Wo ist das Problem? Von den sagen wir 200 Couchpotatoes, die sich bewerben, werden die 20 am wenigsten fetten, quarzenden und abgeschlafften ausgesucht. Von diesen wiederum werden über die 99 Tage schon irgendwie 4-5 übrig bleiben, die nicht durch orthopädische Beschwerden ausgeschaltet werden oder in großen schwarzen Motivationslöchern verschwinden. Für die anderen gilt: Ein bisschen Schwund ist immer ...
Was ich sehr viel schlimmer als die reine "0 auf 42.195"-Geschichte - die nicht neu ist und die ja auch so manche/r Läufer/in schon heil überstanden hat - finde: Die Teilnehmer/innen sollen sich nicht gegenseitig unterstützen, wie das bei bisherigen Projekten gedacht war, sondern sie konkurrieren (auch) miteinander, weil nur die drei Aspirant/innen mit den größten Fortschritten die Teilnahme am Marathon "gewinnen".
Von möglichen atmosphärischen Komplikationen durch den Konkurrenzdruck mal abgesehen: Dieses Szenario drängt die Leute doch geradezu dazu, mehr zu trainieren als gut für sie ist - Motto "Viel wird schon viel helfen!". Wer über Jahre nicht auf seinen Körper geachtet hat, wird in solche einer Situation schwerlich in der Lage sein, seine Körpersignale so genau zu deuten, dass er spürt, wann ihn eine Trainingsplanvorgabe überfordert.
Die Leute werden also mMn geradezu in eine Verletzung hinein getrieben - ich finde sowas verantwortungslos. Und ich gehe davon aus, dass von den 20 Leuten nach 1, 2 Jahren nicht mehr als 2 oder 3 noch laufen werden ... wenn überhaupt.
VG,
kobold
P.S.: Wenn man den Namen des Trainers "googelt", findet man relativ schnell seine Homepage mit Infos zur Aktion und Kontaktdaten. Ich überleg mir ernsthaft, ob ich ihm mal eine Mail schreibe, um mehr drüber zu erfahren, was er sich bei der Aktion gedacht hat.
P.S.2: Und natürlich ist das Ganze auch (und wohl in erster Linie) Werbung für den Trainer. Jede/r Teilnehmer/in muss für die Kursteilnahme nämlich knapp 200 € zahlen, die kostenlose PR durch das Wochenblättle gibt's oben drauf. Wenn das mal keine Anti-Werbung wird ...