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Der Große Straßenlaufdiskussionthread

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5902
Gar keine Analyse zum Berlin Marathon? Ich hab leider fast nichts sehen können, deswegen auch nicht viel Kommentar von mir.

Auf jeden Fall faszienierend, dass Kipchoge es wieder geschafft hat. In Boston sah er ja das erste Mal wirklich gar nicht gut aus. Petros jetzt zumindest in der erweiterten Weltspitze angekommen. Olympia kann er damit wohl definitiv buchen. Hat hier jemand den Überblick zur Schuhsituation? Adidas hat hier ja wohl gewichtsmäßig ziemlich einen rausgehauen. Hat Nike da was ähnliches im Topf?

Zum Damen-Weltrekord fällt mir ehrlicherweise nicht so viel ein. Das ist so eine absurde Verbesserung. Wenn man dann sieht, dass sie da zumindest im hinteren Teil der Männer-Elite mitmischt, das ist schon echt eine richtig krasse Nummer.

Dominka Mayer hat jetzt mal die absolute Messlatte Richtung Olympia gelegt. Wenn man aber gleichzeitig sieht, dass sie damit fast 12 Minuten hinter der Siegerin liegt, merkt man wie die deutschen Läuferinnen trotz der absolut guten Zeiten, relativ weit weg von der Musik liegen. Die weiteren Deutschen dann wohl eher unter der Erwatungshaltung bzw. Hoffnungen. Wer da wohl noch einen zweiten Versuch im Dez oder Jan wagt? Jedenfalls war das in Regensburg wohl eine klare Überlegung hinsichtlich Berlin, dass man da möglicherweise noch einen zweiten Schuss hat. Für Boch und Dattke wird dies dann jetzt der erste und Mayer kann aus meiner Sicht fast schon buchen, Sicher ist Dattke, Kejeta und Heinig auch noch was zuzutrauen, aber das alle drei in den Bereich vor laufen, halte ich für eher unwahrscheinlich. Für alle anderen sehe ich da keine echte Chance.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5903
DoktorAlbern hat geschrieben: 25.09.2023, 07:41 Dominka Mayer hat jetzt mal die absolute Messlatte Richtung Olympia gelegt. Wenn man aber gleichzeitig sieht, dass sie damit fast 12 Minuten hinter der Siegerin liegt, merkt man wie die deutschen Läuferinnen trotz der absolut guten Zeiten, relativ weit weg von der Musik liegen.
Allerdings muss man dies, im Bezug auf Olympia, deutlich relativieren. Meisterschaftsrennen sind in der Regel taktisch geprägt und nicht so schnell. Des Weiteren war sie nur ca. 6 Minuten hinter dem Rest, der ja selbst fast 6 Minuten auf Assefa Rückstand hatte. Das sind immer noch 7-8 Sec. in der Pace, aber wie gesagt, Meisterschaften sind Taktik ohne Pacemaker. Da müssen die Damen selbst in den Wind und andere werden mitschwimmen.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5904
JoelH hat geschrieben: 25.09.2023, 07:47 Allerdings muss man dies, im Bezug auf Olympia, deutlich relativieren. Meisterschaftsrennen sind in der Regel taktisch geprägt und nicht so schnell. Des Weiteren war sie nur ca. 6 Minuten hinter dem Rest, der ja selbst fast 6 Minuten auf Assefa Rückstand hatte. Das sind immer noch 7-8 Sec. in der Pace, aber wie gesagt, Meisterschaften sind Taktik ohne Pacemaker. Da müssen die Damen selbst in den Wind und andere werden mitschwimmen.
Ja, aber ... wenn man jetzt mal Petros nimmt. Der ist jetzt mal zumindest so auf ca. 3 bis 4 Min an der absoluten Weltspitze dran. Damit ist man zumindest irgendwie in Schlagdistanz. Bei Mayer sind es selbst zum alten Weltrekord noch 9 Minuten. In Europa ist man mit ihrer Zeit sicher sogar immer im Topf für eine Medaille. Warum die Zeiten in der Spitze der Damen relativ deutlich besser sind ist schwer zu beurteilen. Sicher hat Petros jetzt auch auf den Unterdistanzen ganz gut nachgezogen und da ist Mayer mit einer 32er Zeit auf 10k auch in Relation schwächer. Ganz allgemein explodiert das Niveau bei den Frauen gerade aber nochmal gewaltig. Der neue 5000m Weltreekord ist ja auch ziemlich irre. Wie viele deutsche Männer können 14:00 laufen? Woran das liegt? Gab es hier doch auch noch nachhohl Effekte? Profitieren die Damen besonders von den neuesten Schuhen? Oder oder oder?

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5906
Ganz so hatte ich es nicht gemeint. Für Mayer individuell ist die Leistung der absolute Hammer, vor allem wenn man sieht wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Die Frage ist eher wieso sie (unter den Bedingungen die du genannt hast) die (aktuell) beste deutsche Frau ist und gleichzeitig der Abstand nach vorne so große ist. Sagt das mehr über die anderen deutschen Frauen oder über die Weltspitze oder über beides?

By the way: Ich hab mal in die Ergbenisliste "Diverse" reingeschaut. Das scheint mehr für als Mann geborene von Interesse zu sein und auch sehr international. Möglicherweise haben sich da auch ein paar wohl einfach verklickt. Bin mal gespannt wie sich das Thema in den nächsten Jahren weiterentwickelt.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5907
Der MArathon ist doch auch gerade so etwas wie im Wandel. Früher waren da viel mehr Bahnläufer, die dann auf die Straße gingen. Auch Kipchoge gehört dazu.

