Banner

Freeletics als Zusatzworkout?

Freeletics als Zusatzworkout?

1
Hallo zusammen,

bin Laufanfänger (bereite mich grade mit einem Trainingsplan auf meine ersten durchgängigen 5km vor, laufe dafür im Laufen-Gehen-Intervalltraining 4x die Woche) und hab mir überlegt, zusätzlich ein paar (2-3) Freeletics-Workouts als Zusatz einzubauen da ich auf 180cm momentan bei ca. 110kg stehe. Haltet ihr das grundsätzlich für eine gute Idee oder sollte ich momentan mal auf Burpees etc. verzichten und mich nur aufs Laufen konzentrieren? Generell hab ich das Gefühl, dass da noch "Luft nach oben" ist, d.h. leistungsmäßig noch was geht.

Danke schonmal für euer Feedback!

S
--
Liebe Grüße,
Stefan | MEINLAUFBLOG.DE

#meinlaufblog #laeuft

2
Ich kenne jemanden, der beneidenswert problemfrei gelaufen und radgefahren ist (1x Woche Halbmarathon war gar kein Problem), sich in der Mitte vom Normalgewicht bewegt, sich dann aber mit Freelatics gnadenlos "abgeschossen" hat (die Knie wollten nicht mehr). Inzwischen lässt er Freelatics weg und alles klappt wie vorher.

Wenn man sich die Videos mit den Übungen anschaut, nicht wirklich überraschend, das geht sehr auf die Gelenke - gerade wenn man die Übungen nicht präzise ausführt, was bei dem Tempo in Eigenkontrolle kaum überprüfbar ist.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

3
Yo,

das gleiche berichtete ein Kollege auch - nachdem er mich nicht zum Mitmachen überreden konnte :wink:

Freeletics sind in meinen Augen teils tolle Übungen, die im Masse statt Klasse Modus - weil man sich ja dringend vernetzt batteln muss - schlichtweg untergehen und dann mehr schaden als nützen.

4
Wenn du 3-4x die Woche jeweils ca. 45 min läufst würde ich anfangs unabhängig von den gelaufenen Kilometern im Bereich Beine nichts zusätzlich machen. Dir wird schnell auffallen, das sich deine Kondition und deine Muskulatur rasch steigern, allerdings brauchen deine Bänder/Sehnen/Gelenke weitaus länger, um sich an die Situation anzupassen. Du wärst sicher nicht der erste, der sich durch einen zu raschen Senkrechtstart ITBS (ein Läuferknie) zuzieht. Und WENN so eine Beleidigung des Bewegungsapparates mal da ist, dauert es mindestens wochenlang, wenn nicht monatelang, bis die wieder weg ist. Entzündungen/Überbelastungen sind sehr zeitintensiv bei der Heilung. Daher lieber schonend an die Sache ran gehen. Ist die Grenze erst mal überschritten und der Schmerz schon da, ist es oft zu spät.

5
Freeletics Übungen an sich sind ganz sicher eine klasse Ergänzung, aber der oben bereits mehrfach erwähnte "Battle" Modus macht das wieder kaputt...
Ich selbst mache seit Langem sehr viele Übungen aus dem Crossfit Bereich, teils in Kursen, teils alleine für mich und finde das eine wunderbare Ergänzung zum Laufen. Gerade der viel zitierte "Core" profitiert auch beim Laufen von den Fortschritten.
Gegen Burpees, Pushups, Pullups, Übungen mit Kettlebell, Medizinball usw. spricht nix, nur SAUBER sollte es sein. Dann später gerne auch mit Tempo und am Limit, aber eben immer gut ausgeführt...
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

6
Nach meiner Wahrnehmung ist freeletics ungefähr das Äquivalent dazu Leute einfach völlig ungeachtet der Vorraussetzungen mal eben einen Halbmarathon laufen zu lassen. Aphrodite für alle, egal wie lange das dauert: durchbeißen sonst bist Du zu schwach...
Super Idee... total bekloppt.
Die Übungen mögen nicht schlecht sein, aber dem Ansatz kann ich so gar nichts abgewinnen.

Stabi-Übungen und Stretching würde ich für die bessere Wahl halten. Auf youtube findest Du viele Übungen dazu (speziell für Läufer, z.B. "Core H", "12 Übungen", ..., wenn Du mal schauen magst. Auch die Hahners haben ein Video mit Vorschlägen. :)

LG und viel Erfolg!
Anna

7
Ich verstehe eigentlich Freeletics nicht so richtig: Entweder trainiert man Ausdauer oder Kraft richtig. Sowas dazwischen ist nichts halbes und nichts ganzes und zudem mit einer erheblichen und unnötigen "Verschrottungsgefahr" für das Bewegungssystem verbunden.

Meine Meinung:

Zum Muskelaufbau: Krafttraining mit ausreichend schweren Gewichten oder Maschinen
Zum Ausdauertraining: Laufen oder Rad fahren.

