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Mal wieder Doping.....

Re: Mal wieder Doping.....

3551
Strafrechtlich ist das ein riesiger Unterschied.

https://www.gesetze-im-internet.de/anti ... 10015.html

§3 Selbstdoping
(1) Es ist verboten,

ein Dopingmittel [...]

ohne medizinische Indikation bei sich in der Absicht, sich in einem Wettbewerb des organisierten Sports einen Vorteil zu verschaffen, anzuwenden oder anwenden zu lassen.
Und CAS & Co können wohl nicht mehr machen als zu sperren.
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Re: Mal wieder Doping.....

3552
Das natürlich aber aus Sportlicher Sicht macht das keinen Unterschied was da Juristisch noch auf sie zukommt werden wir sehen. Habe irgendwo gelesen/ gehört das sie falls sie Zivilrechtlich verurteilt wird auch nicht mehr als Apothekerin arbeiten darf, das sie ja studiert laut Medien.


und die Sperre wird sie ja wenn sie verurteilt wird trozdem bekommen ob sie die Kariere beendet hat oder nicht

Re: Mal wieder Doping.....

3559
bones hat geschrieben: 11.04.2024, 10:10 Doping in der Handballbundesliga.....?

https://www.mdr.de/sport/handball/sc-ma ... t-102.html
Wie kommt das Zeug in den Körper? Der Sportler weiß wie immer von nichts.

"Der deutsche Champions-League-Sieger SC Magdeburg muss erst einmal ohne seinen Torwart Nikola Portner auskommen. In einem positiven Dopingtest wurde dem Schweizer »Crystal Meth« nachgewiesen. "
https://www.spiegel.de/sport/handball/n ... b0d89c15eb

Re: Mal wieder Doping.....

3562
ruca hat geschrieben: 19.04.2024, 08:43 5 (!!!) Jahre Sperre und dazu dieser Satz der NADA:
"Die Sanktion richtet sich nach dem Grad des Verschuldens"
Und der Vollständigkeit Halber noch der Satz davor...
Laut NADA seien bei Sara Benfares in drei Proben "fünf verschiedene nicht-spezifische Substanzen" festgestellt worden, dabei handele sich um Testosteron, Clenbuterol, Enobosarm (Ostarin), EPO sowie Metaboliten der Substanz SR9009.
Schwer vorstellbar - für mich als Laien - dass die Einnahme der o.g. Mittel therapeutischen Zwecken zur Behandlung ihrer Erkrankung diente...

Re: Mal wieder Doping.....

3564
Heftig, was so im Nachgang teilweise rauskommt:

Olympische Spiele 2012:

1500m der Frauen:
12 im Ziel, davon 4 DQ wegen Doping.
(2x Türkei, einmal Belarus, einmal Russland)
https://en.wikipedia.org/wiki/Athletics ... 500_metres

800m der Frauen:
Bisher 2 DQ von 12 (beides Russland).
https://en.wikipedia.org/wiki/Athletics ... 800_metres
Jetzt kommt aber wohl noch Nummer 3 hinterher:
https://www.insidethegames.biz/articles ... pic-silver

Das Spannende daran:
The Russian athletics federation, RusAF, has banned the athlete
Oh, doch nicht mehr spannend:
who now competes for Turkey
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Re: Mal wieder Doping.....

3570
ruca hat geschrieben: 06.02.2024, 10:52 Bei Vuscovic geht es am 14. und 15.5. vor dem CAS weiter.
https://www.ndr.de/sport/fussball/Sport ... 28162.html

Interessantes Datum: Er ist rückwirkend ab 15.11.22 für 2 Jahre gesperrt - sprich bis 14.11.24
Verteidigung fordert Freispruch, NADA fordert Sperre bis 14.11.26
Also ist das Datum der Verhandlung exakt 18 Monate nach Beginn der Sperre.

