
Meile 1 (gedacht gemacht - die Anmeldung)
Ungefähr zu der Zeit, als dkf im Frühjahr 2012 anfing für den ersten Marathon zu trainieren, las ich das erste Mal über den Boston Marathon - DER Marathon schlechthin. Der älteste, traditionsreichste, und mit Qualivorgaben, von denen die Dame damals noch nicht mal wusste, wie die Zeiten sind und/oder, ob sie diese jemals erreichen könnte. Zu diesem Zeitpunkt keimte im Hinterstübchen der Gedanke – IRGENDWANN WERDE ICH DEN LAUFEN – wurde gehegt und gepflegt. Das kleine Pflänzchen wuchs, und mit dem Ergebnis des Berlin Marathon am 28.09.2014, mit 3h28:33 wurde der erste Meilenstein gelegt. Danach hieß es warten! Warten ob der BM noch im Zeitfenster für Boston 2016 liegt und dann weiter auf den Tag der Anmeldung.

Am 14.09.2015, Punkt 16.00 Uhr MESZ, war es so weit, Das Fenster für die Anmeldung wurde geöffnet, dkf noch im Büro, schnappt sich ihre Freundin und Arbeitskollegin (carissima mia Camilla kann perfekt englisch, dkf so gut wie gar nicht


Meile 2 (Trainingsplanung - “Boston 2016 - dkf TP spezial a la suB-D
("mini bunny" for "running buddy" ;o))
Jeder Trainingsplan von dkf bekommt einen eigenen Namen, und der Trainingsplan von dkf für Boston heißt wirklich so wie o.ag… Diese Mal will dkf nicht nach dem Greif CD trainieren, und orientiert sich ein wenig in der Trainingsgestaltung & Wochenaufbau am Konzept „unseres Trainers“ D-Bus für seinen letzten, bzw. aktuellen Marathon. Alles angepasst an die eigenen Wochenkilometer, die zeitlichen Möglichkeiten und die theoretischen Zielzeiten. Die, zu diesem Zeitpunkt noch immer eingeschränkten technischen Möglichkeiten, bedingt durch die Probleme mit dem leicht lädierten, lahmen, linken Lotterbein, werden hier nur bedingt berücksichtigt. dkf ist sich zu dem Zeitpunkt noch sicher, dass nach der, auf den Brocken Marathon folgenden 2-wöchigen, selbstverordneten Laufpause alles wieder gut wird… naja…

Meile 3 (Das kleine Au - „die Dame & ihre Problemzonen“)
1. kommt es anders und 2. als man (frau) denkt… Die zusätzlich zur Baustelle in der PB (Sitzbein/Pirofori…) & den Hamstrings zu der Zeit akuten Schmerzen in den Adduktoren sind nach der Laufpause zum Glück tatsächlich Geschichte und nur noch ein Fall fürs Archiv. Der Rest tobt sich jedoch weiter fröhlich im Bein aus, jeder Schritt schmerzt, beim Laufen & Gehen, auch im Sitzen merkt dkf die „Ecke“ bis heute. Dazu gesellt sich im November eine weitere Baustelle, in Form einer durch Gartenarbeit bedingten Überlastung/Entzündung rechts „near“ Beckenkamm, konkret „Os ilium“ Das deutsche Wort klingt nicht so schön, die Schmerzen in den Antriebssträngen sind es auch nicht – dkf wagt sich im Dezember, nach wochen-/monatelangem Zaudern und Eigentherapie mit diversen Schmerz- und Kühlmittelchen endlich zum Orthopäden.
Die Dame bekommt ein Rezept für Osteopathie, geht parallel ab da regelmäßig zur Physiotherapie, begibt sich in ein Gebäude, dass sie eigentlich never betreten wollte – (ein Gym ;o) beginnt hier gezielter mit den Mukkis zu spielen & reduziert das Laufen auf etwas weniger, dafür aber punktuell ab und an schnellere Kilometer….. Alles dank der Tipps aus dem Faden der SUB3h20er, speziell Farhad & Steffen