Heute kommen die ganz schnellen jungen Afrikaner nicht mehr über die Bahn, sondern starten mehr oder weniger direkt ihre Marathon-Karriere. Schau dir den 2. und 3. Platzierten Mann an.

Und Assefa ist auch noch nicht so alt. Und man sagt zwar, dass sie von der Mittelstrecke kommt. Aber wenn man genau schaut, dann findet man ihre letzte offizielle Zeit im Jahr 2016.

Und das findest du so in Europa eer nicht. Zumindest in Deutschland gehen die Kinder immer zuerst zur LA und da heisst es dann, wenn du die Tempogrundlagen auf den Mittelstrecken nicht bekommst, dann wirste auch nie ein guter Langstreckler. Und so sachen wie, Marathon kannst du im Herbst deiner Karriere machen.....

Vielleicht ist diese Theorie einfach veraltet. Ich weiss es nicht. Es sieht aber so aus.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5908
Noch ein kleiner Zusatz.

Man könnte KoKo gut mit Assefa vergleichen. Konstanze ist ein Jahr jünger. Wenn man davon ausgeht, dass Assefa ab 2016 auf die Straße gewechselt ist, also mit 20(!) da hätte KoKo also ein Jahr später nachziehen müssen. Sie blieb aber auf der Bahn, wie wir alle wissen, und hat sich dort, durchaus erfolgreich, abgemüht.

Allerdings hat sie dann auch auf der Straße beim HM direkt super abgeliefert, stellt sich die Frage, mit einigen Jahren mehr HM-Training in den Beinen, ob sie dann nicht noch deutlich besser hätte sein können.

Eigentlich ist sie der Prototyp von der Statur her.


Funfact, Kokos HM-PB ist zwei Minuten schneller als die von Assefa.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5909
JoelH hat geschrieben: 25.09.2023, 11:20 Der MArathon ist doch auch gerade so etwas wie im Wandel. Früher waren da viel mehr Bahnläufer, die dann auf die Straße gingen. Auch Kipchoge gehört dazu.

Heute kommen die ganz schnellen jungen Afrikaner nicht mehr über die Bahn, sondern starten mehr oder weniger direkt ihre Marathon-Karriere. Schau dir den 2. und 3. Platzierten Mann an.

Und Assefa ist auch noch nicht so alt. Und man sagt zwar, dass sie von der Mittelstrecke kommt. Aber wenn man genau schaut, dann findet man ihre letzte offizielle Zeit im Jahr 2016.

Und das findest du so in Europa eer nicht. Zumindest in Deutschland gehen die Kinder immer zuerst zur LA und da heisst es dann, wenn du die Tempogrundlagen auf den Mittelstrecken nicht bekommst, dann wirste auch nie ein guter Langstreckler. Und so sachen wie, Marathon kannst du im Herbst deiner Karriere machen.....

Vielleicht ist diese Theorie einfach veraltet. Ich weiss es nicht. Es sieht aber so aus.
Da hab ich gestern viel drüber nachgedacht. Warum die Ostafrikaner das teilweise so machen ist ja relativ offensichtlich. Ganz allgemein haben die einfach extrem viele Läufer*innen die (international) gar nicht alle auf der Bahn starten können. Und bei der Menge sind dann statistisch auch einige Granaten dabei. Und es fragt auch niemand wie viele unterwegs verheizt werden, von denen man nie etwas hört.
Interessant wird auch sein wie nachhaltig der Erfolg ist. Da gab es doch z.B. den Ghebreslassie der 2015 mit 20 Weltmeister geworden ist, danach aber nicht mehr wirklich viel gerissen hat. Wobei ja allgemein die Karrieredauer im Marathon oft eher überschaubar ist.

Mein erster Impuls war (natürlich), dass es im Allgemeinen schon sinnvoll ist von der Bahn bzw. kürzeren Distanzen zu kommen. Es gibt aber tatsächlich einen ganz interessanten neuen Aspekt aus meiner Sicht: Die Schuhe. Vor der Wunderschuhära musste man viel vorsichtiger die für den Marathon notwendigen Volumen aufbauen. Mit den neuen Schuhen ist das deutlich einfacher möglich. Dazu ist (aus meiner Sicht) der Unterschied vom Straßenlauf zum Bahnlauf jetzt doch wesentlich. Sicher ist beides immer noch Laufen, aber der Unterschied in den Schuhen ist schon brutal. Ich kann mir schon vorstellen, dass die "Bahnausbildung" nicht mehr ganz so große Vorteile wie früher bringt.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5910
JoelH hat geschrieben: 26.09.2023, 07:30 Noch ein kleiner Zusatz.

Man könnte KoKo gut mit Assefa vergleichen. Konstanze ist ein Jahr jünger. Wenn man davon ausgeht, dass Assefa ab 2016 auf die Straße gewechselt ist, also mit 20(!) da hätte KoKo also ein Jahr später nachziehen müssen. Sie blieb aber auf der Bahn, wie wir alle wissen, und hat sich dort, durchaus erfolgreich, abgemüht.

