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Neuanfang nach Herzinfarkt

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Hallo Ulli,

morgen wird es bei dir wieder ernst. Die Woche Pause bei Recent Runs war hoffentlich nichts wildes, so dass du morgen gut vorbereitet im Start stehen kannst. Drücke dir die Daumen und wünsche viel Erfolg beim Himmelgeister Brückenlauf! :daumen:

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Liebe catch, da habe ich vorher völlig übersehen dass du mir hier etwas geschrieben hattest, mich aber jetzt auch noch drüber gefreut : )

Leider lief das gestern gar nicht gut. Ich hatte die letzten zwei Wochen größere ISG und dadurch auch Hüftprobleme , mit denen ich nur sehr wenig Laufen konnte, dazu dann noch eine gute Woche mit einer inneren Entzündung wegen der ich Cortison nehmen muss.
Die große Hitze am Samstag kam noch hinzu, wobei ich die gar nicht so sehr verantwortlich mache.

Trotzdem war es mal wieder sehr nett beim HM in Himmelgeist !
Das liegt an der schönen Strecke, fast ausschließlich am Rhein entlang, und dan den vielen netten Menschen
Vorher habe ich den lieben Fori Marcel getroffen, ab der ersten Brücke (K4 ) bis dorthin zurück (K 16) hat mich Hennes begleitet. Wir hatten viel Spaß mit einigen anderen Läufern. Und er hält sich brav weiter an meine Vorgaben: Nur langsam laufen, und die Distanz weiter vorsichtig ausbauen.
Jetzt geht das schon fast ein Jahr so, und der Fuß hält!!
Und nach dem Rennen dann noch Mik mit Schwester, also eine kleine Runde der ganz langjährigen Foris hier. Von meinem Running Team waren ebenfalls sehr viele am Start , alles extrem schön.
Nur dass meine Vorfreude auf ein kühles Erdinger alkoholfrei am Ende enttäuscht wurde, alles war schon weg, war diesmal schade. Und das bei der Hitze.....

Die ersten 8K liefen noch nach Plan mein sub 2:21 Ziel schien realistisch! Aber ab da ging mein Puls durch die Decke, besonders aber spürte ich Hüfte und Waden. Ich habe immer wieder Gehen müssen, bin zeitweise mal 300 Meter gesprintet, weil das orthopädisch geholfen hat.
Letztendlich bin ich mit einer Zeit von 2:28:12 immerhin im Ziel angekommen.

Nach dem WK habe ich mit Hennes noch ein Stündchen am Sandstrand am Rhein gesessen. Urlaubsfeeling!

Heute fühle ich mich überhaupt nicht so, als ob ich gestern gelaufen wäre ( oooookay, war ja auch teilweise nur eine Wanderung ; ) ) , habe mich dann heute mit der walk Gruppe für gemütliche 15 Km getroffen

Kommende Woche habe ich arbeitsbedingt viele Termine, Laufen nur auf Sparflamme, und am Samstag steht dann mit dem MegaMarsch DUS 50/12 eine neue Erfahrung an.
Bin ja mal gespannt.
Die Strecke führt bei ca 26K fast an meiner Haustüre vorbei.
Konditionell sind die 50K kein Problem, aber wenn mir Blasen an den Füßen( gabs noch nie beim Laufen, aber beim Wandern schon) oder das Wetter nicht gefallen, dann gehe ich 500 Meter geradeaus, und höre auf.

Viele Grüße

Ulli - auf der Suche nach dem nächsten HM- da ist jetzt 'ne Rechnung offen!
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Obschon es ja keine Laufveranstaltung und explizit auch kein Wettbewerb war, hier der Vollständigkeit halber noch mein Bericht vom MegaMarsch Dus 50/12

Der gehört zu einer Vorbereitungsserie für die 100KM Touren, und fand erstmals vor meiner Haustüre in Düsseldorf statt. Teilnehmer ca 1000, von denen ca 750 das 50 KM Ziel erreicht haben, das finde ich schon beachtlich bei nahezu 30 Grad über den Tag.
Es wurde ein Halbkreis um Düsseldorf , der „Düsseldorfer Weg“ gewandert, zu 90% eine sehr schöne Strecke, zu 50% aktuelle oder ehemalige Laufstrecken von mir
Es gab alle 10 Km eine Versorgungsstelle, an der ich jeweils nur meine Trinkflasche gefüllt und etwas Obst eingesteckt habe.

