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Neuer Versuch, andere Strategie?

Neuer Versuch, andere Strategie?

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Hallo Ihr :hallo: ,

ich setze mal auf Eure Erfahrung.
Vor ca. 1 1/2 Jahren hab ich mich im Laufen versucht. Ich hab damals mit einem Einsteiger Trainingsplan für 30 min. Durchlaufen angefangen und mich danach noch weiter gesteigert, so dass ich als meine persönliche Bestleistung die 60 min. Marke geknackt habe und in dieser Zeit knapp 10 km geschafft habe.

Leider ist meine anfängliche Euphorie dann schnell wieder verebbt, weil ich mich oft selbst unter Druck gesetzt habe.
Ich hatte oft das Gefühl, dass sich wenig tut, oder hatte einfach mal ein paar schlechte Tage und war etwas frustriert, weil ich immer darauf gepolt war, in der nächsten Woche Fortschritte zu machen.

Lange Rede, kurzer Sinn.
Der Winter ist vorbei und ich will mich wieder aufraffen. Um der ganzen Kopfsache aus dem Weg zu gehen, hab ich einfach gedacht, diesmal frei von allem zu laufen. Ohne Uhr etc. und einfach drauf los, bis ich nicht mehr kann, dann ein Stück gehen,...
Und dann halt darauf setzen, dass ich mich ganz automatisch durch Regelmäßigkeit verbessere.

Ist meine Strategie okay, oder sollte ich doch wieder mit einem Aufbauplan mit festen Zeitintervallen anfangen?
Meine Kondition ist mittlerweile wahrscheinlich wieder auf einem Nullpunkt...

Danke schonmal :)

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dann geh halt einfach raus und laufe
tu es einfach - laufe
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Mit der Strategie habe ich auch die Lauferei begonnen - einfach los nach Lust und Laune unter Berücksichtigung der vorhandenen Leistungsfähigkeit. Ich bin jahrelang ohne Zeitnahme und Kenntnis der genauen Streckenlänge gelaufen. Bis ich dann irgendwann von einem Bekannten angefixt wurde, an einem Volkslauf teilnahm und in die Laufszene abgerutscht bin :zwinker5:

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Laufen ohne Uhr, Apps, Internetverdrahtung und den ganzen Quatsch ? Bin ein großer Fan davon, außer einem gelegentlichen Tempolauf, um zu sehen, wo man steht. Also nichts wie los !

Allerdings: das "bis ich nicht mehr kann" verschreckt ein wenig. Das geht ganz sicher einmal gut, sicher auch zweimal, vermutlich auch drei- oder viermal. Aber irgendwann könnte es vorbei sein. Anscheinend hat dich im ersten Anlauf dein Laufplan vor größeren Verletzungen bewahrt, zumindest schreibst du nichts davon. Wenn das so ist, dann solltest du diese extrem positive Erfahrung, um die dich mancher hier beneiden dürfte, nicht achtlos über Bord werfen.

Von daher könnten wenige eiserne Regeln für dich sinnvoll sein:
  • feste Lauftage (z.B. drei pro Woche) unbedingt einhalten
  • Wochenpensum nicht stärker steigern als bei deinem ersten Versuch
  • Laufen gegen die Zeit nur max. alle 2 Wochen
Alles andere dann gerne andere nach Lust und Laune, frei nach dem Motto: "Laufen ohne Plan ist dumm, Laufen nur für den Plan ist Schwachsinn."