Allerdings hat sie dann auch auf der Straße beim HM direkt super abgeliefert, stellt sich die Frage, mit einigen Jahren mehr HM-Training in den Beinen, ob sie dann nicht noch deutlich besser hätte sein können.

Eigentlich ist sie der Prototyp von der Statur her.


Funfact, Kokos HM-PB ist zwei Minuten schneller als die von Assefa.
Könnte ich mir auch vorstellen, zumal man ja auch fragen muss, was sie auf der Bahn noch erreichen will. Mehr als Europameisterin und WM-Dritte wird da kaum drin sein. Entscheidender Punkt ist für mich wie sie welches Training verträgt. Zuletzt war sie ja durchaus öfters verletzt. Aber "normal" müsste man ihr eine Zeit relativ deutlich unter 2:20 zutrauen, was dann ja eine echte Ansage wäre. Mal sehen was passiert.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5911
DoktorAlbern hat geschrieben: 26.09.2023, 08:15
Da hab ich gestern viel drüber nachgedacht. Warum die Ostafrikaner das teilweise so machen ist ja relativ offensichtlich. Ganz allgemein haben die einfach extrem viele Läufer*innen die (international) gar nicht alle auf der Bahn starten können. Und bei der Menge sind dann statistisch auch einige Granaten dabei. Und es fragt auch niemand wie viele unterwegs verheizt werden, von denen man nie etwas hört.
Das ist natürlich ein weiterer Punkt. Dazu habe ich mal eine Doku gesehen, leider finde ich sie auf die Schnelle gerade nicht, da war dann ein 10km Lauf mit einigen hundert Startern und die liefen alle mindestens sub35 oder sowas. Der Pool ist unerschöpflich, weil es eine der wenigen Möglichkeiten ist richtig gutes Geld zu verdienen. Ganz anders als hier, wo man damit eher am anderen Ende der Einkommensskala landet.
DoktorAlbern hat geschrieben: 26.09.2023, 08:15 Interessant wird auch sein wie nachhaltig der Erfolg ist. Da gab es doch z.B. den Ghebreslassie der 2015 mit 20 Weltmeister geworden ist, danach aber nicht mehr wirklich viel gerissen hat. Wobei ja allgemein die Karrieredauer im Marathon oft eher überschaubar ist.
Das ist ja eher uninteressant. Wenn alle vier Jahre ein anderer Weltmeister wird, dann ist das letztlich doch egal, Hauptsache der Weltmeister kommt aus dem eigenen Land.

Zumal ich mir vorstellen kann, dass du mit einigen Jahren Erfolg bei größeren Rennen danach in Kenia durchaus eine ganze Weile deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Aber das ist reine Spekulation, ich habe mich noch nie mit den Lebenshaltungskosten dort befasst.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5912
DoktorAlbern hat geschrieben: 26.09.2023, 08:21 Entscheidender Punkt ist für mich wie sie welches Training verträgt. Zuletzt war sie ja durchaus öfters verletzt. Aber "normal" müsste man ihr eine Zeit relativ deutlich unter 2:20 zutrauen, was dann ja eine echte Ansage wäre. Mal sehen was passiert.
Wobei offen ist ob die Probleme vom Tempo oder vom Volumen her rühren. Wenn sie von den Tempoeinheiten kommen, was ich mir durchaus vorstellen kann, dann wäre es umso sinnvoller auf die Langdistanz zu gehen.

Siehe dazu auch einige Interviews von Molly Seidel, die auch immer Verletzungsprobleme ob der Tempo-Einheiten bekam und irgendwann fast komplett auf max. Threshold-Pace-Training umstieg mit entsprechend höheren Volumen.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5914
DoktorAlbern hat geschrieben: 25.09.2023, 07:41 Dominka Mayer hat jetzt mal die absolute Messlatte Richtung Olympia gelegt. Wenn man aber gleichzeitig sieht, dass sie damit fast 12 Minuten hinter der Siegerin liegt, merkt man wie die deutschen Läuferinnen trotz der absolut guten Zeiten, relativ weit weg von der Musik liegen.
Dazu ein Blick in die Statistik:
Wenn man mal die Top drei Marathon-Zeiten der letzten 5 Jahre im Mittel miteinander vergleicht ergibt sich folgendes...

Weltweit - 2:01,42 (M) / 2:13,42 (F) >> Faktor 1,099 (9,9%)
Deutschland - 2:07,16 (M) / 2:24,51 (F) >> Faktor 1,136 (13,6%)

Männer - 2:01,42 (Welt) / 2:07,16 (D) >> Faktor 1,047 (4,7%)
Frauen - 2:13,42 (Welt) / 2:24,51 (D) >> Faktor 1,083 (8,3%)

(Anm.: Mikitenkos DR aus 2011 ist nicht berücksichtigt...)

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5915
https://www.abendblatt.de/hamburg/eimsb ... Seite.html

Leider hinter Paywall.

2022 ist beim HH-Marathon ein 74-jähriger mit seinem Mini auf die gesperrte Strecke gefahren, weil er "in seine Arztpraxis" wollte. Eine Polizistin machte ihn darauf aufmerksam, es war ihm aber egal und er fuhr weiter, Läufer mussten ihm ausweichen ("zur Seite springen"). Als zwei Polizisten den Weg dicht machten, legte er den Rückwärtsgang ein und fuhr weiter...

