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Schienbein-Blues

Schienbein-Blues

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Ich war heute beim Orthopäden, war einer von der wenig hilfreichen Sorte... :klatsch:

Die ganze Geschichte:

Mit dem Laufen angefangen habe ich Juli 2014 und es lief sich gut an. Bin ein paar Halbmarathons gelaufen und habe mich schnell verbessert, obwohl ich wegen der vielen Warnungen geradezu hypochondrisch auf eventuell Gelenkprobleme geachtet habe. Alles gut gegangen. Im Herbst 2015 wollte ich am Berlin-Marathon teilnehmen. Ich hatte über längere Zeit hinweg (unterbrochen durch Erkältungen, sonst aber konstant) immer wenigstens 45 bis 50 WKM gemacht und lief wöchentlich Einzelläufe über die HM-Distanz und auch schon mal mehr. Damit hielt ich mich für marathontauglich. In der Vorbereitung beschloss ich, keine schnelle Einheiten zu laufen, um die Belastung gering zu halten, das Zeitziel für den Marathon setzte ich gegenüber meiner HM-Bestzeit ausreichend gemächlich an. Um überhaupt einen Eindruck zu bekommen, wie sich ein Marathon wohl mindestens anfühlen würde, wollte ich sieben lange Läufe laufen und lief dann auch entsprechend sonntags zwischen 30 und 37km, was recht gut funktionierte. Unter der Woche habe ich noch zwei weitere, ebenfalls gemächliche Läufe absolviert. Auf diese Weise kam ich dann für etwa fünf Wochen auf einen Wochenumfang von 70 bis 75 Kilometer. In dieser Zeit stellten sich Schienbeinschmerzen rechts ein. Es waren keine schlimmen Schmerzen und mehrfach war mir gesagt worden: "irgendwo zwickt es immer". Ich habe noch ein paar Fehler mehr gemacht: zu schnell gesteigert, nur ein Paar Schuhe benutzt, die auch schon zu viele Kilometer gelaufen waren. Beim letzten langen Lauf (30km) vor dem Marathon waren die Schmerzen dann aber mit einem mal so heftig, dass ich abbrechen musste und den Rest nach Hause gehumpelt bin. Die zwei Wochen vor dem Marathon schmerzte das Schienbein schon beim normalen Gehen, wurde aber besser. Am Vorabend des Marathons spürte ich dann keine Schmerzen mehr. Also bin ich mitgelaufen und erwatungsgemäß in einer verhältnismäßig schwachen Zeit ins Ziel gekommen. Dass das unklug war, war mir schon klar.

Da mir klar war, dass ich nach einem Lauf mit Verletzung einige Zeit zur Genesung brauchen würde, habe ich das Laufen erst einmal sein gelassen. Nach fünf Wochen Pause fing ich also wieder sachte mit dem Laufen an (1. November). Damit war es aber schon am 11. November nach insgesamt 50 gelaufenen Kilometern wieder vorbei, das Schienbein schmerzte wieder. Also wieder pausiert. Diesmal bis zum 27. Dezember, weil ich vor dem Silvesterlauf, der eigentlich als Wiederbeginn geplant war, überhaupt mal wieder die Beine bewegen wollte. In der Zwischenzeit hatte ich wegen des weggefallenen Laufens und der Weihnachtsvöllerei 8 Kilo zugenommen. 67 gelaufene Kilometer später musste ich mir eingestehen, dass das Schienbein zwar nicht wirklich schmerzt, sich aber am Tag nach dem Laufen durchaus bemerkbar macht und dabei am Tag nach dem letzten Lauf stärker als am Tag nach dem vorletzten. Wenn es so weitergeht, würde ich in ein paar Wochen wohl wieder dauerhafte Schmerzen haben. Also einfach mal vernünftig sein und zum Orthopäden.

Ich erzähle ihm die Geschichte und seine Einstellung zum Problem wird schnell klar: wenn ich nicht laufen würde, hätte ich auch keine Schmerzen. Was ich von ihm denn nun erwarte. Er hat mich untersucht und dabei festgestellt, dass bis auf eine leichte Außenkrümmung der Unterschenkel orthopädisch keinerlei Fehlstellung oder dergleichen zu bemerken ist. Beine sind gleich lang, Hüfte gerade, Beine auch. Er fand auch zuverlässig den schmerzenden Bereich, indem er mit dem Finger hineindrückte. An einer Stelle tat es auch wirklich heftig weh. Ich sollte fünf bis sechs Wochen pausieren (ich: habe ich ja bereits zweimal). Er hat mir noch neue Einlagen verschrieben und fertig.

Ihm war klar, dass das nicht das war, was ich hören wollte. Er meinte auch, ich könne mir ja so lange andere Ärzte suchen, bis ich höre, was ich hören will. Ich kam mir etwas albern vor, mit ihm um das Laufen zu feilschen, und habe nur gescherzt, dass er sich ja dann mit meinen anderen Ärzten streiten könne, ob Laufen denn nun der Gesundheit zuträglich sei oder nicht (Thema Diabetes Typ II, Gefäßerkrankungen etc.). Er antwortete, ich könne natürlich laufen, aber halt nicht so lang. Eher so zwei bis fünf Kilometer ( :hihi: :hihi: :hihi: ).

Nun ist es so, dass ich gar nicht an seiner Kompetenz zweifel. Er hat ja auch recht, natürlich habe ich es übertrieben und es ist schiefgegangen. Natürlich muss ich pausieren. Aber irgendwie ist es eben doch sch... Meine Form ist ziemlich ruiniert, bei meinen letzten Läufen bin ich einerseits bewusst, andererseits notgedrungen deutlich langsamer gelaufen als früher (für meine Standardrunde, die ich früher schon mal in knapp unter einer Stunde gelaufen bin, habe ich jetzt 15 bis 25 Minuten länger gebraucht). Ich bin jetzt nur zweimal pro Woche gelaufen und wollte langsam steigern. Dennoch war das Ziel, beim Berlin-HM Anfang April wieder in einer Form zu sein, mit der ich meine Zeit vom letzten mal bestätigen kann. Außerdem brauche ich das Laufen, um nicht noch fetter zu werden, als ich durch die Laufpause eh schon geworden bin. Sein Rat: Schwimmen und Radfahren. Ich könne dann ja gleich Triathlon machen, haha.

Mein momentaner Plan ist, mir endlich zwei Paar neue Laufschuhe zu kaufen und zu gucken, wie es mir beim (gemächlichen) Laufen so ergeht. Außerdem werde ich wieder verstärkt Gymnastik und Krafttraining machen. Das kann nicht schaden. Diät mache ich sowieso, mit nur wenig Laufen wird das aber schwieriger.