Losgegangen bin ich mit 3 Mädels aus der walk Gruppe, nach 1 K war mir das zu langsam, und ich habe mich verabschiedet.
Ab da nur noch Männer als Begleitung 😐 Auf den ersten 10 mit einem aus Düsseldorf ins Gespräch gekommen, der machte am VP 1 ( da gab es reichlich Versorgung) Pause. Die zweiten 10Km mit einem Marathonläufer aus Dortmund , mit sehr netten Gesprächen, am VP2 habe ich ihn leider verloren Irgendwann dann hat mich ein Freund auf der Strecke abgefangen und mich über VP3( auch der war schattig schön gelegen und reich bestückt) bis zum Unterbacher See, also ca 15Km begleitet. Das war mein schnellster Abschnitt. Zwischendurch hat er sogar mal meine Kappe in die kühle Düssel getaucht, toller Service
VP 4 war mehr als dürftig, war aber gerade erst geöffnet. Dort hatte ich mal Cola/ Iso erwartet, aber so was gab es nicht. Erwartungen wie an eine Laufveranstaltung darf man bei der MegaMarsch Serie nicht haben. Von da die letzten 10KIlometer wieder mit einem einsamer Mitgänger bis zum Ziel.
Es war Vorgabe maximal 6 Km/h , ich habe 8h 26 Min (darin enthalten die jeweils 2-3 Min Pause an den VP)benötigt, also hätte theoretisch keiner vor mir ein dürfen, es waren aber ca 15(?) schon im Ziel. Das hatte auch soeben erst auf, ein lauwarmes Warsteiner gab es , sonst NIX dort...

Es war eine durchaus interessante Erfahrung. Trotzdem meine ich jetzt spontan, das nun nicht andauernd machen zu müssen.
50K Laufen oder überwiegend Laufen, das wäre schon eher etwas, das mir gefallen würde. Mache ich vielleicht mal auf dieser Strecke demnächst. Zum Vergleich :P

Viele Grüße

Ulli - jetzt also Ultra Geher ; )
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, ob mich hier überhaupt noch jemand kennt...?
Bevor mein Faden jedoch in den Abgründen des Forums versinkt – für mich war es ganz interessant einige eigene Berichte nochmal durchzulesen - wollte ich nochmal ein paar Zeilen schreiben, und ein Lebenszeichen geben

Die Zeit von Juli 2018 bis Juli 2019 ist recht schnell erzählt: Es gab noch einen Wettkampf im November 2018, den Neusser Erftlauf, ein 5er .
Wie immer hatte ich mich frühzeitig angemeldet, jedoch kaum trainieren können
Hingefahren eigentlich nur zum obligatorischen Kirschstreusel essen, habe ich dann doch meine StartNr abgeholt. Beim Startschuss bin ich dann wie ferngesteuert losgelaufen um mal „2-3 Kilometer“ zu versuchen. Natürlich bin ich dann die 5K durchgelaufen, mit unterirdischer Zeit von 33:36, aber dennoch mit viel Spaß

In der Folgezeit hat mich dann u.a. eine alte Autoimmunerkrankung völlig aus der Bahn geworfen.
Trotzdem war ich regelmässig draußen, und bin viel gewalkt

In diesem Frühjahr war das dann alles etwas besser, ich habe mit sehr kurzen Distanzen das Laufen wieder begonnen. WOW, macht das Spaß! Nach wie vor kann ich einfach nicht verstehen dass man immer mal wieder von fehlender Motivation liest. Leute, seid froh und dankbar, dass ihr Laufen dürft!

Leider habe ich seit ein paar Wochen recht ausgeprägte Kniebeschwerden, die sogar das walken fast unmöglich machen.

