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Der Leichtathletik Diskussionthread

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4951
Rolli hat geschrieben: 25.08.2023, 06:48 Sonst wieder sehr schöne Wettkämpfe. Finke Bol, hat mir richtig gut gefallen. Fallen, aufstehen, weiter kämpfen! Heldin? Nein! Echte Leichtathletin!
Weitsprung auch super spannend. (gut dass Tentoglu noch 2cm weiter gesprungen ist, sonst würde hier der "wahre Sportler" uns was von 2x Platz 1 "Ungerechtigkeit" quatschen)
Die Dame heißt Femke Bol.
Im Weitsprung wird bei gleicher Weite der bessere zweite Versuch gezählt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4952
Rolli hat geschrieben: 25.08.2023, 08:15
Axel_rennt hat geschrieben: 25.08.2023, 07:56
Rolli hat geschrieben: 25.08.2023, 07:54 Nur manchmal. :P
:P
Rolli hat geschrieben: 25.08.2023, 07:54 Trotzdem ist das ein Argument, um zu zeigen, dass so ein Verhalten zwischen den Jungen Leuten völlig normal ist, auch wenn wir, die Alten, das verdrängen, dass wir früher auch so waren.
Ein paar Zeilen über unseren Posts wird über Schmid, Moses, Thompson, Hingsen etc gesprochen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass solche Gesten damals auch schon üblich waren.
Vielleicht waren die Kameras aber auch nicht omnipräsent und haben wie die Geier auf solche Sachen gewartet.
Mir ist das so lieber, als Junge Leute mit Lederhandschuh und ausgestreckter Faust.
Du meinst aber jetzt nicht Tommie Smith und John Carlos? Oder etwa doch?

https://de.wikipedia.org/wiki/Black-Pow ... ielen_1968

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4953
JoelH hat geschrieben: 27.08.2023, 06:57 @movingdet65
Was daran ist schade? Es ist einer mehr, der beim Höhepunkt von seinem PB weit entfernt ist.
Da Leo Neugebauer in den USA an einem College trainiert, war von Anfang an klar, dass sein Trainingsaufbau für dieses Jahr auf die US College Meisterschaften ausgerichtet war. Dort hat er seine PB abgeliefert, also alles normal.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4954
DoktorAlbern hat geschrieben: 28.08.2023, 08:24 @Joel Wie war denn jetzt in Summe der Eindruck zu den neuen Q-Regeln in MD/LD? Nach meinem Eindruck war das wie bisher auch eher uneinheitlich. Teilweise sehr schnell, teilweise eher bummelig, aber in Summe jetzt nichts total extremes und keine große Veränderung zu vorher.
Konnte nicht so viel live verfolgen.

Einfach mal schauen wie viele Nichtqualifizierte vor Qs in den Ergebnisübersichten zu finden sind. Die wurde m.E. zu unrecht der neuen Regel geopfert.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4956
Santander hat geschrieben: 28.08.2023, 09:02
Rolli hat geschrieben: 27.08.2023, 09:14 Ich bin einfach gegen Politik im Sport.
Schwerer Fall von Selbsttäuschung? Von jemanden, der bei jeder Gelegenheit die Leistung von deutschen Sportlern in Korrelation zu gesellschaftpolitischen Themen (Schule, Jugend, Eltern, etc.) setzt, hätte ich diese Aussage jetzt nicht erwartet. :D
Deine politische Einstellung interessiert mich nicht. Dass Du aber total neben der Spur läufst, hast Du mehrmals bewiesen.

@Tim, ist das die Buchse der Pandora, die Du selbst offen möchtest? Die Beleidingen von fehlgeleiteten Personen muss ich mir hier nicht bitten, und wenn so was noch von Moderatoren unterstützt wird:

Bitte mein Account löschen!

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4957
Santander hat geschrieben: 28.08.2023, 09:02 Schwerer Fall von Selbsttäuschung? Von jemanden, der bei jeder Gelegenheit die Leistung von deutschen Sportlern in Korrelation zu gesellschaftpolitischen Themen (Schule, Jugend, Eltern, etc.) setzt, hätte ich diese Aussage jetzt nicht erwartet. :D
Ich verstehe Deinen Punkt und habe dennoch einen andere Sicht auf das Thema. Natürlich spiegeln sich im Sport die vermittelten Werte und erlernten Einstellung aus den anderen Lebensbereichen. Und umgekehrt ist es genauso.

Den Zugang zu Sportveranstaltungen als Sanktionsmöglichkeit zu nutzen, ist ein anderes Thema. Selbst wenn Erfolge politisch missbraucht werden könnten, kommt man überhaupt mal zusammen und schafft zumindest mal eine kleine Basis oder bietet Raum dafür. Ich finde es schade, dass die Einstellung an dem Punkt sehr digital geworden ist. Wenn man aber alle Türen zuschlägt, ist der Drops auch gelutscht. Ich verstehe die Argumente so zu agieren. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Preis und vor allem das Ergebnis in einem guten Verhältnis stehen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4960
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 09:36
Santander hat geschrieben: 28.08.2023, 09:02 Schwerer Fall von Selbsttäuschung? Von jemanden, der bei jeder Gelegenheit die Leistung von deutschen Sportlern in Korrelation zu gesellschaftpolitischen Themen (Schule, Jugend, Eltern, etc.) setzt, hätte ich diese Aussage jetzt nicht erwartet. :D
Ich verstehe Deinen Punkt und habe dennoch einen andere Sicht auf das Thema. Natürlich spiegeln sich im Sport die vermittelten Werte und erlernten Einstellung aus den anderen Lebensbereichen. Und umgekehrt ist es genauso.