Warum ich das alles schreibe? Keine Ahnung. Jammern hilft. Und vielleicht weiß ja doch jemand ein Wundermittel... :frown:

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Mensch Zack das tut mir leid.
Bei Dir ging es so gut voran :(
Ich stehe derzeit vor der selben Schwelle... Drei Monate vor einem Marathon. Meine Wochenkilometer betragen nur um die 40 und ich fange erst an zu steigern.
Außerdem habe ich bereits im Februar 2014 das Laufen angefangen, habe mir also bis zu meinem Debüt zwei Jahre und bis dahin rund 3500km Zeit gelassen.
Ich schätze daher einfach mal, dass trotz Deiner guten Anlagen, die Steigerung insgesamt zu schnell war und nun eine Entzündung angefangen hat chronisch zu werden...
Hm... Ich will nicht wieder meine Gebetsmühle mit meiner Laufstilumstellung anschmeißen. Für mich war es (bisher) der heilige Gral und glaub mir, ich hatte genug Ärger mit meinen Schienbeinen!
Melde Dich mal bei mir FALLS Du das vertiefen möchtest.
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Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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:traurig: :besserng:

Was mir bei der Lektüre auffiel: Du bist über mehrere Wochen mit Schmerzen und in zunehmende massive Schmerzen hineingelaufen (Fehler 1, von dir selbst benannt). Dann hast du lediglich 5 Wochen Pause gemacht, was bei diesen massiven Beschwerden sehr wenig ist (Fehler 2) . Dann hast du binnen 11 Tagen (1.-11. November) bereits wieder 50 km zurückgelegt - das ist nicht sachte, sondern viel zu schnell viel zu viel (Fehler 3). Gleiches gilt für den zweiten Wiedereinstiegsversuch.

Also: Laufpause - bei Shin splints ist das meiner Erfahrung nach unumgänglich! Kühlen mit Quark (am besten mehrmals täglich), Gymnastik (Fußheber etc.), Alternativsport auf dem Rad oder im Wasser (Aquajoggen!) und den ganzen Mist richtig auskurieren. Dich in Geduld üben - davon hast du bisher viel zu wenig an den Tag gelegt. Und vor allem hör mit der Fresserei auf! Wenn du deutlich weniger Sport treibst als zuvor, musst du auch dein Essverhalten drosseln.

Weißt du garantiert alles. Tust du nur nicht alles. Problem: Jammern hilft nix - du musst machen! Und das geht! :daumen:

Wird dich kaum trösten, aber aus anderen Gründen stecke auch ich seit ca. 3 1/2 Monaten in der Laufpause. Zwischenbilanz: Ich lebe noch, habe viele Alternativsportarten ausprobiert bzw. wieder aufgenommen (Rad draußen und auf der Rolle, Schwimmen, Aquajoggen, Indoor-Rudern, Gymnastik, neuerdings Kraft-/Gerätetraining) und finde die Abwechslung sehr gut, habe sogar etwas abgenommen und bin nur manchmal ein ganz kleines bisschen bissig und schlecht gelaunt. :teufel:

VG,
kobold

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gecko63 hat geschrieben:Laufstilumstellung [...] Melde Dich mal bei mir FALLS Du das vertiefen möchtest.
Du kannst es ja ganz kurz in Stichworte fassen. Ich weiß, dass Du wenigstens teilweise barfuß läufst. Habe ich übrigens während der Marathonvorbereitung im Urlaub jeweils ein paar Kilometer am Strand gemacht als Teil meiner kürzeren Läufe. Ansonsten Laufstil? Vorfuß?

Soweit ich über meinen Laufstil überhaupt informiert bin, ist der okay und Mittelfuß. Mal sehen, was mir der Fuzzi im Laufschuhladen anhand der Linien in den Sohlen meiner alten Schuhe für ein Schicksal vorhersagt...

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Ich hatte über längere Zeit hinweg ... immer wenigstens 45 bis 50 WKM gemacht und lief wöchentlich Einzelläufe über die HM-Distanz und auch schon mal mehr. Damit hielt ich mich für marathontauglich. In der Vorbereitung beschloss ich, keine schnelle Einheiten zu laufen, um die Belastung gering zu halten, das Zeitziel für den Marathon setzte ich gegenüber meiner HM-Bestzeit ausreichend gemächlich an.
Das ist fast aufs Wort genau mein aktueller Stand - nur das ich den Marathon um mindestens ein Jahr verschoben hab, weil ich zur Zeit mehr Freude an schnellen Trainings habe als an langen.

Du bist das Marathontraining dementsprechen recht entspannt und defensiv angegangen. Umso trauriger, wie es danach weitergegangen ist.

Klar: Du hast Fehler gemacht. Den mit dem einen Paar abgelaufenen Laufschuhen kann ich voll und ganz nachvollziehen, eine gewisse Schludrigkeit in Sachen Ausgleichsgymnastik ebenfalls. Sieh diese Versäumnisse der Vergangenheit als Chance für die Zukunft: Schlimmer wär's, wenn du Beschwerden hättest, obwohl du alles richtig gemacht hättest.

Ich kann dir auch nur raten, den viel größeren Kardinalfehler Ungeduld nun nicht immer zu wiederholen. Ich weiß, wie schwierig das ist.

Vielleicht lehrt dich die Laufpause Demut? Ich hatte meine Lektion diesbezüglich kürzlich, wenn auch in weniger harter Form als du.

Nutz die Zeit, um dich in die gymnastischen Übungen einzuarbeiten. Bau Kraft auf, in den Füßen, den Beinen, im Rumpf. Und dann starte langsam wieder ins Training.

Zum Vergleich: Ich bin seit meinem Wiedereinstieg bei ~ 30 km pro Woche, behalte das auch im Januar weiter so bei, gehe im Februar auf ~ 40 und erst ab März wieder vorsichtig in Richtung der eigentlich locker beherrschten ~ 50.

Weise Worte, sie werden reichlich hohl klingen für dich. Ich wünsch dir gute Besserung und so gute Laune wie möglich.

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kobold hat geschrieben: :traurig: :besserng:
Danke.

Was mir bei der Lektüre auffiel: Du bist über mehrere Wochen mit Schmerzen und in zunehmende massive Schmerzen hineingelaufen (Fehler 1, von dir selbst benannt).
Ja. Der hierzu zitierte Spruch "irgendwas zwickt immer" erschien einleuchtend und die Schmerzen nicht sooo schlimm. Auch wenn ich mich für recht vernünftig halte, würde mir wohl manche meiner Freunde eine gewisse Härte gegen mich selbst attestieren (meiner Meinung nach sind die nur zu bequem). Tja, hinterher ist man immer klüger. Was übrigens ein gewisser Faktor für das Ignorieren war: die Schmerzen waren rechts. Sämtliche laufbedingten Probleme, die ich bis dahin hatte, waren immer links gewesen. Ich war schon der Meinung, dass mein rechtes Bein "das gute Bein" sei.

Dann hast du lediglich 5 Wochen Pause gemacht, was bei diesen massiven Beschwerden sehr wenig ist (Fehler 2).
Das hatte ich als Empfehlung gelesen. Und deckt sich auch mit der Empfehlung des Orthopäden heute.

