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Der Leichtathletik Diskussionthread

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 13:43
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 13:27 (ich habe auch schon überlegt, was würde ein Sportler von mir denken, wenn ich mit ihm zu Meisterschaften fahre und mich über den Sieg von anderen Sportlern lautstark freuen würde. Sein schlechtes Abschneiden aber quittiere: sei doch etwas mehr "Kosmopolit" und freue Dich auch für die anderen!!!! Die sind doch super gelaufen!!! Mal schauen, wie oft würde er noch zum Training kommen)
Deine Sichtweise ist aber auch eine andere als z.B. Joels oder meine.
Wir sind keine Trainer (also ich jedenfalls nicht), sondern nur Zuschauer.
Mir ist es völlig egal, ob Dein Schützling gewinnt...oder ein anderer schneller war.
Sehr kurz gedacht.
Der nationale Stolz und gesellschaftlicher Anerkennung sind Hauptgründe für Erfolge andere Nationen. Sehr oft beschrieben, in Deutschland als was negatives dargestellt. Die Sportler kämpfen zwar hauptsächlich für sich und nicht für die Nation, trotzdem repräsentieren sie oft den Zustand der Gesellschaft im Bezug auf Sport. In kleinen Rahmen passiert das in Vereinen. Der Sportler repräsentiert die Rahmenbedienungen in Vereinen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4852
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 14:07 Ich hatte ihn so verstanden, dass das Anfeuern von Landsleuten nichts mit Nationalismus zu tun hat.
Die Auslassungen gegenüber Santander sind übelster Sorte. Egal wie er es meint, er sollte sich zügeln, sein Wortgebrauch ist komplett daneben. Von der Herleitung ganz zu schweigen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4854
JoelH hat geschrieben: 23.08.2023, 14:15
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 14:07 Ich hatte ihn so verstanden, dass das Anfeuern von Landsleuten nichts mit Nationalismus zu tun hat.
Die Auslassungen gegenüber Santander sind übelster Sorte. Egal wie er es meint, er sollte sich zügeln, sein Wortgebrauch ist komplett daneben. Von der Herleitung ganz zu schweigen.
Etwas bin ich schon enttäuscht, dass Du einige Sachen nicht raffst. Ich schiebe das auf die Hitze. Das ist für Dich natürlich keine Beleidigung:
Volle Zustimmung. Manchmal fragt man sich schon, ob die Leute den Sport lieben oder ihre nationalistischen Stimmungen ausleben wollen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4855
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 14:10
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 13:43
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 13:27 (ich habe auch schon überlegt, was würde ein Sportler von mir denken, wenn ich mit ihm zu Meisterschaften fahre und mich über den Sieg von anderen Sportlern lautstark freuen würde. Sein schlechtes Abschneiden aber quittiere: sei doch etwas mehr "Kosmopolit" und freue Dich auch für die anderen!!!! Die sind doch super gelaufen!!! Mal schauen, wie oft würde er noch zum Training kommen)
Deine Sichtweise ist aber auch eine andere als z.B. Joels oder meine.
Wir sind keine Trainer (also ich jedenfalls nicht), sondern nur Zuschauer.
Mir ist es völlig egal, ob Dein Schützling gewinnt...oder ein anderer schneller war.
Sehr kurz gedacht.
Der nationale Stolz und gesellschaftlicher Anerkennung sind Hauptgründe für Erfolge andere Nationen. Sehr oft beschrieben, in Deutschland als was negatives dargestellt. Die Sportler kämpfen zwar hauptsächlich für sich und nicht für die Nation, trotzdem repräsentieren sie oft den Zustand der Gesellschaft im Bezug auf Sport. In kleinen Rahmen passiert das in Vereinen. Der Sportler repräsentiert die Rahmenbedienungen in Vereinen.
Ich glaube, Du möchtest meinen Post nicht verstehen.

Ich versuche es noch mal:
Ich freue mich als Zuschauer, wenn ein Sportler aus egal welcher Sportart eine tolle Leistung vollbringt.
Wenn es ein deutscher ist, freue ich mich für den deutschen Sportler.
Ist es ein Sportler einer anderen Nation, gönne ich ihm den Sieg.
Warum der Deutsche nun schlechter war, interessiert mich nicht...das ist auch nicht meine Aufgabe als Zuschauer.
Darum müssen sich Menschen kümmern, die Ahnung haben und das auch steuern können.
Als Deutschland damals Handball-Weltmeister geworden ist, habe ich mich wie jeck gefreut, ebenso beim Fußball oder anderen Sportarten. Gucke ich kein Handball mehr, weil die deutschen in einem KO-Spiel ausscheiden? Auf keinen Fall...dann gucke ich mir eben die Mannschaften an, die zu dem Zeitpunkt besser sind.

Ist doch nicht so schwer.
Vielleicht bist Du auch in einer Bubble, weil Du selber Trainer bist und einen kleinen Anteil an der Entwicklung hast.
Ich nicht...ich kann einfach guten Sport genießen...und das scheint mir deutlich spaßvoller und stressfreier zu sein.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4856
JoelH hat geschrieben: 23.08.2023, 14:15 Die Auslassungen gegenüber Santander sind übelster Sorte. Egal wie er es meint, er sollte sich zügeln, sein Wortgebrauch ist komplett daneben. Von der Herleitung ganz zu schweigen.
Ich hätte sicher auch ein anderes Wording verwendet. Das Thema selbst sehe ich allerdings so wie ich es geschrieben habe. Dass die Grenzen dann gelegentlich verschwimmen, steht auf einem anderen Blatt. Kurzum kann ich Santanders Meinung hier nicht folgen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4857
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 14:25
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 14:10
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 13:43

Deine Sichtweise ist aber auch eine andere als z.B. Joels oder meine.
Wir sind keine Trainer (also ich jedenfalls nicht), sondern nur Zuschauer.
Mir ist es völlig egal, ob Dein Schützling gewinnt...oder ein anderer schneller war.
Sehr kurz gedacht.
Der nationale Stolz und gesellschaftlicher Anerkennung sind Hauptgründe für Erfolge andere Nationen. Sehr oft beschrieben, in Deutschland als was negatives dargestellt. Die Sportler kämpfen zwar hauptsächlich für sich und nicht für die Nation, trotzdem repräsentieren sie oft den Zustand der Gesellschaft im Bezug auf Sport. In kleinen Rahmen passiert das in Vereinen. Der Sportler repräsentiert die Rahmenbedienungen in Vereinen.
Ich glaube, Du möchtest meinen Post nicht verstehen.