Den Zugang zu Sportveranstaltungen als Sanktionsmöglichkeit zu nutzen, ist ein anderes Thema. Selbst wenn Erfolge politisch missbraucht werden könnten, kommt man überhaupt mal zusammen und schafft zumindest mal eine kleine Basis oder bietet Raum dafür. Ich finde es schade, dass die Einstellung an dem Punkt sehr digital geworden ist. Wenn man aber alle Türen zuschlägt, ist der Drops auch gelutscht. Ich verstehe die Argumente so zu agieren. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Preis und vor allem das Ergebnis in einem guten Verhältnis stehen.
O.k., aber du brauchst doch erst einmal eine Basis, auf der ein Zusammenkommen stattfinden soll. Meiner Meinung nach ist diese Basis die Abwesenheit von Diskriminierung und Gewalt.
Und wie sollen sich Sportler verhalten, die im Stadion beklatscht werden, im richtigen Leben aber gravierende Nachteile auf Grund ihre Hautfarbe, ihres Geschlechtes, ihre sexuellen Oientierung, etc. haben?
Wie sollen sich Sportler im Stadion verhalten, deren Land von einem anderen Land überfallen und mit Tod und Verwüstung überzogen wird?
Und natürlich kann man als Sportler die paar Minuten Öffentlichkeit, die man während eines Wettkampfes / einer Siegerehrung hat, zu einem Statement nutzen. Auch wenn es den Funktionären dann böse aufstößt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4961
Rolli hat geschrieben: 24.08.2023, 08:26
Andere Leichtathleten sind auch extrovertiert, z.B. damals ein Bolt...aber der hat es sympathisch gemacht, mit einem Augenzwinkern.
Ist wie beim Boxen...wer sich vor dem Kampf aufbläst und dann im Kampf verliert, ist der Idiot.


Ja, er hat sich etwas selbst verkalkuliert, veräppelt...
Da ich aber von der Bahn solche Reaktionen und Geste gut kenne, bei Jungs, wo der Testosteron und Adrenalin explodiert, sehe ich das etwas anders, als normal. (gestern im Training darüber gesprochen und alle fanden es toll und lustig)
Im Bestzeit Podcast wurde das Thema auch nochmal aufgegriffen. Fande es ganz spannend wie es dort bewertet wurde. Übrigens hat sich keiner der dreihen daran gestört.
Und wenn es wirklich Arrogant gemeint war. Wo ist das Problem? Dann ist er es halt Arrogant. Ich verstehe nicht warum wir herrausragende Leistungen sehen wollen und gleichzeitig die Erwartung haben, dass die Personen auch Menschlich super bescheiden sind.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4963
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 09:36 Wenn man aber alle Türen zuschlägt, ist der Drops auch gelutscht.
Ich sehe nicht, wie man ukrainische Sportler diesem Dilemma aussetzen darf, dass sie russischen Invasoren die Hand schütteln müssen oder disqualifiziert werden.

Ein absolutes No-Go, von daher gibt es nur eine Konsequenz, den Ausschluss der Invasoren, als einzige Möglichkeit die angegriffenen Sportler sicher zu schützen.

Der Punkt ist, solange sich die Russen nicht bewusst werden, dass sie isoliert werden von innen heraus, solange wird sich nicht ändern.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4964
...aber gleichzeitig diskriminiert man damit Menschen, die gar nichts für den Krieg können, die vielleicht sogar dagegen sind, wohl aber wissen, dass sobald sie ihren Mund aufmachen ihre Familie in Russland in Gefahr bringen.

Russischen Verband ausschließen, nachvollziehbar... Sportler, die im russischen Staatsdienst stehen ausschließen, nachvollziehbar, Sportler, die den Krieg befürworten oder glorifizieren, ausschließen und sperren, nachvollziehbar... aber Menschen nur aufgrund der "falschen" Nationalität ausschließen halte ich persönlich für falsch.
Sehr strenge Voraussetzungen für die Teilnahme unter neutraler Flagge.

Man könnte stattdessen die Sportler teilnehmen lassen und sämtliche Prämien, die dem russ. Verband zukämen, der Ukraine spenden.

Mit der aktuellen Vorgehensweise, gibt man auch wieder jenen Nahrung, die fragen warum die USA nicht sanktioniert wurde, als sie den Irak angegriffen haben... oder Israel hinsichtlich Palästina... oder oder oder... Beispiele lassen sich immer wieder finden.

Und wo ziehst man die Grenzen?
Was machst du beispielsweise bei den DLV Volksläufen? Auch hier die russischen Sportler ausschließen? Auch bei den Kinderläufen?
Oder nur im Profisport?

Das soll kein Plädoyer für Russland sein, trotzdem bin ich der Meinung, dass auch russische Sportler erstmal nur Menschen sind und solange sie Unrecht nicht unterstützen, würde ich sie auch so behandeln.

Ich bin der Meinung wir sollten nicht Unrecht mit Unrecht bekämpfen. Wir wollen Diskriminierung abschaffen, wenden diese aber selbst - egal ob bewußt oder unbewußt an - weil wir uns auf der richtigen Seite wähnen.

...oder sind z.B. alle Muslime Terroristen, weil es viele davon gibt, die Christen bekämpfen wollen und deren Anführer (teilweise) zum Krieg gegen Ungläubige aufrufen?

Ich persönlich bin auch der Meinung Sport und Politik sollten komplette getrennt sein, bin mir aber auch bewußt, dass es in der Realität nicht machbar ist. Ich bin trotz allem der Meinung, Sport sollte über den Konflikten stehen und miteinander verbinden.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4965
MS123 hat geschrieben: 28.08.2023, 19:40 ...aber gleichzeitig diskriminiert man damit Menschen, die gar nichts für den Krieg können, die vielleicht sogar dagegen sind, wohl aber wissen, dass sobald sie ihren Mund aufmachen ihre Familie in Russland in Gefahr bringen.
Das heute immer gleich alles als Diskriminierung bezeichnet wird verwässert nur den Begriff.
Werde ich als Manm diskriminiert wenn ich dienstags nicht in die Damensauna darf?
Als gäbe es keine ernsten Themen auf der Welt....