Dann hast du binnen 11 Tagen (1.-11. November) bereits wieder 50 km zurückgelegt - das ist nicht sachte, sondern viel zu schnell viel zu viel (Fehler 3).
Naja, bei den 50 Kilometern war ein Halbmarathon dabei, bei dem ich Hase für zwei Forenbekannte in einer für mich eher gemächlichen Zeit gemacht habe. Also waren es eigentlich nur 29km (kleiner Scherz, ich weiß, dass der HM wohl eher Fehler 3b war).

Gleiches gilt für den zweiten Wiedereinstiegsversuch. Also: Laufpause - bei Shin splints ist das meiner Erfahrung nach unumgänglich!
Also jetzt? Seufz...

Dich in Geduld üben - davon hast du bisher viel zu wenig an den Tag gelegt.
Wieso, ich laufe doch schon seit fast 60 Stunden nicht mehr...

Und vor allem hör mit der Fresserei auf!
Hehehe, habe ich ja schon. Derzeit bin ich bei 1600kcal pro Tag. Und das ist echt arg wenig (so etwa zwei Brote zum Frühstück, Salat zu Mittag, Gemüsequark zum Abendessen, dazu vielleicht noch einen Apfel und als purer Luxus einen wasserhaltigen Kakao :nee: ).

Ich lebe noch, habe viele Alternativsportarten ausprobiert und finde die Abwechslung sehr gut, habe sogar etwas abgenommen und bin nur manchmal einganz kleines bisschen bissig und schlecht gelaunt. :teufel:
Die schlechte Laune kenne ich von den Tagen, wo die 1600kcal partout nicht reichen wollen, auch. Inzwischen denke ich darüber nach, ob Schwimmen nicht vielleicht doch eine Möglichkeit wäre. Auf meinem Weg zur Arbeit liegt ein Schwimmbad... :gruebel:

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crsieben hat geschrieben:Den mit dem einen Paar abgelaufenen Laufschuhen kann ich voll und ganz nachvollziehen,
Die waren ein Dreivierteljahr zuvor ja auch noch ganz neu und arschteuer. Irgendwie mochte ich diese 800 bis 1000km Belastungsgrenze für ein Paar Schuhe einfach nicht glauben. Heute würde ich gerne das Geld für zwei, drei weitere Paare wegschenken, wenn ich dafür nur wieder beschwerdefrei laufen könnte...

Sieh diese Versäumnisse der Vergangenheit als Chance für die Zukunft: Schlimmer wär's, wenn du Beschwerden hättest, obwohl du alles richtig gemacht hättest.
Irgendwie banal, aber doch überraschend einleuchtend.

Ich kann dir auch nur raten, den viel größeren Kardinalfehler Ungeduld nun nicht immer zu wiederholen. Ich weiß, wie schwierig das ist.
Mich beruhigt etwas, dass die Schmerzen bei weitem nicht so schlimm sind wie beim letzten mal. Ich bin also nicht wieder zurück auf Null.

Nutz die Zeit, um dich in die gymnastischen Übungen einzuarbeiten. Bau Kraft auf, in den Füßen, den Beinen, im Rumpf. Und dann starte langsam wieder ins Training.
Ich habe wieder mit meinem Eigengewichtskrafttraining angefangen. Meine 30 Minuten waren verdammt schwierig zu absolvieren und haben ordentlich gezwiebelt in den Muskeln. Vor anderthalb Jahren war ich da deutlich weiter, was mir damals vermutlich den guten Laufeinstieg ermöglicht hat. Dann habe ich die Gymnastik aber bald zugunsten des Laufens aufgegeben. Ein weiterer Fehler...

Zum Vergleich: Ich bin seit meinem Wiedereinstieg bei ~ 30 km pro Woche, behalte das auch im Januar weiter so bei, gehe im Februar auf ~ 40 und erst ab März wieder vorsichtig in Richtung der eigentlich locker beherrschten ~ 50.
Ich war jetzt gerade erst bei 26WKM...

Ich wünsch dir gute Besserung und so gute Laune wie möglich.
Danke!

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Ne, ich bin kein Barfußläufer. Da war ich mal kurz und ich mach das auch gerne mal, aber das sind immer separate Wohlfühleinheiten, vor allem im Urlaub am Strand fociere ich das ein bisschen.
Aber generell bin ich lediglich weg vom Fersenlaufen. Schuhe finde ich durchaus exestenziell
Umstellung lief über den Vorfuß und dann im Prinzip wieder zurück zum Mittelfuß. Dieser Weg erschien mir richtig, um ein richtiges Gefühl dafür zu entwickeln.
Ich bin meine Knie und Schienbeinprobleme zur Gänze losgeworden, denn Fakt ist, dass die Belastung auf der Vorderseite abnimmt, wohlgemerkt nicht verschwindet, denn der Zuwachs ist dann hinten bei der Achillessehne und den Waden eingezogen :)
Es ist nun aber eben so, dass Muskeln und Sehen besser geeignet sind dämpfend und federnd zu wirken als Knochen und Knorpel.

Hier das Gleichgewicht zu finden ist die Schwierigkeit. Denn ich habe einen Fetisch entwickelt für Schuhe mit geringer bis keiner Sprengung. DAS ist der Teil von Barfuß, den ich mir zu Eigen gemacht habe, ich laufe zu 100% nur noch in solchen Schuhen, auch den Rest des Tages, bei der Arbeit. Das geht eben nicht eben mal so, ich habe das wirklich über die Zeit umgestellt. Es ist sogar so, dass meine Laufschuhe mit 4mm Sprengung die Schuhe mit der höchsten Ferse sind. Bei der Arbeit laufe ich in zivilen Vivobarefots und zu Hause tatsächlich nur in Socken oder barfuß. Ich glaube tatsächlich, dass so beim normalen Gehen, die Füße/Sehne/Waden immer leicht gefordert sind und gut "geschmiert" bleiben.
Nächster Punkt: Mittlerweile laufe ich mit 5 Paar Schuhen, ich fand das anfangs immer albern, wenn ich das hier gelesen habe, aber ich habe meine Meinung dazu komplett geändert, denn hier gilt für mich: Beim Laufen ist die Belastung viel höher als beim Gehen. Wenn Schuhe "ein bisschen" nicht zu meinen Füßen passen, wirkt sich das nicht sofort, aber sicher über die Zeit aus. Wechsel ich regelmäßig und gebe den Füßen immer einen neuen Impuls reduziere ich die Gefahr hoffentlich.
Ich bin starker Überpronierer und das juckt mich derzeit überhaupt nicht. Ich habe Keine Einlagen und keine Schuhe mit einer richtigen Stütze.
Ich habe das Gefühl es geschafft zu haben. Ob das über meine derzeitige M Vorbereitung hinausgeht, wenn ich jetzt selber in den nächsten Wochen auf 60-70km hochgehe, kann ich Dir dann hinterher sagen :D

Und wie immer mein Credo: Das ist MEINE Methode, die kann nur zur Anschauung dienen, nicht aber als Vorbild, denn erstens habe ich zu wenig Ahnung von der Materie, zweitens aber nicht mehr so wenig, dass mir nicht klar wäre, wie individuell das Thema ist.
Allgemeingültigkeit gibts da einfach nicht, nur Eckpunkte

Gute Besserung und viel Geduld beim Üben der Geduld!
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Ich würd das so machen: Alle Fehler, die du gemacht hast, aufschreiben. Da kommt eine ganz schöne Liste zusammen.