Aber im wieder-heran-kämpfen bin ich ja inzwischen Profi, das wird gelingen. Ich werde berichten – ansonsten wieder im Juli 2020

Viele Grüße

Ulli – und immer wieder, und immer immer wieder...

P.S. Der Apollo Lauftreff vom MGM startet nach wie vor monatlich, jetzt ab Jugendherberge auf der anderen Rheinseite
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Schön von dir zu lesen. Ja, “WOW, macht das Spaß! Nach wie vor kann ich einfach nicht verstehen dass man immer mal wieder von fehlender Motivation liest. Leute, seid froh und dankbar, dass ihr Laufen dürft!“ Ja. Ja. Ja. :daumen:

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Ich werde ja auch mehr und mehr Meister im Neu-Anfangen. Und ich freue mich riesig, dass du immer wieder auch diese Freude beim Laufen hast. Ich hätte früher auch von mir nicht geglaubt, dass etwas mehr als einen Kilometer zu joggen so schön sein kann. In diesem Sinne, weiter so und schön, dass du endlich wieder was von dir hast lesen lassen :)

Gruss Tommi

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Hallo Ulli,

wie schön wieder von dir zu lesen! Es freut mich sehr, dass dir die Motivation für das Laufen nicht fehlt und du den Widrigkeiten immer wieder und wieder trotz.
Ich drücke dir die Daumen, dass es mit dem Knie nicht all zu ernst ist und du bald wieder sowohl regelmäßig walken als auch laufen kannst.

LG

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Hase macht endlich mal Piep hier. :daumen:

Und als ob man dich vergessen könnte!!! Pfff... Du bist doch Bundeshasenverdienstkreuzträger! :pokal:

Gott sei Dank hast du einen starken Willen und eine gewisse Sturheit. Das stetige erneute Herankämpfen benötigt solche Eigenschaften! Du kannst nur als Vorbild gelten, mit welchen Rückschlägen und Beeinträchtigungen man dennoch am Ball bleiben kann. Das gepaart mit Motivation und Dankbarkeit ist ein gutes Rezept für alle Lebenslagen. Auch wenn wir natürlich wissen, dass es auch Momente gibt, in denen man einfach nur komplett frustriert ist.
Aber sich da wieder rausboxen ist eben was für Profis. :D :nick:

Sieh mal zu, dass dein Knie bis Silvester aufhört zu zicken, dann komm ich zum Silvesterlauf vorbei. :hallo:

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

466
Oh mein alter Faden existiert ja noch, wie nett.
Und es sind auch noch ein paar alte Bekannte hier, noch netter.

Zwischendurch ging leider nichts mehr in Bezug auf Laufen, so mußte ich eine ganze Weile
aufs walken ausweichen. Stur wie ich bin, drei - vier - fünfmal die Woche.

Zum Jahresbeginn 2023 habe ich mir in den Kopf gesetzt, zumindest noch einmal einen 5er zu Laufen,
der ERFTLAUF 18.11.2023 sollte es werden. Traditionell mit Nieselregen und niedrigen Temperaturen,
danach Kirschstreusel zur Belohnung, und ein paar alte aktive und nicht mehr aktive Foris treffen.
So der Plan.

Das schien bis in den Spätsommer sogar ein realisierbares Unternehmen zu werden, auch wenn ein Knie
doch des öfteren zickt. Da ich aber inzwischen meine Praxis an einen sehr guten Nachfolger übergeben
habe, hatte ich immer gute Betreuung.

Tja.... bis vor nun drei Wochen mein Herz - Namensgeber dieses Fadens - meinte, mal wieder Streiken zu müssen.
Nicht ganz so schlimm wie 2015, aber schlimm genug mal wieder alle Pläne ad acta legen zu müssen.
Erneut hat mich aber meine immernoch ganz gute Kondition vor dramatischeren Folgen bewahrt.
Und das ist der Grund, das Ganze hier nochmal zu melden: Leute lauft, bewahrt euch eure Kondition
und seid froh laufen zu dürfen !

Viele Grüße, Ulli -sehr gespannt wer noch hier ist, wer sich erinnert..