Liest sich für mich so, als hielte sich das Gericht auch die Option offen, die Sperre auf 18 Monate zu reduzieren. Die Zweitligasaison endet am 19.5., für das eine Spiel wäre Vuscovic (der ja nicht mit der Mannschaft trainieren darf) eh nicht mehr einsetzbar - egal ob das Urteil sofort kommt oder noch ein paar Tage/Wochen dauert oder nicht - und er könnte dann die komplette Vorbereitung auf die neue Saison mitmachen und der HSV wüsste vor Begin der Transferperiode, was Sache ist...
Und morgen geht es bei Vuscovic weiter.
Der Termin ist noch besser als damals prognostiziert, der HSV hat ja gerade erst den Klassenerhalt klargemacht. :hihi:

Achso: Laut Abendblatt gibt es die 24- oder 18-Monats-Option vor dem CAS nicht. Entweder rückwirkend 4 Jahre oder Freispruch.
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Re: Mal wieder Doping.....

3573
bones hat geschrieben: 08.05.2024, 14:49 "Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken geht gegen die Ex-Läuferin des LC Rehlingen, Sara Benfares, nun gerichtlich vor."
https://www.tagesschau.de/inland/region ... t-102.html
Statt still, leise und beschämt den Verein zu verlassen, wurde auch noch gegen den Rausschmiss geklagt und der Verein gezwungen, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Erbärmliche Familie.

"Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hat der LC Rehlingen den Ausschluss der Benfares-Familie aus dem Verein beschlossen. Die beiden Schwestern Sara und Sofia sind wegen Dopings gesperrt. Die Versammlung war nötig geworden, da der Anwalt der Familie gegen einen vorherigen Beschluss vorgegangen war."

https://www.tagesschau.de/inland/region ... s-102.html

Re: Mal wieder Doping.....

3575
bones hat geschrieben: 16.05.2024, 10:09 Was sollte eine Stellungnahme ändern?
Nix. Aber rechtliches Gehör ist ein Teil eines rechtsstaatlichen Verfahrens. Und wenn es gute Gründe gibt, warum man das in der Zeit nicht hinbekommt, ist eine Verlängerung ja unschädlich, die Sperre läuft ja weiter.
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Re: Mal wieder Doping.....

3576
ruca hat geschrieben: 16.05.2024, 11:08
bones hat geschrieben: 16.05.2024, 10:09 Was sollte eine Stellungnahme ändern?
Nix. Aber rechtliches Gehör ist ein Teil eines rechtsstaatlichen Verfahrens. Und wenn es gute Gründe gibt, warum man das in der Zeit nicht hinbekommt, ist eine Verlängerung ja unschädlich, die Sperre läuft ja weiter.
Die Sportgerichtsbarkeit findet zwar im Rechtsstaat statt, hat aber ihre eigenen Regeln. Gedopt ist gedopt ist gesperrt. Die Stellungnahmen und Erklärungen sind zwar oft sehr amüsant, ändern aber nichts.

Re: Mal wieder Doping.....

3583
bones hat geschrieben: 26.06.2024, 17:34 Noch ein Freispruch

https://www.faz.net/aktuell/sport/sport ... 16275.html
Unabsichtliche Kontamination mit Methamphetamin - wohnt er in einem ehemaligen Drogenlabor? :wink:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

Re: Mal wieder Doping.....

3584
heikchen007 hat geschrieben: 27.06.2024, 10:05
bones hat geschrieben: 26.06.2024, 17:34 Noch ein Freispruch

https://www.faz.net/aktuell/sport/sport ... 16275.html
Unabsichtliche Kontamination mit Methamphetamin - wohnt er in einem ehemaligen Drogenlabor? :wink:
Jeder gilt solange als unschuldig bis seine Schuld bewiesen wird ....