Und dann würde ich mir ein klares Konzept machen, um diese Fehler nicht zu wiederholen.

Sprich:

- ein "Laufschuhmanagement" entwickeln/zu nutzen beginnen (Excel-Tabelle reicht...)
- ein minimales Gymnastikprogramm zusammenstellen, ohne das gar nicht erst losgelaufen wird.
- ...

Mach "Ausgleichssporttestwochen": Fahr Rad, geh schwimmen, mach andere Dinge. Finde raus, was dir davon am meisten liegt. In der nächsten Verletzungspause weißt du dann, was du tun kannst.

Zeit für andere Sachen als Laufen ist rar. Manchmal hätte ich gern mehr davon. In diesem Sinne kann so eine Zwangspause auch Abwechslung bringen. Wenn man das Laufen mal kurz loslassen kann.

Mensch, was red ich geschwollen daher. Fakt ist: Ohne Laufen ist Scheiße. Deshalb musst du jetzt das Projekt "Wieder richtig laufen können" mit genauso viel Hingabe verfolgen wie du sonst das Laufen verfolgst.

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Gymnastik ist überhaupt das Stichwort! Das habe ich eben vergessen.
Ja, das ist WICHTIG. Gymnastik, Kraftsport, Crossfit... wie auch immer, auf jeden Fall ist NUR Laufen zu wenig.
Da geht es um Ausgleich, gezielte Kräftigung, Steigerung des Bewegungsumfanges. Nicht nur zur Leistungssteigerung, sondern eben auch zur Verletzungsprophylaxe
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Nicht nur zur Leistungssteigerung, sondern eben auch zur Verletzungsprophylaxe
Ich seh da eine "Pyramidenform":

Unterste Stufe ist die reine Verletzungsprophylaxe. Bei mir beinhaltet das Barfußübungen auf dem Balance Pad, stärkt Füße und Beine gleichermaßen und gibt eine gute Körperwahrnehmung. Die mach ich wirklich immer, auch weil sie kaum anstrengend sind. Außerdem zählt dazu eine ganz leichte, ganz lockere Ganzkörpergymnastik unter Einbeziehung der Blackroll.

Die unterste Stufe gibt's immer. Sie hat im Zweifelfall Vorrang vorm Laufen.

Die mittlere Stufe sind verschiedene Athletikübungen, ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht, zweimal die Woche eine Viertelstunde. Das ist durchaus fordernd, ich mach's im Winter (wenn ich etwas weniger laufe) und in ruhigeren Wochen.

Die obere Stufe sind wohldosiert eingesetzte Kraftübungen wie z.B. Kniebeugen mit Gewicht, Strecksprünge mit Gewicht. Die mach ich, wenn sonst alles passt und z.B. ein schnellerer Wettkampf ansteht in einzelnen Wochen als Spitzenreiz.

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Das mit den Schienbeinen kenne nur zu gut. Das ist bei mir auch ein sehr schmaler Grat. 2014 waren es im Schnitt 54 Wochenkilometer. Sobald ich Richtung 70WKM gekommen bin, würde es heftig mit den Schienbeinen. Über langsame Steigerungen bin ich 2015 auf knapp 70WKM gekommen. Ich laufe mit verschiedenen Laufschuhen. Mache einigermaßen regelmäßig Stabiübungen und Blackroll. Bei mir ist das Problem hauptsächlich die Schienbeinaussenkante am linken Schienbein. Ganz weg ist das nie. Es ist nur mal kurz weg und dann wird es langsam wieder schlimmer. Dann kurze Pause (3-4 Tage) und dann laufe ich wieder. Ich bin deutlich mit der Ferse aufgekommen. Seit einem Jahr komme ich immer besser mit dem Mittelfuß auf. Das scheint jedoch bei mir auch nicht das Allheilmittel zu sein. Ich habe bei mir beobachtet, dass wenn ich flott (4:00min/km bis 4:30min/km) laufe, habe ich weniger Probleme als wenn ich langsam laufe (4:30min/km bis ca 5:20min/km). Mir scheint mein Laufstil bei höherem Tempo besser zu sein.

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Quarkwickel wurde schon genannt. Das Bein über Nacht wasserdicht in Haushaltfolie einpacken. Ich kann noch täglich mehrfach Eisbehandlung ins Feld führen. Kinesiotapes haben bei mir sehr gut gewirkt. Schließt dann natürlich die Quarkwickel aus. Und dann, wenn der Schmerz nachlässt immer sanft den Fußheber dehnen im Fersensitz und dann sanft das Knie anheben. Und wenn du mal zu einem Arzt willst, der dich und das Laufen erst nimmt, dann gemma hier hin: SMS Sportmedizin Berlin - Startseite Am besten Dienstag früh ne Viertelstunde vor Öffnung hinstellen. Und dann nach Frau Dr. Lock fragen. Ich kam bisher immer ohne Termin ran. Musst nur ein leidendes Gesicht machen :D

Wünsch dir beste Genesung! Und ja, mache die Fehler nicht ein drittes mal. Wenn du wieder ins Laufen einsteigst, verbanne sämtliche Wettkämpfe aus dem Kopf. Planung erst wieder, wenn der Schmerz nachhaltig der Vergangenheit angehört.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Zum Thema "Eisbehandlung" oder überhaupt "Kühlen von Entzündungen"
Da lese ich gerade Kelly Starret (Werde ein geschmeidiger Leopard / Ready to Run) der eine sehr eindeutige Haltung dazu hat.
Nämlich, dass das zwar die Symptome lindert, für den Heilungsprozess allerdings kontraproduktiv sei.
Er schreibt, das kommt aus dem Football der 60er. Wirkt halt schnell und ist billig zu haben.
Im Gegenzug, sorgt es aber dafür, dass die falschen Stoffe sich um den Entzündungsherd sammeln und vor allem eine Entzündung ja einen Zweck erfüllt, den man nicht konterkarieren sollte. Ich suche die Stelle mal raus und zitiere sie. Da ich viel von ihm halte, weil ich viele seiner grundlegenden Tipps derzeit erfolgreich anwende, gab mir das zu denken.