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

468
nachlangerpause hat geschrieben: 09.11.2023, 23:20 Viele Grüße, Ulli -sehr gespannt wer noch hier ist, wer sich erinnert..
Hier, ich. All die nicht so schönen Umstände, über die hier auch berichtet wird, betreffen mich nicht mehr - aus diesem Alter bin ich raus :wink: .

Ick wünsche Dir watt, und wenn das nicht reicht zumindest Watt.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

470
Hallo Ulli, hallo alle zusammen, ich bin über Google auf der Stichwortsuche "Laufen nach Herzinfarkt" in diesem Thread gelandet und habe mittlerweile einige Beiträge gelesen. Es ist nicht leicht, auf tatsächliche Erfahrungsberichte zu diesem Thema zu stoßen.

Mir geht es ähnlich wie Ulli. Ich bin zumindest Hobbyläufer und habe seit 2014 rund 40 10-Km-Wettkämpfe und einen Halbmarathon bestritten. Vor knapp drei Jahren erlitt ich aus heiterem Himmel mit 49 Jahren einen leichten Herzinfarkt aufgrund von unerkannt hohen, genetisch bedingten Lipoproteinwerten, was zu einer schweren KHK geführt hat. Drei Operationen und sieben Stents später stand damals der dringende Rat der Ärzte weiter zu laufen - natürlich in Maßen.

Auch ich nehme die ganze Medikamenten-Palette der Herzpatienten: Blutverdünner, Cholesterinsenker, Betablocker und Blutdrucksenker - die letzteren beiden nur prophylaktisch. Dazu vegane Ernährung. Schon zwischen den Operation habe ich kleine Läufe über 3 bis 4 km gemacht. Ich bin dann nach der Reha Anfang 2022 noch einmal einen 10er Wettkampf gelaufen - in 56 Minuten (durch meine schon lange schwelende Erkrankung war ich ohne nur ein mittelmäßiger Läufer). Das tägliche Training der 4 Wochen in Reha hat mir geholfen.

Seitdem laufe ich immer noch, aber nicht mehr so oft wie früher, vielleicht einmal die Woche. Ich habe das Gefühl, dass mir die Medikamente Energie nehmen. Mir kommt es vor, als wenn ich noch auf 80 Prozent laufe. Aktuell bin ich mit meiner "Reichweite" von 8 bis 10 km zufrieden, nur Tempo ist nicht mehr drin. Ich darf mich nicht überanstrengen und habe es auch nicht mehr drin. Am Sonntag nehme ich an einem 10-km-Lauf in unserem Dorf teil. Ohne Zeitnahme. Ich hoffe, dass ich in die Nähe der 60 Minuten komme. Einerseits bin ich froh, dass ich überhaupt noch soweit komme, andererseits nervt es, nicht mehr alles geben zu können.

Was mich aber bei ebenfalls Betroffenen besonders interessiert: Wie geht ihr mit der Situation um? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, dass euch die Kraft fehlt? Welche Medikamenten bremsen euch?

Viele Grüße
Carsten (Truman11)

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

471
Hallo Carsten,

mein Beitrag. Das ganze Thema ist sehr individuell.
Vor 2 Jahren wurde bei mir ein Stent gesetzt, ich habe bis zu 20h Stunden in der Woche für Triathlon trainiert. Gemerkt habe ich einen Leistungsabfall. Beim Kardiologen Belastungs EKG, bei der anschließenden Szintigrafie wurde eine Durchblutungsstörung festgestellt, daraufhin wurde der Stent gesetzt. Nie geraucht, kein Alkohol Normal gegessen
Also angeblich genetisch bedingt. Ich hatte nie Brustschmerzen oder ähnliche Symptome auch bei Intervallen nicht.
Vor und nach dem Setzen des Stents trainierte ich im Grundlagenbereich weiter.
Ein Echo des Herzens ergab absolut keine Einschränkungen, keine Narben auch die Halsschlagader war in Ordnung.
Medikamente wurden mir verschrieben.
Atorvastatin 20mg, mein LDL Wert lag bei 3.1mmol/l also gerade an der oberen Grenze der musste runter, liegt jetzt bei 1.4 also ein guter Wert. Ich habe aber sehr schnell die Dosis halbiert, weil das Medikament bei mir zu Muskelbeschwerden geführt hat, das hat sich dann jeden Tag wie Muskelkater angefühlt. Meine Ernährung habe ich umgestellt, wesentlich weniger Fleisch, mehr Fisch usw.. Wenn sich die LDL Werte so einpendeln werde ich in Absprache mit dem Arzt die Dosis auf 5mg verringern. Das ist für Ende des Jahres geplant.

