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Wie genau ist die HF-Messung am Handgelenk?

Wie genau ist die HF-Messung am Handgelenk?

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Seit letzter Woche benutze ich eine Garmin Fenix 3HR mit Messung der HF am Handgelenk. Die ersten 2-3 Läufe habe ich die Uhr parallel zur Polar V800 benutzt. Dabei war die HF über beide Uhren in etwa gleich. Allerdings waren die Läufe eher langsam.

Gestern habe ich erstmals mit der Fenix Intervalle absolviert. Die gemessene Herzfrequenz ist dabei niedriger ausgefallen, als wenn ich die Strecke (17 km) im Wohlfühltempo absolviert hätte. Erwartet hätte ich im Durchschnitt 140-145. Tatsächlich hat die Uhr 145 als Maximum gemessen (hier hätte ich 155-160 erwartet) und einen Schnitt von 125. Meinem Gefühl während und nach dem Lauf entsprechen die gemessenen Daten auch nicht.

Was ist da los? Wie sind die Daten zu erklären? Wird die Handgelenk-Messung bei steigendem Puls ungenauer? Oder kann es sein, daß die Uhr irgendwie nicht richtig am Handgelenk fixiert war?

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Ja, genauso geht es vielen. Bei manchen liefert die HF-Messung am Handgelenk plausible Werte, bei anderen (wie bei mir und Dir) ist es damit mit großer Wahrscheinlichkeit vorbei, sobald es schneller wird und zwar herstellerunabhängig.
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Kann ich so bestätigen.
Meine Handgelenksmessung geht mal und dann wieder wird kompletter Unsinn ausgespuckt. Gerade bei schnellen Einheiten und Intervallen kann ich das größtenteils vergessen (Garmin fr235)
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
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Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Bei meiner Garmin 935 ebenso. Für den Alltag ganz nett, auch meine Erkältung sehe ich sehr schön an meinem durchschnittlichen Ruhepuls (nicht daß ich die nicht auch so mitbekäme ;-)) aber für richtige Laufeinheiten leider nicht zu gebrauchen, zumindest nicht durchgängig. Bei meinem letzten HM hatte ich keine Lust einen Gurt zu tragen, da konnte ich es auch wieder sehen. Ich hab mal versucht, die Uhr andersrum zu tragen, hat allerdings auch nicht wirklich geholfen. Ggf. bei Polar besser mit ihren 6 LEDs? Aber die hatten mit OHR halt nur Spielzeug, als mich der H7 zu sehr aufgescheuert und genervt hatte.
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Ich habe mich mit den Werten meiner Uhr arrangiert. Wie genau sie sind kann ich nicht sagen, ich würde zwar sagen die Uhr liegt im hohen Bereich unter dem Realpuls, aber sicher bin ich mir nicht (Polar M430).

Aber das ist kein Problem, da ich mich quasi auf die Uhr geeicht habe. Ich kenne meine Grenzwerte im Bezug auf die Werte der Uhr und das reicht mir völlig. Und wenn ich beim Laufen bin, dann schaue ich praktisch gar nicht auf den Puls, denn der spiegelt lediglich mein sowieso vorhandenes Gefühl wider.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Bei manchen Menschen weicht der tatsächliche Puls am Handgelenk vom tatsächlich ab, bei anderen ist sogar keine Pulsmessung am Handgelenk möglich.

Ich habe das Glück, dass die Messung am Handgelenk perfekt läuft (Fenix 5X). Leichte Schwächen gab es meiner Meinung nach nur dabei, dass bei Intervall-Läufen die Messung etwas träger ist und die HF-Messung sich etwas langsamer angleicht.

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JoelH hat geschrieben:Ich habe mich mit den Werten meiner Uhr arrangiert. Wie genau sie sind kann ich nicht sagen, ich würde zwar sagen die Uhr liegt im hohen Bereich unter dem Realpuls, aber sicher bin ich mir nicht (Polar M430).
Bezieht sich das jetzt auf die Polar M 430 oder auf die Fenix? Was meinst Du mit "liegt im hohen Bereich unter dem Realpuls".