Ich versuche es noch mal:
Ich freue mich als Zuschauer, wenn ein Sportler aus egal welcher Sportart eine tolle Leistung vollbringt.
Wenn es ein deutscher ist, freue ich mich für den deutschen Sportler.
Ist es ein Sportler einer anderen Nation, gönne ich ihm den Sieg.
Warum der Deutsche nun schlechter war, interessiert mich nicht...das ist auch nicht meine Aufgabe als Zuschauer.
Darum müssen sich Menschen kümmern, die Ahnung haben und das auch steuern können.
Als Deutschland damals Handball-Weltmeister geworden ist, habe ich mich wie jeck gefreut, ebenso beim Fußball oder anderen Sportarten. Gucke ich kein Handball mehr, weil die deutschen in einem KO-Spiel ausscheiden? Auf keinen Fall...dann gucke ich mir eben die Mannschaften an, die zu dem Zeitpunkt besser sind.

Ist doch nicht so schwer.
Vielleicht bist Du auch in einer Bubble, weil Du selber Trainer bist und einen kleinen Anteil an der Entwicklung hast.
Ich nicht...ich kann einfach guten Sport genießen...und das scheint mir deutlich spaßvoller und stressfreier zu sein.
Ich verstehe Dich schon.
Hier war aber nicht die Frage, ob wir uns über die Leistung der Sportler freuen oder nicht (und ich schaue auf jedem Fall heute 1500m mit Jakob) sondern was Gesellschaft, Verband, Trainer und Sportler ändern sollten, um international konkurrenzfähig zu sein. Und wenn 2 Läufer, mit deutsche Beteiligung, daneben im Endspurt rennen ist man automatisch für ...?

Übrigens, wenn Deutsche Handballer, Fußballer, Schwimmer... und Leichtathleten, die nächste Runde im Turnier erreichen, steigt die Zuschauerquote sprunghaft an. Wenn sie aus dem Turnier fliegen, fällt sie ins Bodenlose. Das widderspricht Deinem Post deutlich.

Eine Nationalizmus-Keule daraus zu ziehen ist einfach nur daneben.
(komisch ist noch, dass ich gar kein Deutsch bin...)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4858
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 14:38
Ich verstehe Dich schon.
Hier war aber nicht die Frage, ob wir uns über die Leistung der Sportler freuen oder nicht (und ich schaue auf jedem Fall heute 1500m mit Jakob) sondern was Gesellschaft, Verband, Trainer und Sportler ändern sollten, um international konkurrenzfähig zu sein. Und wenn 2 Läufer, mit deutsche Beteiligung, daneben im Endspurt rennen ist man automatisch für ...?
Wie gesagt, natürlich freue ich mich dann auch die deutschen Teilnehmer (und natürlich auch mehr als für andere).
Ich denke, das steht aber doch hier gar nicht zur Debatte?!
Ich glaube langsam, dass die Diskussion hier ein bisschen (oder ein bisschen mehr) auseinanderdriftet und einzelne aneinander vorbeireden (oder ich langsam den faden verliere :hihi: )...oder sich auf einzelne Worte stürzen um den Beitrag anderer auseinanderzunehmen.

Ich kann nur als Zuschauer sprechen. Ich habe keine Ahnung, wie und was man ändern kann um international konkurrenzfähig zu sein. Wie gesagt, das müssen Menschen machen, die davon Ahnung haben.
Ich denke hier im Forum gibt es diese Menschen auch kaum/nicht....und Du wirst daher hier kaum eine nachhaltige und sinnvolle Diskussion anstoßen können.

...übrigens zu Jakob: Nach dem Arroganzanfall finde ich den deutlich unsymphatischer. So eine blöde Aktion...und so herablassend gegenüber seinen Kontrahenten.
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 14:38 Übrigens, wenn Deutsche Handballer, Fußballer, Schwimmer... und Leichtathleten, die nächste Runde im Turnier erreichen, steigt die Zuschauerquote sprunghaft an. Wenn sie aus dem Turnier fliegen, fällt sie ins Bodenlose. Das widderspricht Deinem Post deutlich.
Ja, das sind dann aber auch eher die Event-Gucker, die ansonsten kaum Sport machen oder gar selber ausüben. :hihi:

Auf die Nationalismus-Keule reagiere ich hier nicht.
Ich denke, damit war ich nicht angesprochen...und ich bin mir sicher, dass es untereinander falsch verstanden wurde.
Zuletzt geändert von Axel_rennt am 23.08.2023, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4859
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 14:38 Übrigens, wenn Deutsche Handballer, Fußballer, Schwimmer... und Leichtathleten, die nächste Runde im Turnier erreichen, steigt die Zuschauerquote sprunghaft an. Wenn sie aus dem Turnier fliegen, fällt sie ins Bodenlose. Das widderspricht Deinem Post deutlich.
Ich habe gestern einen OMR Podcast gehört. Da ging es u.a. um eine Firma, die die Rechte an den US Open im Tennis für die nächsten 5 Jahre gekauft hat. Ein Thema war die Kalkulation. Da wurde unter anderem folgendes sinngemäß gesagt:

"Und sollte Zverev ins Halbfinale einziehen, gibt es keine Halten. Dann werden wir viel schneller den break-even erreichen."

