Mapuche hat geschrieben:Sorry, dass ich hier mal kurz einspringe, da ich die Ausführungen von Catch und dir interessant finde, das Ganze über die Belastung zu steuern.
Das Problem was ich - und sicher viele, die noch nicht so lange laufen - haben, ist aber, dass ich die gewünschte Gesamtbelastung und auch die darauf folgende aktuelle Belastung während der einzelnen Einheit kaum kontrollieren kann bzw. überhaupt nicht weiß, woran ich sie erkenne.
Als "Anfäger" der einen TDL von 20 Minuten laufen soll oder auch als TWL (die 4x8/2, die Jogging-Rookie laufen will, finde ich schon eine sehr starke Einheit, Respekt) bleibt mir fast nur die Steuerung über die pace für die ersten Minuten und hintenraus wenn sich die HF etwas eingependelt hat, vielleicht auch noch über die HF. Wobei da das Kind evtl eh schon in den Brunnen gefallen ist.

Natürlich hängt es von der Tagesform und der Umgebung ab, wie gut ich die pace treffe und man sollte nicht auf die letzte Zehntel achten, aber über die Belastung könnte ich das noch nicht steuern.
Du läufst doch schon seit 3 Jahren, damit bist du kein Anfänger mehr.

Wenn du bisher über Pace und HF gesteuert hast, aber nach 3 Jahren immer noch kein Gespür für die Belastung, was war dann der Lerneffekt? Sollte das nicht auch ein Part des Trainings sein?
Deine Frage sind kaum allgemein zu beantworten, da Gesamtbelastung auch die Belastung während einer Wiederholung, eine km, etc immer vom Ziel, Zweck der Einheit abhängig ist aber auch vom einzelnen Läufer und wie hart er gerne trainiert. Es gibt Leute, die laufen einen 20' TDL immer am Anschlag, immer All Out. Ist halt die Frage, ob das auch Ziel der Einheit ist. Abhängig ist es auch von der Trainingsphase, kurz vor einem WK gelten andere Regeln als in der Grundlagenphase.
Bei den Einheiten an denen sich das Rookie versucht, geht es nicht um All Out zu laufen. Meist hört man auf bevor Wettkampfbelastung erreicht ist. Nun muss jeder für sich WK Belastung definieren.
Du bist doch sicher schon mal einen Wettkampf am Anschlag gelaufen. Für mich nährt man sich in der 2. Hälfte eines WK sich der Wettkampfbelastung an, bei 2/3 ist man voll in der WK Belastung drin. Diese Härte finde ich im Training unnötig, gerade wenn WK noch in weiter ferne sind. Gegen 1x im Monat oder so als WK Ersatz spricht nichts dagegen, aber für unspezifische Trainingsreize ist es unnötig. Bei diesen Einheiten reicht es also vollkommen den Punkt zu erreichen, wo man sich z.B. denkt "wenn ich das noch einen KM laufe, dann wird es so hart wie das letzte WK drittel", das ist der Moment, das Workout zu beenden und ins Auslaufen zu gehen.
Während der Einheit sind die Belastungen der einzelnen Wiederholungen schwerer einzuschätzen. Ich finde da wie oben erwähnt, mich zu fragen ob ich das Tempo über die Gesamtdauer zu laufen mir zu trauen würde ohne das es All out wird eine gute Tendenz. Es ist aber nur eine Tendenz, von da Ausgehen kann man dann bei den nächsten Wiederholungen nachjustieren. Im Zweifel ist langsamer besser als zu schnell. Aber auch zu schnell ist kein Weltuntergang. Dann macht man es in der nächsten Einheit eben besser. Genau das ist doch der Lerneffekt. Wenn man nie mit der falschen Belastung läuft, lerne man auch nicht zwischen richtig und falsch zu unterscheiden bzw. zwischen zu hart und zu seicht. Klar, kann man das auch im WK lernen, aber den zu verbocken ist doch etwas enttäuschender als mal bei einer Einheit im falschen Bereich unterwegs zu sein. Gerade im Training kann man sich doch ausprobieren, mal zu schnell laufen und statt 30' mit 20' es gut sein lassen. Das ist keine misslungene Einheit, den Trainignsreiz hat man auch damit gesetzt und was gelernt (war zu schnell). Wenn man beim nächsten mal defensiver läuft und am Ende noch Bock hat 10' dran zu hängen, dann ist es doch auch toll! Bei dritten mal dann wieder etwas flotter und vielleicht perfekt für 30'. Das wären dann doch 3 guten Einheiten und vielleicht sieht man dann später in der Auswertung auch, dass man die 40' so flott unterwegs war als beim letzten mal die 20', dann weiß man: 20' gehen auf jeden Fall mit einer höheren Belastung ohne das es hart wird.

Viel wichtiger als die Frage, welche Belastung/Pace/Puls passend ist, ist zu wissen, wann es reicht, man genug hat ohne Überzogen zu haben. Im Grunde kannst man jede Belastung ins Training einbauen, erst x Belastung über y Dauer macht ein Training (zu) hart.