Alleine diese Aussage ist eindeutig:
„dass die im Körper des Athleten nachgewiesene Menge der verbotenen Substanz eine so geringe Dosierung hatte, dass eine aktive Einnahme und eine leistungssteigernde Wirkung ausgeschlossen werden kann und dass weder von einer absichtlichen noch einer verschuldeten Einnahme auszugehen ist“

Zu dem fehlt uns das Hintergrundwissen, welche zu dieser Erkenntnis geführt hat:
"Vielmehr gehe man davon aus, „dass eine unverschuldete Kontamination über einen alternativen, vom Athleten schlüssig dargelegten Weg, weitaus überwiegend wahrscheinlich ist. Das bestätigen auch die abgegebenen Haar- und Urinproben.“

Nun wissen wir nicht, was der beschuldigte Sportler für eine schlüssige Erklärung für seine geringfügige Kontamination angebene hat.
Rein theroretisch könnte er regelmäßig in einem Kanal oder See geschwommen sein.
In allen öffentlichen Gewässern, in der unter Umständen auch ein Abwassereintrag erfolgen kann, findet man Spuren von Methamphetamin.

Ich will jetzt niemanden verteidigen, aber der Informationsgehalt dieses Artikels läßt keine Rückschlüsse auf eine Bewertung des Sachverhaltes zu.
Es ist nun einmal so, dass gewisse Chemikalien eine lange Halbwertszeit haben und diese sich in Oberflächengewässern und dem Grundwasser anreichern. Bei manchen Chemikalien ist die Laboranalytik so ausgereift, dass man diese Chemikalien selbst in geringster Konzentration auch weit ausserhalb menschlicher Siedlungen nachweisen kann.

Von daher ist es nur logisch, dass nicht immer der Nachweis eines Stoffes allein ein Schuldbeweis sein kann.

Re: Mal wieder Doping.....

3585
klnonni hat geschrieben: 27.06.2024, 13:59 Jeder gilt solange als unschuldig bis seine Schuld bewiesen wird ....
Bei Doping nicht. Ansonsten wäre es ja sehr einfach: "Ich lasse mich nicht testen, basta!".
Alleine diese Aussage ist eindeutig:
„dass die im Körper des Athleten nachgewiesene Menge der verbotenen Substanz eine so geringe Dosierung hatte, dass eine aktive Einnahme und eine leistungssteigernde Wirkung ausgeschlossen werden kann und dass weder von einer absichtlichen noch einer verschuldeten Einnahme auszugehen ist“
Witzige Wertung. Es kann aber auch heißen, dass die letzte Einnahme schlichtweg schon lange her ist oder dass mit Microdosierungen gearbeitet wurde.
und dass weder von einer absichtlichen noch einer verschuldeten Einnahme auszugehen ist“
Spannender Schluss. Ja, es gibt Verteidiger, die so argumentieren - ja auch im Fall Vuscovic. Traurigerweise wird das immer wieder 1:1 übernommen, dabei sagt das nur aus, dass der aktuelle Pegel niedrig ist.

Das ist etwa so, als würde man sagen: "Jemand mit 0,29‰ Alkohol im Blut kann kein Alkoholiker sein - mit dem Wert kann einem nicht mal beim Autofahren irgendein Strick gedreht werden sofern die Probezeit um ist..".
In allen öffentlichen Gewässern, in der unter Umständen auch ein Abwassereintrag erfolgen kann, findet man Spuren von Methamphetamin.
Es gab ja auch den Seppelt-Bericht über die Gefahr, dass man absichtlich positiv gemacht wird, indem man nur einen kontaminierten Gegenstand anfasst (kann auch eine Hand beim Händeschütteln sein).
Wenn das wirklich jetzt überall im großen Stil als mögliche Erklärung herangezogen und da nicht ausschließbar akzeptiert wird, dann kann man die Dopingtests auch einstellen.
Nein, eine Lösung für das Dilemma habe ich nicht. Und wer weiß, am Ende stehen wir alle ziemlich belämmert da, wenn in irgendeinem Erbe der Beweis für die manipulierte "Zahnbaschdatube" auftaucht, denn das wollte ja niemand glauben.
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Re: Mal wieder Doping.....