Oder anders: Deutsche Erfolge und deutsche Teilnahmen multiplizieren die Zuschauerzahlen. Reine Sportartfans sind in der Minderheit. Das ist in der Leichtathletik sicher genauso. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die kalkulatorischen Zahlen bei hohem privaten finanziellem Aufwand so falsch sind.
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 14:55 Ja, das sind dann aber auch eher die Event-Gucker, die ansonsten kaum Sport machen oder gar selber ausüben. :hihi:
Die Zahlen sagen etwas anderes.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4860
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 14:57
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 14:55 Ja, das sind dann aber auch eher die Event-Gucker, die ansonsten kaum Sport machen oder gar selber ausüben. :hihi:
Die Zahlen sagen etwas anderes.
Ich habe nichts anderes gesagt...ich habe lediglich gesagt, dass ich auch dann weitergucke, wenn "die Deutschen" aus einem Turnier o.ä. geflogen sind.
Die (ich nenne sie einfach mal so) "Event-Gucker" schauen nur so lange, wie sich sich bierselig in den Armen liegen können und "ihre" Mannschaft bejubeln können.
Fliegt die Mannschaft raus...gibt´ s nichts mehr zu jubeln und die Leute schalten ab.
Die gucken dann (meiner Meinung nach) aber auch nicht wegen des Sports, sondern wegen des Events / Selbstfeierns.
Zuletzt geändert von Axel_rennt am 23.08.2023, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4861
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 13:18
ruca hat geschrieben: 23.08.2023, 12:00
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 10:57 Genau. Wir wissen es nicht genau warum und können nur das Ergebnis: Leistung in der Leichtathletik ist schlechter geworden. Nein, nicht die andere sind besser (das auch) sondern die Leistung ist schlechter.
Woran machst Du das genau fest?
An der Medaillenspiegel.
Da sich die Trainingsmetoden, Rahmenbedienungen und sogar die Schuhe weiter entwickelt haben, ist Dein Vergleich nicht zeitgemäß.
Und dein Vergleich ist gleich doppelt nicht zeitgemäß.
WM 1983 in Helsinki:
14 Nationen haben einen WM Titel gewonnen. 25 Nationen haben eine Medallie gewonnen.
WM 2022 in Eugene:
29 Nationen haben einen WM Titel gewonnen. 45 Nationen haben eine Medallie gewonnen.

Die Welt hat sich in diesen 40 Jahren massiv verändert, politisch (durch den Zerfall des Ostblocks gibt es vielmehr Länder) sowie von den Lebensbedingungen in der damals als dritte Welt bezeichneten Ländern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leichtath ... lenspiegel
https://de.wikipedia.org/wiki/Leichtath ... lenspiegel

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4862
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 14:57
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 14:38 Übrigens, wenn Deutsche Handballer, Fußballer, Schwimmer... und Leichtathleten, die nächste Runde im Turnier erreichen, steigt die Zuschauerquote sprunghaft an. Wenn sie aus dem Turnier fliegen, fällt sie ins Bodenlose. Das widderspricht Deinem Post deutlich.
Ich habe gestern einen OMR Podcast gehört. Da ging es u.a. um eine Firma, die die Rechte an den US Open im Tennis für die nächsten 5 Jahre gekauft hat. Ein Thema war die Kalkulation. Da wurde unter anderem folgendes sinngemäß gesagt:

"Und sollte Zverev ins Halbfinale einziehen, gibt es keine Halten. Dann werden wir viel schneller den break-even erreichen."

Oder anders: Deutsche Erfolge und deutsche Teilnahmen multiplizieren die Zuschauerzahlen. Reine Sportartfans sind in der Minderheit. Das ist in der Leichtathletik sicher genauso. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die kalkulatorischen Zahlen bei hohem privaten finanziellem Aufwand so falsch sind.
Das mag ich ja gar nicht bestreiten und ist auch durchaus logisch. Dennoch hatte ich in Kassel nicht das Gefühl, dass sich nur die Fans des ASV Köln über den Rekord von Joshua Hartmann freuten. Noch hatte ich das Gefühl, dass jeweils nur die auf der Tribüne klatschten und anfeuerten, die das selbe Leibchen trugen wie der Sportler auf der Bahn oder im Ring. Im Gegenteil, ich denke 99% der Zuschauer beklatschten sowohl jeden Sportler, als auch jede Leistung. Die anderen 1% waren Trainer, Funktionäre und sonstige Ultras.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4863
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 15:03
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 14:57
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 14:55 Ja, das sind dann aber auch eher die Event-Gucker, die ansonsten kaum Sport machen oder gar selber ausüben. :hihi:
Die Zahlen sagen etwas anderes.
Ich habe nichts anderes gesagt...ich habe lediglich gesagt, dass ich auch dann weitergucke, wenn "die Deutschen" aus einem Turnier o.ä. geflogen sind.
Die (ich nenne sie einfach mal so) "Event-Gucker" schauen nur so lange, wie sich sich bierselig in den Armen liegen können und "ihre" Mannschaft bejubeln können.
Fliegt die Mannschaft raus...gibt´ s nichts mehr zu jubeln und die Leute schalten ab.
Die gucken dann (meiner Meinung nach) aber auch nicht wegen des Sports, sondern wegen des Events / Selbstfeierns.
Schaust Du auch Polo, Bogenschießen oder Reiten bei Olympischen Spielen? Wenn ja, wegen der Interesse an der Sportart? Oder doch nur, weil das zum Event: olympische Spiele gehört?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4864
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 12:10
Santander hat geschrieben: Volle Zustimmung. Manchmal fragt man sich schon, ob die Leute den Sport lieben oder ihre nationalistischen Stimmungen ausleben wollen.
Jeder Spanier, Italiener, Amerikaner, weiss der Geier steht mit voller Leidenschaft hinter den eigenen Leuten und fiebert mit. Manchmal gibt es Freudentränen, manchmal Tränen vor Enttäuschung. Das ist kein Nationalismus. Das ist gesunder Patriotismus. Und ja, ich freue mich auch, wenn ein Ingebrigtsen einen geilen Lauf hinlegt. Wenn ihm aber ein Farken den Schneid abkaufen würde, würde ich durchdrehen vor Freude. Wenn mich das zum Nationalisten macht, bin ich das gern :nick:
Definiere eigene Leute. Es gibt jede Menge Belgier und Holländer, die keine 70 km von mir aus gesehen leben und trainieren. Und auf der anderen Seite Sportler aus einem 1000 km entfernten Ostwald, deren Dialekt ich noch nicht einmal verstehe.
Die einen soll ich doof finden, weil oranje, die anderen supporten, weil gleicher Reisepass? Sorry, aber das versteh ich nicht.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4865
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 15:09 Schaust Du auch Polo, Bogenschießen oder Reiten bei Olympischen Spielen? Wenn ja, wegen der Interesse an der Sportart? Oder doch nur, weil das zum Event: olympische Spiele gehört?
Ich verstehe gar nicht, warum Du mir eine in meinen Augen sinnfreie Diskussion andrehen möchtest.
Aber hier bitte:

Für mich sind olympische Spiele oder die Finals, die Tour de France - wasauchimmer- ein absolutes Highlight.
Ich schaue mir wirklich nahezu jede Sportart an...auch Bogenschießen, und auch Reiten, ja.
Nicht weil es das Event ist, sondern weil ich mir in kurzer Zeit sehr viel Sport anschauen kann.

