todmirror hat geschrieben:Als Student war ich auch oft im Projensdorfer Gehöllz, als meine Freundin im benachbarten Studentenwohnheim wohnte. Schöne Gegend!
Ja absolut. Man bekommt das Gefühl, in der Natur zu sein, obwohl man direkt in der Stadt ist.
Czynnempere hat geschrieben:Es ist auf keinen Fall ein Nachteil, wenn Deine Trainingsstrecken hügelig sind.
Zum einen hat man Abwechslung, zum anderen wechselnde Belastungen und für meine Begriffe, trifft hier auch der alte Zatopek - Spruch zu: Mach es Dir im Training schwer, dann hast Du es im Wettkampf leichter (auch wenn das noch was hin ist...)
Flach kann doch jeder... :-)
Das sage ich mir auch jedesmal, wenn ich den Hügel hochkeuche

Das lohnt sich für mich, das bringt richtig viel schön Ausdauer (irgendwann) und jeder Lauf, der im Flachland stattfindet, wird easy going für mich werden...
Es ist jedenfalls gut, wenn man ein paar Wellen im Streckenprofil hat, so kann man ein bisschen üben.
Lilly* hat geschrieben:Hallo Kris,
Glückwunsch zur Abnahme! 8kg in 8 Wochen sind ein schöner Erfolg! Abnehmen kann zäh sein, aber ein stetiger Erfolg spricht ja für sich und motiviert dann ja auch, weiter zu machen.
Darf man eigentlich fragen, was passiert ist, dass du vom sportlichen Ultramarathonlaufen und 60kg Körpergewicht auf 160kg gekommen bist? Das passiert ja nicht zufällig eben so, weil man einen Moment nicht aufgepasst hat, da muss ja ein schwerwiegenderer Impact im Leben stattgefunden haben..? Oder geht die Frage zu tief?
Ach Lilly... du stellst immer Fragen, die ich nicht einfach so beantworten kann. Aber das ist nix schlimmes.

Nur ist das eine längere Geschichte, ich versuche mal mich kurz zu fassen.
Vor dem Bund war ich sehr sportlich, aber dann während dieser Zeit wurde der Stress immer größer. Ich hatte gelernt, vieles zu verdrängen. Andere müssen auch hart arbeiten etc. Die ständigen Versetzungen, der Lehrgangsstress (ich war im Logistikbereich eingeteilt worden, weil ich zuvor Bürokauffrau gelernt hatte - aber das war echt nicht meins...), dann zum Schluss das Mobben von einem Kameraden haben mich dazu gebracht, den Wehrbeauftragten anzuschreiben. Dadurch wurde ich wieder versetzt, weil ich dort nicht mehr arbeiten konnte. Nun saß ich in einer Diensstelle, wo es nichts zu tun für mich gab. Zwischendrin die normalen Anforderungen an mich als Soldaten, die Märsche, das Sportabzeichen. All das führte dazu, dass ich beständig zunahm.
Aber richtig explodiert ist dann das Gewicht, als ich krankgeschrieben wurde und nach meinem Suizidversuch in der Klinik hockte und Psychopharmaka einnahm. Diese Medikamente führten dazu, dass ich mehr Hunger hatte und der Stoffwechsel verlangsamt wurde. Das kann ich heute so beurteilen, weil ich nicht die einzige bin, die durch die Einnahme solcher Medikamente quasi "explodiert". Da bin ich von 90 Kg auf 135 Kg in wenigen Monaten gekommen. Ich bin da leider kein Einzelfall, die Foren sind voll von Menschen, die durch Psychopharmaka extrem zunehmen, selbst wenn sie nur wenig essen. Aber ich bin ehrlich, ich habe zu der Zeit nicht wenig gegessen, sondern mich durch die Süßigkeitenabteilung gefuttert. Ich habe all den emotionalen Ballast wegfressen wollen.
Das Ganze ist Ende 2011 geschehen und bis August diesen Jahres habe ich die Tablette noch immer genommen. Sie half mir zwar überhaupt nicht, aber ich konnte gut mit ihr einschlafen
Das war auch der Grund, warum ich damals hier aufgehört hatte. Weil ich trotz des vielen Sports von 5-6 mal die Woche und Kalorienzählen unglaublich zäh und langsam abgenommen hatte. Auch Fasten brachte überhaupt nichts. Jedes Gramm klebte an meinem Körper.
Ich musste erstmal diese Tablette loswerden und habe sie im August abgesetzt. Mir war der Eingriff dieser Tablette in meinen Körper einfach zu heftig und sie half mir wie gesagt nicht. Ich bin zwar nicht in ärztlicher Behandlung, aber ich habe einen ambulanten Betreuer, den ich einmal die Woche sehe. Er hilft mir bei Behördengängen und wir quatschen einfach über das, was mich beschäftigt. Ich habe ihm auch sofort in meinen Plan eingeweiht, dass ich die Tablette absetzen will. Das war okay für ihn.
Jetzt - Ende Oktober merke ich zwar, dass meine psychische Krankheit nicht weg ist (ich lerne aber dank dem Herrn damit zu leben), aber es mir körperlich besser geht. Der Sport zeigt seine Wirkung und es ist fast so, als ob der Körper aus dem jahrelangen Winterschlaf langsam aufwacht. Ich finde das klasse!
Ich möchte mich auch nicht mehr mit meinem damaligen Ich vergleichen - diesen Menschen gibt es nicht mehr. Aber dafür entsteht etwas Neues und ich lerne, dankbar dafür zu sein, was ich tun darf. Auch bin ich dankbar, dass ich nicht arbeiten gehen muss und so die Freiheit besitze, laufen zu gehen wann immer ich möchte. Von daher ist das laufen für mich nicht nur ein Aspekt um abzunehmen, es tut mir in der Seele gut