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Bonno hat geschrieben:Bezieht sich das jetzt auf die Polar M 430 oder auf die Fenix?
Steht in meinem Posting irgendwas zu einer Fenix? Wie kommst du auf diesen Bezug?
Bonno hat geschrieben: Was meinst Du mit "liegt im hohen Bereich unter dem Realpuls".
Das war ich schreibe. In hochpulsigen Bereichen erscheint es mir als ob die Uhr niedrigere Werte anzeigt als der Realpuls wirklich hoch ist. Das kann ich allerdings nicht überprüfen, da ich schwerlich bei voller Belastung manuell den Puls messen kann. Der Ruhepuls hingegen ist identisch mit manuell gemessen.
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JoelH hat geschrieben:Aber das ist kein Problem, da ich mich quasi auf die Uhr geeicht habe. Ich kenne meine Grenzwerte im Bezug auf die Werte der Uhr und das reicht mir völlig.
Das setzt aber Voraus, dass zumindest ein reproduzierbarer, stetiger Zusammenhang zwischen echten Puls und angezeigten Werten besteht. Und das ist zumindest bei mir definitiv nicht der Fall. Meist sind die Werte ganz plausibel, aber manchmal sind die Werte dann vollkommener Käse. Oft zumindest klar als Messfehler erkennbar (z.b. Werte <100 oder >220), manchmal aber auch (in Echtzeit) schwer erkennbar. Erkennbar ist das dann im Nachhinein, wenn der Puls z.B. bei gefühlt konstanter Belastung ewig auf einer Stufe "fest hängt" und dann plötzlich einen größeren Sprung auf einen anderen Level macht. Oder wenn bei einem Intervall einfach mal die erste Minute "verschlafen" wird.

JoelH hat geschrieben:Und wenn ich beim Laufen bin, dann schaue ich praktisch gar nicht auf den Puls, denn der spiegelt lediglich mein sowieso vorhandenes Gefühl wider.
Gut, aber mit den Argument kannst du auch einfach komplett ohne Pulsmessung laufen. :zwinker2:

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JoelH hat geschrieben:Steht in meinem Posting irgendwas zu einer Fenix? Wie kommst du auf diesen Bezug?
Der Ausgangspost war Fenix. Daher war mir das nicht ganz klar, ob du Fenix meinst.

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Meiner Erfahrung nach ist es ziemlich egal, welcher Hersteller.

Ich habe Tomtom, Apple und Garmin ausprobiert. Alle hatten bei mir die gleichen Probleme. Langsam passt es meist, je schneller es wird, desto wahrscheinlicher ist, dass Unsinn angezeigt wird.
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Dartan hat geschrieben:Das setzt aber Voraus, dass zumindest ein reproduzierbarer, stetiger Zusammenhang zwischen echten Puls und angezeigten Werten besteht. Und das ist zumindest bei mir definitiv nicht der Fall. Meist sind die Werte ganz plausibel, aber manchmal sind die Werte dann vollkommener Käse. Oft zumindest klar als Messfehler erkennbar (z.b. Werte <100 oder >220), manchmal aber auch (in Echtzeit) schwer erkennbar. Erkennbar ist das dann im Nachhinein, wenn der Puls z.B. bei gefühlt konstanter Belastung ewig auf einer Stufe "fest hängt" und dann plötzlich einen größeren Sprung auf einen anderen Level macht. Oder wenn bei einem Intervall einfach mal die erste Minute "verschlafen" wird.

Gut, aber mit den Argument kannst du auch einfach komplett ohne Pulsmessung laufen. :zwinker2:
Das mit den reproduzierbar ist m.E. gut gegeben, schau dir meine Zahlen auf Runalyze an. Die sind m.E. immer sehr niedrig aber immer in etwa den gleichen Bereichen. Nur ganz selten gibt es Werte die völlig von der Welt sind, ich glaube bei einem Lauf sprengt er den Rahmen völlig. Aber ansonsten sind meine Schwellen bei um die 150 und 155 an denen ich von Körper her reagiere. (Also nicht auf die %-Werte achten, die sind sind in dem Bezug immer noch zu hoch angesetzt, glaube ich. Da habe ich HFmax 185 eingestellt)

Und in der Tat, die Pulsmessung lasse ich nur mitlaufen, das schaue ich mir dann daheim mal an, aber die Zahlen sind m.E. nicht belastbar und von daher nur ein nettes Gimmick. Im Training und auch Rennen gehe ich nach Pace, das ist viel einfacher und im Prinzip das gleiche nur über einen anderen Parameter gesteuert.
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@kalue: Ganz so einfach ist das nicht zu beantworten, da viele verscheidene Sensoren in den einzelnen Produkten (auch bei der gleichen Marke) verbaut werden. Einige Sensoren sind recht zuverlässig, andere - nunja...

Die besten Erfahrungen werden wohl noch immer mit dem scosche rythm+ oder dem mio fuse bzw. link gemacht. Garmin hat bei der FR 225 den gleichen Sensor verwendet, jedoch bei den neueren Modellen (z.B. 235) eine Eigenentwickung verbaut. Im Bekanntenkreis haben damit einige Probleme.

Ich selbst habe sowohl das mio fuse als auch das rythm+ und kann sagen, dass diese bei mir sehr zuverlässig funktionieren - auch bei Intervallen etc. Eine Einschränkung gibt es aber bei Temperaturen so ab ca. 10 Grad und kälter. Da kann es vorkommen, dass die ersten Minuten eines Laufs viel zu hohe oder zu niedrige Werte angezeigt werden. Irgendwann fängst sich das dann.