Soll ich Dir was sagen...ich schaue mir sogar unheimlich gerne auf Youtube Sportarten an, die wahrscheinlich kaum jemand guckt.
Bowls, Bouldern, Rugby, Frisbee-Golf, Lacrosse, Snooker....egal was.
Und warum? Weil ich Sport einfach liebe und mich dafür begeistern kann, was Menschen leisten können.
Weil ich gerne sehe, wenn ein Einzelkämpfer eine besondere Leistung bringt oder eine Mannschaft einen tollen Spirit hat.
Und ja, auch da freue ich mich für die Sportler, die gewinnen...kenne ich alle nicht, ist mir aber auch völlig egal.

Also, nein, das Event an sich ist für mich nur Mittel zum Zweck.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4866
Santander hat geschrieben: 23.08.2023, 15:14 Definiere eigene Leute. Es gibt jede Menge Belgier und Holländer, die keine 70 km von mir aus gesehen leben und trainieren. Und auf der anderen Seite Sportler aus einem 1000 km entfernten Ostwald, deren Dialekt ich noch nicht einmal verstehe.
Die einen soll ich doof finden, weil oranje, die anderen supporten, weil gleicher Reisepass? Sorry, aber das versteh ich nicht.
Das musst Du auch nicht. Du empfindest da anders und das ist völlig ok. Ich habe doch lediglich geschrieben, dass die Unterstützung der eigenen Mannschaft, was bei internationalen Meisterschaften Deutschland ist, überhaupt nichts mit Nationalismus zu tun hat. Es ist, auch wenn Du das anders wahrnimmst, der Normalfall.
Rolli hat geschrieben: Schaust Du auch Polo, Bogenschießen oder Reiten bei Olympischen Spielen? Wenn ja, wegen der Interesse an der Sportart? Oder doch nur, weil das zum Event: olympische Spiele gehört?
Nein, das mache ich nicht. Diese Sportarten interessieren mich schlicht nicht. Ich habe definitiv meine Lieblingssportarten. Und die schaue ich in der Regel auch ohne deutsche Beteiligung. Es macht für mich dennoch einen relevanten Unterschied, ob ein Deutscher am Start ist und dieser ggf. auch Chancen auf eine gute Platzierung hat. Da fiebere ich deutlich mehr mit.

Und obwohl ich mich nicht als astreinen Couch Potatoe bezeichnen würde, zähle ich zu denen die sich die US Open mit Zverev eher anschauen würden als ohne ihn.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4867
Rolli hat geschrieben: 23.08.2023, 14:23
JoelH hat geschrieben: 23.08.2023, 14:15
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 14:07 Ich hatte ihn so verstanden, dass das Anfeuern von Landsleuten nichts mit Nationalismus zu tun hat.
Die Auslassungen gegenüber Santander sind übelster Sorte. Egal wie er es meint, er sollte sich zügeln, sein Wortgebrauch ist komplett daneben. Von der Herleitung ganz zu schweigen.
Etwas bin ich schon enttäuscht, dass Du einige Sachen nicht raffst. Ich schiebe das auf die Hitze. Das ist für Dich natürlich keine Beleidigung:
Volle Zustimmung. Manchmal fragt man sich schon, ob die Leute den Sport lieben oder ihre nationalistischen Stimmungen ausleben wollen.
Mal kurz erklärt:
Tennis Boris und Steffi, alle in D waren Tennis Fans
dann Formel 1, Michi Schuhmacher, alle trugen Ferrari rot.
dann Radrennen, der Ulle und Team Telekom, alle waren Radsportler
dann der Fussball Jogi und seine Jungs, jeder tackerte sich schwarz-rot-gold ans Auto.

Sind das wirklich alles Sportfans? Oder kompensieren die was damit?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4868
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 15:17 Bowls
:respekt2: Ich finde das zwar unfassbar faszinierend, mit welcher Präzision da gerollt wird. Aber die Farben sind so oldfashioned und ich habe selbst durch den Bildschirm das Gefühl, diesen typischen Mief altverschweißter Turnhallen zu riechen. :hihi: Das ist sowas von englisch.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4869
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 15:27
Santander hat geschrieben: 23.08.2023, 15:14 Definiere eigene Leute. Es gibt jede Menge Belgier und Holländer, die keine 70 km von mir aus gesehen leben und trainieren. Und auf der anderen Seite Sportler aus einem 1000 km entfernten Ostwald, deren Dialekt ich noch nicht einmal verstehe.
Die einen soll ich doof finden, weil oranje, die anderen supporten, weil gleicher Reisepass? Sorry, aber das versteh ich nicht.
Das musst Du auch nicht. Du empfindest da anders und das ist völlig ok. Ich habe doch lediglich geschrieben, dass die Unterstützung der eigenen Mannschaft, was bei internationalen Meisterschaften Deutschland ist, überhaupt nichts mit Nationalismus zu tun hat. Es ist, auch wenn Du das anders wahrnimmst, der Normalfall.
Die Leichtathletik ist aber eine Einzelsportart (*), keine Mannschaftsereignis.
(*) was sie meiner Meinung nach auch so attraktiv macht.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4870
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 15:17 Soll ich Dir was sagen...ich schaue mir sogar unheimlich gerne auf Youtube Sportarten an, die wahrscheinlich kaum jemand guckt.
Bowls, Bouldern, Rugby, Frisbee-Golf, Lacrosse, Snooker....egal was.
Und warum? Weil ich Sport einfach liebe und mich dafür begeistern kann, was Menschen leisten können.
Weil ich gerne sehe, wenn ein Einzelkämpfer eine besondere Leistung bringt oder eine Mannschaft einen tollen Spirit hat.
Und ja, auch da freue ich mich für die Sportler, die gewinnen...kenne ich alle nicht, ist mir aber auch völlig egal.
8. September 2023: Eröffnungsspiel Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2023
Frankreich vs. Neuseeland

