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Grundlagenausdauer

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Frei nach Steffny: Die Pyramide kann nur hoch werden, wenn das Fundament stimmt ...
Steffny legt ja generell extrem viel Wert auf langsamere, ruhige, lockere, mittlere, wie man sie auch nennen will, Dauerläufe. Er meint ja auch, früher wären die deutschen Langstreckenläufer schnell gewesen, weil sie weniger Qualitätseinheiten und mehr Grundlagentraining gemacht haben.
Ich denke, damit liegt er richtig, wenn das normale Grundlagentraining unter zu viel Tempotraining leidet.

Außerdem muss man das individuell betrachten; für einen bereits austrainierten Marathonläufer mit 2 Marathon + 10er/HMs im Jahr oder einen Läufer mit generell langer Wettkampfsaison mag das was Anderes sein als für bsplws. für mich, der nur einen 5er im Spätherbst gelaufen ist und da jetzt nicht gerade wochenlang Regeneration braucht...
Und natürlich auch abhängig von den Zielen, im Frühjahr möchte ich etwas MD-Training machen, da jetzt 2-3 Monate kein Tempotraining wäre denke ich kontraproduktiv.

Ich lauf im Moment auch ohne Trainingsplan, weil ich da einfach keine Lust zu hab. Ich habe ne recht konkrete Vorstellung von meinem "Soll", welches ich mir vornehme und da gucke ich dann am Ende vom Lauf welche Strecke und was für ne Pace (wobei ich auch wie Vögelchen allgemein einfach zu schnell laufe, weil ich auch keine Lust hab rumzujückeln) rausgekommen ist und dann schau ich halt, irgendwie auf die WKM zu kommen und mache eine Tempoeinheit pro Woche, meistens TDL. Zu mehr reicht meine Disziplin in der Klausurenphase eh nicht :D

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Vögelchen hat geschrieben:Vor allem finde ich es langweilig! Ich laufe lieber schneller als mich zu bremsen, tendentiell bin ich auch bei meinen langen Läufen eigentlich zu schnell, als sie wirklich als Grundlagenausdauer zu bezeichnen, Es liegt bei mir nur ein sehr schmaler Bereich zwischen Halbmarathon- oder 10-km-Renntempo und meinem gewöhnlichen Lauftempo.

Aber irgendwo sehe ich es nicht so wirkklich ein, so zu "schlurfen" aus meiner Sicht. Für mich liegt ein wesentlicher Punkt, der mir am Laufen gefällt eben schon daran, es einigermaßen zügig zu tun.
Spricht für den Trainingserfolg eigentlich etwas dagegen, sofern ich natürlich dadurch keine Achillodynie provoziere, wie es letztes Jahr der Fall war? Aber das Prioblem habe ich zum Glück derzeit überwunden, v.a. durch konsequentes Dehnen nach jedem Lauf. Mir scheint das zu helfen.

Für mich ist es also eher genau umgekehrt: Ich mache eigentlich gar kein "Grundlagentraining"- nun gut, ich laufe natürlich einmal pro Woche einen langen Lauf in Vorberreitung des Halbmarathons, diesen aber nicht im "Klassischen GA1-Tempo", sondern in einer Pace von Wettkampftempo + 25-30 sec.
Grundlagenausdauer zu trainieren, heißt nicht nur, stupide in langsamsten Tempo 30 km und mehr zu laufen. Ein Tempolauf über 6km im hügeligen Gelände spricht ebenfalls die Grundlagenausdauer an, die Kraftausdauer.

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@Vögelchen

Du musst die langen Läufe nicht schlurfen, du sollst sie ja locker laufen, und wenn du dich bei einem bestimmten Tempo wirklich locker fühlst, dann ist dieses Kriterium ja erfüllt. Bei mir wäre 30 Sekunden über Halbmarathon-Pace 5:10, und ja, das lauf ich auch bei längeren Läufen (zumindest solchen, die ich in der Halbmarathon-Vorbereitung laufe) locker.

Aber, und das möchte ich dir zu bedenken geben: Es besteht die Gefahr, dass diese vermeintliche Lockerheit eben doch einiges an "Körnern" kostet, die dir dann bei den Tempo-Einheiten fehlen. Du liefest dann quasi die langsamen Läufe schneller als du müsstest (ohne dass dies einen positiven Effekt hätte) und die schnellen langsamer, als du potenziell könntest und somit zu langsam.

Ich find lange Läufe auch fad, wenn's nur im gefühlt zu lockeren Tempo dahergeht. Anstatt aber einfach immer grob 15 bis 30 Sekunden zu schnell unterwegs zu sein, würde ich da eher mit gelegentlichen Zwischenbeschleunigungen oder aber einer Endbeschleunigung arbeiten.

