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Marathon in der Marathonvorbereitung

Marathon in der Marathonvorbereitung

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Hallo zusammen,

kurze Frage: wer von euch läuft in der Vorbereitung auf einen Marathon mit bestimmter Zielzeit (in meinem Fall 3:45) auch mal einen anderen Marathon? Dann ohne Zielzeit und eher als Ersatz für einen langen Dauerlauf.

Oder haltet ihr das grundsätzlich für keine Gute Idee?

Vielen Dank vorab und viele Grüße
Tobias

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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Das hängt, wie so oft, von den Umständen ab.
Ist das Dein erster Marathon? Wie lang war bisher Dein längster Lauf? Zu welchem Zeitpunkt im Trainingsplan willst Du den einbauen? Welchen Trainingsplan verfolgst Du? Was möchtest Du mit so einem überlangen Lauf (bei Deiner Zielzeit >4h) erreichen?

TL;DR: Lauferfahrene machen das schon mal aus Spaß oder in einer Ultravorbereitung. Weniger erfahrene Läufer sollten sowas eher lassen, die notwendige Regeneration ist einfach zu groß.

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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Lohnt nicht. Das ist eher so ein Egoding von Anfängern, vermute ich. Aber wie @Steffen42 schon schreibt, es verlängert nur die nötige Regeneration - deutlich - und mehr Effekt als 30k hat es auch nicht wirklich.

Du musst bedenken, wenn du in einem normalen Zeitfenster, ausgehend von 3:45 Std. als Zielzeit, das Training absolvieren wolltest. Dann müsste deine Pace bei ca. 6 Minuten liegen, wenn nicht sogar etwas langsamer, dann bist du mehr als vier Stunden unterwegs. Das brauchst du nicht zu machen, solange wärst du im Rennen nicht unterwegs, von daher bringt es auch nichts.
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Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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JoelH hat geschrieben: 23.06.2024, 08:29 von daher bringt es auch nichts.
Es wird schon was bringen, nur steht der Nutzen vermutlich in keinem guten Verhältnis zum Risiko.

Ich kann den Wunsch gut nachvollziehen, dass man für sich die Strecke schon mal vor der richtigen Premiere (sofern es der erste Marathon ist) erfahren hat um spätere Überraschungen auszuschließen. Aber das braucht es nicht. Wenn man seinen (hoffentlich vernünftigen) Trainingsplan ordentlich durchzieht, schafft man am Wettkampf auch die ganze Strecke. Und Überraschungen kann es auch geben, egal wie man sich vorbereitet hat. Positiv wie negativ.

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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Hallo,

vielen Dank für die ersten Antworten. Ich versuche mal es zu spezifizieren:

Ist das Dein erster Marathon?
Nein, aber der zweite :)

Wie lang war bisher Dein längster Lauf?
Der Marathon eben und einige 30+ Läufe im Training. Dazu ca 1-2 HM pro Monat über die letzten 12 Monate. In Summe 50-70km / Woche aktuell.

Zu welchem Zeitpunkt im Trainingsplan willst Du den einbauen?
Nicht später als 8-10 Wochen vor dem eigentlichen Marathon.

Welchen Trainingsplan verfolgst Du?
Halte mich nur lose an das übliche Grundkonzept: viel Grundlagen, dazu Tempoeinheiten und lange Läufe am WE

Was möchtest Du mit so einem überlangen Lauf (bei Deiner Zielzeit >4h) erreichen?
Nur Spaß haben und einen der langen Läufe am WE „ersetzen“

Die Frage ist also eher: „Wie kontraproduktiv ist sowas?“ Statt „Was bringt das?“

Und es interessiert mich einfach wer von euch sowas macht :)

Bzgl Egoding: ja klar. Ist Marathonlaufen doch eh oder? ;)

VG Tobias

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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Tobias R hat geschrieben: 23.06.2024, 09:06 Vielleicht noch zur Info falls das was hilft. Aktuelle Bestzeiten:

5k 22min
10k 45min (das ist die neuste)
HM 1:47h
M 3:57h

Die Verbesserung auf 3:45 sollte also grundsätzlich drin sein, ist aber sicher kein Selbstläufer :)
Was fällt bei den Bestzeiten auf? Genau.....je länger desto schlechter. Ich würde eher versuchen, die vorhandene Schnelligkeit auf den längeren Strecken möglichst optimal umzusetzen. Da hilft ein Schleichmarathon in der Vorbereitung nüscht, der sorgt nur für mehr Regenerationsbedarf.
Aber jeder Jeck ist anders. Wenn Dir das Ergebnis eh egal ist und Dir viel an möglichst viel Kilometern liegt, just do it.