3586
ruca hat geschrieben: 27.06.2024, 14:37

Es gab ja auch den Seppelt-Bericht über die Gefahr, dass man absichtlich positiv gemacht wird, indem man nur einen kontaminierten Gegenstand anfasst (kann auch eine Hand beim Händeschütteln sein).
Wenn das wirklich jetzt überall im großen Stil als mögliche Erklärung herangezogen und da nicht ausschließbar akzeptiert wird, dann kann man die Dopingtests auch einstellen.
Nein, eine Lösung für das Dilemma habe ich nicht. Und wer weiß, am Ende stehen wir alle ziemlich belämmert da, wenn in irgendeinem Erbe der Beweis für die manipulierte "Zahnbaschdatube" auftaucht, denn das wollte ja niemand glauben.
Na ja, es ist wie immer in der Medizin, die Menge macht das Gift. Und die besseren Test-Verfahren machen es in einem solchen Fall nicht besser. Früher wäre er wahrscheinlich einfach unter dem Radar durch. Heute kann man die Menge feststellen, nur der Körper spürt sie nicht.

Hat halt immer ein Geschmäckle. Aber letztlich gibt es dann auch Studien wie diese

https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 54372.html

Sind wir jetzt alle Kokser, weil wir Bargeld nutzen?
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

Re: Mal wieder Doping.....

3587
Ja, da muss man sehr aufpassen, dass man nicht den Reality-Check vergisst, ob das tatsächlich durch die Umgebung aufgenommen worden sein könnte.
Um beim simplen Beispiel Alkohol zu bleiben: Eine echte 0,000‰-Grenze (in Deutschland für Fahranfänger) kann es schlichtweg nicht geben, weil man schon durch Obst und Fruchtsäfte gewisse Mengen Alkohol aufnehmen kann. Aber mehr als 0,1-0,2‰ lassen sich so beim besten Willen nicht mehr erklären.
Wenn man der Polizei jetzt aber plötzlich Messgeräte in die Hand drückt, die auf die 3. Nachkommastelle genau messen und keinen Schwellenwert festlegt, hat man plötzlich jede Menge Alkoholsünder, die keinen Tropfen angerührt haben.

Da muss man bei jeder genauer gewordenen Messmethode (auch und gerade im Doping) unbedingt überlegen, welche Grenzwerte man braucht. Und Stories über Fremdaufnahme auf Plausibilität prüfen. Ich meine jetzt nicht den Zahnpastaanschlag (ohne jeden weiteren Beweis) sondern genau sowas wie Koks in Geldscheinen. Und meist zerlegt sich so eine Story daran, dass man für die erreichten Werte dann kiloweise Geld gefuttert haben müsste. Aber wenn es sich Richter einfach machen, stufen sie sowas ohne weitere Prüfung als plausibel ein und dann gilt tatsächlich "im Zweifel für den Angeklagten".
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Re: Mal wieder Doping.....

3588
ruca hat geschrieben: 27.06.2024, 14:37
klnonni hat geschrieben: 27.06.2024, 13:59 Jeder gilt solange als unschuldig bis seine Schuld bewiesen wird ....
Bei Doping nicht. Ansonsten wäre es ja sehr einfach: "Ich lasse mich nicht testen, basta!".

Wenn man sich nicht testen läßt, dann wird man disqualifiziert, weil man sich nicht an die Regeln ( Bereitschaft sich testen zu lassen) gehalten hat.
Aber ohne positiven Doping-Test, wird aus dem Testverweigerer trotzdem kein Doping-Sünder - er wird einfach disqualifiziert, wegen Verstoß gegen die Regeln!

Ansonsten hatte ich ja geschrieben, dass uns einfach das Hintergrundwissen zu den vorgelegten und vorgetragenen Beweisen, Indizien und Erklärungen der Verteidigung fehlen. Da aber offenbar die Kommission einstimmig für die Unschuldsvermutung gestimmt hat, scheinen die vorgetragenen Entlastungsansätze griffig gewesen zu sein.
Leider wird nur von dem Freispruch berichtet nicht aber für die genauen Gründe des Freispruches im einzelnen.

