Über dieses Thema grübele ich schon einige Zeit. Unstrittig ist, daß meine Regenerationsfähigkeit nicht mehr bei 100% liegt. Einfaches Reinhalten wird also nicht reichen, um punktgenau in Form zu sein. Das wird wohl etwas Intelligenz erfordern. Der Einbau von Entlastungswochen ist sicher ein möglicher Weg. Wenn wir Kraft- und Crosstraining mal vernachlässigen, bleiben immer noch ausreichend manipulierbare Elemente übrig:Antracis hat geschrieben: Ich wollte auch noch mal, auch angesichts Deines fortschreitenden Alters, die Entlastungswochen ins Spiel bringen. Ich weiß, Du hast subjektiv damit keine guten Erfahrungen, weil Du nach Deinem Empfinden zu stark runter fährst, und dann nur schwer wieder in die Gänge kommst. Aber hast Du es schon mal über einen längeren Zeitraum ausprobiert, um die Langzeitwirkung beurteilen zu können ? Vielleicht nutzt Dein Körper ja gerade die Regeneration dadurch optimal und Du bekämst im Schnitt starke Reize über einen längeren Zeitraum hin, ohne zu ermüden ? Wichtig ist ja, was am Ende raus kommt.
1. Gesamtvolumen
2. Intensität
3. Abfolge von intensiven und/oder längeren Einheiten
4. Monotonie
5. Rekom Gestaltung
6. Gesamtvolumen intensiver Einheiten
Reihenfolge ist willkürlich gewählt. Wenn ich mir die einzelnen Komponenten anschaue, fällt mir schon einiges ein. Unterm Strich kann man sagen, daß mit etwas Volumen und etwas Intensität sicher eine gute Performance machbar ist. Ich definiere mal für mich bezogen auf einen flachen Marathon eine gute Performance in einer Spannbreite von 2:27 bis 2:29 und bezogen auf einen HM mit 70/71. Dafür benötige ich vielleicht mit 120km/Woche (wahrscheinlich sogar weniger) und 2 moderate Intensitätseinheiten. Der lange Lauf darf etwas Qualitätsanteil haben und dann vielleicht noch ein TDL oder eine moderate Einheit im 5k bis 10k Tempo. Ich versuche aber dennoch mich zu verbessern. Da steht eine 68 auf dem HM und zumindest eine 2:24er Laufleistung im Marathon. Letztere konnte ich nicht ins Ziel retten, da mir die führende Kenianerin in die Haxen getreten war und ich mit Bänderriß raus mußte. Aber dennoch messe ich mich daran und versuche diese Fähigkeit nochmal zu erreichen. Bezogen auf meine normale Leistungsfähigkeit ist das Chance-/Risikoverhältnis so richtig schön mies. Es ist nicht nur, daß ich aus der Komfortzone raus muß. Der Körper hat sich auch verändert.
Der krasseste Fehler in der letzten Vorbereitung war das Unterschätzen des Rekombedarfs langer Threshold Einheiten und der schnellen langen Läufe überhaupt. Beim Volumen bin ich an der Grenze des verkraftbaren angelangt, vielleicht ist es sogar ein Tacken zu viel. Wenn ich doppeln würde, ginge mehr. Das will ich aber nicht. Die Intensität selbst war nicht das Problem. Da spielt vielleicht sogar eher der Punkt Monotonie mit. Da würde etwas Abwechslung nicht schlecht sein.
Du sprichst u.a. die Gestaltung der Regeneration an. Wenn ich mich mal so richtig weggeschossen habe, fühle ich mich nach einem sehr lockeren Lauf bis ca. 15km viel besser. Locker kann eben auch mal 4:30 bedeuten, verändert sich aber im Verlauf der Einheit. Ob die Woche jetzt 100km oder 120km hat, macht da keinen Unterschied. Es gibt aber eine Unterschied zwischen 120 und 140.
Unter dem Strich würde ich wahrscheinlich weniger extrem harte Einheiten machen und diese auch versuchen ernsthaft zu verdauen. Eigentlich weiß ich ja sogar, was mir ganz gut tut. Ich müsste es in so einer Situation eben auch beherzigen. Das ist im Zustand von Euphorie gelegentlich schwierig. Da geht´s den Menschen wie den Leuten