Resultat: Strafbefehl über 50 Tagessätze wegen Nötigung. Das lässt er aber nicht auf sich sitzen und ging dagegen vor, Montag wird vor Gericht verhandelt.

Die Stelle war Harvestehuder Weg (unten an der Alster, feines Villenviertel), also irgendwas um KM 38-39 rum (wenn ein Marathonläufer da noch "zur Seite sprang", war es echt knapp). In der Ecke wurde mir als Läufer auch mal von einem Spaziergänger, der die Straße mit Hund überqueren wollte und nicht einsah, dass der Zebrastreifen auf gesperrte Strecke nicht gilt, Kloppe angedroht. Also vergesst Reeperbahn und Hafenstraße - gefährlich wird es beim HH-Marathon in der feinsten Ecke.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5916
bones hat geschrieben: 27.09.2023, 07:01
bones hat geschrieben: 13.09.2023, 14:08
MS123 hat geschrieben: 08.09.2023, 18:31 Die Basketballer haben gezeigt wie man es macht. :daumen:
Bald zeigt Hannover, wie man es macht........
https://www.ndr.de/sport/mehr_sport/Han ... kt100.html
Läuft.....

https://www.bbv-net.de/Nachrichten/Pfei ... 19635.html
"Ohne internationale Konkurrenz gewann Esther Jacobitz (TK Hannover/2:37:00) "

https://www.runnersworld.de/news-fotos/ ... thon-2023/

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5918
ruca hat geschrieben: 30.09.2023, 11:15 ...2022 ist beim HH-Marathon ein 74-jähriger mit seinem Mini auf die gesperrte Strecke gefahren, weil er "in seine Arztpraxis" wollte... In der Ecke wurde mir als Läufer auch mal von einem Spaziergänger, der die Straße mit Hund überqueren wollte und nicht einsah, dass der Zebrastreifen auf gesperrte Strecke nicht gilt, Kloppe angedroht. Also vergesst Reeperbahn und Hafenstraße - gefährlich wird es beim HH-Marathon in der feinsten Ecke.
Ich hatte in Berlin einen Fahrrad-Geisterfahrer - irgendwo bei km 15 in Neukölln oder Friedrichshain. Die Straße war relativ eng und links durch einen Bauzaun begrenzt. Das hielt einen Eingeborenen aber nicht davon ab, mit seinem Rad entgegen der Strecke durchs Feld zu fahren. Am Bauzaun wurde es dann so eng, dass er mit seinem Rad hängen geblieben ist und sich aufs Maul gelegt hat. Daraufhin fing er an, die Läufer übelst anzupöbeln. und "gegenseitige Rücksichtnahme" zu fordern. Er hätte absteigen und über den Bürgersteig schieben können, aber ... dit is Berlin ... 😂.

Eigentlich wollte ich mich aber über das Verkehrschaos beim München-Marathon auslassen.
Die Männer laufen an einem Wendepunkt teilweise 100m zu weit, die Frauenspitze an dreht an anderen Ecke vielleicht 50m zu früh um, und muss deshalb 2 Runden - also gut 800m- im Olympiastadion extra laufen. Flatterband zusätzlich zu Warnbaken an Wendepunkten wäre vielleicht hilfreich 🤨.
Jetzt wo ich drüber schreibe, frage ich mich, ob die keine Streckenmarkierung (blaue Linie o.ä.) hatten.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5919
ruca hat geschrieben: 30.09.2023, 11:15 https://www.abendblatt.de/hamburg/eimsb ... Seite.html

Leider hinter Paywall.

2022 ist beim HH-Marathon ein 74-jähriger mit seinem Mini auf die gesperrte Strecke gefahren, weil er "in seine Arztpraxis" wollte. Eine Polizistin machte ihn darauf aufmerksam, es war ihm aber egal und er fuhr weiter, Läufer mussten ihm ausweichen ("zur Seite springen"). Als zwei Polizisten den Weg dicht machten, legte er den Rückwärtsgang ein und fuhr weiter...

Resultat: Strafbefehl über 50 Tagessätze wegen Nötigung. Das lässt er aber nicht auf sich sitzen und ging dagegen vor, Montag wird vor Gericht verhandelt.

Die Stelle war Harvestehuder Weg (unten an der Alster, feines Villenviertel), also irgendwas um KM 38-39 rum (wenn ein Marathonläufer da noch "zur Seite sprang", war es echt knapp). In der Ecke wurde mir als Läufer auch mal von einem Spaziergänger, der die Straße mit Hund überqueren wollte und nicht einsah, dass der Zebrastreifen auf gesperrte Strecke nicht gilt, Kloppe angedroht. Also vergesst Reeperbahn und Hafenstraße - gefährlich wird es beim HH-Marathon in der feinsten Ecke.
Es gibt einen Thread über derartige Vorkommnisse. Da paßt der Rentner gut rein.

laufsport-allgemein/short-break-t123877.html

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5922
emel hat geschrieben: 08.10.2023, 18:49
ralle67 hat geschrieben: 08.10.2023, 15:35 Kelvin Kiptum 2:00:35 in Chicago... wtf
Da sind ja kaum Zuschauer an der Strecke!
https://www.youtube.com/watch?v=KnTQBH-2HvU
Das ist tatsächlich sehr auffallend. Gegenüber der Stimmung und den jubelnden Massen in Berlin ist das ja ein Unterschied wie Tag und Nacht! (na ja, Gangster-Stadt halt :P )
So ganz überraschend fiel der WR aber nicht,- in London lief er ja bereits eine 02:01,25h.
Aber mit nur 23 Jahren!!! Was wird da noch kommen?
Extrem stark aber auch Sifan Hassan mit neuen Europarekord (02:13,44h)!
Gegenüber London (02:18 ...h) eine noch viel deutlichere Steigerung.
Übrigens auf Wikipedia ist das Gewicht von Kiptum mit 54kg angegeben,- Grösse steht da leider nicht, tippe aber mal, dass die noch unter 170cm liegen wird.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5923
Vorweg: Das soll kein Rummäkeln sein, es zeigt nur, wie stark die 2:00-Grenze jetzt wackelt.