Meile 4 (das Organisatorische - „schöner Wohnen in Boston“)
Das Ganze vor dem o.ag. Hintergrund immer ein wenig hinausgezögert, wird es Zeit, den Flug zu buchen & eine Unterkunft zu suchen, in der dkf sich eine Woche lang wohl fühlen kann. Die Frau eines Kollegen arbeitet im Reisebüro, dorthin führt mich eines Nachmittags im Januar der Weg und gut 3 Stunden später ist das Päckchen mit Rail & Fly, hin- und zurück mit der DB & der Delta, sowie dem „DoubleTree Club by Hilton Hotel Boston Bayside“geschnürt. Zusätzlich noch eine Einzelübernachtung „near Hopkinton“, die jedoch, aus klamottentransportlogistischen Gründen später wieder storniert werden wird.
Ab hier wird auch, immer Schrittchen für Schrittchen, alles Weitere, organisatorisch in Angriff genommen. Immer mit dem Gedanken; „hoffe, habe nichts vergessen“…

Meile 5 (Trainingsfortschritte Teil I - „TRX nach Noten“ oder „Rubber Ducky geht ins Gym“)
Das Bein wird, dank der Rundumversorgung sukzessive besser, das Training nimmt langsam Gestalt & dkf Form an. Seit Januar geht selbige regelmäßig ins Gym, macht Mittwoch früh beim TRX – Body fit mit, Freitagnachmittag/abends dann werden die eGym Geräte bewegt, um die gesamte Muskulatur a) zu stärken und b) um zu lernen, den Einsatz der ganzen, vorhandenen Minimukkis besser zu koordinieren. Was nützen dir die besten technischen Geräte, wenn du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst. Alles, um das linke Bein zu unterstützen, zu entlasten.
Die „schnelleren“ Einheiten werden ins Gym aufs Laufband (El Bandido) verlegt, anfangs homöopathisch von wenigen 400m IV „near“ MRB“ bis hin zu späteren 12km TDL & am Ende gar 3x4.000m IV „near anaerobe Schwelle“/10km RT.

