Hallo Nofretete,
Marathon = Energiemanagement
Der Trick ist, sich seine eigenen Ressourcen so einzuteilen, dass diese im Ziel auf Null sind. Nicht vorher und nicht nachher.
Lange Läufe ohne Nahrungsaufnahme trainieren den Körper, vermehrt auf Fett zuzugreifen. Nicht dem Gewicht zuliebe, sondern der Ausdauer halber. Allg. verbreitete Meinung ist, dass man 30km aus der kalten Hose heraus laufen kann, danach ist der Kohlenhydrate-Sprit alle. Ich muss also die restlichen 12km aus anderen Quellen speisen. Je besser ich (parallel) KH aus Fett generieren kann, desto leichter fällt mir der Marathon.
Läufe ohne zusätzlich verfügbare KH (Frühstück) trainieren diesen Mechanismus. Es kann durchaus sein, dass man an seine Grenzen gelangt und einen Lauf nicht wie geplant beenden kann. Genau das ist aber auch eine wichtige Erfahrung, die Signale wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren. Entweder Tempo rausnehmen oder etwas Sprit nachtanken oder knallhart durchziehen. Wenn der Puls bei 70%-Tempo die 85% überschreitet, weisst Du, dass dein Körper auf Reserve läuft. Muss man nicht dauernd machen, diese Erfahrung hilft aber bei der Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähigkeit.
Langer Rede, kurzer Sinn:
Versuche deine Grenzen "ohne Sprit" zu erweitern und teste gelegentlich die Wirkung und Verträglichkeit von Energiezufuhr. Im Training gehst Du an die Grenzen "ohne" und erweiterst sie im Wettkampf "mit". Das funktioniet aber nur, wenn Du das vorher ausprobiert hast. Du wärst nicht die erste, die mit Magenkrämpfen im Strassengraben liegt, weil du irgendein "bewährtes" Gel zu dir genommen hast, dass Du nicht verträgst! (Ich muss von Bananen vor dem Lauf

, obwohl die im normalen Leben ein Grundnahrungsmittel sind.)
Zu der Frage mit den Trainingsplänen:
In einen 12-Wochen TP für unter 4h kannst Du einsteigen, wenn 25km für dich keine besondere Herausforderung sind. Anstrengend ja, aber nicht lebensbedrohend und in 2:30 bis 2:45 machbar.. Die Pläne mit längerer Laufzeit bringen dich dahin, unterschiden sich ab da aber nicht wesentlich von dem 3-Monatsplan.
Viel Erfolg beim Erkennen und Erweitern deiner Grenzen.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.