Moin Ihr Helden!
Antje und Björn haben geheiratet! Wie schön!!! herzlichen Glückwunsch!!

Und alles, alles Gute.
Und den Marathonies dieses Wochenende auch herzliche Glückwünsche!

Super, wie Ihr das gemacht habt.
Leider kann ich nicht mit so guten Nachrichten punkten.
Hier ist mein Bericht vom TUIFly-(Halb)-Marathon Hannover:
Als Treffpunkt hatten meine Arbeits- und Mannschafts-Kollegen einen Bus bei Start und Ziel geparkt.
Deswegen konnte ich die Anreise locker angehen. Das Auto hatte ich am S-Bahnhof Langenhagen-Kaltenweide geparkt, und dort schon die ersten Läufer getroffen. Mit denen war ich direkt ins Gespräch gekommen, zum Hauptbahnhof gefahren, und danach zum Start gegangen.
Im Anmelde-Zelt erhielt ich meine Startnummer im Plastiksack und wollte wieder raus, als mir eine Dame in Stewardess-Uniform den Weg versperrte. Hier könnte ich nicht raus, sagte sie, hier wär der Eingang. In der Vorfreude auf den Lauf gelang es mir, ein fröhliches "Ach ja, hier muss alles seine Ordnung haben" zu entgegnen. Sie meinte irgendwas von wegen Auftrag ausführen, und tat mir auf einmal leid.
Die Hannoveraner Kollegen hatten sich wirklich mächtig ins Zeug geschmissen. Der Bus stand keine Hundert Meter vom Zeltausgang. Im Heck war Verpflegung, in der Mitte Platz für die Taschen, und vorne Platz zum Sitzen. Nach kurzer Vorstellung tauschten wir uns über unsere Erwartungen aus. Von 1:30 bis 2:00 h war alles dabei. Ich gab mal ne vorsichtige 1:50 an.
Und dann kamen auch schon die Inline-Skater. Die hatten ihren Lauf schon hinter sich, und machten mächtig Wirbel. Foto hier, Foto da, essen, trinken, und weg.
Noch ne halbe Stunde bis zum Start des HM. Die Marathonies waren schon lange unterwegs. Die Diskussieon, was ziehe ich an, wie wird das Wetter, welche Taktik, noch ein Schluck, kurz einlaufen, und dann gemeinsam zu Start. Der war erstmal nicht, weil erst die Sieger des M gefeiert werden mussten. Mit fast 10 min Verspätung ging es endlich auf die Piste. Ich traf auf einen Kollegen, der 1:45 als Zielzeit angegeben hatte und lief zuerst mal gemeinsam mit ihm. Den 1. km machten wir in 5:03 min. Der nächste war schneller, und die 6 km schafften wir in 29 min. Das war mir zu schnell. Ich sagte meinem Kollegen, er solle vorlaufen, aber er meinte, ich solle ihn bremsen, was natürlich im Rennen schwierig ist. Nach 12 km provozierte ich an einer Verpflegungsstation, das wir uns aus den Augen verloren. Von da an ging es steil bergab mit meiner körperlichen Verfassung. Die Beine protestierten. Nicht wie befürchtet, das linke Knie, sondern die rechte Wade. Auch die Oberschenkel-Muskulatur zeigte mir die Folgen des mangelnden Trainings auf. Mühsam versuchte ich, das Tempo hochzuhalten. Aber kaum jemand überholte. Auf einer langen Gerade bei km 15 zuckte ein Schmerz durch die rechte Wade. Ich blieb stehen, versuchte den schmerzenden Muskel irgendwie zu massieren. Ich kann nicht mehr. Der nächste Rettungswagen ist meiner. Da tippt mir einer auf die Schulter und sagt: "Kopf hoch, weiterlaufen" Ich lauf weiter, mit extrem reduziertem Tempo.Der dumme Spruch: "Lauf, wenn du nicht mehr kannst, geh, wenn du das nicht mehr kannst, kriech, aber gib niemals auf" kommt mir in den Sinn. Es geht. Am Rettungswagen vorbei. Jede Verpflegungsstelle wird ausgiebig genutzt. Das Tempo pendelt sich auf ca. 6 min/km ein. Langsam, aber stetig nähere ich mich dem Ziel. Noch 3, 2, 1 km, noch 100 m, Ziel. geschafft, fertig.

Endzeit ist 1:52.01.
Das erste Rennen ohne persönliche Bestzeit. Meine Fähigkeit, mich zu freuen ist begrenzt. Ich treffe einen Kollegen, der gerade seinen ersten HM hinter sich hat, und empfehle ihm Erdinger alkoholfrei. Ich selbst gras das ganze Buffet ab. Wasser, Cola, Erdinger, Bananen, Salz-Brezeln, Corny-Riegel, noch'n Erdinger.

Plötzlich bin ich allein, und fang an zu frieren. Auf dem Weg zum Bus muss ich die Rennstrecke queren. Nachzügler fragen, wie weit es noch ist.
Bus, Jacke, Erdinger, Bananen, Corny, und die Frage, wie wars. Mir ist kalt, aber schon werden aus Strapazen Heldentaten. Einer hat den Marathon in 3:26 gelaufen. Ich gratuliere. Und beim nächsten Mal sind wir alle wieder dabei. Die Walker kommen und gehen.

Und auch ich mach mich auf den Weg. Mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof, und mit der S-Bahn am nach Kaltenweide...
Alles in allem war es ein guter Tag. Nette Kollegen kennen gelernt, und die Erfahrung, was geht, und was bei unzureichendem Training nicht geht.
Hoffe, nicht gelangweilt zu haben.
Gruß mottes