Davon ab, die einen, die du hier aufzählst, werden es verstehen, die anderen werden zurecht ausgeschlossen. Von daher, kein Problem.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4966
JoelH hat geschrieben: 28.08.2023, 19:45
MS123 hat geschrieben: 28.08.2023, 19:40 ...aber gleichzeitig diskriminiert man damit Menschen, die gar nichts für den Krieg können, die vielleicht sogar dagegen sind, wohl aber wissen, dass sobald sie ihren Mund aufmachen ihre Familie in Russland in Gefahr bringen.
Das heute immer gleich alles als Diskriminierung bezeichnet wird verwässert nur den Begriff.
Werde ich als Manm diskriminiert wenn ich dienstags nicht in die Damensauna darf?
Als gäbe es keine ernsten Themen auf der Welt....

Davon ab, die einen, die du hier aufzählst, werden es verstehen, die anderen werden zurecht ausgeschlossen. Von daher, kein Problem.
Das ist ehrlicherweise eine so undifferenzierte Antwort, die ich vielleicht von Heckel und Jeckel aus dem Corona-Faden erwartet hätte... aber nicht von dir.
JoelH hat geschrieben: [...]
Werde ich als Manm diskriminiert wenn ich dienstags nicht in die Damensauna darf?
[...]
Nein, aber wenn du an den anderen Tagen nicht reindarfst, weil du Russe wärst... oder Deutscher... oder Muslim... oder.. oder...

Aber ich stimme dir zu, dass in vielen Themen "Diskriminierung" geschrien wird, die meilenweit von Diskriminierung entfernt sind, egal ob in den Medien oder Diskussionen zwischen Hinz und Kunz. Hier sind wir aber unterschiedlicher Meinung.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4967
MS123 hat geschrieben: 28.08.2023, 19:57
Nein, aber wenn du an den anderen Tagen nicht reindarfst, weil du Russe wärst... oder Deutscher... oder Muslim... oder.. oder...
Doch.
Ich werde ob meines Geschlechts vom Besuch ausgeschlossen. Das nennt man Diskriminierung.

Ansonsten, das ist einfach zu OT und es gibt eben zwei Lager, ich bin hier für die glasklare, knallharte Linie.
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4968
JoelH hat geschrieben: 28.08.2023, 18:38
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 09:36 Wenn man aber alle Türen zuschlägt, ist der Drops auch gelutscht.
Ich sehe nicht, wie man ukrainische Sportler diesem Dilemma aussetzen darf, dass sie russischen Invasoren die Hand schütteln müssen oder disqualifiziert werden.

Ein absolutes No-Go, von daher gibt es nur eine Konsequenz, den Ausschluss der Invasoren, als einzige Möglichkeit die angegriffenen Sportler sicher zu schützen.

Der Punkt ist, solange sich die Russen nicht bewusst werden, dass sie isoliert werden von innen heraus, solange wird sich nicht ändern.
Wie soll sich ein Iraker, Afghane oder Vietnamese neben einem Amerikaner fühlen?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4969
MS123 hat geschrieben: 28.08.2023, 19:40 ...aber gleichzeitig diskriminiert man damit Menschen, die gar nichts für den Krieg können, die vielleicht sogar dagegen sind,
Deutschland und Japan durften 1948 - 3 Jahre nach Kriegsende- nicht an den olympischen Spielen teilnehmen. Zurecht, auch wenn nicht alle Bewohner der beiden Staaten für den Krieg waren.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4970
bones hat geschrieben: 28.08.2023, 21:13 Deutschland und Japan durften 1948 - 3 Jahre nach Kriegsende- nicht an den olympischen Spielen teilnehmen. Zurecht, auch wenn nicht alle Bewohner der beiden Staaten für den Krieg waren.
Das ist grundsätzlich richtig. Dennoch hat Rolli hier einen relevanten Punkt. Der Irak ist auch heute noch auf dem absteigenden Ast. Und wie Colin Powell zugegeben hat, waren die Beweise gegen Saddam gefälscht. Libyen wurde ohne Mandat bombardiert. Es gibt viele andere Beispiele. Wenn man diese Messlatte ansetzt, muss sie für alle gelten. Oder siehst Du das anders? Dann gäbe es diverse andere Länder, die aktuell und wenn Du eine Karenzzeit (siehe D und J) mit einbeziehst deutlich mehr Länder, die nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Oder gelten für Länder vor der Haustür der EU Sonderregeln?

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4971
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 22:10
bones hat geschrieben: 28.08.2023, 21:13 Deutschland und Japan durften 1948 - 3 Jahre nach Kriegsende- nicht an den olympischen Spielen teilnehmen. Zurecht, auch wenn nicht alle Bewohner der beiden Staaten für den Krieg waren.
Das ist grundsätzlich richtig. Dennoch hat Rolli hier einen relevanten Punkt. Der Irak ist auch heute noch auf dem absteigenden Ast. Und wie Colin Powell zugegeben hat, waren die Beweise gegen Saddam gefälscht. Libyen wurde ohne Mandat bombardiert. Es gibt viele andere Beispiele. Wenn man diese Messlatte ansetzt, muss sie für alle gelten. Oder siehst Du das anders? Dann gäbe es diverse andere Länder, die aktuell und wenn Du eine Karenzzeit (siehe D und J) mit einbeziehst deutlich mehr Länder, die nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Oder gelten für Länder vor der Haustür der EU Sonderregeln?
Ja, ich sehe das anders. Persönlich habe ich aktuell hauptsächlich mit Flüchtlingen aus der Ukraine und aus Syrien zu tun, beides Länder, in denen gezielt die Bevölkerung von den Dreckschweinen/Schlächtern Putin und Assad weggebombt wurde. Ein derartiges, gezieltes Vorgehen sehe ich weder in Libyen noch im Irak. Flüchtlinge als Waffe zu benutzen ist eine Spezialität von Putin. Russland selbst nimmt sehr wenig auf, oder? Militärdiktaturen mit Wagner-Hilfe in Mali, Niger, Burkina Faso.....überall russische Fahnen und Organisation von Flüchtlingen Richtung Europa. Weissrussland holt Flüchtlinge ins Land, um sie nach Europa weiter zu treiben. Putin führt nicht nur Krieg gegen die Ukraine.
Und wie schon erwähnt, im Hause Bones wird viel russisch gesprochen, das Thema führt zu großen Spannungen mit Familie und Freunden. Aber durch meine Tätigkeiten im der Flüchtlingsbetreuung bei uns vor Ort und an der Grundschule beim DAZ-Unterricht im Nachbarort fühle ich mich ganz gut orientiert über die Befindlichkeit der Betroffenen von Putins Verbrechen.