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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bones hat geschrieben:Ich bin jahrelang ohne Zeitnahme und Kenntnis der genauen Streckenlänge gelaufen. Bis ich dann irgendwann von einem Bekannten angefixt wurde, an einem Volkslauf teilnahm und in die Laufszene abgerutscht bin.
Schlimm, schlimm, dein Schicksal. Aber zum Glück investiert die Tabak-, Alkohol- und FastFood-Industrie ja sehr großzügig in wirkungsvolle Aussteigerprogramme für umkehrwillige Lauf-Junkies - alles reine Willenssache ! :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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bones hat geschrieben:Mit der Strategie habe ich auch die Lauferei begonnen - einfach los nach Lust und Laune unter Berücksichtigung der vorhandenen Leistungsfähigkeit. Ich bin jahrelang ohne Zeitnahme und Kenntnis der genauen Streckenlänge gelaufen. Bis ich dann irgendwann von einem Bekannten angefixt wurde, an einem Volkslauf teilnahm und in die Laufszene abgerutscht bin :zwinker5:
Hi, bei mir war es ähnlich. Habe im Frühjahr 2000 mit dem Laufen begonnen, um etwas für meine Kondition zu tun - mein sportlicher Schwerpunkt lag damals auf Hütten-/Hochtouren. Bin auch einfach so gemütlich und locker losgetrabt, habe hier und da nach Lust und Vermögen immer wieder ein Stückchen drangehängt (weil ich Spaß dran hatte)... und bin dann so bei einer Stunde Laufzeit gelandet. Und dann wie bei bones: Die Kollegen haben mich für einen Team-Lauf engagiert - danach war ich "verloren" :hihi: - ich hatte "Wettkampfblut" geleckt :D .
Also zum Wiedereinstieg würde ich auch Laufen ohne Druck (Uhr, Puls, Distanz) empfehlen - mach so, wie es Dir Spaß macht - und wenn Du mit Traben/Gehen anfängst.... Die Fortschritte werden kommen..... ganz sicher.
CiaoCiao rennmaus4444
Ziele 2020:
Ultra-Rodgau 50 km - 30 km gepackt
Altweilnauer Waldcrosslauf - 1. Platz in der AK 👍
Saison-Aus
HM Frankfurt - abgesagt
Marathon Deutsche Weinstraße - abgesagt
diverse RTFs - abgesagt
IM FRANKFURT - ABGESAGT
Wer immer das tut was er kennt, wird immer bleiben was er ist.

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Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Dann werde ich es einfach mal so versuchen :-)
RunningPotatoe hat geschrieben:Laufen ohne Uhr, Apps, Internetverdrahtung und den ganzen Quatsch ? Bin ein großer Fan davon, außer einem gelegentlichen Tempolauf, um zu sehen, wo man steht. Also nichts wie los !

Allerdings: das "bis ich nicht mehr kann" verschreckt ein wenig. Das geht ganz sicher einmal gut, sicher auch zweimal, vermutlich auch drei- oder viermal. Aber irgendwann könnte es vorbei sein. Anscheinend hat dich im ersten Anlauf dein Laufplan vor größeren Verletzungen bewahrt, zumindest schreibst du nichts davon. Wenn das so ist, dann solltest du diese extrem positive Erfahrung, um die dich mancher hier beneiden dürfte, nicht achtlos über Bord werfen.
Das "bis ich nicht mehr kann" klingt vll auch etwas zu extrem. Tatsächlich bin ich in der glücklichen Position, verletzungsfrei zu sein und ich hoffe das bleibt auch so, und ich hoffe, dass ich grade durch das Laufen ohne Druck gut auf meinen Körper hören kann.
Aber ich werde dann trotzdem darauf achten, nicht zu große Sprünge zu machen.

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marakaibo hat geschrieben:Tatsächlich bin ich in der glücklichen Position, verletzungsfrei zu sein und ich hoffe das bleibt auch so, und ich hoffe, dass ich grade durch das Laufen ohne Druck gut auf meinen Körper hören kann. Aber ich werde dann trotzdem darauf achten, nicht zu große Sprünge zu machen
Klingt gut - dann mach's einfach und gut wird's ! :daumen:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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marakaibo hat geschrieben:Um der ganzen Kopfsache aus dem Weg zu gehen, hab ich einfach gedacht, diesmal frei von allem zu laufen. Ohne Uhr etc. und einfach drauf los, bis ich nicht mehr kann, dann ein Stück gehen,...
Und dann halt darauf setzen, dass ich mich ganz automatisch durch Regelmäßigkeit verbessere.