Wie JoelH geschrieben hat ist es wirklich, dass kann ich aus der Analysepraxis aus meiner Zeit in der Lebensmittelkontrolle bestätigen, die Nachweisgrenzen sind inzwischen bei den meisten Substanzen so niedrig, dass sich oft nicht die Frage stellt ob ich einen Stoff in der Analyse finde, sondern bloß die Frage wie relevant ist die gemessene Menge des gefundenen Stoffes.

Ein Beispiel wie skurriel manchmal die Grenzwerte gesetzt werden.
Anfang der 90'er Jahre wurden Wanderfalken, die tot aufgefunden wurden, zu uns in die staatliche Lebensmittelkontrolle gesandt um in einem Monitoring ein Atlas zu erstellen, wie stark Wildtiere mit Umweltgiften belastet seien.
Jeder tote Wanderfalke aus der Stadt, der zu uns gesandt wurde, hatte soviel DDT in seinem Fettgewebe gespeichet,
dass seine Reste nach der Analyse als Sondermüll entsorgt werden musste - und das 30 Jahre nach Verbot des Pflanzenschutzmittels DDT!
Jeder verstorbene Wanderfalke der nicht zufällig im Labor analysiert wurde, der ist ganz normal in seiner natürlichen Umgebung verrottet oder gefressen worden ...

Bereits damals war die Laboranalytik so genau, dass wir in jedem Tier hunderte von Umweltchemikalien nachweisen konnten.
Wir Menschen hätten nach 80 Lebensjahren ebenfalls soviel Umweltgifte in unserem Fettgewebe, dass wir, wenn wir ein Industrieprodukt wären, auf die Deponie und nicht auf den Friedhof zu entsorgen wären ...
Das liegt aber zum Glück eher an die niedrigen Nachweisgrenzen für Umweltgifte und dessen gesetzlichen Grenzwerten, als an einer tatsächlichen Umweltbelastung :hihi:

Fazit:
Um jemanden als Doping-Sünder zu überführen, muss man leider wirklich immer die analytischen Fähigkeiten und die Sinnhaftigkeit der Grenzwerte hinterfragen, sonst kann man ganz leicht das "Opfer" zum Täter machen.

Re: Mal wieder Doping.....

3589
klnonni hat geschrieben: 28.06.2024, 07:58 Wenn man sich nicht testen läßt, dann wird man disqualifiziert, weil man sich nicht an die Regeln ( Bereitschaft sich testen zu lassen) gehalten hat.
Aber ohne positiven Doping-Test, wird aus dem Testverweigerer trotzdem kein Doping-Sünder - er wird einfach disqualifiziert, wegen Verstoß gegen die Regeln!
Sowas lässt sich immer ganz gut mit einem Blick in die Regeln entscheiden, nach "Gefühl" zu argumentieren ist bei sowas immer schwierig:

https://www.nada.de/fileadmin/nada/SERV ... e_2021.pdf
ARTIKEL 1 DEFINITION DES BEGRIFFS DOPING
Doping wird definiert als das Vorliegen eines oder mehrerer der nachfolgend
in Artikel 2.1 bis Artikel 2.11 festgelegten Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen
2.3 Umgehung der Probenahme durch eine*n Athleten*in oder die Weigerung oder das Unterlassen eines*r Athleten*in, sich einer Probenahme zu unterziehen
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Re: Mal wieder Doping.....