Was Rolli schreibt, geht mir am Arsch vorbei. Darum habe ich ihn auch auf "ignore".

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4972
bones hat geschrieben: 29.08.2023, 00:18
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 22:10
bones hat geschrieben: 28.08.2023, 21:13 Deutschland und Japan durften 1948 - 3 Jahre nach Kriegsende- nicht an den olympischen Spielen teilnehmen. Zurecht, auch wenn nicht alle Bewohner der beiden Staaten für den Krieg waren.
Das ist grundsätzlich richtig. Dennoch hat Rolli hier einen relevanten Punkt. Der Irak ist auch heute noch auf dem absteigenden Ast. Und wie Colin Powell zugegeben hat, waren die Beweise gegen Saddam gefälscht. Libyen wurde ohne Mandat bombardiert. Es gibt viele andere Beispiele. Wenn man diese Messlatte ansetzt, muss sie für alle gelten. Oder siehst Du das anders? Dann gäbe es diverse andere Länder, die aktuell und wenn Du eine Karenzzeit (siehe D und J) mit einbeziehst deutlich mehr Länder, die nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Oder gelten für Länder vor der Haustür der EU Sonderregeln?
Ja, ich sehe das anders. Persönlich habe ich aktuell hauptsächlich mit Flüchtlingen aus der Ukraine und aus Syrien zu tun, beides Länder, in denen gezielt die Bevölkerung von den Dreckschweinen/Schlächtern Putin und Assad weggebombt wurde. Ein derartiges, gezieltes Vorgehen sehe ich weder in Libyen noch im Irak. Flüchtlinge als Waffe zu benutzen ist eine Spezialität von Putin. Russland selbst nimmt sehr wenig auf, oder? Militärdiktaturen mit Wagner-Hilfe in Mali, Niger, Burkina Faso.....überall russische Fahnen und Organisation von Flüchtlingen Richtung Europa. Weissrussland holt Flüchtlinge ins Land, um sie nach Europa weiter zu treiben. Putin führt nicht nur Krieg gegen die Ukraine.
Und wie schon erwähnt, im Hause Bones wird viel russisch gesprochen, das Thema führt zu großen Spannungen mit Familie und Freunden. Aber durch meine Tätigkeiten im der Flüchtlingsbetreuung bei uns vor Ort und an der Grundschule beim DAZ-Unterricht im Nachbarort fühle ich mich ganz gut orientiert über die Befindlichkeit der Betroffenen von Putins Verbrechen.

Was Rolli schreibt, geht mir am Arsch vorbei. Darum habe ich ihn auch auf "ignore".
Nur weil Du auf eine Auge blind bist, bedeutet das nicht, dass da kein Unrecht passiert.
Und natürlich gibt es Pralleren:
https://braunschweig-spiegel.de/1-2-mil ... und%20Bild.

Hast Du nichts von Flüchtlingen aus Irak und Afghanistan oder Eritrea gehört?

Aber wenn USA Deine Helden sind, trotz den Verbrechen, was sie begangen haben... bitte schön.
Was ist mit Serbien und Bosnien-Herzegowina? Was ist mit Pakistan und Indien (standen da am Sonntag nicht 2 Sperrwerfer nebeneinander?) Was ist mit Irland und England? Was ist mit Äthiopien und Eritrea? Koreaner und Nord Koreaner? Klar... auch Russen und Ukrainer.

Und deswegen gehört Politik nicht zu Sport. Sport soll verbinden und Brücken bauen und keine Mauer und Hass. Auch wenn solche Hetzer wie Du es nicht Wahr haben wollen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4973
Rolli hat geschrieben: 29.08.2023, 06:34
bones hat geschrieben: 29.08.2023, 00:18
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 22:10

Das ist grundsätzlich richtig. Dennoch hat Rolli hier einen relevanten Punkt. Der Irak ist auch heute noch auf dem absteigenden Ast. Und wie Colin Powell zugegeben hat, waren die Beweise gegen Saddam gefälscht. Libyen wurde ohne Mandat bombardiert. Es gibt viele andere Beispiele. Wenn man diese Messlatte ansetzt, muss sie für alle gelten. Oder siehst Du das anders? Dann gäbe es diverse andere Länder, die aktuell und wenn Du eine Karenzzeit (siehe D und J) mit einbeziehst deutlich mehr Länder, die nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Oder gelten für Länder vor der Haustür der EU Sonderregeln?
Ja, ich sehe das anders.
bones, es ist dein volles Recht es anders zu sehen.

Trotzdem wird überall auf der Welt wo sich die Politik einmischt mit zweierlei Maß gemessen.
Grob gesagt:
"Da wo unsere westlichen "Freunde" Verbrechen begehen wird milde walten gelassen, wo unsere politischen und wirtschaftlichen "Gegner" Verbrechen begehen, werden diese benannt und sanktioniert."

Das nenne ich scheinheilig.

