
"Es sieht gut aus, 5 Grad plus, Windstille und leichter Nieselregen auf der Zugspitze", dies war die Auskunft vom Veranstalter, zu mir persönlich, - vor dem Start in Ehrwald.
Auf Grund dieser Aussage lief ich den Zugspitzlauf in kurzer Rennkleiduung.
Er sagt nun: " Ich bin mir keiner Schuld bewusst". Liebe Leute, - ich mir auch nicht!
4 Stunden später wurde ich mit Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert.
Wenn dies das allgemeine Verantwortungsbewusstsein der Laufveranstalter ist und rechtlich in Ordnung sein soll, sollten sich alle gut überlegen an welcher Veranstaltung jeder teilnimmt.
Da interessiert doch keinen das Kleingedruckte in der Ausschreibung oder ein Beipackzettel.
Es war ein organisiertes Event und eine geschlossene Wettkampfveranstaltung, bei der ich mich als Teilnehmer
unmittelbar vor dem Start auf die gemachten Aussagen der Verantwortlichen verlassen können muss.
Klar, dass eine Windschutzjacke lebensrettend war, - nur meine war mit der warmen Kleidung, auf 2944 Meter auf den Gipfel der Zugspitze transportiert worden.
Ich würde mit den gleichen Informationen, die ich unmittelbar vor dem Start erhalte, - wieder genauso entscheiden. Warum wurde dieser Lauf gestartet? Wenn doch "alle" vor Ort gewusst haben wollen, dass das Wetter innerhalb der nächsten 3 Stunden in Schneesturm umschlägt! Ich wusste dies nicht!
Warum hat auch die erfahrene Bergwacht, nicht die Verantwortung abgelehnt ? Nur den Kopf zu schütteln über spärlich gekleidete Läufer reicht hald nicht. Sicherlich hat die Bergwacht unter Lebensgefahr, Leute aus am Berg gerettet. Dafür großen Respekt und vielen herzlichen Dank. Aber man kann doch nicht, bestens trainierte Athleten ins Verderben laufen lassen, um diese dann retten zu müssen. Darüber sollten alle nachdenken, die glauben, nur die aktiven Teilnehmer sind grundsätzlich für sich selbst veranwortlich. Ich bin jahrelang im ambitionierten Wettkampfsport in den Altersklassen M 45/50/55 aktiv gewesen. Doch, - das Erlebnis am 13.07.08
veranlasst mich, den ambitionierten Laufssport aufzugeben. Ich werde wieder "normaler Jogger" und Naturgenieser. Bin 56 Jahre, - vielleicht schon zu alt und moralisch antiquiert, um zu verstehen, dass sich nach den Ereignissen von 2008, - Läufer auf den Zugspitzextremlauf 2009 freuen können.... Sicherlich ist der Lauf bei schönem Wetter nicht extrem, - aber gibts da nicht andere Bergläufe, die diese unrühmliche Vergangenheit nicht zu bewältigen haben?!
Ich freue mich auf die nächsten Lauftreff`s mit meinen SWV Freunden.
Erwin