3590
ruca hat geschrieben: 28.06.2024, 08:28
klnonni hat geschrieben: 28.06.2024, 07:58 Wenn man sich nicht testen läßt, dann wird man disqualifiziert, weil man sich nicht an die Regeln ( Bereitschaft sich testen zu lassen) gehalten hat.
Aber ohne positiven Doping-Test, wird aus dem Testverweigerer trotzdem kein Doping-Sünder - er wird einfach disqualifiziert, wegen Verstoß gegen die Regeln!
Sowas lässt sich immer ganz gut mit einem Blick in die Regeln entscheiden, nach "Gefühl" zu argumentieren ist bei sowas immer schwierig:

https://www.nada.de/fileadmin/nada/SERV ... e_2021.pdf
ARTIKEL 1 DEFINITION DES BEGRIFFS DOPING
Doping wird definiert als das Vorliegen eines oder mehrerer der nachfolgend
in Artikel 2.1 bis Artikel 2.11 festgelegten Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen
2.3 Umgehung der Probenahme durch eine*n Athleten*in oder die Weigerung oder das Unterlassen eines*r Athleten*in, sich einer Probenahme zu unterziehen
Ruca, wir sind glaube ich uns im Grundsatz einig.

Aber die Definition der Nada betreffend des Begriffes "Doping" ist in den Artikeln 2.1 bis 2.11 festgelegt.
Du beziehst dich aber auf den Artikel 2.3 - dieser liegt aber nicht zwischen den genannten Artikeln 2.1 und 2.11.
Somit hat der Doping-Test Verweigerer gegen die Doping-Bestimmungen verstossen, auch ohne unter umständen gedopt zu haben.

Ich würde niemanden raten, einen Sportler der wegen Verweigerung eine Doping-Probe disqualifiziert wurde, öffentlich als Doping-Sünder zu bennen.
Unter Umständen könnte man strafrechtlich wegen übler Nachrede, falsche Beschuldigung ect. belangt werden.
Dann eher als mutmaßlichen Doping-Sünder - soviel Zeit sollte dann schon sein :P

Re: Mal wieder Doping.....

3591
klnonni hat geschrieben: 28.06.2024, 08:42 Aber die Definition der Nada betreffend des Begriffes "Doping" ist in den Artikeln 2.1 bis 2.11 festgelegt.
Du beziehst dich aber auf den Artikel 2.3 - dieser liegt aber nicht zwischen den genannten Artikeln 2.1 und 2.11.
Wo bitte soll er denn sonst liegen, wenn nicht zwischen 2.1 und 2.11???

Re: Mal wieder Doping.....

3592
Albatros hat geschrieben: 28.06.2024, 08:58
klnonni hat geschrieben: 28.06.2024, 08:42 Aber die Definition der Nada betreffend des Begriffes "Doping" ist in den Artikeln 2.1 bis 2.11 festgelegt.
Du beziehst dich aber auf den Artikel 2.3 - dieser liegt aber nicht zwischen den genannten Artikeln 2.1 und 2.11.
Wo bitte soll er denn sonst liegen, wenn nicht zwischen 2.1 und 2.11???
:verwirrt:

Der Artikel 2.3 liegt zwischen 2.2 und 2.4
Nicht aber zwischen 2.1 und 2.11 ...

Aber es geht ja nicht darum, dass eine Veweigerung des Doping-Tests ein Verstoß gegen die Doping-Bestimmung ist - dass ist unstrittig.
Ich habe nur behauptet(!), dass jemand solange als unschuldig gilt, bis seine Schuld bewiesen ist.
Ruca hatte nun angemerkt, dass auch wer sich einem Doping-Test verweigert, unbewiesen als Doping-Sünder zählt.

Alles bloß eine Formalie - ich bin kein Jurist aber ich würde jeden Doping-Test Verweigerer ohne weitere Doping-Beweise, nur als "mutmaßlichen Doper" bezeichnen.
Für mich ist jeder Unschuldig bis seine Schuld bewiesen ist - was aber eine Bestrafung wegen Verstoß seiner Pflicht sich einem Doping-Test zu unterziehen nicht ausschliesst.

Re: Mal wieder Doping.....