Meile 6 (Zwischenstopp in Hamburg - „der Stadion 35er“)
Die linke Zicke im Gepäck reist dkf am Tag darauf zu einem langen wunderbaren Wochenende und mehreren Läufen rund um die Alster mit unserem Dr. Jekyll-Volldampf. Nach einigen prüfenden Blicken auf das schmerzdurchzogene Gehoppel seiner Assistentin Susi, genannt Mrs. Hyde, erkennt er sofort, dass die kleine Nebenbaustelle, die sich hier im linken Bein aufgetan hat, ihre Ursache im Tibialis Anti… hat, ein kurzer Griff & 2 Tapes später, wird diese Stelle nun ebenfalls brav & regelmäßig mit der Blackrolle bearbeitet.
Dank Hardcoreprogramm aus IBU, Diclo + D&B für das Bein und die PB kann der für den Sonntag geplante, gemeinsame „Stadion 35er“ gelaufen werden und wird zu einem herrlichen, von schönstem Sonnenschein begleiteten Erlebnis. Der gesamte Aufenthalt in HMBG ist es sowieso.
Meile 7 (Zwischenstopp in Münster - HM zur Standortbestimmung)
Als kleine Abkürzung verlinkt dkf hier einfach den Bericht zu obigem Meilenstein, spart der Schreiberin und ggf. dem geneigten Leser etwas Zeit ;o)
„das Rundumsorgenfreipaket ist angekommen“ oder „der halbnackte Wahnsinn“
Ganznebenbei hatte die Dame zwischenzeitlich noch eine, sich von Januar bis Ende Februar recht langfristig ziehende Geschichte in M&D, die, mit Höhepunkt einer Spiegelung in selbigen Organen 2 Tage vor dem HM mündet, und nun aber ebenso ein Fall für die Archivablage ist. Abgehakt.
Meile 8 (dressed for the Moment – „was ziehe ich bloß an“ )
dkf aka Susi hatte auf der Webseite des Boston Marathon vor einiger Zeit Laufsachen (Singlet & Shorty) von Adidas mit dem Logo des Boston Marathon gesehen und wieder mal gedacht "auch haben wollen" ;o) Also schwuppdiwupp im Shop angemeldet... den Wagen gefüllt und... MIST es wird nur innerhalb der USA geliefert. Die Dame prompt eine Mail an adidas.com (in radebrechtem englisch...) Und es kam eine nette Antwort, mit Tipps und Alternativen wo man es ggf. noch versuchen könne, bei denen die Sachen als offizieller Partner auch verkauft werden... Den nächsten Online Shop in den USA angeschrieben, den speziellen Wunsch geäußert, und wg. Shipping Gebühren, Bezahlung etc.... gefragt und tadaaa, sie haben 1. die Shippinggebühr ausgerechnet, 2. Die deutsche Lieferadresse von dkf im Shop "freigeschaltet", und dkf hat 3. mit paypal bezahlt 4. persönlich beim Zoll abgeholt (war lustig) und 5. das Singlet mit zu Waldemar Cierpinski (Halles famost & fastest Olympia- & Marathonwinner in nineteen seventy six) genommen, wollte es dalassen, ob er es unterschreibt. Was soll ich noch sagen, der Meister war persönlich im Laden dkf hatte extra einen Textilstift (bis 60Grad waschecht) mit und er hat vorn ein gaaaanz tolles Autogramm draufgeschrieben, inklusive seiner PB (2h09:55) dkf musste sich ganz dolle auf die Unterlippe beißen, dass die nicht anfängt zu zittern....
Etwa zwei Wochen zuvor gab es auch Zuwachs im Laufschuhregal, dkf hatte bereits etwas mit dem Boostsystem von Adidas geliebäugelt, und im selben Laden stand ein kleiner, etwas älterer Adidas Energy Boost, der händeringend ein neues zu Hause suchte. dkf hat ihn adoptiert, der kleine Kerl, Namens „black Mamba“ sollte es also am Tag X werden. Und, eine weitere Neuerung, der M sollte das erste Mal mit Wadenkneifern (Kompressionsstrümpfen) gelaufen werden.
Meile 9 (Trainingsfortschritte Teil II - letzter Feinschliff)
Jo, der große Tag, bzw. die Reise dahin rücken immer näher, es gibt noch einige etwas härtere Trainingseinheiten, darin u.a. ein 35er mit 15km EB in Ø 4:46 sowie ein letzter 17km TDL. Alle mit den Wadenkneifern, der TDL im kompletten Outfit für Boston. Dieser Formüberprüfungslauf „Lauf so schnell du kannst“ geht dann knapp in Ø 4:46/4:45 aus, daran wird auch die „erhoffte“ Zielpace festgemacht…. Die Idee; zu versuchen, das neue Tempo nach einem etwas ruhigeren Anlauf zu finden und zu versuchen, dieses so lange wie möglich zu halten.
TDL/Formüberprüfungslauf „Lauf so schnell du kannst“
Da der Dame bis hier ja doch einige lange Läufe & einiges an Qualitätskilometern fehlt, ist unklar, wie weit Kraft & Kohlen dafür reichen werden. Das wird sich auf der Strecke entscheiden, so die Denke.
Meile 10 (Donnerstag 14.04. - „auf nach Boston“ oder „Reisen für unbedarfte“)
dkf hat geschrieben: 1.) 04:15 Uhr aufstehen
2.) 05:30 Uhr Taxi
3.) 06.00 Uhr Zug zum Flug
…
Nach einem letzten Blick auf den alten Defyance 5, der im Flur am Nagel hängt, geht es auf große Fahrt. Bis zum Checkin in FRA klappt soweit alles, hier dann die erste gefühlte Katastrophe. dkf hat (inkl. 3 weiterer Dokumente) die ausgedruckte ESTA Bestätigung zu Hause liegen lassen.

Der nette junge Mann druckt es zur Sicherheit nochmal aus (man kann nie wissen) und gibt dkf von AMS nach BOS noch einen besseren Sitz. Weiter hinten, recht leer alles, so dass die Möglichkeit besteht, sich „lang“



