieben: 17.06.2025, 14:57 Ist das nicht normal, dass die SpO2 bei voller Belastung absinkt?
Herz/Kreislauf/Lunge kann halt das Blut nicht mehr so schnell versorgen wie die Muskeln den Sauerstoff verbrauchen. Wenn man unendlich Sättigung hätte, dann wäre das Limit ja nur die Muskelausdauer.
etwas nur, siehe Studie. Aber die SPO2 letztlich nur besagt wie viel % des Hämoglobin mit Sauerstoffbeladen ist.
Entscheidend ist ja auch wie es in den Muskeln verwertet wird. Und vor allem wie viel Sauerstoff die Lunge überhaupt aufnehmen u. weiterleiten kann (Gasaustausch). Es können 100% Hämoglobin mit Sauerstoff beladen sein, wenn deine Muskeln mehr Sauerstoff für Tempo X benötigen, bringt dir die Sättigung alleine nichts.

oder habe ich nen Denkfehler?

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Da bin ich mir auch nicht so sicher.
Epo ist ja unter anderem so beliebt, um mehr Hämoglobin zu bilden, damit mehr Sauerstoff transportiert werden kann. Also wird die Limitierung des SpO2, bevor er abfällt, nach hinten verschoben.

Wenn jedoch auch mit wenig oder normalem Hb Wert die Sättigung immer bei >95% SpO2 bleibt, dann ist das Limit mMn nur der Muskel und nicht das Ausdauersystem ansich.
Oder? Hmmm.

Edit:
"Unter körperlicher Belastung bleibt die Sauerstoffsättigung bei gesunden Menschen normal. Ein Abfall der Sauerstoffsättigung auf Werte <92% ist, vorausgesetzt es liegt kein Messfehler vor, nicht normal. Lediglich in Ausnahmefällen können auch Herz-Kreislauf- und Lungen-gesunde Menschen einen Sättigungsabfall bei maximaler exzessiver körperlicher Überanstrengung aufweisen."
Quelle https://www.cardiopraxis.de/pulsoximetr ... tzuendung/

Aber ob das so auf Sport an der VO2Max Leistungsgrenze übertragbar ist?

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Hey, interessanter Faden, danke!

Ja, das ist nun ein spezielles Thema für die Sportkardiologie. Ein gewisser Abfall ist normal, die Muskulatur nimmt Sauerstoff auf, das Herzkreislaufsystem pumpt mehr hinein, Herzschlag und Atmung werden schneller, irgendwann kommt das Herzkreislaufsystem aber nciht mehr hinterher und die Sättigung fällt ab und man ist am Limit. Aber ich habe zum einen kaum Fachliteratur zum Thema gefunden (hö, hö, natürlich in google) und die, die ich fand, sprach von einem Absinken von nicht unter 90 Prozent. Da liege ich klar drunter, und das war im Labor eines Instituts, das normalerweise Hochleistungsathleten betreut (wo aber auch Hinz und Kunz testen können, was sie drauf haben).

Der starke Abfall deutet für die Sportkardiologin darauf hin, das ein FPO vorliegen könnte. Es würde also unter starker Belastung zu einer Vermischung sauerstoffreichen und sauerstoffarmen Bluts kommen. Das wäre eine plausible Erklärung. Vermutlich kann ein vorübergehend starkes Absinken der Sättigung auch viele andere Gründe haben. Ich will einen Messfehler auch nicht zu 100 Prozent auschließen. Ich empfand die Maske bspw. schon stark störend am Ende der Untersuchung, als ich praktisch im Sprint unterwegs war auf dem Laufband.

Wie schnell die Sättigung wieder über 90% war, kann ich nicht sagen. Aber es muss wohl schon sehr schnell gehen, das ist schon ein sehr niedriger Wert. Wir wissen ja aus der Pandemie, dass Menschen mit Sättigungswerten von unter 90% schon Fälle für die Intensivbehandlung waren.

Ich habe übrigens versucht, das jetzt mal im Training zu testen mit so einem Fingermessgerät beim Intervalltraining. Da habe ich vor dem Training, nach dem Aufwärmen und nach jedem Intervall gemessen. Da kamen aber völlig unterschiedliche Werte raus, am Anfang 98%, schon nach dem Aufwärmen 82%, nach dem ersten Intervall 84% und nach einem weiteren dann auch mal 93% und dann wieder deutlich darunter. Das sind eindeutig Messfehler, vermutlich sind die Geräte nicht für einen solchen Einsatz zu gebrauchen.