3593
klnonni hat geschrieben: 28.06.2024, 08:42 Ruca, wir sind glaube ich uns im Grundsatz einig.
Sind wir uns auch.
Mit Ausnahme des von@Albatros angesprochenen Punktes.
Der Artikel 2.3 liegt zwischen 2.2 und 2.4
Nicht aber zwischen 2.1 und 2.11 ...
Häh?

"Artikel 2.1 bis 2.11" (Originalformulierung) sind die Artikel 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5, 2.6, 2.7, 2.8, 2.9, 2.10 und 2.11 inklusive aller Unterpunkte enthalten. Und damit auch 2.3.

Du hättest Recht, wenn es heißen würde von "2.1 bis 2.1.1" - ein kleiner aber wichtiger Unterschied.

Ich würde niemanden raten, einen Sportler der wegen Verweigerung eine Doping-Probe disqualifiziert wurde, öffentlich als Doping-Sünder zu bennen.
Das ist kein Problem, da er nach NADA/WADA sich des Dopings schuldig gemacht hat.

Wo man aber unterscheiden muss: Es gibt auch noch die strafrechtliche Seite. Und da ist ein verweigerter Test nicht strafbar, hier geht es wirklich nur um Einnahme, Verabreichung usw. und es gibt hier auch keine umgekehrte Beweislast.

Aber hier finde ich auch keine Definition von "Doping":
https://www.gesetze-im-internet.de/anti ... 10015.html

Gäbe es die, wäre man in der Tat auf dünnem Eis. So sehe ich es aber als unproblematisch, jemanden der wegen Testverweigerung gesperrt ist, als "Doping-Sünder" zu bezeichnen. Aber bis zur strafrechtlichen Verurteilung ist er trotzdem maximal ein "mutmaßlicher Doping-Straftäter".
[edit]
Natürlich darf man aber nicht behaupten, jemand hätte was genommen, wenn er "nur" wegen Testverweigerung gesperrt wurde.
Zuletzt geändert von ruca am 28.06.2024, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal wieder Doping.....

3595
ruca hat geschrieben: 28.06.2024, 09:26
klnonni hat geschrieben: 28.06.2024, 08:42 Ruca, wir sind glaube ich uns im Grundsatz einig.
Sind wir uns auch.
Mit Ausnahme des von@Albatros angesprochenen Punktes.
Der Artikel 2.3 liegt zwischen 2.2 und 2.4
Nicht aber zwischen 2.1 und 2.11 ...
Häh?

"von 2.1 bis 2.11" sind die Artikel 2.1, 2.2, 2.3, 2.4, 2.5, 2.6, 2.7, 2.8, 2.9, 2.10 und 2.11 inklusive aller Unterpunkte enthalten. Und damit auch 2.3.

Du hättest Recht, wenn es heißen würde von "2.1 bis 2.1.1" - ein kleiner aber wichtiger Unterschied.
:hihi:

Okay, ich gestehe ich stand mächtig auf dem Schlauch.

ich habe 2.1(.)1 gelesen und nicht 2.11
:klatsch:

Jetzt wo ich mir das ganze Blatt angeschaut habe, ist mir dass bewusst geworden.

Ich behaupte ab sofort das Gegenteil - ihr hattet recht

:daumen:

Re: Mal wieder Doping.....

3596
"Kritik übte Sörgel auch an der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). „Bei der WADA muss man sich Gedanken machen, wie man mit Halbwertszeiten von Dopingstoffen wie Crystal Meth umgeht und wissenschaftlich eindeutige Grenzen festlegt, welcher Wert am Wettkampftag erlaubt ist“, forderte der Experte. „So wie jetzt, einfach zu sagen, das sei eine niedrige Konzentration und deshalb kann er nicht gedopt sein, ist eine Diskussion auf Laienbasis, bei der man vor Nanogramm großen Respekt hat und das als sehr niedrig ansieht. Das kann aber keine Grundlage für einen Freispruch sein.“"
https://www.sueddeutsche.de/sport/handb ... -99-550935

Re: Mal wieder Doping.....

