FreddyT hat geschrieben:
Bei dem Ausgangsthema Laufschuhe möchte ich aber noch etwas anmerken, obwohl ich auch noch Anfänger bin und noch nicht ein Paar Schuhe verschlissen habe. Meiner Meinung nach kann man mit jedem Schuh laufen, zur Not auch mit Militärstiefeln, wie man es der Lauflegende Zapotek nachsagt. Es setzt aber voraus, dass man die nötige Übung und den dafür passenden Laufstil beherrscht. Viele Probleme mit Schuhe scheinen mir eher Probleme des Laufstils zu sein; der Schuh ist nicht falsch, er zeigt nur Schwächen gnadenlos an. Am besten läuft man in dieser Hinsicht mit Schuhen, die alles wegbügeln, aber dann wird man gehindert, ein wenig an Haltung oder anderem zu arbeiten. Wer also mit Schuhen Probleme bekommt, sollte auch seinen Laufstil kritisch betrachten und überlegen, ob hier nicht etwas geändert werden kann.
Hi Freddy. Der erste Teil ist so ziemlich meine Kernaussage, sogar nahezu wortwörtlich der Kern meines Artikels. Volle Zustimmung soweit.
Aber mit dem fett markierten Teil widersprichst Du Dir innerhalb eines Satzes selber.
Richtig ist, dass man mit Schuhen die alles wegbügeln gehindert wird, an einem sauberen Laufstil zu arbeiten, eben weil man Fehler nicht merkt.
Falsch ist, dass das am Besten sein soll.
FreddyT hat geschrieben:Wer also mit Schuhen Probleme bekommt, sollte auch seinen Laufstil kritisch betrachten und überlegen, ob hier nicht etwas geändert werden kann..
RunnersMax hat geschrieben:Diese Aussage würde ich so nicht unterschreiben. Ich halte einen passenden Schuh - gerade beim Laufsport - für durchaus wichtig
. Nur weil ich mit einem Schuh nicht zurecht komme, würde ich nicht an meinem Laufstil zweifeln.
Und genau DEN Satz von Freddy unterschreibe ich!
Bei Dir mag es zutreffen, dass Du nicht an Deinem Laufstil zweifeln brauchst, ich weiß nicht, wie viel, wie lange und wie gut Du schon läufst, aber bezogen auf Anfänger, die in zu doll gedämpften Schuhen beginnen, ist meines Erachtens der Schuh sehr oft Schuld daran, dass man Probleme bekommt.
Zur Verdeutlichung mal dieses kurze Video, dass ich sehr gut dafür geeignet finde.
https://youtu.be/mTMgIViinuQ
Anfangs sieht man eine Laufanalyse von Moses Mosop. Man kann deutlich den wunderbaren Laufstil sehen und es wird auch kurz erklärt, was ihn so gut macht.
Ab 1:58 gibt es ein Negativbeispiel zu sehen von jemandem der weit vor dem Körper voll mit der Ferse aufsetzt.
man beachte die Schuhe, die er trägt. Nur diese Schuhe machen diese Art zu Laufen überhaupt erst möglich. Versuch das mal in schwach gedämpften Wettkampfschuhen oder gar barfuß. Das wirst Dir ganz schnell abgewöhnen, weil es einfach weh tut so zu laufen ohne 4cm Moosgummi unter der Ferse.
Das Gemeine ist doch, dass zwar die Peaks weggedämpft werden, aber das reine Gewicht trotzdem auf dem Knie lastet. Mit so einem Laufstil hast Du auf Dauer schneller Probleme als Du "Schienbeinkantensyndrom" sagen kannst.
Ein guter Laufstil ist Voraussetzung für langes und erfolgreiches Laufen, ich glaube darüber gibt es keinen Diskussionsbedarf.
Die Frage ist einfach, wie kann man ihn erlernen, ohne vorher in Probleme zu rennen?
Emil Zapotek ist ein schieweriges Beispiel. Ja er lief ganz merkwürdig und hat wohl auch in Springerstiefeln im Wald trainiert und er soll auf die Frage, warum er keine langen langsamen Läufe in seinem Trainingsprogramm hat genatwortet haben: "Warum sollte ich? Langsam laufen kann ich schon"
Er war aber auch ein Ausnahmeathlet. Ja, das gilt auch für Moses Mosop, aber das Video sollte ja nur visualisieren, was ich meine