Meile 11 (Freitag 15.04. - Bathroom Flutung & Startunterlagen Pick-Up“)
Der erste Morgen in Boston, die zweite gefühlte Katastrophe. Susi die Unbedarfte schafft es als allererstes, dank der gestrigen Marschverpflegung, die Ferguson zu verstopfen und damit auch noch the Bathroom zu überfluten. Panisches auf den Flur rennen, die Dame die die Zimmer sauber macht anflehen, “i have a problem with my bathroom, you must kommen, fast.. „Die Zimmerdame beschwichtigt, dkf rennt, ruft fast…, fast…, fast… Nuja, dann ein ruhiges, freundliches Telefonat, der Haustechniker erscheint mit dem Nasssauger und nimmt sich der Sache an. dkf ist erleichtert im doppelten Sinne, und dvh (ihr alter Ego) fragt doch glatt, ob es o.k. ist, SIE geht laufen, und ER bringt das hier in Ruhe wieder i.o. (Trinkgeld inklusive)
The morning run and the breakfest after was very fine, danach geht es zum Hynes Convention Center, die Startunterlagen abholen. Bereits zu Hause vorher erlesen, zieht dkf (mit Hilfe eines netten Officer) einenWeek LinkPass für die T, dieser leistet den Rest der Woche sehr gute Dienste, dkf nutzt das ausgiebig und damit es sich lohnt, wird sich an diesem Tag auch einmal verfahren ;o)
Nawieauchimmer, an der Info auf der Marathonmesse will dkf kurz anfragen, wie viel Zeit vor Ort etwa einzuplanen ist, bis die Dame im Shuttlebus nach Hopkinton sitzt, um früh nicht zu knapp loszumachen. Der ältere Herr, dem sie in ersten unbeholfenen Sätzen ihr Anliegen versucht klarzumachen, schaut sie an und fragt; „sprichst du deutsch“ ; große Augen JA, Sie auch…? Das nette Gespräch mit dem Ex-Landsmann wird dann auch etwas länger, soganznebenbei erzählt die Dame im Übrigen in den Tagen in Boston allen und jedem von Halles famost & fastest Olympia & Marathonwinner in nineteen seventy six …. Macht u.a. ein Fotoshooting mit 4 Amerikanern, drei davon aus Kalifornien, einer aus Nevada und drei heißen John, etc… Alle 4 werden einzeln und dann gemeinsam mit jedem der 4 Mobilephones der Jungs von der Kurzen geknipst, anschließend bekommt sie auch ihr Photo mit der Startnummer vor „the wall“

Und, sie wird insgesamt 7x angesprochen auf die grüne Glückssträhne „i like your Hair/your Hairstripes


Meile 12 (Samstag 16.04. - „Sightseeing mit einem fremden Freund“)
Noch in old Germany wurde spanton mit jemandem aus dem RWF ausgemacht, hey man könnte sich ja vor Ort vielleicht verabreden, mal sehen ob das klappt, wäre doch nett. Sonnabend früh klappt es, Treffen am Convention Center. Von Anfang an ist der Gegenüber sympathisch, die beiden Foris schlendern durch Bostons Centrum und die kleinen Nebenstraßen mit den alten Backsteinhäusern, entern jeden Starbucks Coffee Shop, plaudern wie alte Freunde und fotografieren wie die Japaner.
Am Nachmittag wird dann eine gemeinsame Fahrt mit einem der Boston Duck Tours Busse unternommen. Lustige Amphibienfahrzeuge, alle mit wohlklingenden Namen & Audioführung, zu bestimmten Zeiten gern auch in german Language, quak, quak :o). Die Fahrt geht erst durchs Zentrum entlang der beeindruckenden Buildings, dann ab auf den Charles River, hier schwimmen wir dann mit den Wellen und den Kormoranen um die Wette, bestaunen Boston vom Wasser aus. Total schön, unterhaltsam und fußschonend :o)
Dank eines Tipps einer jungen Aupair Dame aus Berlin, landen die beiden Foris am Ende des Tages im Restaurant im Top oft the Hub. An einem Tisch mit Blick über Boston und den Atlantik in der untergehenden Abendsonne, sowie einem leckeren Burger, lässt sich der Tag so zu einem wunderbaren Erlebnis abrunden. Apropos lecker;
Die Hotelkette des Doubletree bäckt eine eigene Cookiesorte