3597
bones hat geschrieben: 28.06.2024, 09:56 "Kritik übte Sörgel auch an der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). „Bei der WADA muss man sich Gedanken machen, wie man mit Halbwertszeiten von Dopingstoffen wie Crystal Meth umgeht und wissenschaftlich eindeutige Grenzen festlegt, welcher Wert am Wettkampftag erlaubt ist“, forderte der Experte. „So wie jetzt, einfach zu sagen, das sei eine niedrige Konzentration und deshalb kann er nicht gedopt sein, ist eine Diskussion auf Laienbasis, bei der man vor Nanogramm großen Respekt hat und das als sehr niedrig ansieht. Das kann aber keine Grundlage für einen Freispruch sein.“"
https://www.sueddeutsche.de/sport/handb ... -99-550935
Er hat recht, im Prinzip müsste für alles Grenzwerte festgelegt werden, bei dessen Überschreitung eine Verurteilung ohne wenn und aber zu erfolgen hat.

Wenn bei jedem noch so kleinen Nachweis jedesmal die Diskussion los geht, ob der nachgewiesene Stoff in seiner Konzentration auf Umwelteinflüsse oder Messfehlern beruht, dann riskiert man seine Glaubwürdigkeit.
Denn sind wir doch mal ganz ehrlich, ein Freispruch am Rundentisch wegen geringer Nachweismenge, hat immer auch ein faden Beigeschmack.
Wenn es feste Genzwerte für alle Dopingmittel gäbe, dann fehlten diesen ganzen Diskussionen die Grundlage.

Vorteil für den Sportler und Verband, sie müssten sich nicht jedesmal erklären warum die gefundenen Stoffkonzentration unbedenklich gewesen sei.
Schwierig aber auf der Seite der Labore, da viele Substanzen durch Maskierungsmittel in ihrem Nachweis erschwert werden können ...

Wie schon immer ist der ganze Doping-Dreck ein Katz und Maus-Spiel.
Immer neue Substanzen werden fürs Doping oder für das Maskieren des Dopingmittels im Nachweismedium auf den Markt gebracht.
Die Labore des Anti-Doping Lagers müssen nach immer neuen Doping-Mittel suchen und sich auf immer neue Substanzen einstellen, die ihre Analyse stören sollen.

Ich glaube es wird leider immer Doping-Fälle geben die unentdeckt bleiben oder zumindest strittig sein werden.

Re: Mal wieder Doping.....

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klnonni hat geschrieben: 28.06.2024, 11:04 Wenn bei jedem noch so kleinen Nachweis jedesmal die Diskussion los geht, ob der nachgewiesene Stoff in seiner Konzentration auf Umwelteinflüsse oder Messfehlern beruht, dann riskiert man seine Glaubwürdigkeit.
Exakt. Die Ergebnisse alleine genügen nicht, man muss sie auch richtig interpretieren - und gerade beim Thema Doping braucht man verlässliche Grenzwerte. Bei manchen Stoffen, die nicht in der Umgebung vorkommen, können diese aber auch durchaus Null sein. Bei anderen aber eben nicht (Koks am Geldschein).

Das gab es mal vor vielen Jahren beim Druckertoner. Ökotest machte die Riesenwelle, weil sie darin Schwermetalle gefunden haben. Fragen nach Mengen wiegelten sie ab nach dem Motto: Da hat gar nix drin zu sein, basta.

Andere haben dann seriös nachgetestet: Die festgestellten Mengen waren unter den Grenzwerten für Spielplatzsand (Beim Toner sind andere Sachen problematisch).

https://www.heise.de/news/oeKO-Test-Gif ... 43267.html
https://www.dguv.de/medien/ifa/de/pub/g ... 1_2002.pdf
Ich glaube es wird leider immer Doping-Fälle geben die unentdeckt bleiben oder zumindest strittig sein werden.
Klar. Bei Epo ist ja z.B. das Problem, dass das Zeug auch vom Körper selbst produziert wird. Da wird es dann richtig kompliziert.
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