EDIT: Gefunden! Habs aus dem Kindle Cloud Reader nur als Screenshot rausbekommen. C&P funktioniert da nicht:
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Dateianhänge

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Ich finde mittlerweile auch den Kern von Geckos systematischen Training als Ansatz erwähnenswert!
So viel Qualität wie nötig - alle weitere Zeit geht in Alternativtraining und Erholung!
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Man darf aber nicht vergessen, dass ich bei zwar stabilen aber auch sehr moderaten 40 wkm bin derzeit.
Die Umfänge gehen jetzt langsam nach oben für die M Vorbereitung. Im Schnitt werden was aber nicht viel mehr als 50-60 werden. Peaks ausgenommen und danach werde ich mich wieder bei 40km einpegeln.
Wie sich das dann entwickelt bleibt abzuwarten.
Tendenziell scheint mir das aber wirklich gut zu funktionieren derzeit. Ich glaube die Konstanz des Ganzen bringt da den Effekt. Mein Alternativtraining besteht aus 3x die Woche Crossfit, aber eben immer nur dieser Mittagspausenkurs von 25 Minuten, das ist genau genommen gerade mal eine gute Stunde pro Woche. Und dafür wiederum spare ich mir in der Regel Lauf ABC bei den 3x Laufeinheiten die Woche. Außer 2km langsam Einlaufen mache ich da nix.... Aber es sind eben 6x die Woche Sport mit jeweils abwechselnder Belastung.
(Und die bescheuerten 100 Liegestütze täglich...)

PS: Ich habe zwar die Logos von RW erhalten, aber ich bin gar nicht sicher, ob ich das schicker fände, als das Orange/Schwarze Design. Habt Ihr eine Meinung dazu?
Sponsoring frage ich noch mal an, glaube aber nicht so recht daran bei 11 Shirts :zwinker5:
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Danke Gecko. Das finde ich sehr interessant! Und das stößt mein bisheriges Weltbild total um :daumen: hehe und das Flossing wird explizit erwähnt :geil:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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gecko63 hat geschrieben:Zum Thema "Eisbehandlung" oder überhaupt "Kühlen von Entzündungen"
Da lese ich gerade Kelly Starret (Werde ein geschmeidiger Leopard / Ready to Run) der eine sehr eindeutige Haltung dazu hat.
Nämlich, dass das zwar die Symptome lindert, für den Heilungsprozess allerdings kontraproduktiv sei.
Starret ist nicht unumstritten - da sollte man seine Ergüsse vorsichtig differenzieren und nicht gutgläubig übernehmen. Wo "Werde ein geschmeidiger Leopard" noch ein paar guter Ansätze auf Lager hatte, driftet er in "Ready to run" doch stark in nicht halt- und belegbare Statements ab.
Und wer "eisen, kühlen" als Heilmittel einsetzt hat den Sinn einer kurzfristigen Kühlung bei einer Verletzung/Entzündung nicht verstanden. In erster Linie soll damit ein Anschwellen (gerade durch Reduktion des Blut- und Lympfflusses) und damit eine Schmerzminderung erreicht werden.
Schmerzen führen zu einer be- oder unbewußten Schonhaltung, die wiederum Ursachen für eine Verschlechterung der Verletzung sorgen kann. Durch Kühlung wird eine Verletzung aber nicht schneller geheilt - aber sicher auch nicht verlangsamt.

P.S. mit gefällt dein Vorgehen aber trotzdem :-)

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Danke für Eure weiteren Beiträge. Die SMS Sportmediziner sind ja gar nicht so weit weg von mir wie befürchtet. Mein alter Orthopäde hätte mir vermutlich einfach eine Spritze ins Bein gerammt und fertig. Weil der meine Frau aber kürzlich sehr schlecht behandelt hat, sind wir gewechselt. Wenn mir mal wieder nach einem Arzt ist, werde ich wohl mal in die Hauptstraße fahren, danke für die Empfehlung!

Dass ich weiterhin nicht laufen soll, macht mir zu schaffen. Meine letzten Läufe waren schon arg zäh, wenn ich noch weiter pausiere, geht wohl jegliche Form endgültig flöten. Zurück auf Null. Der einzige Trost ist, dass ich meine HM-Bestzeit nach gerade einmal vier Monaten Laufen erreicht habe. Dementsprechend sollte ich das dann auch recht schnell wieder schaffen, wenn ich wieder beschwerdefrei laufen kann.

Daraus leitet sich auch mein momentanes Training ab: ich werde verstärkt Gymnastik und Krafttraining machen und erst einmal weiter abspecken. Schwimmen ist mir mit 5,50€ pro Besuch zu teuer und zu langweilig. Ich bin eh kein Schwimmer. Radfahren sagt mir momentan wegen der Licht- und Straßenverhältnisse nicht zu (dabei habe ich kein Problem, bei Mistwetter zu laufen). Außerdem braucht das immer so viel Zeit. Im Frühjahr werde ich wohl wieder mein Lesestündchen in den Öffis gegen das Fahrrad eintauschen. Ansonsten besitze ich einen Stepper. Das ist zwar erst recht todlangweilig, aber immerhin knochenschonend.

Den Berlin-HM werde ich zwar wohl nicht ausfallen lassen, aber höchstens ein paar Wochen vorbereiten können. Dementsprechend wird das dann nur ein langsamer Lauf ohne Ambitionen werden.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich den wegen der ganzen Pausiererei aufgeschobenen Schuhkauf jetzt schon durchführen soll. Bei meinen letzten Laufversuchen musste ich ja dann doch wieder auf meine runtergelaufenen Treter zurückgreifen, was die Rückfälle vielleicht begünstigt hat. Vermutlich sollte ich jedoch auf die vom Orthopäden in Aussicht gestellten Sporteinlagen warten.

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Zak_McKracken hat geschrieben:
Dass ich weiterhin nicht laufen soll, macht mir zu schaffen. Meine letzten Läufe waren schon arg zäh, wenn ich noch weiter pausiere, geht wohl jegliche Form endgültig flöten. Zurück auf Null.
ist leider sehr wahrscheinlich
Der einzige Trost ist, dass ich meine HM-Bestzeit nach gerade einmal vier Monaten Laufen erreicht habe. Dementsprechend sollte ich das dann auch recht schnell wieder schaffen, wenn ich wieder beschwerdefrei laufen kann.
wenn du dich mit dieser Vorstellung jetzt schon wieder unter Druck setzt (und vermutlich auch so umsetzen wirst), dann kannst du dich schon mal auf eine Verlängerung der "Geschichte" einstellen.
Lies bitte nochmal ein paar der Beiträge aufmerksam - "langsamer Aufbau" heißt das Zauberwort.
Ansonsten besitze ich einen Stepper. Das ist zwar erst recht todlangweilig, aber immerhin knochenschonend.
weniger Belastung? ja, definitv, aber eben auch nur solange du es hier nicht übertreibst. Die zwangsweise "geführte" Bewegung kann u.U auf Dauer auch zur Verschlimmerung deiner Beschwerden beitragen
Den Berlin-HM werde ich zwar wohl nicht ausfallen lassen, aber höchstens ein paar Wochen vorbereiten können. Dementsprechend wird das dann nur ein langsamer Lauf ohne Ambitionen werden.
es ruhig angehen lassen ist so gar nicht dein Ding, gell?