Gut, nochmal möchte ich betonnen, dass ich null Beschwerden habe. Ich habe 5x1.500 mit 800 Trab trainiert, meine Laufpartnerin ist übrigens Krankenschwester, falls ich doch reanimiert werden sollte. Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, denn ein FPO hat man seit der Geburt, und ich habe schon in der Jugend doch recht viel Sport getrieben und jetzt laufe ich auch schon länger. Und als vor längerer Zeit mein erhöhter Blutdruck festgestellt wurde, wurde das Herz bereits mit Ultraschall untersucht.

Es war ein phantastisches Training, habe mich mal wieder wie Supermann gefühlt. Aber mein Vater hatte mit 50 einen sehr schweren Schlaganfall, insofern habe ich da großen Respekt vor und das muss untersucht werden. Hoffentlich hält der Kardiologe dann die Vorschläge seiner Kollegin für die doch etwas umfangreicheren Untersuchungen (Ultraschall mit Gasbläschen im Liegen und anschließend nach starker Belastung) für begründet und es gibt keine Diskussionen.

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Aber grundsätzlich ist der Zusammenhang zwischen HFmax und den SpO2-Werten doch hochinteressant und auch ausschlaggebend für die sportliche Leistung. Es geht ja schließlich darum, wieviel Sauerstoff der Muskulatur geliefert wird. Es wundert mich, dass darüber in der Laufszene so wenig diskutiert wird. Vermutlich einfach nur, weil es schwer ist, während des Laufens die Sättigung zuverlässig zu messen. Garmin&Co sind dafür ja scheinbar gar nicht zu gebrauchen.

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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hardlooper hat geschrieben: 17.06.2025, 15:02
divy2 hat geschrieben: 17.06.2025, 12:58 Habt Ihr mal geguckt, wie stark Eure Sauserstoffsättigung bei der HFmax absinkt?
Ich nicht. Bei mir, Jahrgang 1943, sinkt seit Jahren alles ab :wink: .Abgesehen mal davon: wann laufe ich denn schon mal mit meiner indiv. max. Hf. und dann auch noch mit Messung? Nie.
Wenn ich mich beklage, meinen jüngere Menschen, dass sie das auch mal hätten. Tja, lieb von denen. Aber die Häufigkeit, die Häufigkeit.

Knippi
Das einzige, was man nie hängen lassen sollte, ist der Kopf!

Abgesehen davon, ein Belastungs-EKG sollten Ausdauersportler eigentlich regelmäßig machen. Ich dachte nur, dass die Spiroergometrie nicht mehr als ein Nice-to-Have wäre. Ist scheinbar doch auch wichtig.

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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Habe geschaut, die Daten sind auf der Auswertung nicht geführt. Dann war der externe Sensor also nur zur Überwachung mit dabei. Sorry.
divy2 hat geschrieben: Aber grundsätzlich ist der Zusammenhang zwischen HFmax und den SpO2-Werten doch hochinteressant und auch ausschlaggebend für die sportliche Leistung. Es geht ja schließlich darum, wieviel Sauerstoff der Muskulatur geliefert wird. Es wundert mich, dass darüber in der Laufszene so wenig diskutiert wird. Vermutlich einfach nur, weil es schwer ist, während des Laufens die Sättigung zuverlässig zu messen. Garmin&Co sind dafür ja scheinbar gar nicht zu gebrauchen.
Das ist uninteressant, was willst du im Rennen machen? Langsamer laufen? Das ist etwas aus der medizinischen Überwachung, aber für Läufer eher egal. Zumal du keinen Einfluss darauf hast. Außer eben stehen zu bleiben. Ansonsten, wenn der Wert immer ganz schlecht ist, dann hast du ein massives medizinisches Problem, das mit dem Laufen sehr wahrscheinlich nur ganz wenig zu tun hat.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Abfall der Sauserstoffsättigung bei HFmax

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divy2 hat geschrieben: 17.06.2025, 17:02 Abgesehen davon, ein Belastungs-EKG sollten Ausdauersportler eigentlich regelmäßig machen.
Gerade Ausdauersportler "eigentlich nicht". Eher der Pierre von gegenüber. Dessen Sport sind seinen Hund Gassi zu führen (ich habe ihm vorgeschlagen, dabei zügig zu gehen - .macht er abert nicht) und mit weit ausladenden Armbewegungen in der Tür seines Hauses Zigaretten zu stoßen.

Knippi
Die Stones sind wir selber.
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