JoelH hat geschrieben:
Alles eine Frage der noch verbleibenden Stellschrauben. Ich muss sicherlich nicht anfangen mit der Schrittlänge zu experimentieren, wenn ich im Grundlagenausdauerbereich noch große Defizite habe.
Das sehe ich anders. Es ist richtig: wenn Anfänger hier im Forum eine Frage stellen, dann kommt von einem Großteil der Leute zunächst die Antwort, dass man erstmal die Streckenlänge erhöhen soll und dann erst langsam und vorsichtig die Intensität.
Ja, für Leute, die ein bisschen laufen wollen, wäre diese Antwort auch vollkommen ausreichend.
Möchte man sich jedoch binnen 2 Jahren verbessern, muss man sich zunächst einen (zumindest für einen Laufanfänger) halbwegs passablen Laufstil aneignen.
Zu Zeiten von Youtube und Co. ist es auch nicht mehr zwingend erforderlich sich dafür einem Verein anzuschließen.
Beginne ich meine Laufkarierre mit 6 Monaten Grunlagentraining, dann habe ich etliche Zehntausend Laufschritte in einem unökonomischen Laufstil ausgeführt und muss anshcließend zunächst diese Fehler korrigieren.
Daher predigt der liebe Rolli halt auch bei allen etwas ambitionierteren Läufern, dass sie bitte nicht zu sehr auf Kilometerzählen bedacht sein sollen sondern erstmal lernen sollen schnell und gleichzeitig effizient zu laufen.
Eine hohe Bewegungsqualität geht am Anfang immer einher mit einer geringen Kilometerleistung pro Woche.
Das können Kilometerschrubber halt nie verstehen.
Das versteht man nur, wenn man mal eine 1h-Laufeinheiten gemacht hat, in denen man faktisch "nur" 1km gelaufen ist und ausreichend lange Pausen gemacht hat. Diese 1000m dann aber mit hoher Qualität und mit Laufstilübungen, Koordinationsübungen, Frequenzübungen etc.
Steigerungen, kurze Tempowechselläufe, Rasendiagonalen, da gibt es noch allerhand an nützlichen Sachen, die man so trainieren kann.
Und wie gesagt, alle diese Übungen sind kein streng gehütetes Geheimnis der LA-Vereins-und Bundestrainer sondern frei im Netz zugänglich.
Verbesserungen wird man dadurch auf ALLEN Strecken erhalten.
JoelH hat geschrieben:
Ich weiss, man kann das auch andersrum machen, aber das ist was für Leute die Zeit haben und erst mal ohne Ergebnis einige Jahre trainieren wollen, für sowas bin ich z.B. zu alt und faul.
Das ist was für Leute, die schneller laufen lernen wollen.
1h Zeit in "Grundlage aufbauen" bedeutet für viele: 10km in 6:00 rumschlurfen. Und das ist nicht abwertend gemeint gegenüber den Leuten, die 6er Pace laufen. Es bedeutet vielmehr einfach nur ein stupides Ablaufen von Kilometern im langsamen Tempo.
Vereinstraining dauert oftmals 1,5h-2h, das ist richtig.
Aber schon in der besagten 1h Zeit könnte man auch sehr viel anderes machen. Oben stehen ja einige der Möglichkeiten.
Hier ist jedoch meine Beobachtung, dass viele Leute einfach kein Bock darauf haben.
Du zählst von deinem Zeitaufwand her ja schon zu den ambitionierteren Läufern.
Wie viel Zeit investierst du denn pro Woche in Grundlagenläufe, wie viel Zeit in schnellere Läufe (TDLs, intensivere Intervalle) und wie viel Zeit in in Lauftechnik, Krafttraining, etc?