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4871
JoelH hat geschrieben: 23.08.2023, 15:31
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 15:17 Bowls
:respekt2: Ich finde das zwar unfassbar faszinierend, mit welcher Präzision da gerollt wird. Aber die Farben sind so oldfashioned und ich habe selbst durch den Bildschirm das Gefühl, diesen typischen Mief altverschweißter Turnhallen zu riechen. :hihi: Das ist sowas von englisch.
:hihi:
Ja, das ganze Setting ist völlig irre.
Alleine schon wenn die Kamera mal durch die Halle schwenkt.
Die Briten sind schon ein lustiges Völkchen. :daumen:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4872
Santander hat geschrieben: 23.08.2023, 15:38
Axel_rennt hat geschrieben: 23.08.2023, 15:17 Soll ich Dir was sagen...ich schaue mir sogar unheimlich gerne auf Youtube Sportarten an, die wahrscheinlich kaum jemand guckt.
Bowls, Bouldern, Rugby, Frisbee-Golf, Lacrosse, Snooker....egal was.
Und warum? Weil ich Sport einfach liebe und mich dafür begeistern kann, was Menschen leisten können.
Weil ich gerne sehe, wenn ein Einzelkämpfer eine besondere Leistung bringt oder eine Mannschaft einen tollen Spirit hat.
Und ja, auch da freue ich mich für die Sportler, die gewinnen...kenne ich alle nicht, ist mir aber auch völlig egal.
8. September 2023: Eröffnungsspiel Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2023
Frankreich vs. Neuseeland
Schon ausverkauft :wink:

Schottland - Südafrika wäre auch ein Knaller zu gucken...allerdings in Marseille.
´ N bisschen weit weg :P

Die meisten Spiele werden aber auch auf Pro7 / Joyn gezeigt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4873
Santander hat geschrieben: 23.08.2023, 15:29 Mal kurz erklärt:
Tennis Boris und Steffi, alle in D waren Tennis Fans
dann Formel 1, Michi Schuhmacher, alle trugen Ferrari rot.
dann Radrennen, der Ulle und Team Telekom, alle waren Radsportler
dann der Fussball Jogi und seine Jungs, jeder tackerte sich schwarz-rot-gold ans Auto.

Sind das wirklich alles Sportfans? Oder kompensieren die was damit?
Ist nicht jedes menschliche tun - mit Ausnahme unbedingter Reflexe - eine Kompensation?

Natürlich ist es das. Ich finde das auch nicht schlimm. Es ist auch identitätsstiftend. Und für viele ist Nationalstolz etwas positives und Teil der eigenen Identität. Und kann da nichts negative dran sehen.

Vielleicht sehen wir das sogar sehr ähnlich und bewerten es einfach anders?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4874
Zumindest die gewinnenden Sportler bei der Leichtathletik WM sind alles Nationalisten......oder gibt es welche, die sich nach einem Sieg nicht eingewickelt in der Landesfahne der Weltöffentlichkeit präsentieren? Das könnten sie dann wohl sein lassen, wenn es nur auf die Leistung und nicht die Herkunft ankommt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4876
bones hat geschrieben: 23.08.2023, 15:49 Zumindest die gewinnenden Sportler bei der Leichtathletik WM sind alles Nationalisten......oder gibt es welche, die sich nach einem Sieg nicht eingewickelt in der Landesfahne der Weltöffentlichkeit präsentieren? Das könnten sie dann wohl sein lassen, wenn es nur auf die Leistung und nicht die Herkunft ankommt.
Und irgendwie ist es doch schön, wenn die Fahne gehisst und die Hymne gespielt wird. Also mir gefällt das. Und wenn es die eigene ist, gefällt es mir am besten.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4884
movingdet65 hat geschrieben: 23.08.2023, 21:44 Also mein Mitleid für Ingebrigsen hält sich sehr in Grenzen! Ich habe mich sogar eher gefreut, dass der arrogante Fatzke das Nachsehen hatte u. vor allem hat es mich für den Briten gefreut ...
Schade, dass ihn der zweite Norweger nicht auch noch überspurten konnte.
So unterschiedlich ist das. Da emanzipiert sich jemand mit Anfang 20 endlich von zu Hause und will es natürlich allen zeigen. Und dann das? Ich hätte es ihm gewünscht und habe mit ihm gelitten. Jacob war also mein Ersatz Deutscher :wink:

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4885
leviathan hat geschrieben: 23.08.2023, 22:06
movingdet65 hat geschrieben: 23.08.2023, 21:44 Also mein Mitleid für Ingebrigsen hält sich sehr in Grenzen! Ich habe mich sogar eher gefreut, dass der arrogante Fatzke das Nachsehen hatte u. vor allem hat es mich für den Briten gefreut ...
Schade, dass ihn der zweite Norweger nicht auch noch überspurten konnte.
So unterschiedlich ist das. Da emanzipiert sich jemand mit Anfang 20 endlich von zu Hause und will es natürlich allen zeigen. Und dann das? Ich hätte es ihm gewünscht und habe mit ihm gelitten. Jacob war also mein Ersatz Deutscher :wink:
Da ich aus der Leichtathletik extrovertierte Jungs gut kenne, verstehe ich die Arroganz-Debatte nicht. Ich hätte ihm auch WR gewünscht und denke, dass er es noch erreichen kann.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4886
Bonfire307 hat geschrieben: 23.08.2023, 20:26 Stabhochsprung der Damen..... Was ein geiler Wettkampf.
Sehr guter Wettkampf... aber...
Nicht, dass es zu Mode wird, und sie sich schon alle bei 4,20 einigen und Gold durch 8 teilen. Man kann auch Händchen haltend durch die Ziellinie laufen, Meisterschaften sind aber dafür da, um den/die Besten der Besten herauszufinden.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4887
Immerhin konnte er den Super-GAU um 3 Hundertstel abwenden und wurde zumindest bester Norweger. Davon ab, ich habe seine Taktik nicht verstanden. Wenn er kein Bummelrennen will, dann muss er eben richtig Druck machen, dass die anderen fliegen gehen. Aber für so Wischiwaschi auf der ersten Runde ist die Distanz dann doch etwas kurz, 3:29 können mittlerweile viele laufen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4888
Rolli hat geschrieben: 24.08.2023, 06:23 Nicht, dass es zu Mode wird, und sie sich schon alle bei 4,20 einigen und Gold durch 8 teilen.
Ich bin gespannt, wie lange dem noch zugeschaut wird. Es ist schon komisch, dass die Sportler per Absprache entscheiden, wann der Wettkampf vorbei ist, sowas kenne ich sonst nur im Schach. Und als die beiden sich lächelnd entgegengingen war mir schon sehr klar, was jetzt folgt...