Ich bezweifle, dass durch Diskriminierung von Sportlern aufgrund ihrer nationalen Herkunft, ein Krieg eher beendet wird oder Aggressoren plötzlich Milde walten lassen und Reue zeigen werden.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4975
JoelH hat geschrieben: 29.08.2023, 07:30
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 22:10
Dann gäbe es diverse andere Länder,
Nene mir eines, welches aktuell einen Angriffskrieg gegen einen anderen souveränen Staat führt, mit dem Ziel dessen souveränes Staatsgebiet zu erobern und dem eigenen Territorium zuzuschlagen.
Du kannst Dir die Welt erklären wie Du es möchtest. Am Ende sterben Leute, egal aus welchem Grund.

Übrigens, kein Kosmopolit würde so ein Satz nie formulieren.
Zuletzt geändert von Rolli am 29.08.2023, 08:03, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4976
JoelH hat geschrieben: 29.08.2023, 07:30
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 22:10
Dann gäbe es diverse andere Länder,
Nene mir eines, welches aktuell einen Angriffskrieg gegen einen anderen souveränen Staat führt, mit dem Ziel dessen souveränes Staatsgebiet zu erobern und dem eigenen Territorium zuzuschlagen.
Die meisten Eingriffe in die Souveränität von Staaten passieren heutzutage nicht mehr durch physische Gewalt.

Vor einigen Jahren war ich in Urlaub auf Antigua und Barbuda (~ 67.000 Einwohner).
Bei einer Schiffsrundfahrt um die Insel Antigua, kamen wir an ein goßes Militärgelände der USA vorbei.
Die Einheimische Bevölkerung erzählte uns, dass die USA ihnen vor Jahren das Angebot gemacht hat, auf Antigua Militär zu stationieren und Antigua und Barbuda unter ihren Schutz zu nehmen.
Alternativ wurde von den USA deutlich gemacht, dass Antigua und Barbuda auch gerne ein weiterer Bundesstaat der USA werden könnte...

Nicht nur die USA, sondern viele Nationen benutzen ihre politische, wirtschaftliche und auch militärische Macht um ihre Interessen auf ähnliche Art durchzusetzen - diese Art des modernen Kolonialismus ist international anerkannt und respektiert.

Von daher bin ich der Auffassung, lasst die Politik aus den Sport und nutzt den Sport auch als Begegnungsstätte in Krisenzeiten.
Zuletzt geändert von klnonni am 29.08.2023, 08:11, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4977
Rolli hat geschrieben: 29.08.2023, 07:52
JoelH hat geschrieben: 29.08.2023, 07:30
leviathan hat geschrieben: 28.08.2023, 22:10
Dann gäbe es diverse andere Länder,
Nene mir eines, welches aktuell einen Angriffskrieg gegen einen anderen souveränen Staat führt, mit dem Ziel dessen souveränes Staatsgebiet zu erobern und dem eigenen Territorium zuzuschlagen.
Du kannst Dir die Welt erklären wie Du es möchtest. Am Ende sterben Leute, egal aus welchem Grund.

Übrigens, kein Kosmopolit würde so ein Satz formulieren.
Das ist keine Antwort auf die Frage, sondern eine Ausflucht, wie sie Politiker benutzen wenn sie keine Antwort haben. Weil es keine gibt.

Aber ich werde es wieder wie Bones halten. Da du nicht mannsgenug bist eine PN an Tim zu schreiben, muss ich eben wieder die Ignore-Funktion nutzen.
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wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4978
JoelH hat geschrieben: 29.08.2023, 08:05
Rolli hat geschrieben: 29.08.2023, 07:52
JoelH hat geschrieben: 29.08.2023, 07:30

Nene mir eines, welches aktuell einen Angriffskrieg gegen einen anderen souveränen Staat führt, mit dem Ziel dessen souveränes Staatsgebiet zu erobern und dem eigenen Territorium zuzuschlagen.
Du kannst Dir die Welt erklären wie Du es möchtest. Am Ende sterben Leute, egal aus welchem Grund.

Übrigens, kein Kosmopolit würde so ein Satz formulieren.
Das ist keine Antwort auf die Frage, sondern eine Ausflucht, wie sie Politiker benutzen wenn sie keine Antwort haben. Weil es keine gibt.

Aber ich werde es wieder wie Bones halten. Da du nicht mannsgenug bist eine PN an Tim zu schreiben, muss ich eben wieder die Ignore-Funktion nutzen.
Keine Sorge. Mail ist schon seit 2 Tage unterwegs. Und nutze ruhig Ignore, wenn keine Argumente vorhanden.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4979
JoelH hat geschrieben: 29.08.2023, 07:30 Nene mir eines, welches aktuell einen Angriffskrieg gegen einen anderen souveränen Staat führt, mit dem Ziel dessen souveränes Staatsgebiet zu erobern und dem eigenen Territorium zuzuschlagen.
Also bombardieren, besetzen, neue Regierung in Stellung bringen ist ok? Man muss dann nur physisch wieder raus? Kann man so sehen. Aber selbst dann müssten Länder wie Äthiopien ausgeschlossen werden. Und was ist mit der Türkei? Wo fängst Du an? Wo hörst Du auf?