Dann gab es für ein Jahr Brilique das habe ich regelmäßig genommen. Aber jedes mal wenn man sich irgendwo gestoßen hatte gab es blaue Flecke. Eine Wunde hörte nur sehr schwer auf zu bluten. Nach dem Absetzen war es dann besser.

Ramipril angeblich zur Entlastung des Herzens, das verursachte bei mir bei Anstrengung ein starken Husten. Selbst bei leichten Joggen war es nur ein Gehuste. Das war schlimm. Beim Kardiologen habe ich das Medikament hinterfragt, er wollte mir dann ein anderes verschreiben. Auf meine Frage warum ich das nehmen muss kam die Antwort wegen meinem hohen Blutdruck und außerdem hat das Krankenhaus das Medikament verschrieben. Auf meine Frage wer den hohen Blutdruck festgestellt hatte antwortete er das dass vom Krankenhaus kam. Ich kenne bei mir keinen hohen Blutdruck. Also 6 Wochen mit einem Blutdruckmessgeät dreimal täglich gemessen.
Durchschnittlich
Sys = 112, max Wert 122, min Wert 94
Dis = 72, max 80, min 63
Puls = 52, Max 57, min 46
Als ich ihm das gezeigt hatte sollte ich das Medikament sofort absetzen. Das brachte eine echte Erleichterung.

Dann bleibt noch ASS 100 ein Leben lang.
Ich hatte die Hoffnung das man nach dem Setzen des Stent schnell zur alten Leistungsstärke zurückkommt, leider ist das nicht passiert. Da ich meine Werte alle Aufzeichne liege ich noch 20% unter den Leistungen von vor zwei Jahren. Ob das die Medikamente sind oder doch noch was im Körper ist das kann ich nicht beantworten. Was ich jährlich im Wechsel habe ist ein Belastungs EKG und ein Echo beim Kardiologen. Bin wieder im Trainingsprozess auch mit intensiven Anteilen.
Ich habe festgestellt das man tatsächlich viele Dinge hinterfragen sollte.

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

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Hallo Uwe

jetzt stoße ich auf einen alten Thread und dann finde ich deine für mich nicht uninteressante Antwort an den Fadenersteller.
Ich hatte im Januar 2022 einen koronaren Herzinfarkt, gleich zu Beginn eines Marathons hatte ich große Atemnot, die ganze Story möchte ich hier jetzt nicht erneut ausbreiten, das ist in meinem RW-Tagebuch "Nur 48 Stunden weiter immer weiter...." hier bei Interesse alles nachlesbar. Ich habe mich seither wieder hochgekämpft. Klar - die Leistungseinbußen sind da. Trotzdem konnte ich längenmäßig bis vor kurzem noch die ganz langen Ultraläufe erlauben (u.a. knapp 7 Monate nach dem Infarkt einen 100 Meiler, und letztes Jahr sogar 2 100 Meiler in kurzen zeitlichen Abständen). Seit ein paar Monaten merke ich aber wie meine 6 Herzmedikamente mich immer mehr ausbremsen, neben dem fehlendem Boost sobald eine Steigung kommt ist es die muskuläre Müdigkeit (gefühltes Blei in den Beinen) was mein wöchentliches Trainingspensum massiv beeinträchtigt. Ich bin immer mehr am zweifeln ob das 2024 mit der 8. Teilnahme am Mauerweglauf über die 100 Meilen klappen kann. Der Spaß dort zu laufen ist jedenfalls schon massiv eingeschränkt wenn ich damit rechnen muss schon nach 20 km schmerzen in den Oberschenkeln und Waden zu bekommen. Da scheint ja das Atorvastatin (40mg, also die doppelte Menge deiner Medikamentation) das ich u.a. auch täglich schlucken muss einen großen, wenn nicht gar maßgeblichen Anteil, dran zu haben. Der Cholesterinwert ist bei mir recht niedrig, 37 mg/dl du schreibst bei dir 3,1 allerdings nmg/l. Sorry wenn ich frage sind das 37 mg/dl. Dann würde ich einen aktuellen Bluttest machen lassen und versuchen auf eine 1/2 Tablette zu reduzieren (in Absprache mit dem Kardiologen.
2025
29.03. Frühlingsultra Grüntal 50 km
06.04. Vaihingen Marathon
14.04. Liwa Laufevent
26.04. 24 h Grüntalultra
09.05, 24 h Wanderung DAV
11.05. Trolli Marathon