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Polarisiertes Training war schon öfter Thema und die 80:20 Regel ist nicht neu

Neues aus der Trainingswissenschaft
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Lemmy66 hat geschrieben: Ein Tempolauf über 6km im hügeligen Gelände spricht ebenfalls die Grundlagenausdauer an, die Kraftausdauer.
Trainierst du nicht deine Kraftausdauer im Studio ? Beinpresse o.ä. ?

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Pacman10 hat geschrieben:Trainierst du nicht deine Kraftausdauer im Studio ? Beinpresse o.ä. ?
Wie trainiert man denn im Sitzen die Ausdauer? Ausser auf dem Bike?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Wie trainiert man denn im Sitzen die Ausdauer? Ausser auf dem Bike?
Kraftausdauertraining bezieht sich meines Wissens ja nicht auf das Herz-Kreislauf-System sondern auf die Muskulatur

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Die Grundlagenausdauer muss auch nicht zwangsläufig nur durch gleichmäßige lange Läufe trainiert werden. Natürlich bietet es sich an, da z.B. später im WK auch eine gewisse Konstanz erreicht werden soll, das heißt aber nicht, dass man immer nur lange gleichmäßig vor sich hin schlurfen muss.

Grundlagenausdauer wird i.d.R. nach der Prämisse "Hohe Umfänge, geringe Intensität" trainiert.

Es spricht aber zum Beispiel absolut nichts dagegen, die Umfänge auch mal azyklisch, z.B. als Zirkeltraining mit aktiven Pausen oder als Crosstraining z.B. auf dem Rad, zu absolvieren.

Da ich auch keine richtige Saisonhöhepunkte habe, baue ich zwischendurch Grundlagenblöcke ein, meistens dann 2-4 Wochen, in denen die Intensität runter, dafür die Umfänge hochgehen.

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Pacman10 hat geschrieben:Trainierst du nicht deine Kraftausdauer im Studio ? Beinpresse o.ä. ?
Auch, in der letzten Zeit habe ich allerdings mehr Maximalkraft im Studio trainiert.

Mein Trainer, der Inhaber der A-Lizenz ist, könnte es Dir besser erklären. Auch durch Läufe im Übergangsbereich GA1/GA2 am Berg kannst Du die Kraftausdauer (Beinkraft) trainieren. Gerade vor 5 Minuten habe ich einen solchen Lauf beendet. Diese Art von Training ist eine hervorragende Vorbereitung für die Crosslaufsaison. Natürlich gehört auch Kraftausdauer zu den Grundlagen.

Submaximale Bergaufsprints, zum Beispiel bei mir 2x9x200m in 55 Sekunden trainieren ebenfalls die Kraftausdauer.

Das habe ich auf die Schnelle gefunden:

Lauftraining*Bergsprints sorgen für mehr Kraft beim Laufen | Jörg Birkel

https://www.youtube.com/watch?v=XjmWnDIVV1M

Beste Grüße,
Lemmy!

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Lilly* hat geschrieben:Kraftausdauer ist noch etwas anderes als Ausdauer.
Selbstverständlich hast Du Recht. Einige reduzieren das Grundlagentraining auf die langen Läufe, dabei beinhaltet es mehrere Trainingselemente.
Lemmy66 hat geschrieben: Wichtige Elemente des Grundlagentraining sind:
1. Hügeltraining, Fartlek und Tempodauerläufe (Kraftausdauer)
2. Bergaufsprints (Kraftausdauer)
3. Lange Läufe
4. Krafttraining

Aber ich möchte jetzt nicht den Klugscheißer rauskehren, sondern nach härtestem Grundlagentraining, einem Tempolauf am Berg, mein verdientes Weizenbier trinken, Prost!

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Pacman10 hat geschrieben:Kraftausdauertraining bezieht sich meines Wissens ja nicht auf das Herz-Kreislauf-System sondern auf die Muskulatur
Da ist Dein Wissen falsch!. Überlassen wir Papa Greif die Antwort:

"Das Kraft-Ausdauer-Training des Läufers besteht natürlich nicht aus dem Stemmen von dicken Gewichten und auch nicht aus 5 Sätzen Liegestütz und Kniebeugen, Sie brauchen dafür nur das, was Sie können: Laufen und zwar berghoch! (Liebe Flachland-Bewohner, es gibt gibt zwar auch für Sie Ersatzübungen, die möchte ich Ihnen aber nicht zumuten oder möchten Sie 10 km einen Autoreifen hinter sich herschleifen?) "

Der Greif-Onlineshop - Laufschuhe, Laufbekleidung, Pulser und Laufzubehr
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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