Inzwischen hätte man tatsächlich eine technische Option, das Ganze bei großen Wettkämpfen zu lösen: Bei einem Patt die Latte um 5 (?) cm runter und dann 3 Versuche und es entscheidet die maximale Clearance.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4889
movingdet65 hat geschrieben: 23.08.2023, 21:44 Also mein Mitleid für Ingebrigsen hält sich sehr in Grenzen! Ich habe mich sogar eher gefreut, dass der arrogante Fatzke das Nachsehen hatte u. vor allem hat es mich für den Briten gefreut ...
Schade, dass ihn der zweite Norweger nicht auch noch überspurten konnte.
...die Portion Schadenfreude hat sich Jakob nach seinen unsportlichen Mätzchen im Halbfinal redlich verdient, gut so.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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ruca hat geschrieben: 24.08.2023, 07:26 Es ist schon komisch, dass die Sportler per Absprache entscheiden, wann der Wettkampf vorbei ist, sowas kenne ich sonst nur im Schach.
Ist bei den Sprung- und Wurfwettbewerben völlig normal auszulassen. Du wirst keinen zwingen können und gerade beim Stabhochsprung steigt das Verletzungsrisiko mit jedem weiteren Versuch an.

Und irgendwelchen technischen Schnickschnack? Halte ich für völlig übertrieben.

Man muss auch mal gönnen können. Ich finde sowas sympathisch.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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JoelH hat geschrieben: 24.08.2023, 07:42 Ist bei den Sprung- und Wurfwettbewerben völlig normal auszulassen. Du wirst keinen zwingen können und gerade beim Stabhochsprung steigt das Verletzungsrisiko mit jedem weiteren Versuch an.
Dann wäre ja auch 2x Silber eine Option....

Wir hatten es jetzt 2x in Folge bei den Großereignissen. Wenn es in kurzem Abstand zu einem 3. Mal kommt, gehe ich davon aus, dass reagiert wird. Bei Olympia haben die Sportler noch den Kampfrichter gefragt, ob das überhaupt geht, weil das ein Novum war. Und prompt passiert es beim nächsten Großereignis wieder. Ich halte das nicht für Zufall sondern für einen Trend nachdem klar ist, dass es diese Option gibt.
Und irgendwelchen technischen Schnickschnack? Halte ich für völlig übertrieben.
Der technische Schnickschnack ist da und wird auch nicht wieder verschwinden. Die einzige Frage ist, ob er genau und zuverlässig genug ist, um die Entscheidung zu übernehmen.
Es gibt aber auch andere Lösungsoptionen. Bisher kam man ja auch ohne 2x Gold durch.
Man muss auch mal gönnen können. Ich finde sowas sympathisch.
Als Ausnahme: Ja. Als Standard: Nö.
Oder wir führen in der Leichtathletik tatsächlich ein Unentschieden ein. Wenn wir ehrlich sind: Bei den gesamten Wurfdisziplinen und beim Weitsprung ist die zentimetergenaue Messung auch technischer Unsinn. Da hängt es vom jeweiligen Kampfrichter ab, ab wo er genau meint, die Berührungsstelle zu erkennen und wie er genau das Vermessungstool ansetzt. Weder auf Sand noch auf Rasen klappt das zentimetergenau aber der gemessene Wert wird als gegeben hingenommen. Man sieht es ja im Vergleich ganz gut, wie genau dann beim Weitsprung auf einmal teilweise minuntenlang begutachtet wird, ob nun übergetreten wurde oder nicht...

Andere Sportarten versuchen sich hingegen mit allen Mitteln um das Unentschieden bei Finals zu drücken. Es gab sogar manchmal den Münzwurf als Entscheidungskriterium...
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4893
Rolli hat geschrieben: 24.08.2023, 06:19 Da ich aus der Leichtathletik extrovertierte Jungs gut kenne, verstehe ich die Arroganz-Debatte nicht.
Extrovertiert sein bedeutet aber nicht, dass man im Halbfinale einer WM seine Konkurrenten bloßstellen muss.
Ist einfach peinlich und unnötig.

Andere Leichtathleten sind auch extrovertiert, z.B. damals ein Bolt...aber der hat es sympathisch gemacht, mit einem Augenzwinkern.
Ist wie beim Boxen...wer sich vor dem Kampf aufbläst und dann im Kampf verliert, ist der Idiot.

...aber das Schöne ist: In der Regel lernen Sportler (Menschen) daraus.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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ruca hat geschrieben: 24.08.2023, 08:01 Der technische Schnickschnack ist da und wird auch nicht wieder verschwinden.
Es ist den Zuschauern nicht zu vermitteln. Die Latte ist die Grenze. Diese muss überquert werden. Egal mit welchem Abstand. Du müsstest dann für solche Wettbewerbe völlig absurde, nicht nachvollziehbare Regeln schaffen. Nur damit zwei Leute nicht gemeinsam gewinnen können?

Das ist blödsinn. Haben sie ja z.B. den 100m der Damen auch nicht gemacht. Da hieß es ja zunächst auch, dass Swoboda raus ist, wegen einer tausendstel Sekunde. Zum Glück haben sie sich dann doch dafür entschieden, die neunte Bahn zu nutzen, wenn sie sowieso schon da ist.