31.05. Albtraum 100, 115 km. 3100 hm,
16.08. 100 Meilen Berlin

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

473
Demnächst "darf" ich zu einer Stressechokardiographie. Bin schon gespannt.......

"Neben der konventionellen Fahrrad-Ergometrie (Belastungs-EKG) kommt heute meist die Stressechokardiographie zum Einsatz. Das einfache Belastungs-EKG ist eine wichtige Untersuchung, jedoch kommt es häufig zu falsch positiven oder falsch negativen Befunden. Das bedeutet, dass ein wesentlicher Anteil krankhafter Engstellen übersehen wird und häufig eine Katheteruntersuchung empfohlen wird, obwohl keine Engstelle vorliegt. Die Stressechokardiographie liefert bei dieser Fragestellung deutlich genauere Ergebnisse."
https://osypka-herzzentrum-muenchen.de/ ... iographie/

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

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@bones, danke für die Infos, das hört sich interessant an, wenn du magst kannst du ja mal berichten.

@schauläufer vom HI bin ich nur durch Zufall verschont geblieben, dafür bin ich auch dankbar.
Er hätte mich definitiv erwischt.
Zum Statin. Der Wert bei mir lag bei 3.1mmol/l das sind umgerechnet 119mg/dl
Der Wert wurde gesenkt auf 1.4 mmol/l das sind dann 54 mg/dl.
Da liegt dein Wert noch drunter wenn ich das richtig interpretiere.
Zu den Leistungseinbußen, ich hatte nach dem die Muskelschmerzen mich doch in meinem Alltag stark eingeschränkt haben das Statin für 8 Wochen komplett abgesetzt. Die Muskelschmerzen gingen dann weg, aber eine Leistungsverbesserung konnte ich nicht feststellen. Nun war bei mir nur noch die ASS 100 übrig, ob diese zu Leistungseinschränkungen führt ist mir nicht bekannt. Ich werde sie aber für den Rest meines Lebens nehmen müssen.
Meine Leistungsdaten haben sich schon verbessert aber ich komme nicht mehr an das alte Niveau.
Ich weiß jetzt nicht was du noch an Tabletten nimmst aber wenn du da Zweifel hast hinterfrage das beim Arzt. Siehe bei mir mit dem Ramipril.
Da dir der Sport so wichtig ist denke ich hast du dich schon informiert.

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

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@bones: Das interessiert mich auch wie das bei dir abläuft. Ich habe meinen Arzt mal auf doe Möglichkeit eines Stress MRTs angesprochen, der hat aber da nicht angebissen. Vermute mal auch aus Kostengründen. Wie ist das bei Streßherzecho? Musst du das was selbst zahlen.