Nach diesem Lauf
https://www.runaustria.at/2023/04/24/se ... er-stunde/
haben ihm für heute einige eine Sub2 zugetraut.

Und ich glaube die wäre tatsächlich drin gewesen. Er ist bis km32 bei seinen Pacern geblieben und hat dann den Turbo eingeschaltet. Gemeinsam mit ihnen ist er er im Schnitt knapp 2:54min/km gelaufen. Alleine dann 2:47-2:49 und die zweite Hälfte ist er schon wieder unter 1h gelaufen.
Zur Sub2 hätte er insgesamt nicht mal 1s/km schneller sein müssen.
https://results.chicagomarathon.com/202 ... _event=MAR

Aber schon zwei Pacer zu finden, die 32km schneller als 2:54 laufen können, ist nicht einfach - und selbst wenn man die hat, ist es Pokern mit sehr hohem Einsatz. Und wer weiß, was heute das Ziel war. Vermutlich "nur" der Weltrekord.

Ich gehe aber ziemlich sicher davon aus, dass er beim nächsten ernsthaften Versuch schneller anlaufen wird und er ernsthaft versuchen wird, die Sub2 anzugreifen. Wieder London? Dann halt die Frage, ob ihm Olympia wichtig ist. Die Strecke dort ist nicht rekordtauglich, die hat zwei ordentliche Anstiege. Falls er dann die Sub2 in der Tasche hat, vermutlich schon - sonst vermute ich eher, dass er wieder Chicago oder alternativ Berlin laufen wird.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5925
Bei Kipchoge bin ich gespannt, die Tendenz zeigt ja etwas nach unten. In London für seine Verhältnisse durchgereicht worden und in Berlin zwar mit einer sehr guten Zeit gewonnen, auf den letzten KM aber mit einer Pace über 3:00min/km - und das bei Top-Bedingungen.
Ich sehe da zwei Möglichkeiten: In London hatte er ja ein orthopädisches Problem, gut möglich, dass ihn das in der Berlin-Vorbereitung noch behindert hat und dass er -sobald er wieder frei laufen kann- für Kiptum eine echte Konkurrenz ist... die andere Möglichkeit ist, dass der Zenit überschritten ist.
Ich halte ihn nicht für so "unberechenbar" wie Bekele, der sich nochmal zurückgekämpft hat, Kipchoge ist eher der Typ "Uhrwerk".
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5926
Ich möchte kein neues Thema erstellen und packe es deshalb hier rein, weil es halbwegs passt.
Frage an die Experten:
Aseffa/Petros hatten in Berlin den neuen Adidas an, der erst Fünf Tage vorher im Netz bestellbar war. Kiptum ist gestern wohl den Alphafy 3 gelaufen, der erst 2024 in den Handel kommen soll.
Hieß es nicht mal die Schuhe müssen mindestens 3 Monate für Otto Normalhinkebein im Handel sein, bevor man Sie dann im Rennen tragen darf?

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5929
Ich staunte auch. Es gibt aber neue seit dem 1.1.22 gültige Regeln und die enthalten Ausnahmen:

https://worldathletics.org/download/dow ... lations%20(effective%20from%2001%20January%202022
8. Development Shoes
8.1 A Development Shoe cannot be worn by an Athlete in an Applicable Competition without prior written approval by World Athletics in accordance with Appendix 1 and Appendix 2.
8.2 If approved, a Development Shoe may be worn by an Athlete for a maximum period of 12 months starting from the date when an Athlete proposes to wear the Development Shoe for the first time in an Applicable Competition. The Development Shoe can only be worn within this 12-month period.
8.3 Development Shoes are:
8.3.1 not required to be made Available for Purchase in accordance with Regulation 13; and
8.3.2 not permitted to be worn at the World Athletics Series Events and the Olympic Games.
Und weder Berlin noch Chicago sind "World Athletics Series Events" bzw. "the Olympic Games".

Die 12-Monats-Frist finde ich absurd. Wenn das Ding nicht rechtzeitig im Handel ist, wird zum nächsten Lauf halt der "Alphafly 3.1" eingereicht. Unterschied: Anderer Schnürsenkel.
Zuletzt geändert von ruca am 09.10.2023, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5930
ruca hat geschrieben: 09.10.2023, 09:14 Ich sehe da zwei Möglichkeiten: In London hatte er ja ein orthopädisches Problem, gut möglich, dass ihn das in der Berlin-Vorbereitung noch behindert hat und dass er -sobald er wieder frei laufen kann- für Kiptum eine echte Konkurrenz ist... die andere Möglichkeit ist, dass der Zenit überschritten ist.
Meinst du nicht Boston, dort ist er diesen Frühjahr gelaufen nicht in London?