Man muss nicht alles technisch ausreizen, nur weil es möglich ist. Man muss vor allem für die Zuschauer transparent bleiben. Wie man es nicht macht, zeigt da gerade der Fussball mit seinem VAR: Wenn sich die Sportler nicht mehr freuen, weil sie nie sicher sein können, ob in irgendeinem Keller gerade ein Blinder sitzt, dann ist das über das Ziel hinausgeschossen.

Zumal es das Ende der absoluten Inkonsequenz ist, denn wenn schon, dann verstehe ich bis heute nicht, warum die Spiele keine effektiven 90 Minuten Spielzeit laufen. Das wäre das einfachste der Welt, die Spielzeit zu messen. Aber da lassen sie die Finger weg und die Schiris machen was sie wollen.
ruca hat geschrieben: 24.08.2023, 08:01 Als Ausnahme: Ja. Als Standard: Nö.
Wie oft ist das jetzt vorgekommen bei Weltmeisterschaften? 1x bei wie vielen hunderten Entscheidungen in den letzten 40 Jahren?
Und das ist bei dir schon Standard? Wow. Klar, als Deutscher muss man so rechnen. Wie viele Medaillen habt ihr? Keine? No Problem, sind voll im Soll, ist der Deutsche Standardwert :wegroll:
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4895
Rolli hat geschrieben: 24.08.2023, 07:39 Schadenfreude der alten Leute, die sich im Wald mit Training verstecken?
..alt bin ich, ok, verstecken im Wald brauche ich mich nicht, wozu auch? Peinliche Einlage von Jakob im HF, unsportlich, wenn er im Final es allen zeigt und dann was macht ok, geliefert, aber sicher nicht im HF.
Ich finde Jakob sonst gut, tut dem Sport gut und hoffe er knackt den WR irgendwann, aber sowas ist daneben und dann muss er auch mit Häme rechnen, die er nicht nur von ein paar alten Männern im Wald kriegt...

Ich denke er hat nicht schon früher Tempo gemacht weil schon heute die 5000er Vorläufe anstehen? Spekulation

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4896
Axel_rennt hat geschrieben: 24.08.2023, 08:03
Rolli hat geschrieben: 24.08.2023, 06:19 Da ich aus der Leichtathletik extrovertierte Jungs gut kenne, verstehe ich die Arroganz-Debatte nicht.
Extrovertiert sein bedeutet aber nicht, dass man im Halbfinale einer WM seine Konkurrenten bloßstellen muss.
Ist einfach peinlich und unnötig.

Andere Leichtathleten sind auch extrovertiert, z.B. damals ein Bolt...aber der hat es sympathisch gemacht, mit einem Augenzwinkern.
Ist wie beim Boxen...wer sich vor dem Kampf aufbläst und dann im Kampf verliert, ist der Idiot.

...aber das Schöne ist: In der Regel lernen Sportler (Menschen) daraus.
Ja, er hat sich etwas selbst verkalkuliert, veräppelt...
Da ich aber von der Bahn solche Reaktionen und Geste gut kenne, bei Jungs, wo der Testosteron und Adrenalin explodiert, sehe ich das etwas anders, als normal. (gestern im Training darüber gesprochen und alle fanden es toll und lustig)
Die Arroganzvorwürfe kenne ich wirklich nur von älteren Waldtrainierenden.

Gerade Bolt hat es auch genau so gemacht und man fand das "sympathisch". Beim technischen Disziplinen gehört das schon zu Ritual, und keine empfindet das als Arroganz.
Zuletzt geändert von Rolli am 24.08.2023, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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ruca hat geschrieben: 24.08.2023, 08:01
JoelH hat geschrieben: 24.08.2023, 07:42 Ist bei den Sprung- und Wurfwettbewerben völlig normal auszulassen. Du wirst keinen zwingen können und gerade beim Stabhochsprung steigt das Verletzungsrisiko mit jedem weiteren Versuch an.
Dann wäre ja auch 2x Silber eine Option....

Wir hatten es jetzt 2x in Folge bei den Großereignissen. Wenn es in kurzem Abstand zu einem 3. Mal kommt, gehe ich davon aus, dass reagiert wird. Bei Olympia haben die Sportler noch den Kampfrichter gefragt, ob das überhaupt geht, weil das ein Novum war. Und prompt passiert es beim nächsten Großereignis wieder. Ich halte das nicht für Zufall sondern für einen Trend nachdem klar ist, dass es diese Option gibt.
Und irgendwelchen technischen Schnickschnack? Halte ich für völlig übertrieben.
Der technische Schnickschnack ist da und wird auch nicht wieder verschwinden. Die einzige Frage ist, ob er genau und zuverlässig genug ist, um die Entscheidung zu übernehmen.
Es gibt aber auch andere Lösungsoptionen. Bisher kam man ja auch ohne 2x Gold durch.
Man muss auch mal gönnen können. Ich finde sowas sympathisch.
Als Ausnahme: Ja. Als Standard: Nö.
Oder wir führen in der Leichtathletik tatsächlich ein Unentschieden ein. Wenn wir ehrlich sind: Bei den gesamten Wurfdisziplinen und beim Weitsprung ist die zentimetergenaue Messung auch technischer Unsinn. Da hängt es vom jeweiligen Kampfrichter ab, ab wo er genau meint, die Berührungsstelle zu erkennen und wie er genau das Vermessungstool ansetzt. Weder auf Sand noch auf Rasen klappt das zentimetergenau aber der gemessene Wert wird als gegeben hingenommen. Man sieht es ja im Vergleich ganz gut, wie genau dann beim Weitsprung auf einmal teilweise minuntenlang begutachtet wird, ob nun übergetreten wurde oder nicht...

Andere Sportarten versuchen sich hingegen mit allen Mitteln um das Unentschieden bei Finals zu drücken. Es gab sogar manchmal den Münzwurf als Entscheidungskriterium...
Sehe ich genau so.
Man wäre in dieser Situation sehr blöd, wenn man weiter, 5cm tiefer, springen würde. So ist man sicher Gewinner. Bestimmt Gewinner? Nein, so ist man nur einer von 2 Besten.