Ich laufe allerdings nicht nach hf und lasse das nur so zur Aufzeichnung mit laufen oder z.B. um mal zu sehen, ob bei IVs die Intensitäten/Pausen richtig gewählt sind. Das kann man am Verlauf der hf-kurve ja doch ganz gut sehen. Einen Brustgurt verwende ich nie - die können auch Probleme machen, mal scheuern und sind komplizierter bzw. langsamer anzulegen. Für mich sind daher diese beiden Geräte das Mittel der Wahl.
Wer andere Prioritäten hat mag das natürlich anders sehen.

LG Anna

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JoelH hat geschrieben:Das mit den reproduzierbar ist m.E. gut gegeben, schau dir meine Zahlen auf Runalyze an. Die sind m.E. immer sehr niedrig aber immer in etwa den gleichen Bereichen. Nur ganz selten gibt es Werte die völlig von der Welt sind, ich glaube bei einem Lauf sprengt er den Rahmen völlig.
Naja, zumindest wenn ich z.B. mal deine 3 WKs im Oktober anschaue, ist die Quote maximal 1 aus 3. Jedenfalls habe ich meine starken Zweifel, dass du am 1.10 beim 10er WK zu nicht kleinen Teilen mit ~60% HFmax gelaufen bist, und am 7.10 dann (bei grob gleichbleibenden Tempo) die erste Hälfte mit 60-70% und die zweite Hälfte dann mit ~105%... :zwinker4:

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hehe, da haste aber auch genau die Ausreißer erwischt. Das in London war der Ausreißer überhaupt (bzw. vielleicht war das mal wirklich richtig? Wer weiss es schon?).

Und wie geschrieben, die % Angaben beziehen sich auf den Maxwert von 185. Den erreiche ich per Uhr aber normalerweise bei weitem nicht. Die Uhr kommt normalerweise nur auf maximal 16x Schläge. Und die niedrigen Werte können daher rühren, dass die Uhr nicht fest genug oder falsch sitzt. Korrigiert man das dann während des Laufs, dann kommt eben so was raus. Aber das ist bei Brustgurten auch so, wenn der mal verrutscht, dann haste auch Löcher in der Kurve

Wie Anna finde ich das ganze z.B. bei Intervallen ganz aufschlussreich, oder wenn es bergauf geht. Aber auf der Ebene da schau ich auf die Pace und höre in mich rein, das genügt völlig um den aktuellen Belastungsgrad zu bestimmen. Ich bin da echt auf dem technischen Rückzug und denke, das weniger mehr ist.
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Darüber ob bzw. wie weit es Sinn macht, bei Laufen auf den Puls zu achten will ich gar nicht streiten. Das ist eine komplett separate Diskussion und soll letztlich jeder für sich selbst entscheiden. :noidea:

Ich will nur sagen, dass falls man sich - aus welchen Grund auch immer - beim Laufen nach den Puls richten will, ein Pulsmesser bei den bei drei WKs mit vermutlich grob ähnlichen Anstrengung
  • einmal Werte im Bereich 60-70%
  • einmal zuerst Werte im Bereich 60-80%, dann ~105%
  • einmal Werte im Bereich 80-90%
heraus kommen, mein Meinung nach vollkommen unbrauchbar ist um auch nur irgendeine sinnvolle Schlussfolgerung aus den Werten zu ziehen.

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Das ist alles richtig. Da bin ich völlig bei dir.

Aber ich schaue mir ja nicht nur drei Läufe an, ich mach das bei mir ja schon einem Weile länger. Und wenn ich Montags bei einer, eigentlich lockeren, 5er Pace plötzlich am Limit war, dann weiß ich, dass der Lauf zur falschen Zeit angesetzt war und ich doch hätte einen Tag länger regenerieren sollen. Darauf kann ich dann im weiteren Verlauf der Woche reagieren.

Genauso lässt sich auf lange Zeit schauen ob die Tendenz steigende Pace bei gleichem Puls da ist. Denn diese Tendenz würde für anschlagendes Training sprechen.

Ich denke die meisten hier betreiben den Sport als Hobby und nicht als Wissenschaft. Und dafür reicht mir das Ergebnis aus, aber das muss natürlich jeder mit sich selbst ausmachen.

Und nicht zu vergessen, ich war bei den Läufen dabei und weiß wie ich mich gefühlt habe. Dadurch kann ich die Zahlen natürlich noch weit besser einordnen als jemand der nur die Zahlen sieht. Denn letztlich bewältigt der Körper die Rennen, nicht die Pulsuhr.
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Ich hab die Forerunner 935 und bei mir funktioniert die optische Messung bisher sehr gut. Keine Auffälligkeiten gegenüber früheren Einheiten, die ich mit Pulsgurt gelaufen bin. Im Gegenteil, ich hatte mit dem Pulsgurt manchmal Probleme, speziell auf den ersten Kilometern, die hab ich nun nicht mehr.

Ob die optische Messung auch noch gut funktioniert, wenn es draußen kälter wird, wird sich zeigen. Ich hab die Uhr erst seit Mai und noch nicht bei <10 Grad getestet.
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