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5932
Das mit den Schuhen ist echt ein Witz, weil das jetzt genau so eine Materialschlacht ist, die man doch eigentlich mit den Regeln verhindern wollte. Da hat wohl jemand beim Verband Druck gemacht ...

Dieser Kiptum hat jetzt wirklich reproduzierbar wahnsinnige Zeiten abgeliefert, also definitv keine Eintagsfliege. Wäre mal interessant den auch auf Unterdistanzen zu sehen. Weil bei den Zwischenzeiten, muss er da eigentlich auch was können. Der Zweifel schaut bei mir auch immer zu, vor allem wenn jemand alle anderen dermaßen naß macht. Aber vielleicht ist er auch nur der absolute Wunderläufer. Ich glaube auch nicht, dass Kipchoge den Rekord nochmal zurück holt. Direktes Duell wäre interessant, ob Kipchoge noch den Punch hinten raus hat? Ich wäre gespannt.

Hassan auch sehr stark, vor allem weil sie nachher auch meinte, dass sie viel zu schnell angegangen sind. Sie ist sicher im Duell Frau gegen Frau eine absolute Wucht und wäre schön hier auch die entsprechenden Duelle zu sehen.

In München gestern mehrere Katastrophen. Die wirklich schlimme ist der Todesfall eines 24-jährigen, was auch wirklich ungewöhnlich ist.
Aus sportlicher Sicht diverse Fehlleitungen der Spitzengruppen mit Nachvermessung der Strecke. Ein Laufkumpel bei Strava hat gepostet, er wäre 1,7km(!!!!) zu viel gelaufen und hat dadurch um ein paar Sek die Sub3 verpasst. Aus dem Spitzenfeld des HM kam die weitere Beschwerde, dass die Führungsradler nicht besonders gut darin waren einen Weg durch die Marathonis zu bahnen. Insgesamt schon sehr viele Negativmeldungen.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.6278660

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5934
ruca hat geschrieben: 09.10.2023, 10:23 Ich staunte auch. Es gibt aber neue seit dem 1.1.22 gültige Regeln und die enthalten Ausnahmen:

https://worldathletics.org/download/dow ... lations%20(effective%20from%2001%20January%202022
8. Development Shoes
8.1 A Development Shoe cannot be worn by an Athlete in an Applicable Competition without prior written approval by World Athletics in accordance with Appendix 1 and Appendix 2.
8.2 If approved, a Development Shoe may be worn by an Athlete for a maximum period of 12 months starting from the date when an Athlete proposes to wear the Development Shoe for the first time in an Applicable Competition. The Development Shoe can only be worn within this 12-month period.
8.3 Development Shoes are:
8.3.1 not required to be made Available for Purchase in accordance with Regulation 13; and
8.3.2 not permitted to be worn at the World Athletics Series Events and the Olympic Games.
Und weder Berlin noch Chicago sind "World Athletics Series Events" bzw. "the Olympic Games".

Die 12-Monats-Frist finde ich absurd. Wenn das Ding nicht rechtzeitig im Handel ist, wird zum nächsten Lauf halt der "Alphafly 3.1" eingereicht. Unterschied: Anderer Schnürsenkel.
Ihr habt da bestimmt alle mehr Ahnung, aber die "alten Regeln" fand ich einfach besser: 3 Monate im Handel, nicht mehr als 40mm Sohle, keine überlappenden Platten.
Also für den ambitionierten Normalläufer nutzbar und laufbar.
Jetzt kommt sowas wie der Adidas raus. 500 Euro, kaum zu bekommen und nach einem Rennen ein Fall für den Mülleimer.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5935
JoelH hat geschrieben: 09.10.2023, 10:36 Die Regel gibt es doch schon, seit es die Carboniden gibt. Die wurde doch auch eine Weile in den Regeln veröffentlicht, so konnte man sogar sehen welche Schuhe die Ausrüster gerade in der Pipeline haben.
Eben. In der erlaubten Schuheliste stehen sie schließlich nicht grundlos mit drin. Die aktuelle Version kann man unter https://worldathletics.org/about-iaaf/d ... nformation -> "Athletic Shoes" runterladen
Diese Schuhe sind also der WA früh genug bekannt und somit auch nach Konformität mit den Regeln geprüft.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5936
Ich glaube auch nicht, dass Kipchoge den Rekord nochmal zurück holt. Direktes Duell wäre interessant, ob Kipchoge noch den Punch hinten raus hat? Ich wäre gespannt.
Was alleine schon daran spannend wäre: Kipchoge ist in letzter Zeit immer zu schnell angegangen - auch bei seinem Weltrekord '22 war er auf der 2. Hälfte langsamer als auf der ersten. Kiptum "verbummelt" :P hingegen die erste Hälfte. Wenn sich die beiden bis KM 35 einig wären, könnte ein idealer Kompromiss rauskommen und das wäre eine unfassbare Gruppe und man könnte sich die Pacer fast sparen.
JoelH hat geschrieben: 09.10.2023, 10:36 Die Regel gibt es doch schon, seit es die Carboniden gibt. Die wurde doch auch eine Weile in den Regeln veröffentlicht, so konnte man sogar sehen welche Schuhe die Ausrüster gerade in der Pipeline haben.
Nope, die Ergänzung kam hinterher:
https://www.insidethegames.biz/articles ... ning-shoes
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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ruca hat geschrieben: 09.10.2023, 10:45
JoelH hat geschrieben: 09.10.2023, 10:36 Die Regel gibt es doch schon, seit es die Carboniden gibt. Die wurde doch auch eine Weile in den Regeln veröffentlicht, so konnte man sogar sehen welche Schuhe die Ausrüster gerade in der Pipeline haben.
Nope, die Ergänzung kam hinterher:
https://www.insidethegames.biz/articles ... ning-shoes
Das ist jetzt aber ziemlich kleinlich. Natürlich gab es zuerst die Schuhrevolution und dann wurden die Regeln angepasst. Aber das war doch recht zeitnahm. Ein paar Jahre, was sind das schon bei Verwaltungsmühlen?
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5939
Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir damals die ursprünglichen Schuhregeln hier seziert hatten und das Prototypenverbot war ein zentraler Punkt - eben weil damit die damaligen Kipchoge-Rekordläufe gar nicht möglich gewesen wären... (ok, das hätte ihn aber auch vor der rausrutschenden Innensohle bewahrt).