2x Silber wäre eine gute Entscheidungshilfe, um weiter zu kämpfen. Sympatie ist kein Kriterium im Sport, sondern auf Insta.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4898
Rolli hat geschrieben: 24.08.2023, 08:26 Ja, er hat sich etwas selbst etwas verkalkuliert...
Da ich aber von der Bahn solche Reaktionen und Geste gut kenne, bei Jungs, wo der Testosteron und Adrenalin explodiert, sehe ich das etwas anders, als normal. (gestern im Training darüber gesprochen und alle fanden es toll und lustig)
Die Arroganzvorwürfe kenne ich wirklich nur von älteren Waldtrainierenden.

Gerade Bolt hat es auch genau so gemacht und man fand das "sympathisch". Beim technischen Disziplinen gehört das schon zu Ritual, und keine empfindet das als Arroganz.
Jeder wie er mag. Ich mag´ s nicht.
Ich habe im Sport immer versucht, meinem Gegenüber mit Respekt entgegenzutreten...so habe ich es gelernt, noch als ich Kind war.
Ja, ist schon eine lange Zeit her, trotzdem sind es Werte, die meiner Meinung nach über die Generationen weitervererbt werden sollten.

Aber leider muss ich feststellen, dass es immer mehr Kindern und Jugendlichen an Respekt mangelt.
Keine schöne Entwicklung...und die scheint dann ja auch im Sport angekommen zu sein.

Einen Trainer, der das auch noch toll, normal und lustig findet, ganz ehrlich, braucht keiner.
Du als Trainer solltest Deinen Jungs nicht nur den Sport näherbringen, sondern auch menschlich (als Erwachsener) zur Seite stehen und Werte vermitteln.
Die Jungs können auch tolle Leistungen vollbringen und sich benehmen. Testosteron und Adrenalin sollten dem nicht im Weg stehen.
Aber vielleicht kannst Du diese Werte auch einfach nicht vermitteln.

Bei Bolt habe ich ein anderes Bild im Kopf, vielleicht ist es auch nicht ganz richtig, das mag sein.
Er hat vorher Zirkus gemacht, ja auch ein Ritual...aber damit hat er seinen Kontrahenten nicht ins Gesicht gespuckt.
In den Finals - so habe ich es zumindest im Kopf - hat er sich zu 100% auf den Lauf konzentriert und erst, wenn der Sieg in der Tasche war, schon mal 5 Meter vor dem Ziel gejubelt oder auslaufen lassen. Das, finde ich, ist schon etwas anderes, als in einem HF, wo noch nichts gewonnen ist, so einen Murks zu veranstalten.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4899
Axel_rennt hat geschrieben: 24.08.2023, 08:39 Jeder wie er mag. Ich mag´ s nicht.
Ich habe im Sport immer versucht, meinem Gegenüber mit Respekt entgegenzutreten...so habe ich es gelernt, noch als ich Kind war.
Um "mögen" geht es nicht. Um mal wieder zum geliebten Fußballervergleich zurückzukommen: An welchen Spieler erinnert man sich? Lehmann, Köpke oder Kahn? Wer hat heute noch einen extrem lukrativen Werbevertrag mit einem Sportwettenanbieter?
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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Axel_rennt hat geschrieben: 24.08.2023, 08:39
Rolli hat geschrieben: 24.08.2023, 08:26 Ja, er hat sich etwas selbst etwas verkalkuliert...
Da ich aber von der Bahn solche Reaktionen und Geste gut kenne, bei Jungs, wo der Testosteron und Adrenalin explodiert, sehe ich das etwas anders, als normal. (gestern im Training darüber gesprochen und alle fanden es toll und lustig)
Die Arroganzvorwürfe kenne ich wirklich nur von älteren Waldtrainierenden.

Gerade Bolt hat es auch genau so gemacht und man fand das "sympathisch". Beim technischen Disziplinen gehört das schon zu Ritual, und keine empfindet das als Arroganz.
Jeder wie er mag. Ich mag´ s nicht.
Ich habe im Sport immer versucht, meinem Gegenüber mit Respekt entgegenzutreten...so habe ich es gelernt, noch als ich Kind war.
Ja, ist schon eine lange Zeit her, trotzdem sind es Werte, die meiner Meinung nach über die Generationen weitervererbt werden sollten.

Aber leider muss ich feststellen, dass es immer mehr Kindern und Jugendlichen an Respekt mangelt.
Keine schöne Entwicklung...und die scheint dann ja auch im Sport angekommen zu sein.

Einen Trainer, der das auch noch toll, normal und lustig findet, ganz ehrlich, braucht keiner.
Du als Trainer solltest Deinen Jungs nicht nur den Sport näherbringen, sondern auch menschlich (als Erwachsener) zur Seite stehen und Werte vermitteln.
Die Jungs können auch tolle Leistungen vollbringen und sich benehmen. Testosteron und Adrenalin sollten dem nicht im Weg stehen.
Aber vielleicht kannst Du diese Werte auch einfach nicht vermitteln.

Bei Bolt habe ich ein anderes Bild im Kopf, vielleicht ist es auch nicht ganz richtig, das mag sein.
Er hat vorher Zirkus gemacht, ja auch ein Ritual...aber damit hat er seinen Kontrahenten nicht ins Gesicht gespuckt.
In den Finals - so habe ich es zumindest im Kopf - hat er sich zu 100% auf den Lauf konzentriert und erst, wenn der Sieg in der Tasche war, schon mal 5 Meter vor dem Ziel gejubelt oder auslaufen lassen. Das, finde ich, ist schon etwas anderes, als in einem HF, wo noch nichts gewonnen ist, so einen Murks zu veranstalten.
Um mich als Trainer brauchst Du Dir keine Sorge zu machen. Und natürlich sehe ich es als meine Aufgabe bei der Erziehung mitzuwirken. Mir ist aber schleierhaft, warum identische Verhalten so unterschiedlich bewertet wird.

Arroganz ist aber mit Sicherheit, wenn wildfremde Leute mir fehlerhaftes Verhalten als Trainer vorwerfen, obwohl sie mich gar nicht kennen und (!!!) selbst nicht bereit sind am Erziehung der Jugendlichen mitzuwirken.

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