Ob ich das gemacht habe? Nicht im Training, nur zwangsweise als Wettkampf. Aber ich habe nach 4 Marathons endgültig gemerkt, dass ich kein Marathonläufer bin und habe den Unsinn beendet. :wink:

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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Also ich bin schon hin und wieder zwei Marathons pro Saison (also Frühjahr und / oder Herbst) gelaufen, den jeweils früheren davon halt ein bisschen mit angezogener Handbremse. 2023 hatte ich das sogar doppelt: Im Frühjahr Linz + Stockholm, im Herbst Wachau + Nizza-Cannes. In diesem Jahr Bologna + Southampton.
Bei meinem PB-Marathon (München 2013) bin ich z.B. auch davor den Fränkische-Schweiz-Marathon gelaufen.

Generell ist halt wichtig, sich beim früheren Termin nicht komplett auszupowern. Ich schätze, das ist individuell verschieden wie gut man sich erholt - aber ich laufe ganz gerne Marathons, und auf diese Art kann ich vier pro Jahr laufen; ansonsten wären es halt nur zwei.

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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Stell dir doch einfach mal die Frage, wie lange DU brauchst, um dich von sehr langen Läufen zu erholen. Wie lange brauchst du z.B. nach einem 30k+ Trainingslauf, bis Ruheherzfrequenz und HRV wieder auf absolutem normal Niveau sind und bis du keinerlei Wehwehchen mehr hast? Und natürlich wie lange bist du das Gefühl hast, wieder volle Leistungsfähigkeit zu besitzen?

Manche erholen sich besser, manche schlechter. Es gibt eine Faustformel die besagt, dass man die Hälfte der Kilometer eines am Anschlag gelaufenen Wettkampfs in Tagen als Regenerationszeit braucht. Also eine Zeit in der man nicht unbedingt intensive oder lange Trainingseinheiten planen sollte. Bei einem Marathon wären das 20 Tage. Wenn du den natürlich nicht am Anschlag läufst, kann sich diese Zeit deutlich verkürzen. Wenn du darüber hinaus dich eigentlich immer sehr gut von langen Läufen erholst, sorgt das möglicherweise noch für eine weitere Verkürzung.

Ob der Marathon in der Vorbereitung sinnvoll ist? Da schließe ich mich der generellen Meinung hier an und sage nein. Im besten Fall erholst du dich relativ gut davon und dein Trainingsplan wird nicht allzu stark gestört. Wie schädlich der ist, musst du aber selber beurteilen. Im schlechtesten Fall zerschießt du dir deinen Trainingsplan oder verletzt dich sogar und kannst am eigentlichen Wettkampftag nicht dein volles Potential abrufen.

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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Am Ende kann Dir das keiner beantworten.
Richard Ringer ist vor zwei Jahren Europameister geworden ohne im Training mehr als 21 K gelaufen zu sein.
Kipchoge läuft wohl mal bis 40 K, während Kiptum wohl 300 K in der Woche abgespult hat.
Da es Dein zweiter Marathon ist und Du Dich offenbar mit der gewünschten Zielzeit im ordentlichen Freizeitbereich bewegst halte ich es für viel wichtiger genügend lange Läufe zu machen (von der Anzahl her).

Re: Marathon in der Marathonvorbereitung

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VeganAlex hat geschrieben: 24.06.2024, 11:41 Am Ende kann Dir das keiner beantworten.
Richard Ringer ist vor zwei Jahren Europameister geworden ohne im Training mehr als 21 K gelaufen zu sein.
Das halte ich für ein Gerücht.

Siehe https://www.strava.com/pros/13557908

da ist einiges dabei, was länger geht.

@TE
Aber du bist ja nicht alleine, ich werde am 3.10. und am 13.10. jeweils einen Marathon laufen. Tatsächlich mag ich den zweiten davon schnell laufen, der erste ist eher Sightseeing. Nicht ideal, aber man muss die Feste feiern wie sie fallen.
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