Ist meine Strategie okay
Hallo marakaibo,

was du "Strategie" nennst, nenne ich Einstieg in den Ausstieg. Man läuft nicht - jedenfalls nicht als Einsteiger und "besonderen" Grund - bis man nicht mehr kann. Das führt lediglich dazu, dass der Körper überlastet wird und die Erholungsphase umso länger dauert, bis man sinnvoll wieder eine Einheit trainieren kann. Und wenn man mehrmals so vorgeht, ist die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden auch recht groß.

Mir ist auch dein Problem nicht klar. Du hast vor einiger Zeit mit etwas, das sich viel eher nach richtiger Vorgehensweise anhört, Erfolg gehabt. Du hast es geschafft 10 km in etwa 60 min zu laufen. Warum soll diese Vorgehensweise nun so falsch sein? Die Methodik an sich kann doch nichts dafür, dass du dann mit dir zu ungeduldig warst. Du solltest dich genau daran erinnern, was dich damals wieder vom Laufen weggebracht hat und diese Fehler vermeiden.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hi marakaibo,

beantworte die Frage: Warum läufst Du?

Klingt einfach, ist aber der Schlüssel. Erst wenn die Motivation klar ist, kann man Ziele setzen und diese verfolgen.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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U_d_o hat geschrieben:
Mir ist auch dein Problem nicht klar. Du hast vor einiger Zeit mit etwas, das sich viel eher nach richtiger Vorgehensweise anhört, Erfolg gehabt. Du hast es geschafft 10 km in etwa 60 min zu laufen. Warum soll diese Vorgehensweise nun so falsch sein? Die Methodik an sich kann doch nichts dafür, dass du dann mit dir zu ungeduldig warst. Du solltest dich genau daran erinnern, was dich damals wieder vom Laufen weggebracht hat und diese Fehler vermeiden.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
Ich sehe, die Meinungen gehen auseinander. Die optimale Lösung gibt es ja nie. Mein Problem ist/war, dass ich mich gerade durch den Plan eher zu viel belastet habe, da ich oft Tage hatte, an denen ich beispielsweise nach 30 min platt war, aber trotzdem die planmäßigen 45 min durchgezogen habe, weil ich mich an meinen Plan halten wollte und auch nicht genau wusste, wie ich meinen Plan abändern sollte, wenn ich mal ein paar Einheiten außerplanmäßig laufe. Und dadurch ist dann ein bisschen der Spaß verloren gegangen.

Aber wahrscheinlich ist eine Kombi aus beidem am besten. Einen Rahmenplan und trotzdem öfter mal vom Plan abweichen, wenn es sein muss.

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bones hat geschrieben:Bis ich dann irgendwann von einem Bekannten angefixt wurde, an einem Volkslauf teilnahm und in die Laufszene abgerutscht bin :zwinker5:
Da gibs doch Selbsthilfegruppen und Therapiekliniken :wink:

An den TE: Wie schon meine Vorschreiber: Geh raus laufen, jeden zweiten Tag. Du musst nicht bis zur Erschöpfung laufen um dann erst zu gehen. Auf jeden Fall finde ich den Ansatz, ohne Technik laufen zu wollen gut. Später, wenn du mal wieder 10 km schaffst, kannst du sich ja auch mal an einem Trainingsplan versuchen. Und eventuell rutschst du wie bones auch in die Wettkampfläufer-Szene ab. Übel das! Dann helfen wir dir hier weiter :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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marakaibo hat geschrieben:Hallo Ihr :hallo: ,
Lange Rede, kurzer Sinn.
Der Winter ist vorbei und ich will mich wieder aufraffen.
Danke schonmal :)
Noch nicht ganz.

Überleg's dir gut, dann werden deine Turnschuhe schmutzig . Ich würd's nicht machen. :nick:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
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Leiderkeinkenianer hat geschrieben:Hi marakaibo,

beantworte die Frage: Warum läufst Du?

Klingt einfach, ist aber der Schlüssel. Erst wenn die Motivation klar ist, kann man Ziele setzen und diese verfolgen.
:daumen: :daumen: :daumen:

Genau, das ist die Frage der Fragen!!!!