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fiveten hat geschrieben:wenn du dich mit dieser Vorstellung jetzt schon wieder unter Druck setzt (und vermutlich auch so umsetzen wirst), dann kannst du dich schon mal auf eine Verlängerung der "Geschichte" einstellen.
Lies bitte nochmal ein paar der Beiträge aufmerksam - "langsamer Aufbau" heißt das Zauberwort.
Ich sag auch immer, sämtliche Gedanken an Wettkämpfe verbannen. Das setzt auch unbewusst unter Druck und lässt vorsichtigere Gedanken unterdrücken. Und Zacki, bist du dir absolut sicher, dass du einen Halbmarathon auch mal so durch joggen kannst? Nur weil du die Anmeldung in der Tasche hast? Das Geld ist sowieso weg vom Konto, ob mit oder ohne Start. Befreie dich von dem Gedanken, dass du dir da nun unbedingt den Gegenwert holen musst. Ich weiß, das ist bei mir die läuferische Altersweisheit. Ich hab schon alle möglichen und unmöglichen und vor allem sehr tolle Wettkämpfe sausen lassen müssen. Davon geht die Welt wirklich nicht unter, eher aber schon, wenn die Verletzung weiter und weiter verschleppt wird.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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fiveten hat geschrieben:es ruhig angehen lassen ist so gar nicht dein Ding, gell?
:peinlich:

Zu meiner Verteidigung: es fühlt sich halt so einfach für mich an, eine sonntägliche 30km-Runde ist ein Vergnügen für mich. Die erwähnte Bestzeit beim HM nach vier Monaten Laufen habe ich ohne großen Ehrgeiz, sondern eher spielerisch erreicht. Ich war sogar davor erkältet, erst zweimal wieder gelaufen und versprach mir nicht viel von dem Lauf. Die gute Zeit wurde begünstigt durch einen sehr gleichmäßigen Läufer, an den ich mich fast zwei Drittel der Strecke ranhängen konnte. Eigentlich war er mir ein bisschen zu schnell, aber naja, wenn ich zum Ende hin einbrechen sollte, wäre es auch egal gewesen, weil ich ja gar keine richtige Zielsetzung hatte. Und dann konnte ich zu meiner Überraschung doch so lange an ihm dran bleiben...

Meine Wortwahl "sollte ich das recht schnell wieder schaffen" bezog sich darauf, dass sich die verlorene Ausdauer/Schnelligkeit recht schnell wieder antrainieren lassen sollte, nicht, dass das eine Zielsetzung sei. Auch auf die Sorge, dass Bänder und Gelenke, die über die letzten anderthalb Jahre schon deutlich stabiler geworden sind, auch wieder nachlassen (erscheint bei anderer Betrachtungsweise unlogisch, weil mein Schienbein ja offenbar nicht stabil genug war).

Eigentlich betrachte ich mich als nicht übermäßig ehrgeizig, ich möchte aber gern mein Potential ausschöpfen. Einige Läufer hier, die mich ganz gut kennen, unterstellen mir ja regelmäßig, überhaupt viel zu wenig zu trainieren.

Dass ich weiter pausieren muss, sinkt mir nur langsam ins Bewusstsein, gebt mir etwas Zeit...

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Zak_McKracken hat geschrieben:Eigentlich betrachte ich mich als nicht übermäßig ehrgeizig, ich möchte aber gern mein Potential ausschöpfen. Einige Läufer hier, die mich ganz gut kennen, unterstellen mir ja regelmäßig, überhaupt viel zu wenig zu trainieren.
Das wirst du aber sowieso frühestens in fünf Jahren oder so ausschöpfen können, weil du dich bis dahin automatisch noch verbesserst. Vorausgesetzt, du kannst kontinuierlich ohne längere Unterbrüche trainieren...

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Zak_McKracken hat geschrieben:....Also einfach mal vernünftig sein und zum Orthopäden.
Was ist an diesem Entschluss vernünftig gewesen? Was konntest du im besten Fall von so einer Visite erwarten?
...Ich sollte fünf bis sechs Wochen pausieren (ich: habe ich ja bereits zweimal). Er hat mir noch neue Einlagen verschrieben und fertig.
Pausieren von was und aufgrund welchen Befundes? Bei den Einlagen liest sich das so, als würden die alten durch neue ersetzt oder gibt es einen Befund, die eine neue Verschreibung rechtfertigen? Du entscheidest selbst, ob du das Rezept einlöst oder nicht.
Er antwortete, ich könne natürlich laufen, aber halt nicht so lang. Eher so zwei bis fünf Kilometer...
Über eine solche Empfehlung würde ich mich bei ernsthaften Beschwerden eher freuen als belustigen.
Sein Rat: Schwimmen und Radfahren. Ich könne dann ja gleich Triathlon machen, haha.
Was wäre daran so schlecht?
Mein momentaner Plan ist, mir endlich zwei Paar neue Laufschuhe zu kaufen und zu gucken, wie es mir beim (gemächlichen) Laufen so ergeht. Außerdem werde ich wieder verstärkt Gymnastik und Krafttraining machen. Das kann nicht schaden....
Außer der Befriedigung ungestillter Kauflust würde ich keine zu hohen Erwartungen in neue Schuhe setzen. Eher in Gymnastik und Krafttraining und Alternativen, wie zum Beispiel Radfahren, das mit entsprechender Ausrüstung ähnlich wie Laufen bei jedem Wetter möglich ist.
Zak_McKracken hat geschrieben:Die waren ein Dreivierteljahr zuvor ja auch noch ganz neu und arschteuer. Irgendwie mochte ich diese 800 bis 1000km Belastungsgrenze für ein Paar Schuhe einfach nicht glauben. Heute würde ich gerne das Geld für zwei, drei weitere Paare wegschenken, wenn ich dafür nur wieder beschwerdefrei laufen könnte...
Für Geld lässt sich nicht alles kaufen, Schuhe ja, Beschwerdefreiheit nicht. Eine Belastungsgrenze für Schuhe habe ich bei meinen bisher noch nicht feststellen und folglich auch keine Beschwerden, die dadurch hätten verursacht werden können. Irgendwann kommen sie an ein für mich als Nutzer nachvollziehbares Ende, das aber bei tausend Kilometern noch in weiter Ferne liegt. Seltsamerweise gilt diese Feststellung für verschiedene Modelle unabhängig vom Anschaffungspreis.

So oder so, auf alle Fälle gute, gerne auch schnelle Besserung!
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Hallo Zak,

vorab natürlich auch von mir gute Besserung und das wird schon wieder :nick: , Berlin ist noch weit hin!

Deine Probleme vorm B M habe ich gar nicht so mitbekommen, auch nicht das du diesen bereits nach dem 1. Laufjahr angegangen bist, dieses erklärt im Nachhinein dann doch einiges :wink: .