Dass dieser zentrale Punkt im Nachhinein zur Unbrauchbarkeit verwässert wurde, war hingegen nie Thema.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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DoktorAlbern hat geschrieben: 09.10.2023, 10:31 In München gestern mehrere Katastrophen. Die wirklich schlimme ist der Todesfall eines 24-jährigen, was auch wirklich ungewöhnlich ist.
Aus sportlicher Sicht diverse Fehlleitungen der Spitzengruppen mit Nachvermessung der Strecke. Ein Laufkumpel bei Strava hat gepostet, er wäre 1,7km(!!!!) zu viel gelaufen und hat dadurch um ein paar Sek die Sub3 verpasst. .....
Sebastian Hendel verpaßt deswegen eine PB unter 2:10 Std.

"Die schnellsten Männer waren laut des besten deutschen Starters Sebastian Hendel kurz nach Kilometer 10 falsch abgebogen. "Es waren etwa 20 Sekunden, die wir auf dem Kilometer mehr hatten", berichtete Hendel, der beim Sieg des Kenianers Bernard Muia Katui (2:09,21 Stunden) auf Rang fünf trotz der längeren Strecke eine persönliche Bestzeit (2:10,14) aufstellte."
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.6278660

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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https://tribune.com.pk/story/2440119/re ... own-coachf

Kiptums Trainer ist etwas in Sorge ob der Umfänge, die sein Schützling abreißt, wenn der Tag lang ist. ISt schon krass. Auf der anderen Seite, selbst wenn er es nur 5 Jahre macht und damit eventuell erster sub2 ist, dann hat er eh ausgesorgt. Rente mit 28 ist so schlecht ja auch nicht.
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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Wow wow wow ... Über 300km ... das ist ja irre. Neulich war Wolfgang Heinig mal im Bestzeit Podcast zu Gast (sehr hörenswert), da meinte er dass er früher im DDR-Training auch Leute hatte die um die 300km pro Woche gelaufen sind, man aber gelernt habe, dass das zu viel ist. Scheinbar gibt es jemanden der das a) zumindest temporär aushält und b) davon profitiert. Das sind selbst für Profis unglaubliche Umfänge. Mehr als 42,195km pro Tag im Schnitt

Im Podcast mit Heinig fand ich z.B. interessant wie er über Tesfaye abgeldetert hat. Der war/ist wohl untrainierbar. Und er hat auch aufgezeigt was seiner Meinung nach z.B. im Lauf ausschlaggebend ist um in der Weltspitze mitzumischen. Spoiler: Es sieht nicht unbedingt einen Mangel an Talenten. Was man so zwischen den Zeilen raushört geht es sowohl in der Sportpolitik im Allgemeinen als auch im DLV im speziellen schon ziemlich wild zu.

P.S. Hab noch nach Kiptums Trainer gegoogelt. Da bekomme ich so gut wie keinen Treffer. Ist in der World Atletics Datenbank mit international drittklassigen Leistungen gelistet. Ansonsten ein absoluter Nobody der wohl sogar Sprachprobleme mit Kiptum hat. Schon eine sehr spezielle Konstellation.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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DoktorAlbern hat geschrieben: 11.10.2023, 14:47 Wow wow wow ... Über 300km ... das ist ja irre. Neulich war Wolfgang Heinig mal im Bestzeit Podcast zu Gast (sehr hörenswert), da meinte er dass er früher im DDR-Training auch Leute hatte die um die 300km pro Woche gelaufen sind, man aber gelernt habe, dass das zu viel ist. Scheinbar gibt es jemanden der das a) zumindest temporär aushält und b) davon profitiert. Das sind selbst für Profis unglaubliche Umfänge. Mehr als 42,195km pro Tag im Schnitt
Okay, hier könnte man zwei Dinge einwerfen, die Möglichkeiten der Regeneration haben sich sicherlich in den letzten 50 Jahren verbessert, ebenso das Schuhwerk.

Ansonsten, für einen Athleten mit diesem Speed sind 42 km gar nicht so viel. Das sind drei Einheiten mit je 14 km. Das sind drei Stunden am Tag. Klar, das ist viel, gar keine Frage, aber auch Petros hat - meine ich mich zu erinnern - in einem Instapost geschrieben, dass er bis zu 300 km die Woche gemacht hat.