Dein Argument mit den Ukrainischen Sportlern kann ich nachvollziehen. Und dennoch kenne ich in der Geschichte keinen Fall, wo Ausgrenzung weitergeholfen hat. Du würdest sagen, es ist Gerechtigkeit. Natürlich ist jede Entscheidung ein Kompromiss. Wir würden diesen sehr sicher an unterschiedlichen Stellen anstreben. Du würdest aus meiner Perspektive sehr nah an der ukrainischen Bevölkerung stehen. Ich würde ihn aus Deiner Perspektive sehr nah an der russischen Bevölkerung sehen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4981
Ich stelle es mir mir sehr schwer vor, seit einigen Jahren ein russischer Sportler zu sein.
Da hat man sein Talent vor vielen Jahren gefunden, daran gearbeitet, viel geopfert, ist richtig gut darin geworden, hat Spaß am Sport und am Wettkampf...und verdient damit seinen Lebensunterhalt.
Dann bauen die mächtigen Männer im Land unglaubliche Scheiße und Du wirst von allen allen anderen Sportlern gemieden.
Sicher, es wird auch russische Sportler geben, die hinter ihrer Regierung stehen...aber ich möchte (!) glauben, dass der Großteil der russischen Sportler das anders sieht.
Für die ist es extrem bitter.

Das ein Ukrainer nach einem Wettkampf dem Russen die Hand nicht (öffentlich) schütteln möchte, finde ich absolut nachvollziehbar.
Vielleicht - und auch das möchte ich glauben - können die (die es möchten) aber "hinter den Kulissen" miteinander sprechen.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4982
Axel_rennt hat geschrieben: 29.08.2023, 08:44 Das ein Ukrainer nach einem Wettkampf dem Russen die Hand nicht (öffentlich) schütteln möchte, finde ich absolut nachvollziehbar.
Vielleicht - und auch das möchte ich glauben - können die (die es möchten) aber "hinter den Kulissen" miteinander sprechen.
Ich habe bei mir im Team einen Russen, einen Ukrainer und einen Jung aus Moldau. Die arbeiten super zusammen und verstehen sich auch sichtbar gut. Allerdings repräsentieren sie auch nicht die andere Seite. Sie arbeiten am gleichen Ziel. Und sie tun das natürlich für sich und nicht für ihr Land.

Und genau das ist - hier stimme ich Joel, auch wenn er es anders formuliert hat - zu. Man kann bei einer internationalen Meisterschaft die Person und die Nation nicht klar trennen. Das gilt leider auch, wenn auch leicht abgemildert, wenn unter neutraler Flagge gestartet wird. Mit dieser Überzeugung wäre ich dennoch gegen einen Ausschluss. Für mich zählt eine Gemeinsamkeit und damit ein kleiner verbleibender Anknüpfpunkt mehr als das Patriotismusargument. Das wird aber sicher jeder etwas anders gewichten. Weil dem so ist, werden wir hier keinen Konsens finden.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4984
leviathan hat geschrieben: 29.08.2023, 08:21 Also bombardieren, besetzen, neue Regierung in Stellung bringen ist ok?
Ich habe gegen den Irak-Krieg demonstriert. Ihr nicht? Allerdings hatte der Irak, in Person von Sadam Hussein den Bogen überspannt mit seinem Übergriff auf Kuwait.

Und tatsächlich hatte niemand das Bestreben den Irak unsouverän zu machen.

Des weiteren ist das 20 Jahre her, aktuell ist anders.

Äthiopien muss ich gestehen bin ich nicht so in der Materie drin um bestimmen zu können wer da gegen wen und warum kämpft. Welche Grenzen es gibt und welche nicht. Es ist m.E. aber eher ein Bürgerkrieg. Aber wie gesagt, da bin ich nicht tief genug in der Materie drin.

Türkei, die Sache mit den Kurden, das ist sehr schwierig, aber auch eher intern als extern.

Aber was alle beide deutlich von den Russen unterscheidet. Die Türkei wird nicht in den Irak einziehen und die Äthiopier nicht in Kenia. Aber ob Estland, Lettland und Litauen sicher sind? Man weiss es nicht, man kann es nur hiffen
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Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4990
JoelH hat geschrieben: 29.08.2023, 09:46
Axel_rennt hat geschrieben: 29.08.2023, 09:41 Da wird jemand mal deutlich:
https://www.eurosport.de/leichtathletik ... tory.shtml
Mir gefällt vor allem der letzte Absatz.

https://www.dw.com/de/leichtathletik-de ... 207?espv=1

Köpfe sollten nun wirklich Mal rollen.
Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken ...

Durch meine Kinder habe ich Eltern erlebt, die einerseits ihr Kind alle erdenkliche Förderung angedeihen lassen wollen,
aber auf der anderen Seite Angst haben ihre Kinder könnten überfordert werden.

Beim Fußball wurden die Kinder von ihren Eltern mit dem Auto zum Training gefahren, die Kinder wurden mit Auto zu Sichtungsveranstaltungen des DFB kuschiert, damit ja ihr Talent gefördert und entdeckt wird.
Aber die eigenen Kinder zu Fuß oder per Rad zum Training oder zu den Spielen gehen/fahren zu lassen? - Nein, sie sollen ja ausgeruht auf den Platz stehen. :klatsch:

Auf den Elternabend der Schule, kurz vor der Klassenfahrt, haben die Eltern tatsächlich diskutiert ob es möglich wäre, dass wenigstens einmal am Tag der Reisebus die Kinder vom Schullandheim in dem 1200m entfernten Supermarkt fahren könnte, damit die Kinder von ihrem Taschengeld dort einkaufen könnten - es wäre den "kleinen" ja nicht zumutbar zu Fuß hin und zurück zu laufen :motz:

Zwei Jungen (beide Fußball-Talente) aus unserer Straße haben jetzt ein E-Bike bekommen, damit sie morgens nicht die 1800m zum Bahnhof mühsam mit ihrem Drahtesel zurück legen müssen :klatsch:

Auf Arbeit hat ein Kollege Urlaub genommen, weil sein Auto für eine Woche in der Werkstatt ist und ihm der ca. 5 km weite Anfahrtsweg mit dem Rad zu weit wäre :sabber:


Kurz gesagt, in meinem Umfeld sehe ich viele Weicheier, was mir früher nie so aufgefallen ist.
Wenn aber schon geglaubt wird, dass der Alltag belastend ist, wie kann ich dann zusätzlich zum Alltag abschätzen wo fängt gesunder sportlicher Ehrgeiz an und wo beginnt die Überforderung?
Leistung wollen sie alle - aber Anstrengung möglichst vermeiden, ihr kennnt doch alle den bösen erhöhten, gefährlichen Pulsschlag .