Das bringt zeitlich und vom Verletzungsrisiko her den größten Erfolg für den Einsatz.
Bild

8
Vögelchen hat geschrieben:Ich verstehe eigentlich Freeletics nicht so richtig: Entweder trainiert man Ausdauer oder Kraft richtig. Sowas dazwischen ist nichts halbes und nichts ganzes und zudem mit einer erheblichen und unnötigen "Verschrottungsgefahr" für das Bewegungssystem verbunden.
Freelatics bietet das, was sich viele wünschen:

- Der Traum mit möglichst wenig (Zeit-)aufwand möglichst viel zu erreichen

- Man muss nicht selbst überlegen, was für ein Training sinnvoll ist, die App gibt es vor und passt sich auch noch an die bisherigen Leistungen an. So als hätte man einen Personal Trainer.

- Das ganze in modern mit App, Competition und Social Media.

Blöderweise sieht die App nicht, wenn da etwas richtig schiefläuft, sei es allgemeine Überlastung oder unsauber ausgeführte Übungen...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

9
Naja das ist so nicht richtig Vögelchen und Anna...
Wie immer kommt es darauf an WIE etwas gemacht wird. Die Tatsache, dass "Freeletics" ein Hype ist, dem halt wahnsinnig viele Leute hinterher hechlen (Und es eben falsch machen) ist das Eine, der grundsätzliche Sinn hinter diesem Ableger ein gänzlich Anderer!

Kraft und Ausdauer = Kraftausdauer und das nicht zu knapp!
Gerade die Kombination aus generalistischen Übungen, die viel mehr Muskeln fordern als isolierte Übungen wie Bizeps Curls oder Bankdrücken, in Verbindung mit der hohen Wiederholungszahl ist verdammt effektiv!

Ich habe eine Zeitlang bei den Tagebüchern ja meine Challenge am Start gehabt (Ist jetzt wegen meines 10er Trainings ein wenig eingeschlafen)
Dort hatte ich letztes Jahr mal "CINDY" für mich entdeckt.


1 Runde:

5Klimmzüge
10Liegestütze
15 Kniebeugen

Zeit:
20min

Ziel:

in diesen 20 Minuten so viele Runden schaffen wie möglich

meine allerersten Versuche aus dem letzten Jahr starteten bei 14 Runden und dabei musste ich bei den Klimmzügen schon Hilfe in Anspruch nehmen.

Dieses Jahr hatte ich über einen Zeitraum von mehreren Wochen (April bis Mai) das Ganze 2x wöchentlich durchgezogen.
Am Ende hatte ich mich bis 25 runden gesteigert und zwar ohne Hilfestellung.
Dabei bin ich nicht zum Muskelmann mutiert, konnte den Gewinn an Fitness aber verdammt gut fürs Lauftraining mitnehmen.
Der Clou ist wirklich, dass man diese Art Ganzkörper Beanspruchung mit zunehmend heftigerem Puls absolviert, bis hin zum maximal Möglichen (Zu dem Zeitpunkt)

Uns last but not least, ist das Ganze auch noch effektiv vom Zeit/Nutzen Faktor her, weil 2x 20 Minuten die Woche auf diese Weise ganz sicher mehr bringen, als 3x die Woche 2 Stunden im Studio abzuhängen und 2/3 der Zeit mit Schnacken und Pausen zwischen den Sätzen zu verbringen
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

10
Das ganze "alles so schnell wie es geht" birgt für mich die Gefahr, völlig die Form außer Acht zulassen. Damit steigt das Verletzungsrisiko und der Gewinn an Kraft hält sich auch in engen Grenzen. Lediglich in puncto Ausdauer wird sich da etwas tun. Ich trainiere lieber mit klassischen Körpergewichtsübungen und setze mir kein Zeitlimit oder gehe Bouldern, was in meinen Augen das Beste ist um eine kräftige Core-stability aufzubauen und dabei auch einiges an Beweglichkeit zu generieren.
Bild
Bild

11
Wie hat sich denn freeletics weiter entwickelt, bzw. was soll falsch sein an dem was ich geschrieben habe? Als ich es mir aus Neugier mal angeschaut hatte wurde mir Aphrodite übergeholfen. Ich würde mich für recht fit halten, aber für eine Trainingseinheit fand ich das zu hart (ja, ich habe das workout ausprobiert).

Cindy: z.b: pro Runde 5 Klimmzüge: Wie viele Frauen schaffen das und was machen die, die es nicht können oder keinen einzigen schaffen? One size fits all ist halt einfach Mist und die Gefahr sich durch Überlastung und unpassende Workouts zu verletzten kommt mir recht hoch vor.

LG Anna

12
Naja Anna, wenn man keine 5 Klimmzüge kann dann sucht man sich einfach ein anderes Workout. Gibt auch Apps da kann man sich das selbst zusammenstellen. Madbarz fand ich nicht schlecht. Mittlerweile mach ich aber wieder Klimmzüge :D

13
Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten und das wertvolle Feedback - ich hätte dazuschreiben sollen dass ich Freeletics wenn sowieso "außer Konkurrenz" (d.h. ohne die ganze Competition und Battle Geschichte) "nur für mich" angegangen wäre. Aber ich denke nach euren Posts sind meine gewissen Vorbehalte fürs erste mal bestätigt und ich werd mir ein moderates Calisthenics- / Eigengewicht-Workout zusammenstellen unds nicht übertreiben :)
--
Liebe Grüße,
Stefan | MEINLAUFBLOG.DE

#meinlaufblog #laeuft
Antworten

Zurück zu „Anfänger unter sich“