Auch wenn das "barefooter" nicht gefallen wird, deinen geplanten Schuh Neukauf und Test halte ich für eine gute Idee, die Hälfte meiner Verletzungen in den ersten 3 Laufjahren kann ich auf die Schuhe zurückführen, die andere Hälfte leider auch auf die von dir gemachten Fehler :wink: , zu schnell gesteigert, zu schell / zu weit gelaufen etc. (scheiss Ehrgeiz... :D ). Habe letztendlich als Konsequenz daraus alle Schuhe aussortiert (wurden Freizeitschuhe) mit denen ich Probleme bekommen hatte und seitdem habe ich komischerweise Ruhe, trotz dass ich es ab und an mal übertreibe ...

Es zwickt und zwackt auch heute noch ab und an überall mal, dieses verschwindet aber nach kurzer Zeit (Minuten / selten Stunden) genauso schnell wie es gekommen ist. Das mit dem ständigen Schuhwechsel habe ich mir seitdem abgewöhnt (auch wenn es überall empfohlen wird), laufe aber auch immer unterschiedliche Strecken(Belag, Höhenmeter, etc.), in verschiedenen Geschwindigkeiten, sodass dieses vermutlich nicht weiter ins Gewicht fällt.

Ich wäre / war froh nach so einem Mist überhaupt 2-5km beschwerdefrei langsam laufen zu können ... deine 50 km in 11 Tagen ... nun ja ...

Alles Gute!
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Was Schuhe angeht, sehe ich auch etwas geteilt. Ein Kollege z.B. ist ein Paar mit 40-50 km/Woche ohne Probleme gelaufen bis sie buchstäblich auseinander gefallen sind. Hat sich dasselbe Paar noch mal gekauft und hat mit den neuen Schuhen Knieprobleme bekommen. Was für mich gut funktioniert ist zwischen mindesten 3 Paar zu wechseln. Früher habe ich sie auch nach 700 - 1000 km entsorgt. Aber davon bin ich abgekommen. Ich laufe die Schuhe nicht stark ab, von daher bleiben sie deutlich länger.

Meiner Meinung nach (auch wenn schon genannt):
  • langsam steigern, z.B für 3 - 4 Wochen mit < 10%/Woche steigern und das dann fürs Quartal halten und dann die nächste Steigerung. Pro Jahr aber auch nicht mehr als 20 - 30 %. Die Lebenslauf-km spielen natürlich auch eine Rolle. Jemand der schon länger läuft kann da wahrscheinlich mehr verkraften.
  • Kraft-/Stabiübungen: einer der wichtigsten Punkte.
  • Crosstraining: Hierdurch hat man eine Sportart für Verletzungsphasen, der Ausgleich tut gut und man kann Kondition aufbauen ohne den Laufapparat zu belasten. Bei mir kommen durchs Schwimmen theoretische 16 km/Woche dazu.
  • Blackroll und/oder Massage: Ich suche da immer die bestimmten Aua-Stellen und behandle sie extra lange.
  • Warm/Kalt-Duschen der betroffenen Stellen.

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LiveLoveRun hat geschrieben: ...Crosstraining: Hierdurch hat man eine Sportart für Verletzungsphasen, der Ausgleich tut gut und man kann Kondition aufbauen ohne den Laufapparat zu belasten.
Das kann ich nur bestätigen und man sollte sich schon in guten Zeiten umsehen. Der Umstieg fällt dann leichter und wird nicht als Notlösung empfunden.
Bei mir kommen durchs Schwimmen theoretische 16 km/Woche dazu.
Schwimmst du 16 km oder rechnest du um in Lauf-Äquivalente?
Blackroll und/oder Massage: Ich suche da immer die bestimmten Aua-Stellen und behandle sie extra lange.
Vielleicht sollte ich das auch mal machen, aber noch tut mir nix weh, was gerollt werden könnte.
Warm/Kalt-Duschen der betroffenen Stellen.
Das Wechselbad geht hier zurzeit auf 2° runter, das ist die Wassertemperatur des Sees, an dem ich wohne.

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barefooter hat geschrieben:Schwimmst du 16 km oder rechnest du um in Lauf-Äquivalente?
Letzteres! Ich schwimme 2x 2000m/Woche in 45 – 55 min (nicht sehr schnell :zwinker5: ) je nachdem wieviel Technik und Tempo-Elemente dabei sind. Von der Anstrengung her entspricht das bei mir jeweils lockere 8 km. Daher komme ich zu den 16 km.
Das Wechselbad geht hier zurzeit auf 2° runter, das ist die Wassertemperatur des Sees, an dem ich wohne.
Auf einer Laufstrecke durch den Wald komme ich an einem sehr gepflegten Kneipp-Becken vorbei, das leider im Winter nicht gefüllt ist. 2 Runden durch das Wasser und dann 2 km nach Hause auslaufen. Ein Traum!

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@Zack:
Nur noch mal zur Sicherheit:
Was hat der Arzt denn untersucht?
Röntgen? MRT?
Um ganz sicher einen Bruch auszuschließen!
Das ist manchmal sehr schwer zu erkennen, im Röntgen oft gar nicht.

Ich hatte letztes Jahr einen Wanderunfall, da bin ich knapp an einem Bruch vorbei.
"Hier ist sowas Graues", sagte der erfahrene Arzt, ich sah da gar nichts.
Trotzdem 8 Wochen komplette Laufpause und dann gaaanz sachte wieder eingestiegen (Laufen - Gehen ... ).
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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blende8 hat geschrieben:@Zack:
Nur noch mal zur Sicherheit:
Was hat der Arzt denn untersucht?
Röntgen? MRT?
Um ganz sicher einen Bruch auszuschließen!
Er hat mich erst einmal durch Augenscheineinnahme und Bewegungstests auf Fehlstellungen untersucht (Diagnose: alles gerade und gleichlang, nur die Unterschenkel etwas nach außen gebogen). Bezogen auf das Schienbein hat er daran herumgedrückt und auf der Innenseite den Finger zwischen Wadenmuskel und Schienbein gebohrt. Das war recht schmerzhaft, an einer Stelle sogar richtig (gestern tat es deswegen in Ruhe auch immer noch ein bisschen mehr weh als davor). Das war alles. Er sprach auch von Ermüdungsbrüchen und verwendete einmal die Vokabel "bone bruise" (er hat offenbar einen fremdsprachigen Hintergrund). Dabei hat er aber nicht ausdrücklich gesagt, dass ich einen solchen Ermüdungsbruch hätte. Er sprach es nur als Thema an und erklärte mir ein wenig die notwendigen Anpassungen im Knochen an regelmäßige Belastungen. Zu meiner Verletzung hat er mir erklärt, dass die entlang des Schienbeins verlaufende Sehne durch die hohe andauernde Belastung den Knochen beschädigt habe. Wie genau ich mir das vorzustellen habe, wurde mir nicht klar. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass es sich bei mir (also beim selbst diagnostizierten Schienbeinkantensyndrom) um eine chronische Entzündung handelte und hatte deshalb die bei meinem alten Orthopäden gern eingesetzte Cortisonspritze erwartet. Eine Entzündung hat er explizit verneint. Zugegebenermaßen bin ich nicht vollends schlau geworden, was ich denn nun exakt habe, weil sich die Diskussion auf die Frage konzentrierte, ob ich mir denn nun mit dem Laufen etwas Gutes tue oder nicht.

