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von DanielaN
So Ihr Lieben,
jetzt ein kleiner Kurzbericht vom Geschehen. Einen ausführlichen Lauf-und Reisebericht werde ich heute Abend schreiben und verlinke ihn dann auf meine HP.
Um das tollste vorweg zu nehmen; ich habe zwei Abende mit ganz ganz tollen Menschen hier aus dem Forum verbracht und dieses Kennenlernen war spitze. Auch Petra, die alles richtig gemacht hat, und ihre bessere Hälfte sind sehr nett und ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
So nun zu Rom und zum Lauf. Ich danke Euch für Eure Aufmunterung von wegen Bombenzeit und so weiter .... es ist sicher toll das durchgezogen zu haben wie jeden Marathon den man bis zum Ende durchrennt, aber sportlich gesehen ist das für mich schon eine Enttäuschung so als wenn ich 1:05 h über 10 km gelaufen wäre. Darüber kann ich mich ja nun auch nicht riesig freuen. Ähnlich geht es mit mit Rom. Der Lauf war für mich der übelste, den ich in der bisherigen Karriere (auch im Vergleich zu früher) jemals gemacht habe. Das ich bis auf die Verpflegungsstationen keine Gehpausen hatte habe ich nur meinem Willen zu verdanken.
Nach meiner Vorleistung über HM von 2:02 h war eine klare sub 4:30 auch in Rom auf welliger Strecke ja sehr währscheinlich; dafür sprach auch das gute Training was ich absolviert habe. Die ursprünglich angepeilten 4:20 hatte ich vor dem Rennen schon zu den Akten gelegt.
Die Organisation war super und alles klappte perfekt. Die Strecke selbst würde ich von der Bestzeittauglichkeit von mittel bis schlecht einstufen. Zuviele Wellen und Kopfsteinpflaster besonders im letzten Drittel wo es richtig weh tut. Da hat man auch keine Augen mehr für die Kulturschönheiten. Das Publikum ist eher mäßig frenetisch bis nicht vorhanden.
Die Strecke ist am Anfang recht überfüllt, daß es immer wieder zu Stauungen in den Kurven auf den ersten km kam. Zwischendurch und dann ab km 18 - also nach dem Petersplatz bis zum Wiedereintreffen in die Stadt bei km 34 ist die Strecke ausgesprochen langweilig. Es geht vorbei an Betonsilos aus den 70ern und über Autobahnbrücken. Immer ist nur die eine Hälfte für den Verkehr gesperrt; in der Gegenrichtung stehen sie im Stau und stinken.
Überhaupt finde ich Rom - im Vergleich zu Paris weil ich da letztes Jahr war - ziemlich dreckig und laut. Naja aber das sind so subjektive Dinge wie auch die Schönheit einer Strecke.
Wie Ihr ja schon gelesen habt; Horst hat ja meine Zwischenzeit verfolgt, hatte ich einen üblen Einbruch schon sehr früh, also ab Rennmitte. Und das obwohl ich sehr langsam angegangen bin. Da ich es vorher nicht mehr zur Toilette geschafft habe, mußte ich sogar 500 m nach dem Start kurz in ein Dixi weil meine Blase krampfte und auch das ist mir noch nie passiert.
Naja die ersten 5 gingen so im Pulk mit vielen Staus so knapp unter 7er. Ab dem zweiten Abschnitt war ich dann auf Renntempo mit 6:10 und der dritte und vierte 5 km Abschnitt waren dann in 6:15. Der FR (den ich ab sofort nicht mehr im Rennen trage) gaukelte mir ständig schnellere Zeiten vor. Oft zeigte er sogar unter 6er Schnitt an, was natürlich Quatsch war. Bei ca. km 15 lief ich auf die 4:30er- Zugläufer auf, die mich auf dem Klo überholt hatten. Da machte ich einen weiteren Fehler. Ich blieb nicht in der Gruppe sondern überholte sie.
Den HM passierte ich in 2:13 h; das war o.k. Danach ging aber nix mehr. Die km-Zeiten lagen nur noch zwischen 6:30 und 7:00. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Bei km 28 hab ich begriffen, daß auch unter 4:30 h nix mehr geht und ich hab überlegt wie ich das überhaupt schaffen soll. Also nahm ich mir vor wenigstens noch zu joggen, was hart genug war, und ab den kommenden Verpflegungsstellen ca. eine halbe Minute zu gehen und immer ein Gel zu nehmen. Das ermöglichte mir dann das weiterjoggen. Dann kam aber km 34 nur noch Wellenprofil und Kopfsteinpflaster vor bei an irgendwelchem "Kulturmist" (dachte ich in dem Moment - ich wollte nur noch nach Hause) und bekloppte Leute die ständig 10 cm vor einem über die Straße rannten. Die Füße brannten wie Feuer und die Oberschenkel spürte ich nicht mehr.
Das Tempo lag längst weit über 7 Minuten pro km. In dem Moment habe ich beschlossen; ich beobachte die nächsten 2 Marathons und wenn das mit diesen Einbrüchen (schwächere hatte ich ja auch in Paris und Berlin) nicht besser wird, werd ich komplett auf HM umsteigen. Denn sowas macht keinen Spaß. Vielleicht ist nicht jeder für Marathon geeignet. Die Endzeit war dann 4:40:35 netto. Nichtmal die paar Sekündchen für unter 4:40 waren drin so platt war ich obwohl der letzte km mal wieder bergab ging war der in fast 8 Minuten. Aber das war zu der Zeit auch scheissegal.
Naja Rom brauch ich nicht nochmal. Außer vielleicht der neue HM der um 23 Uhr gestartet wird, der ab diesem Jahr im Juni dort veranstaltet wird.
Zu den Ursachen kommen wir gleich, damit Ihr nicht soviel lesen müßt, wenn Ihr nicht wollt.