A Cookie to Go

Meile 13 (Sonntag 17.04. – „morgens live in HMBG“ „abends Pre Race Dinner spezial“ )
Der Sonntag ist dem Relaxen (mehroderweniger) vorbehalten, allerdings, zuerst gilt es für 02:45 Uhr den Wecker zu stellen, um den gleich in Hamburg startenden SUB3h20ern noch ein letztes Mal alle guten Wünsche virtuell auf den Weg mitzugeben. Dann Weiterschlafen, um ab 05:45 Uhr wach und online zu sein, um die letzten Kilometer der Jungs in den Splits/Ergebnissen bei Mikatiming 6 Stunden zeitversetzt und doch fast live miterleben zu können. Auch hier leistet das kleine Tablet gute Dienste. Der Läbbi hat leider keinen Strom mehr, dass der fette SchuKo-Stecker nicht in den Netzadapter für USA passt, hat die Dame leider erst hier gemerkt…
Alle paar Minuten wird aktualisiert und zwischen den „Favoriten“ hin- und hergesprungen, bis alle Pferdchen im Stall sind. Danach ist dkf so aufgekratzt, dass direkt im Anschluss die kleine rituelle letzte 3km Runde gelaufen wird. Später folgt ein kleiner Ausflug mit Spaziergang über den Campus der Harvard University und ab 16.30 Uhr ist geplant sich zum Pre Race Dinner noch einmal mit dem anderen Fori zu treffen.
Da dkf zu den Leuten gehört, die nur ungern nach dem Weg fragen, hat selbige zur Sicherheit ALLES, angefangen von dem Liniennetz der T über den Stadtplan von Boston und den einzelnen Orten die um das Rennen eine Rolle spielen, mit dem Handy abfotografiert. So ist es nicht schwer „City Hall Plaza“ zu finden & Fori Nr. 2 kann so auch per Telefon dorthin navigiert werden. Allerdings, dort heißt es an- und dabei die Füße plattstehen, dkf käme wohl eh nicht rein, da zwar das Ticket dabei aber keine ID Card, und unsere Füße sind uns letztlich auch zu schade, werden für morgen benötigt. Also, wird ein Ausweichlokal zum letzten Carboloading gesucht, das findet sich in Form einer Pizza to Go für jeden, Salat & etwas zum Trinken dazu. Damit ausgestattet, wird der Boston Common (Park) nun für ein Picknick in den letzten wärmenden Sonnenstrahlen genutzt. Danach früh ins Bett, weil zeitig raus…
Meile 14 (Der große Tag Teil I - „wake up and go by Bus“)
Pünktlich 05:15 Uhr klingelt der Wecker! Das aus verschiedenen Eroberungen der letzten Tage zusammenimprovisierte Frühstück wird auf dem Zimmer eingenommen, danach die übliche kleine Morgenrunde, um die Energiezellen wachzuschütteln, Körper, Kopf und kleine frau auf Aktivitätsmodus zu schalten.
Ursprünglich war die Idee, sich vor Ort nochmals frisch tapen zu lassen. Germany hatte dkf mit 3 Zierstreifen verlassen, zwei halten super bis nach dem Rennen, einer löst sich paar Tage zuvor. Da niemand aufzutreiben war, dkf auch das Gefühl hatte, für die Hamstrings brauch ich das jetzt doch nicht unbedingt, tapeziert die Dame noch am Vorabend im Hotel, das erste Mal selbst, die beiden kleinen Störenfriede „Tibialis Anti…“ rechts & links. Links geht leider in der Nacht wieder ab, klebt ab der Bettdecke

Die ausgelegte Laufgarderobe wird sorgfältig angelegt, alles dreimal überdacht ob nichts fehlt, am Ende vergisst dkf dennoch die, extra aus der Delta mitgenommene, Kuscheldecke zum späteren Warmhalten. Diese wird, wie sich noch vor Ort herausstellen wird, jedoch nicht benötigt. Dann geht es mit der T zur Arlington Street, zuerst ausziehen und Kleiderbeutelabgabe, alles, trotz gut 30.000 Startern und hohen Sicherheitsmaßnahmen sehr entspannt & in lockerer Atmosphäre. Dann wird über den Boston Common zu den Bussen geschlendert, dkf ist, für Wave 3, recht früh da, die Busse fahren aber auch so im Dauertakt. Da ich mit der gerade gefüllten Ladung nicht mitkomme, kann so diese Kolonne aus Schoolbussen bestaunt werden, die sich, wie ein gelber Lindwurm, auf den Weg nach Hopkinton macht. Das ist im Grunde auch der einzige Moment, in dem dkf sich einen Fotoapparat für den Tag gewünscht hätte. Dann in den nächsten Bus heißt es, bitte einsteigen, neben dkf sitzt ein Läufer aus Indianapolis, wieder wird über Laufen & Läufer, Marathon & mehr geredet, allerdings will dkf lieber nicht wissen, wie sie sich in den Ohren der Amerikaner anhört