Eine Notwendigkeit für Röntgen, das in der Praxis selbst gemacht werden kann, oder MRT sah er jedenfalls nicht. Meine Frau wurde direkt geröntgt, wobei eine vom alten Orthopäden unerkannt gebliebene Kalkanlagerung an einem bislang unerkannten alten Wirbelbruch (!) gefunden wurde, woraufhin sie noch zum MRT geschickt wurde. Zögerlich, die vorhandenen Mittel einzusetzen, sind sie also in der Praxis nicht. Ich mag deshalb gegenwärtig auch weiterhin an deren grundsätzliche Kompetenz glauben.

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Da kann der Arzt schon recht haben, wenn er die Sehnenansatzstelle kennt.
Allerdings sollte das dann ja, wie du schon sagtest, nach 6 Wochen ausgeheilt sein.

Das einzige, was dann noch sein könnte ist, dass du danach zu schnell gesteigert hast.
Am besten ist es, das ganz behutsam, wie in einem Anfängerlaufplan zu machen.
Im Zweifel immer weniger!

Mein Plan war ungefähr so:
1. Woche: 2,4 km - 2,8 km (Laufen - Gehen)
2. Woche 3,6 km - 4,8 km - 5,5 km (Laufen - Gehen)
3. Woche 4 km - 5 km - 6 km
4. Woche 6 km - 6 km - 8 km
5. Woche: 4 km - 5 km - 6 km
6. Woche 6 km - 6 km - 8 km
...
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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blende8 hat geschrieben:Da kann der Arzt schon recht haben, wenn er die Sehnenansatzstelle kennt.
Allerdings sollte das dann ja, wie du schon sagtest, nach 6 Wochen ausgeheilt sein.

Das einzige, was dann noch sein könnte ist, dass du danach zu schnell gesteigert hast.
Am besten ist es, das ganz behutsam, wie in einem Anfängerlaufplan zu machen.
Hm. Und wo sollte ich mich nun mit leichten Beschwerden und der Furcht vor einer Verschlimmerung einstufen? Also, wieviel vollständige Pause wird wohl noch notwendig sein? Momentan erscheint das mit dem Anfängerlaufplan für mich verheißungsvoll wie eine Oase in der Wüste, wäre ja zu schön, wenn ich mich da in ein paar Wochen ranwagen könnte...

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Das weiß keiner.
Wenn du da eine Stelle hast, die bei Druck einen Schmerz zeigt, dann ist da ja was.
Das muss erst mal abheilen.
Guck dir doch mal Anatomie-Abb. an, um dich weiterzubilden, was an der Stelle ist.
Sehnenansätze an Knochen sind schon ein typischer Punkt für Schmerzen durch Überlastung.

Ob du weiter Sport machst, musst du letztlich mit dir ausmachen.
Etwas Zwicken kann man schon tolerieren, also ich habe da ein ziemlich gutes Gespür dafür, ob es ein "böser" oder ein "lässlicher" Schmerz ist.
Nur darf es eben nicht immer schlimmer werden.
Da musst du deinen Anfängerplan immer so anpassen, dass es passt.

Was du noch machen könntest wäre eine professionelle Laufanalyse mit Video um zu gucken, ob bei dir ein generelles Problem beim Laufen vorliegt.
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Ich habe lange Zeit ähnliche Probleme gehabt. Ich weiß nicht ob die Schmerzen bei dir ähnliche Ursachen haben, wie bei mir. Es hört sich aber finde ich stark danach an. Was ich aber sagen kann, ist dass das was dein Arzt dir da sagt eigentlich für mich ein No-Go wäre. Wenn du Schmerzen bei so etwas natürlichem wie Laufen hast, kann nicht die Lösung des Problems sein, das Laufen einzustellen.

Ich hab damals einen, wie ich finde, sehr guten Orthopäden aufgesucht. Zunächst haben wir es mit Physiotherapie versucht. Das hat auch geholfen. Allerdings immer wenn ich die Trainingsintensität gesteigert habe, waren die Schmerzen wieder da. Und dauerhaft nen Physio zu beschäftigen kann es auch nicht sein. Gerade wie du beschreibst, dass der Druck zwischen Schienbein und Wadenmuskel sehr schmerzhaft ist, war bei mir genau identisch. Der Physio ist ein richtiger Sadist gewesen. Durch die Massage dieser schmerzhaften Stellen, wurde es aber besser. Er meinte zu mir, dass ich das auch selbst machen kann, wenn ich in der Lage bin mir selbst solche Schmerzen zuzufügen. :D Der Doc hat dann eine Fußstatikanalyse mit mir gemacht. Viele Kassen zahlen das nicht. Aber es ist rausgekommen, dass meine Hüfte schief steht aufgrund eines zu kurzen Beines. Der Höhenausgleich wurde dann mit Hilfe von Einlagen behoben. Die Schmerzen kommen zwar ab und an wieder. Ich bekomme sie aber relativ schnell selbst in den Griff indem ich:

1. die Wade vor und nach dem Laufen sehr gut durchdehne
und
2. nach dem Laufen mit der Blackroll die Wade 5-10 Minuten bearbeite

Das erfordert eine gewisse Disziplin aber bislang hilft es gut.

Ich dürck dir die Daumen, dass das schnell besser wird!

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Massieren, Blackroll und Dehnen ist nie verkehrt.
Auch hier: Nicht übertreiben. Es ist die Kontinuität, die hilft.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
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Kurzes Update:

Ich trage seit zwei, drei Tagen meine neuen Einlagen (in den Straßenschuhen) und war, wie mehrfach empfohlen, auch nicht mehr laufen. Die Schmerzen, die ich nach der Untersuchung wegen des Fingerbohrens zwischen Wade und Schienbein ein paar Tage gespürt habe, sind längst weg. Mit den Einlagen, die ich eigentlich sehr komfortabel finde, stelle ich aber manchmal so einen kleinen pochenden Schmerz am Schienbein fest. Keine Ahnung, ob da ein Zusammenhang besteht und es sich nicht nur um Einbildung handelt. Vielleicht ist das ja ein "positiver" Schmerz, der ensteht, weil die veränderte Fußstellung auch irgendwie auf die Schienbeinkante wirkt, und der mit einer Umstellung und Heilung verbunden ist. Insofern liegen meine Hoffnungen auf dem für die Laufschuhe in Aussicht gestellten Einlagen, die ich in ein paar Wochen machen lassen soll...
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