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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klnonni hat geschrieben: 29.08.2023, 10:27 Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken ...
Grundsätzlich stimmt das. Allerdings weisen alle Deine Beispiele exakt in die andere Richtung. Ich würde den Kindern da nichtmal einen Vorwurf machen. Die kennen es nicht anders. Und wenn man sich von Geburt an die Zuckersorte aussuchen kann, die einen dann in den Hintern geblasen wird, ist eben genau das Normalzustand.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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klnonni hat geschrieben: 29.08.2023, 10:27 Kurz gesagt, in meinem Umfeld sehe ich viele Weicheier, was mir früher nie so aufgefallen ist.
...und deutlich mehr übergewichtige.
In meiner Kindheit/Jugend, meine ich mich zu erinnern, gab es deutlich weniger dicke Kinder.
Bei uns war es früher so: Schule aus, essen, Hausaufgaben...und raus. Egal was...Bolzplatz, BMX fahren, in den Wald Staudämme bauen etc.
Heute: Schule aus, essen, Handy.

Eine Anekdote unserer Tochter, die damals neu in eine dritte Klasse an eine neue Schule gekommen ist.
Sie war zu einer Freundin eingeladen. Als sie dann dort war, hat sie gefragt, was sie denn spielen wollen.
Ihre Freundin hat auf ihr Handy gezeigt.
Sie hat dann noch mal gefragt...was sie denn spielen könnten, welche Spiele sie hat oder was sie unternehmen wollen.
Ihre Freundin hat auf das Handy gezeigt.
Gruselig.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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leviathan hat geschrieben: 29.08.2023, 10:39
klnonni hat geschrieben: 29.08.2023, 10:27 Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken ...
Grundsätzlich stimmt das. Allerdings weisen alle Deine Beispiele exakt in die andere Richtung. Ich würde den Kindern da nichtmal einen Vorwurf machen. Die kennen es nicht anders. Und wenn man sich von Geburt an die Zuckersorte aussuchen kann, die einen dann in den Hintern geblasen wird, ist eben genau das Normalzustand.
Sagt er ja.
Der Fischkopf, der stinkt, sind in dem Fall die Eltern.
Kinder können erst mal gar nichts für irgendwas. Die werden geprägt.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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leviathan hat geschrieben: 29.08.2023, 10:39
klnonni hat geschrieben: 29.08.2023, 10:27 Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken ...
Grundsätzlich stimmt das. Allerdings weisen alle Deine Beispiele exakt in die andere Richtung. Ich würde den Kindern da nichtmal einen Vorwurf machen.
Der Kopf - also der Anfang beginnt meines erachtens im Elternhaus.

Du hast natürlich Recht, die Kinder die so aufwachsen kennen es nicht anders und sind letztlich nur das Opfer einer Gesellschaft, die gerne Leistung bequem und Mundgerecht gereicht bekommen möchte.

Aber die Mentalität verfestigt sich doch über die Generationen. Dies ist ein schleichender Prozess.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

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Axel_rennt hat geschrieben: 29.08.2023, 10:48
klnonni hat geschrieben: 29.08.2023, 10:27 Kurz gesagt, in meinem Umfeld sehe ich viele Weicheier, was mir früher nie so aufgefallen ist.
...und deutlich mehr übergewichtige.
In meiner Kindheit/Jugend, meine ich mich zu erinnern, gab es deutlich weniger dicke Kinder.
Bei uns war es früher so: Schule aus, essen, Hausaufgaben...und raus. Egal was...Bolzplatz, BMX fahren, in den Wald Staudämme bauen etc.
Heute: Schule aus, essen, Handy.

Eine Anekdote unserer Tochter, die damals neu in eine dritte Klasse an eine neue Schule gekommen ist.
Sie war zu einer Freundin eingeladen. Als sie dann dort war, hat sie gefragt, was sie denn spielen wollen.
Ihre Freundin hat auf ihr Handy gezeigt.
Sie hat dann noch mal gefragt...was sie denn spielen könnten, welche Spiele sie hat oder was sie unternehmen wollen.
Ihre Freundin hat auf das Handy gezeigt.
Gruselig.
Hört mal auf, auf die Kinder zu schimpfen. Viel schlimmer finde ich die Generation "jüngere Ältere", also die aktuell so um die 60 Jahre.
Da wird richtig gejammert: Rücken, Hüfte, Bluthochdruck, Zucker, etc. Aber anstatt mal ein paar Kilo abzunehmen und ein bißchen Sport zu treiben, werden munter die Ärzte besucht, Medikamente konsumiert und Operationen geplant. Und immer dieses Gelabber: "Mein Hausarzt, mein Orthopäde, mein Chiropraktiker, mein Apotheker....".
Und bis 67 arbeiten geht natürlich auch nicht. Viel zu anstrengend und man hat ja schließlich auch schon genug geschafft..... Boah, Himmel hilf.
Und am Sonntag wird dann mit dem E-Bike ins 10 km entfernte Cafe geradelt und ein Kilo Glibber-Kuchen verputzt. Das Ganze wird dann natürlich unter "ein sportliches Wochenende" im Whatsapp Status breitgetreten.