Aber keine Frage, auf Dauer geht sowas sicherlich nicht (gut).
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5945
Ich denke nicht, dass Kipchoge da nach mal rankommt. Er ist jetzt 38 Jahre alt, ich denke, der Zenit ist überschritten. Was Olympia betrifft, könnte ich mir vorstellen, dass sich beide da nicht unbedingt im Weg sein werden. Kipchoge möchte unbedingt ein drittes Mal hintereinander Gold gewinnen und Kiptum kann man doch eigentlich nur empfehlen, sich in den Geschichtsbüchern zu verewigen, indem er als erster die 2 Stunden knackt. Mit 23 Jahren kann er später immer noch ein paar Mal Olympia gewinnen.
Beeindruckend ist aber auch Sifan Hassan. Unglaublich wie universal gut sie ist, sie hält jetzt alle ER von 1500 bis Marathon. Vor ein paar Wochen noch auf der Bahn in Budapest, nun zweitschnellste Zeit ever im Marathon. Das muss man alleine von der Trainingsplanung her erstmal hinbekommen. Hut ab.
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

5946
bones hat geschrieben: 10.10.2023, 13:04
DoktorAlbern hat geschrieben: 09.10.2023, 10:31 In München gestern mehrere Katastrophen. Die wirklich schlimme ist der Todesfall eines 24-jährigen, was auch wirklich ungewöhnlich ist.
Aus sportlicher Sicht diverse Fehlleitungen der Spitzengruppen mit Nachvermessung der Strecke. Ein Laufkumpel bei Strava hat gepostet, er wäre 1,7km(!!!!) zu viel gelaufen und hat dadurch um ein paar Sek die Sub3 verpasst. .....
Sebastian Hendel verpaßt deswegen eine PB unter 2:10 Std.

"Die schnellsten Männer waren laut des besten deutschen Starters Sebastian Hendel kurz nach Kilometer 10 falsch abgebogen. "Es waren etwa 20 Sekunden, die wir auf dem Kilometer mehr hatten", berichtete Hendel, der beim Sieg des Kenianers Bernard Muia Katui (2:09,21 Stunden) auf Rang fünf trotz der längeren Strecke eine persönliche Bestzeit (2:10,14) aufstellte."
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.6278660
Gestern habe ich beim Laufen den Bestzeit-Podcast gehört.
Da sagte einer der beiden, dass die Pacer wohl auch nicht die erfahrensten waren, weil sie den Malus auf den nächsten wenigen km aufholen wollten...statt etwas moderater auf den restlichen 30km.
Das dürfte dem einen oder anderen auch den Zahn gezogen haben.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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bones hat geschrieben: 02.11.2023, 10:14 Hendrik Pfeiffer startet am Sonntag in New York beim Marathon - nur ein paar Wochen nach seiner PB 2:08:48 Std. in Berlin. Da kann man wohl nicht viel erwarten.
Ist er da nicht auch letzte Jahr gelaufen, einfach so, weil er nicht ins Elitefeld rutschen durfte?

Davon ab, habe in einem Buch gelesen, dass die Superkompensation vier Wochen vorhalten kann und man davon durchaus profitieren kann. Zumal mit dem aktuellen Schuhwerk. Die Zeiten bei der Regeneration haben sich schon stark geändert in den letzten 20 Jahren.

Des Weiteren, NY ist eh kein schneller Kurs, oder?
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Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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JoelH hat geschrieben: 02.11.2023, 11:29
bones hat geschrieben: 02.11.2023, 10:14 Hendrik Pfeiffer startet am Sonntag in New York beim Marathon - nur ein paar Wochen nach seiner PB 2:08:48 Std. in Berlin. Da kann man wohl nicht viel erwarten.
Ist er da nicht auch letzte Jahr gelaufen, einfach so, weil er nicht ins Elitefeld rutschen durfte?

Davon ab, habe in einem Buch gelesen, dass die Superkompensation vier Wochen vorhalten kann und man davon durchaus profitieren kann. Zumal mit dem aktuellen Schuhwerk. Die Zeiten bei der Regeneration haben sich schon stark geändert in den letzten 20 Jahren.

Des Weiteren, NY ist eh kein schneller Kurs, oder?
Stimmt, New York ist keine schnelle Strecke. Die Teilnahme 2022 bezeichnet er selber als touristischen Lauf. Das war im letzten Jahr schon sein 5.Marathon.
Er hat die letzten Wochen auf den Seychellen Urlaub gemacht (und trainiert). War wohl etwas zu warm. Er sagt selber, er sei nicht in bester Form, würde aber gern unter die Top10 kommen. In Boston war er 16. - ist eher ein Wunschtraum.

Re: Der Große Straßenlaufdiskussionthread

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bones hat geschrieben: 02.11.2023, 11:50 Er sagt selber, er sei nicht in bester Form, würde aber gern unter die Top10 kommen. In Boston war er 16. - ist eher ein Wunschtraum.
Genau das sagt er aber auch…
Ich zitiere ihn mal:
„Wovon ich träume ist natürlich die Top 10 - grundsätzlich - egal bei welchem Major. Top 10 bei einem Major ist ein offenes Karriereziel, was ich sehr, sehr gerne erreichen würde. Ob das jetzt in New York dazu kommen würde, eher nicht…“
Mit seiner Meldezeit ist er btw unter den Top 15…

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