Hallo!
Natürlich schulde ich euch noch einen Rennbericht!
Gestern war ich allerdings... als ich dann endlich zu Hause auf dem Sofa, geduscht und satt war, dann doch etwas müde und musste so einige Eindrücke aus erst verarbeiten.
Startnummernausgabe... da fing es schon an. Der Halbmarathon war wirklich gut besucht. Die Schlange war vor dem Gebäude schon über 200m lang. Und das schon am Freitag. (Am Sonntag wäre sie noch deutlich länger gewesen).
Auf deren Seite steht etwas von 12.290 Teilnehmern beim Halbmarathon.
Also stand ich halt in der Schlange... kannte kein einziges Gesicht, bis ich endlich dran war. Denn hinterm Tresen kannte ich gleich 3.
Sonntag bin ich dann auch lieber etwas früher angereist, war schon um 11 Uhr in H am Hbf und konnte noch ein wenig die Marathonis anfeuern. Die schnellen, wie
@VeganAlex, waren schon durch, aber einem Bekannten von mir, der eine 4:45 gelaufen ist (was bei seiner Vorgeschichte ein wirklich tolles Ergebnis ist), konnte ich noch zujubeln. Lustigerweise traf ich dabei auch ein paar Frauen aus der Laufgruppe... die eine erkannte ihn schon aus weiter Entfernung. Zitat: "Ich erkenn' meine Schweine doch am Gang!"

(gekonnt ist gekonnt!)
Danach bin ich dann mal los, Sachen abgeben, Dixi suchen usw.
Bei der Menge an Leuten dauerte das ja auch ein wenig. Dann bin ich mich noch etwas warm gelaufen... da war nicht einfach, dafür eine Stelle zu finden. Und dann bin ich auch früh in den Startblock und hab mich auch ganz nach hinten gestellt.
Da war ich dann auch mal froh, dass es so viele um mich herum waren, dadurch wurde es nicht ganz so kalt und ich hatte ein wenig Zeit mit die anderen Läufer anzuschauen.
Nach meinem Eindruck waren im Block C (Zielzeit unter 2h) mehr Männer als Frauen, vielleicht max. ein Drittel Frauen und die meisten schienen auch jünger als ich zu sein (schätzungsweise um die 30). Aber natürlich auch bunt gemischt.
Der Plan war ja mich von der Masse bremsen zu lassen... das funktonierte nur bedingt, denn die Masse lief halt auch schnell los. Also schaute ich immer wieder auf meine Uhr und versucht, die Pace bei 5:40 zu halten...
Das war aber nicht so einfach. Wenn es durch jubelnde Menschenmengen ging, wurde ich doch wieder etwas schneller und musste mich dann wieder einbremsen.
Beim Laufen war ich dann aber immer mehr wie im Tunnel. Obwohl ich mich in Hannover sehr gut auskenne, hätte ich immer wieder kaum sagern können, wo wir gerade sind. Dafür musste ich mich erst umsehen und dann wusste ich es wieder.
Einmal wurden wir gestoppt, um einen RTW durchzulassen. Aber im Prinzip liefen die ersten 2/3 einfach so durch. Am Anfang war ich noch sehr aufgeregt und angespannt und danach wie im Tunnel. KM 14 habe ich ja wieder ein Gel genommen und danach war mir tatsächlich kurz schlecht. Ob es am Gel lag oder daran dass ich die ersten km zu flott gelaufen war, kann ich nicht sagen.
Daher habe ich dann etwas Tempo rausgenommen. Bei km15 passte zwar die Zeit noch, aber die Verfassung nicht mehr, um die sub2h zu laufen. Bei km 18 bin ich dann sogar ein paar Schritte gegangen, das half dann glücklicherweise auch schlagartig gegen die Übelkeit. Beim letzten VP habe ich mir dann auch noch ein Stückchen Banane geholt, in der Hoffnung damit den Magen weiter zu beruhigen. - musste ich übrigens erst noch selbst pellen - Dann ging es eigentlich auch ganz gut weiter.
Aber die Power, das Tempo wieder anzuziehen, hatte ich dann nicht mehr.
Auf den letzten 600m hatte ich sogar dass Gefühl, dass die Beine nicht mehr richtig hoch kommen, besonders das linke. Dachte schon, wenn es noch schlimmer wird, brauche ich nur eine Bodenwelle ich falle sehenden Auges nach vorne lang hin.
Dann fiel mir die Verbindung zwischen Arm- und Beinbewegung ein, und ich begann wie blöde mit den Armen zu "rudern" und hoffte darauf, dadurch die Beine noch mehr zu aktiviern. Das muss ziemlich blöd ausgesehen haben!
Aber damit schaffte ich es wenigstens in Ziel zu laufen, ohne dass ich in der Zielgeraden, wo alles voller Zuschauer war, nachlassen musste.
Herausgekommen ist eine 2:01:23
Danach stand erstmal wieder Anstehen auf dem Programm. Bis die Masse an Menschen durch den Nachzielbereich durch war, war ich so durchgefroren, dass ich gleich den kürzesten Weg zu den Kleiderbeuteln genommen habe.
In der Hinsicht freue ich mich auch wieder auf kleinere Laufveranstaltungen. Aber dass (nur noch) wenig Publikum da war, kann ich wirklich nicht behaupten. Das war schon ein Riesen-Spektakel!
Bei den Zwischenzeiten... also die von meiner Uhr sind deutlich gleichmäßiger, als die vom Veranstalter gemessenen. So viel schneller bin ich am Anfang sicher nicht gelaufen.
So ein wenig hadere ich aber doch mit mir. Wäre ich defensiver angelaufen, hätte ich am Ende sicher weniger leiden müssen...
Nun ja. Wenn ich noch weiter trainiere, werde ich die 2-Std.-Marke schon noch unterbieten.
Vielen Dank für metale und moralische Unterstützung!
