frechalb hat geschrieben:Leider ist mir so ziemlich der Glauben an den Profisport verloren gegangen. Ich habe mich schon bei der DM in Karlsruhe gewundert wie Frau Mikitenko ihrer Dauerkonkurentin Mockenhaupt fast eine Minute abnahm, nachdem sie jahrelang derselben hinterher lief. Und das alles im zarten alter von 36 Jahren als 2-fache Mutter.
Jahrelang lief Mikitenko hinterher?? Sie hat die deutlich besseren Zeiten stehen von 1500-5000.
36 ist ein gutes Marathon-Alter.
Carlos Lopes war 37 bei seinem Olympiasieg 1984. Tergat 34 beim Weltrekord. Haile 35 dieses Jahr. Röthlin 33 beim ER. Jaouad Gharib mit 36 Silber in Peking. War Greif nicht über 40, als er seine Bestzeit lief?
Berhane Adere 35. Irina Timofeyeva ist 38. Svetlana Zakharova ebenso.
Was Greif da abgelassen hat, ist peinlich. Nicht weil er ein schlechter Trainer wäre oder weil er möglicherweise seltsamen Kram verkauft. Sondern weil die Begründung für seinen Verdacht einfach lausig ist. Greif müsste es besser wissen, schreibt aber möglicherweise nach der Devise "any publicity is good publicity" solchen halbgaren Unsinn, der sachlich einfach falsch ist.
frechalb hat geschrieben:
Klar habe ich mich über den super Triumph in Berlin gefreut, leider habe ich große Zweifel ob dieser ohne künstlichen Hilfsmittel zustande kam. Wird in Berlin ein Dopingtest überhaupt gemacht? Sicher nicht auf Cera, welches ja nach den Ergebnissen der Tour de France prima zu wirken scheint.
Es sind dieses Jahr einige Athleten wegen Epo aufgeflogen. Es ist natürlich anzunehmen, dass die WADA überall auf Cera testet, nicht nur bei der Tour.
frechalb hat geschrieben:Die jüngsten Entwicklungen im Radsport bestätigen ja leider auch, dass Deutsche Sportler tief in dem Dopingsumpf stecken.
Wieso sollen die deutschen Sportler besser sein als die anderen?
frechalb hat geschrieben: Ich finde es mutig dieses Thema anzusprechen, da wir Deutschen ja die "Saubermänner Nummer 1" sind, allerdings ist die Person Greif vielleicht nicht die glaubwürdigste, da er ja mit dem Sport und allerlei schnickschnack für den Körper seine Brötchen verdient.
Gruß
Was ist daran mutig? So viele, die keine Ahnung davon haben, verkünden doch ihre unmaßgebliche Meinung zum Thema. Und fordern von Sportlern eine Moral, die sie selbst nicht haben. Abends ziehen sie sich dann die Bierchen rein oder wasauchimmer. Es ist oft eher dreist und heuchlerisch als mutig. Wenn mit dem Finger auf Dopingsünder gezeigt wird, zeigen 4 Finger zurück auf die Ankläger.
Wer irgendwann in den letzten 30 Jahren an deutsche Athleten als "Saubermänner Nummer 1" geglaubt hat, lebt in einer Traumwelt oder hat einfach keine Ahnung vom Thema. D ist eines der Länder, in denen am ausgefeiltesten systematisch gedopt wurde. Deutsche Athletinnen sind immer noch in Disziplinen sehr erfolgreich, in denen Doping soviel nützt wie in wenigen anderen - im Wurfbereich.
Auf der anderen Seite ist es fast lustig, dass gerade heute alles angezweifelt wird - gerade weil die Kontrollen so gut sind wie nie, und das Thema dadurch häufiger in die Medien kommt. Je mehr erwischt werden, desto mehr wird angezweifelt, aber ist das logisch?
2:19'19 im Marathon ist keine unglaubwürdige Zeit - 47,60 auf 400m, das ist ein wirklich schöner Rekord für die Ewigkeit. Ohne Trainingskontrollen. Seit man nicht mehr Anabolika ohne Grenzen einwerfen kann, ist keine Frau auch nur annähernd an diese Zeit gekommen.
Wären alle Sportler clean oder bekämen die gleiche Medikation, würden Sportler wie Bekele, Haile, Bolt, Phelps oder Mikitenko immernoch gewinnen. Gerade die ersten vier diese Aufzählung sind Jahrhunderttalente, ganz gleich ob sie dopen oder nicht.
Ich habe übrigens großen Respekt vor der Leistung jedes dopenden Spitzensportlers.
Gruß
C.