@Uwe2468: Ja mein LDL-Wert liegt deutlich unter dem von der deutschen und europäischen Gesundheitsbehörden festgelegten empfohlenen Grenzwert. Ich nehme 2 Senker, außer dem Atorvastatin noch deas Ezetimib. Da machen die zur erwartenden Nebenwirkungen bestimmt nicht besser.
Habe vor gut einem Jahr eine Leistungsdiagnostik auf eigene Rechnung gemacht. Die Ergebnisse waren gut.
Wäre schon wenn wir uns in dem Faden noch etwas austauschen könnten über das Thema und seine Begleiterscheinungen.
2025
29.03. Frühlingsultra Grüntal 50 km
06.04. Vaihingen Marathon
14.04. Liwa Laufevent
26.04. 24 h Grüntalultra
09.05, 24 h Wanderung DAV
11.05. Trolli Marathon

31.05. Albtraum 100, 115 km. 3100 hm,
16.08. 100 Meilen Berlin

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

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schauläufer hat geschrieben: 23.06.2024, 21:57 @bones: Das interessiert mich auch wie das bei dir abläuft. Ich habe meinen Arzt mal auf doe Möglichkeit eines Stress MRTs angesprochen, der hat aber da nicht angebissen. Vermute mal auch aus Kostengründen. Wie ist das bei Streßherzecho? Musst du das was selbst zahlen.
Mein Hausarzt hat mich nach einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung mit EKG zum Kardiologen geschickt. Echoschalluntersuchung war schon. Der wollte aber noch zusätzlich das StressMRT machen. Kostet nichts privat. Früher hatte ich ein stark vergrößertes Herz. Evtl. soll etwas mit dem Herzmuskel nicht i.O. sein.

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

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schauläufer hat geschrieben: 23.06.2024, 21:57 @bones: Das interessiert mich auch wie das bei dir abläuft.
Halb liegend, halb sitzend wird man verkabelt. Dann kommt die Belastung: 6 - 8 Minuten mit steigender Wattzahl in einem bestimmten Trittfrequenzbereich in die Pedalen treten. Es sollte ein gewisser Puls (auch Blutdruck?) erreicht und das Herz vollständig durchblutet werden. Irgendwie nicht spektakulär, die Stressechokardiographie. Nach EKG, 24 Stunden EKG, Ultraschall war das nun die 4.Untersuchung rund ums Herz. Ergebnis: Kräftiger Herzschlag, keine Durchblutungsstörungen, Verdickung am Herzmuskel, leichtes Vorhofflimmern. Beschwerden hatte ich keine. Die Kardiologenbesuche waren die Folge einer Routinevorsorgeuntersuchung.

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

479
Nach der Fragestellung und den Antworten hatte ich die Hoffnung das Carsten sich hier doch nochmal mit einbringt.

@bones
Danke für die Infos zum Testablauf.

@schauläufer
Ja man könnte sich noch mehr austauschen aber wie ich schon schrieb die Sache ist sehr individuell. Zum Thema Statine gibt es sicher noch jede Menge an Infos über die man reden könnte.

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

480
Meinen Hausarzt konnte ich letzte Woche dazu überzeugen die Statine zu reduzieren. Das EZETIMIB wurde vom Medikamentenplan gestrichen und das ATORVASTATIN von 40mg auf ein Präparqt mit 30 mg gesetzt. Bin gespannten auf die nächste Blutanalyse im Herbst.
Dann habe ich auch meinen jährlichen Termin mit dem Kardiologen bei dem ich weiter versuchen werde ausser dem normalen l Echokardiographie eines unter Streß oder noch besser ein Streß-MRT verschrieben kriege.
2025
29.03. Frühlingsultra Grüntal 50 km
06.04. Vaihingen Marathon
14.04. Liwa Laufevent
26.04. 24 h Grüntalultra
09.05, 24 h Wanderung DAV
11.05. Trolli Marathon

31.05. Albtraum 100, 115 km. 3100 hm,
16.08. 100 Meilen Berlin

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

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Uwe2468 hat geschrieben: 01.07.2024, 06:31 Nach der Fragestellung und den Antworten hatte ich die Hoffnung das Carsten sich hier doch nochmal mit einbringt.
Hallo Uwe und alle anderen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen - das ist alles sehr interessant, auch von anderen Betroffenen zu hören, wie sie mit der Situation umgehen. Artikel in den Medien gibt es zu diesem Thema praktisch gar nicht.