Meile 15 (Der große Tag Teil II - “landing in Hopkinton”)
Nachdem wir aus den Bussen gefallen sind, folgt die Dame dem Strom der Massen auf den großen Platz, wie immer unsicher, etwas verschüchtert, nervös sowieso…. Gucken, wie und was machen die anderen, ziel- und planloses hin- und herlaufen, es ist noch nicht einmal 09.00 Uhr… Während dieser „Suche nach wasauchimmer“ fällt dkf doch tatsächlich, man mag es kaum glauben bei der Menge an Leuten, über den anderen Fori. Dieser liegt auf der Wiese in der Sonne, wie so viele andere. Susi Sorgenmacherin zwingt ihn als erstes einen Schattenplatz aufzusuchen. Wir verbringen ein paar Minuten gemeinsam unter dem riesigen Zelt inmitten 1.000 anderer, dann muss dkf dringend die R.B. Schorle loswerden und die Schlangen sind gefühlt endlos… Wir drücken uns nochmal kurz, wünschen das letzte Mal viel Glück auf der Strecke, die Wahrscheinlichkeit, dass dkf ihn unterwegs einsammelt ist groß.
Dann heißt es tatsächlich geschlagene 45 Minuten vor den Dixies anstehen. Bei jedem anderen Lauf hätte dkf längst das Weite und ein Gebüsch gesucht. Hier in USA ist das nunja, ähm, ….lieber nicht, will ja nicht verhaftet werden, wg. sowas

Später stoße ich im Übrigen noch kurz auf einen Dresdner, quassel ihn voll… Sach ich doch, „diese Welt ist klein, so klein…und die Läuferwelt noch viel, viel kleiner“…
Meile 16 (Der große Tag Teil III - 10.50 a.m. Start …BIB Nr. 16117 / Wave 3 / Coral 1 )
Ca. 10.05 Uhr beginnt das „Rollout“ für Wave 3 (moi :o) Das heißt, es wird über einen gefühlten Kilometer zu einem weiteren Wartevorplatz gewandert. Da in den Massen vorher kein echtes Warmlaufen möglich war, nutzt dkf das Stück soweit das möglich ist, um diese kleine Strecke zu „joggen“. An der nächsten Haltestelle heißt es wieder sammeln und warten, bis die Wave 2 gestartet ist. Alles steht in der knallenden Sonne, dkf sucht lieber einen der wenigen Schattenplätze auf und überkippt sich mit dem Wasser aus den vorhin noch mitgenommenen beiden Wasserflaschen. Der wieder aus Halle mitgebrachte kleine Spongebob vom mdm leistet hierbei gute Dienste. Beine, Body & Birne werden gut angefeuchtet, gekühlt so gut es geht. Nach dem Start der Wave 2 geht es ein weiteres Stück im Strom der auf dieser Welle 3 mitschwimmenden zu den Corals. dkf, durch die paar Sekunden, die zur Wave 2 fehlen, darf bis Coral 1 vorlaufen, stellt sich dort in etwa in die 3./4.Reihe direkt hinter der Startlinie. Ein weiteres Gespräch mit einem Mitläufer, der war schon mal in Stuttgart, mit ihm wird u.a. über den „Spongebob ohne Legs“ geplaudert. DER kommt bis zum Ziel und wieder nach Hause mit, wird nicht weggeworfen, so das Credo der Dame, die dem Herrn etwas von der restlichen Wasserflasche anbietet. Bis zuletzt wird weiter jeder Tropfen auf der Dame verteilt, besser ist! Getrunken hat dkf seit 09.00 Uhr nichts mehr, besser ist!
Aus den Lautsprechern ertönen Ansagen, die dkf nicht wirklich versteht, dann Musik, die sie sogar kennt, bisschen mitsingen kann; This Land Is Your Land von Woody Guthrie. Die Sonne, die Temperaturen & die Nervosität steigen, ein letztes, ergriffenes Seufzen, 10.50 Uhr fällt der Startschuss für Wave 3 und das Feld setzt sich Richtung Boston in Bewegung, die kurzbeinige Dame aus good old Germany, mit Startnummer 16117 mittendrin.
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