CiaoCiao Rennmaus4444
Ziele 2020:
Ultra-Rodgau 50 km - 30 km gepackt
Altweilnauer Waldcrosslauf - 1. Platz in der AK 👍
Saison-Aus
HM Frankfurt - abgesagt
Marathon Deutsche Weinstraße - abgesagt
diverse RTFs - abgesagt
IM FRANKFURT - ABGESAGT
Wer immer das tut was er kennt, wird immer bleiben was er ist.

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Foto hat geschrieben:Noch nicht ganz.

Überleg's dir gut, dann werden deine Turnschuhe schmutzig . Ich würd's nicht machen. :nick:
Stimmt, daran hab ich gar nicht gedacht. Ich lass es lieber sein ;-)

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dicke_Wade hat geschrieben:Da gibs doch Selbsthilfegruppen und Therapiekliniken :wink:
Einen kostenpflichtiger Onlinetrainer brauchst Du, dem Du jeden Sonntag mitteilen musst, ob Du den Plan erfuellst.

Ideal im Winter. Noch besser wäre es, bei Nicht-Planerfuellung draufzahlen zu muessen und bei Uebererfuellung Preisnachlass erhältst.

Fuer mich wäre das genial.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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marakaibo hat geschrieben:Die optimale Lösung gibt es ja nie. Mein Problem ist/war, dass ich mich gerade durch den Plan eher zu viel belastet habe, da ich oft Tage hatte, an denen ich beispielsweise nach 30 min platt war, aber trotzdem die planmäßigen 45 min durchgezogen habe, weil ich mich an meinen Plan halten wollte und auch nicht genau wusste, wie ich meinen Plan abändern sollte, wenn ich mal ein paar Einheiten außerplanmäßig laufe. Und dadurch ist dann ein bisschen der Spaß verloren gegangen.
Hallo marakaibo,

die Vokabel "optimale Lösung" hat im Zusammenhang mit Lauftraining weniger als keine Existenzberechtigung. Man kann versuchen sich richtig zu verhalten, richtig zu planen, anderen die mutmaßlich richtigen Ratschläge zu geben. Ob aber ein Trainingsablauf, die Trainingsrealität, auf, nah oder weiter weg von dem liegt, was "optimal" gewesen wäre, vermag niemals jemand zu sagen. Man sollte sich das bewusst machen, um nicht endlos nach dem "Besten/Sinnvollsten" zu suchen. Nachdenken, planen, entscheiden, machen oder besser: laufen.

Wenn dein Problem war, dass dich ein Trainingsplan im Einzelfall zu stark belastet hat, dann kann es immerhin sein, dass er zu anspruchsvoll gewählt war. Ein Fehler, den du nicht noch einmal machen musst. Es kann auch sein, dass er dir nur punktuell hart zusetzte. Für solche Fälle solltest du dir bewusst machen, dass der Planersteller dich nicht kennt. Weder grundsätzlich noch in der speziellen Situation. Deshalb ist ein Trainingsplan IMMER NUR ein Weg, wie man ein angepeiltes Ausdauerziel erreichen kann. Jedoch kein verpflichtendes Dokument. Und jeder, der nach Plänen trainiert, behält für sein Wohl und Wehe die Verantwortung. Wenn also der Körper durch Schwäche sagt: So heute nicht! Dann reduziert man entweder (weniger weit oder weniger schnell oder weniger Wiederholungen von etwas) oder man bricht das Training ab und verschiebt es auf morgen. Ich weiß, wie schwer so was sein kann. Man hat dann das Gefühl den Trainingserfolg zu gefährden, oder ins Hintertreffen zu geraten. In Wirklichkeit stellt es sich jedoch genau umgekehrt dar. Wer trainiert, obwohl er an dem betreffenden Tag eigentlich nicht trainingsfähig ist, schwächt sich weiter und macht Erreichtes unter Umständen sogar zunichte.

Man muss den Umgang mit Trainingsplänen lernen. Dazu gehört auch die souveräne Entscheidung "Heute nicht!" oder "Heute nicht so (viel)!".

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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