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4998
Axel_rennt hat geschrieben: 29.08.2023, 15:59 Zum Glück erlebe ich es nicht mehr, wenn die jetzt 10-15jährigen dann mal 60 sind (oder überhaupt werden).
Da ist das Gejammer heutzutage vermutlich nix dagegen.
...oder die Medizin regelt.
Die werden dann bestimmt immernoch von ihren Eltern zum Arzt gefahren. Einmal Helikopter immer Helikopter 😂😂😂
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Der Leichtathletik Diskussionthread

4999
Hier ist ja ganz schön Dampf auf dem Kessel.
Und das alles nur, weil Deutschland bei der WM in Budapest bei den Medaillen leer ausging ?
Oder doch eher, weil der Wunsch nach einer strikten Trennung zwischen Sport und Politik schon per definitionem ein frommer bleiben muss ?
Man kann doch schon hier anschaulich verfolgen, dass diese Trennung schwierig ist, da der Mensch eben durch und durch ein Zoon politikon ist.
Auch wenn die sportwaschenden arabischen Staaten und ihre Nutznießer ironischerweise behaupten, dass man Sport und Politik trennen sollte, ist das in der Praxis gerade bei Großereignissen kaum möglich.
Gut, hier is' Forum, da is' uffe Platz und man kann natürlich argumentieren, dass nur das Drumherum politisch ist, aber die Sportler in ihren Wettkämpfen davon nicht direkt betroffen sind,
aber auch der Wunsch, dass der Sport Brücken baut, niemanden ausschließt, eine Stätte der Begegnung, vielleicht der Annäherung und des Austausch sein kann, ist ein politischer.
Die Frage, bei Eurosport so ähnlich gehört, ob wir weniger auf den DLV schimpfen und uns alle, als Gesellschaft, vielmehr Gedanken machen sollten, was vielleicht in der Sozialisation unserer Kinder dazu führt, dass wir international in der Leichtathletik so schlecht abschneiden, ist auch politisch.
Die implizite Frage nach der Grenze zwischen Patriotismus und Nationalismus beim Sport und wer wen wo einordnet, ist politisch.
Die Frage danach, wen man aus welchen Gründen von welchen Veranstaltungen ausschließen sollte, ist politisch.
Die Forderung nach Trennung von Sport und Politik ist daher mMn utopisch.

Um dann auch mal noch (sport-)politisch Stellung zu beziehen:

Keine Medaillen, weil die Kinder nur noch am Handy hängen oder von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden ? Dann wäre das also ein vorwiegend deutsches Problem ? Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Nicht, dass ich hier nicht ein großes gesellschaftliches Problem sehen würde, aber als Erklärung, gerade für die aktuelle Lage der LA, scheint es mir weniger geeignet zu sein. Fehlt nur noch, dass das Medaillendesaster 2023 mit Abschaffung der Bundesjugendspiele im gleichen Jahr als Grund angeführt wird.

Nationalistische Tendenzen, weil man, meinetwegen sogar ausschließlich, deutsche Sportler anfeuert ? Wenn man Konkurrenten bspw. als „Kameltreiber“ (P.Moster) verunglimpft, ist das natürlich was anderes, aber ansonsten ist das doch absurd.
Ein Mitfiebern mit den deutschen Athleten kann natürlich ggf. patriotische Gründe haben, bei mir ist es traditionell bedingt. Ist halt mein Team. Ich fiebere aber auch noch mit anderen Nationen, zu denen ich einen besonderen Bezug habe, mit und sonst auch mal gerne mit Sportlern, die mir einfach sympathisch sind. Mein Sohn feuert meistens die mit den blauen Shirts an und meine Tochter die, die so freundlich lächeln.

Knifflig finde ich die Frage nach der möglichen Teilnahme von russischen Sportlern unter neutraler Flagge bei internationalen Sportereignissen. Ich denke, dass man Sportlern, die sich klar vom russischen Angriffskrieg distanzieren und nicht (mehr) von einem russischen Verband gefördert werden, die Teilnahme unter neutraler Flagge ermöglichen sollte. Mir ist klar, dass so eine Distanzierung schwerwiegende Repressalien, nicht nur für den Sportler selbst, sondern auch für Familienangehörige, bedeuten kann und sich manche Sportler dies nicht erlauben können, obwohl sie eigentlich klar gegen den Krieg sind. Natürlich ist diese Sippenhaft nicht gerecht und die Relativierung mit dem großen Leid der Ukrainer, lässt sich von jemandem, der nicht in der Lage ist, auf das, was ihm im Leben vielleicht am wichtigsten ist, verzichten zu müssen, leicht anführen.
Wenn sich russische Sportler unter neutraler Flagge aber nicht klar gegen den Krieg aussprechen, wäre mir das Risiko zu hoch, dass sie doch mit einer russischen Flagge und schlimmstenfalls einem Z auf der Brust ihre Ehrenrunde drehen.
Auch der Zwischenfall bei der Fecht-WM zwischen Olha Charlan und Anna Smirnova, bei dem sich die FIE, regeltechnisch zwar wohl korrekt verhalten, sich aber wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat, dient mir als weiteres Beispiel dafür, dass es ohne eine klare Verurteilung des Krieges keine Teilnahme für russische Sportler an internationalen Wettkämpfen geben sollte.
Natürlich ist mir bewusst, dass dies ein westlicher Standpunkt ist und man sicher auch bei einigen anderen Nationen in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft diskutieren kann, ob man sie nicht ausschließen hätte müssen bzw. sollte. Ich halte es zwar für falsch alle anderen derzeit geführten Kriege aufgrund irgendwelcher selbstgewählten Kategorien per se als weniger schlimm einzustufen, aber genauso halte ich die relativierende Argumentationslinie für Whataboutism (England vs. Irland ist hier mein Favorit).

Um abschließend nochmal auf die historische Medaillenausbeute zurückzukommen:
In wenigen Jahren wieder unter die Top 5 scheint derzeit eher illusorisch. Aber wenn die Kinder ab sofort nichts Süßes mehr essen, alleine, am besten barfuß zur Schule gehen, keine soziale Medien mehr nutzen und vor allem kratzige Baumwollshorts ohne Innenslip und ohne Unterhose tragen, dann sollte es eigentlich ein Selbstläufer werden.

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