Ich habe inzwischen an einem kleinen Firmenlauf mit Zeitnahme teilgenommen und werde im November bei einem 10-Kilometer-Lauf starten. Trainingsmäßig bin ich derzeit bei 10 Kilometer, das ist okay im Moment. Strengt mich aber schon an.

Etwas Interessantes, das ich festgestellt habe: Vor für mich wichtigen Läufen lasse ich den Blutdrucksenker morgens weg (und nehme ihn ausnahmsweise abends). Das führt zwar logischerweise zu einem höheren Puls, aber auch zu einem spürbar besseren Laufgefühl und mehr Energie. Da mir meine Kadiologin sowieso den Blutdrucksenker freigestellt hat, nutze ich diese neue Taktik vermehrt.

PS: Mein LDL-Wert liegt bei 38. Durch mein hohes Lipoprotein(a) möchte ich ihn so superniedrig halten. Jemand schrieb, dass das Atorvastatin auch bremst. Hier möchte ich nicht experimentieren.

Viele Grü´ße
Carsten

Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

483
Im November 2024 habe ich es dann tatsächlich geschafft meinen Kardiologen von der Sinnhaftigkeit eine Streß-MRTs zu überzeugen. Termin ist in 10 Tagen. Bin mal gespannt ob es neue Erkenntnisse für mich bringt und vor allem ob die Stents gut funktionieren.
2025
29.03. Frühlingsultra Grüntal 50 km
06.04. Vaihingen Marathon
14.04. Liwa Laufevent
26.04. 24 h Grüntalultra
09.05, 24 h Wanderung DAV
11.05. Trolli Marathon

31.05. Albtraum 100, 115 km. 3100 hm,
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Re: Neuanfang nach Herzinfarkt

484
Die Streß-MRT Untersuchung hatte dann doch etwas Ultrarunningpotential. Insgesamt ca. 40 Minuten dauerte die Prozedur in der Röhre. Die erste Hälfte noch ohne verabreichtes Medikament für die zusätzliche Herzbelastung, aber mit häufigem über Kopfhörer diktiertem kurzem Luftanhaltens. Danach eine ca. 10 minütige Pause, für die ich aus der Röhre geschoben wurde. Dann das über die Venen injizierte Medikament. Sehr unangenehm. Mir wurde es in kurzer Zeit sehr übel, der Brechreiz und der abfallende Kreislauf waren beunruhigend, Die mir angekündigten Hitzewallungen dagegen verspürte ich nicht weiter. Vermutlich bin ich zu verfroren als das mich etwas Wärmeentwicklung im Organismus groß stört. :wink: Hat sich Gottseidank schAnweisnell gelöst. Im Teil der Untersuchung das gleiche Spielchen. Einatmen-Ausatmen-Nicht mehr atmen. Bis nach ca, gefühlt 6 mal nicht - wie normal in der Zeitspanne-Atemzug holen die erlösende Anweisung kam: Wieder Atmen.
Heute nach knapp 1 Woche die erlösende Telefonnachricht vom Kardiologen. Herzkranzgefäße sind ohne Auffälligkeiten, keine weitergehende Kathederuntersuchung nötig. Lediglich die Vernarbung der Herzkammerrückwand erkennbar. Das sieht man aber auf dem Echokardiogramm, dass ist kein Risikofaktor. Erst mal beruhigt was mein Trainingspensum und die damit einhergehenden kardiologische Belastung betrifft. Jetzt möchte ich beim nächsten Blutbild die Eisenwerte wissen. Das wird mein Hausarzt im März untersuchen.
Manchmal bin ich von mir immer noch selbst überrascht. Bis vor kurzem habe ich den starken Mann gespielt, dem nie was fehlt und der von Arztterminen nur dann was wissen will, wenn er schon den langen dunklen Tunnel sieht mit dem hellen Licht am Ende :gruebel: :prof: Und jetzt bin ich zum Hypochonder mutiert der den Ärzten ihren Porsche und das Haus im Tessin mitfinanziert :nick: :hihi:
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