runningdodo hat geschrieben:Es mag Zahlen geben, jedoch gibt es keine genauen, sondern nur Schätzungen.
So kann man davon ablenken, dass die unterschiedlichen Dimensionen trotz Schätzungen vollkommen klar sind. Du enttäuschst mich ...
runningdodo hat geschrieben:
In Sportarten, die gar nicht kontrolliert werden, allen voran Bodybuilding, ist beim Einzelnen Doper jedoch mit meist erheblichen Gesundheitsschäden zu rechnen. Man muss schon bedenken, dass die Dopingverbot zu einem verhalteneren Doping führt, einfach aus Angst vor Entdeckung.
Das Argument Angst vor Entdeckung betrifft ja wie o. a. viele gar nicht. Es ist wohl häufig mit Schäden zu rechnen, wenn jemand etwas übertreibt, ob das jetzt Doping ist oder Laufen, Fallschirmspringen oder Nasebohren. Aber Adipositas ist z. b. für die meisten auch kein Grund, Nahrungsmittel zu rationieren oder gar zu verbieten.
runningdodo hat geschrieben:
Du willst suggerieren, dass Doping reletiv harmlos ist im Vergleich zu z.B. Tabak,
Nein, will ich nicht. Du solltest schon lesen, was ich schreibe, wenn du mit mir diskutieren willst. Ich behaupte, dass Doping im Vergleich zu z. B. Tabakkonsum ein viel geringeres gesellschaftliches Problem ist. Konnte bisher auch keiner widerlegen.
runningdodo hat geschrieben:
Ärzte verschreiben auch aus Gefälligkeit millionenfach ohne entsprechende Indikation Benzodiazepine und erzeugen so verantwortungslos das Massenphänomen Benzodiazepinabhängigkeit.

Ganz schlechtes Argument, DerC!
Nein, kein schlechtes Argument, das ist ein eher simpler rhetorischer Trick von dir. In dem du die wirklich gefährlichen Benzos ins Spiel bringst, versuchst du den Leser dazu zu bringen zu denken, dass die Ärzte andere Dinge, von denen viele weit weniger gefährlich sind, noch unbeschwerter verschreiben. Dazu soll weiter der Bezug von Dopingmitteln zu heftigen abhängig machenden Drogen hergestellt werden (ein alter Trick der (Anti-)Dopingpropaganda), obwohl ein differenzierterer Blick auf Dopingsubstanzen angebracht wäre, die natürlich längst nicht alles so gefährlich sind. Dabei weißt du so gut wie ich, dass ein Haufen als Doping verbotene Substanzen in recht alltäglichen Arzneimitteln (Wick Medinait ist gar rezeptfrei ... ) sind und wirst sicherlich nicht der Mehrheit der Ärzte unterstellen wollen, unverantwortlich zu handeln, oder? Was außerdem wieder kein Problem wäre, was der Sport regeln könnte, im Gegensatz zu den Dopingregeln.
runningdodo hat geschrieben:
Aber diese Substanzen durch ein Verbot zu greifen ist kaum wirksam möglich (siehe amerikanische Prohibition), Ist die Pandorabüchse einmal auf, gibt es kein zurück mehr! Wollen wir das bzgl.. Dopingsubstanzen auch noch?
Die Büchse war immer auf und nie verschlossen. Alle Substanzen sind trotz Verbot erhältlich. Drogen gehören zur menschlichen Kultur - da solltest Du die Augen nicht vor der Realität verschließen. Man bekommt immer alles. Wenn es verboten ist, ist es etwas aufwändiger und teurer und dient dem organisierten Verbrechen als Einnahmequelle - wie du richtig sagst, wissen wir spätestens seit der Prohibitionszeit, dass es so läuft. Ob Verbote in jedem Fall förderlich sind, ist daher sehr fragwürdig.
Man kann die Einnahmequellen für das organisierte Verbrechen vergrößern - muss man aber nicht.
runningdodo hat geschrieben:
Schon mal daran gedacht, dass gerade Läufer in dem Bereich oft ausgesprochen gesundheitsbewußt sind?
Wie viele Spitzensportler. Aber wenn ich sehe wie gerne viele Läufer z. B. Bier auch in größeren Mengen trinken, die aber nie dopen würden, denke ich schon, dass das - mal wieder

- etwas zu kurz gedacht von dir ist. Vielleicht auch von den Sportlern, die Bier als natürlich und gesund einstufen, Doping dagegen als gefährlich und künstlich.
Aber möglicherweise dopen die meisten einfach nicht, weil sie fair sein wollen? Und möglicherweise könnte das ein wesentliches Ziel des Sports ein, Menschen beizubringen, auch dann fair zu sein, wenn nicht kontrolliert wird. Sind Vorbilder gute Vorbilder, wenn wir sie mit einem lückenlosen Kontrollsystem dazu bringen müssen, gute Vorbilder zu sein?
runningdodo hat geschrieben:
Jaja, die Dopingopfer argumentieren natürlich polemisch unsachlich, wissen nicht was sie sagen -- sind ja bloss persönlich betroffen.
Wieso soll ich mit Leuten diskutieren, die wahrscheinlich logischerweise nicht die nötige kritische Distanz aufbauen können? Fällt ja den meisten schwer genug, die keine "Dopingopfer" sind. Außerdem möchte ich offensichtlich HIER diskutieren.
runningdodo hat geschrieben:
Komisch nur, dass sich die Doper immer genau so rausreden. Siehe den post von romawi.
Natürlich ist das keine Entschuldigung, aber sie kritisieren damit ja auch zu Recht einen Missstand. Die Sportler haben eben das Problem, dass sie es nicht allen recht machen können. Es wurde in der Vergangenheit im Westen wie im Osten zumindest stark zu Doping geraten, da waren Politiker, Funktionäre, Trainer, Manager und und und dabei. Man wollte (und will?) cleane Höchstleistung ... Hauptsache offiziell clean, inoffiziell egal wie.
Viele HochleistungssportlerInnen sagen in Interviews Sätze wie: " Ich habe alles für diesen Erfolg getan." Das wird honoriert, denn Fans, Medien, Funktionäre und Politiker erwarten maximalen Einsatz. Aber was ist damit gemeint?
"Ich habe alles für diesen Erfolg getan, was erlaubt ist." oder
"Ich habe alles für diesen Erfolg getan, was nicht verboten ist." oder
"Ich habe alles für diesen Erfolg getan, und das was verboten ist, kriegt keiner mit." oder
"Ich habe alles für diesen Erfolg getan, was fair ist" oder was ganz anderes?
Weder absonderliche Weltrekorde noch entsprechende deutsche Rekorde sind bisher gestrichen worden. Es gab niemals einen echten Neuanfang. Die US-Girls haben über 4*100 den WR der DDR-Staffel von 1985 um über 0,5 Sekunden verbessert, als DR werden uns die 41,37 wohl noch länger erhalten bleiben.. Wie kann man die Antidopingbestrebungen der Verbände ernst nehmen? Wieso soll man sich vor einen Karren spannen, bei dem eine Meute dahinter nur so tut, als würde sie schieben, und immer viel mehr in die falsche Richtung ziehen als in die richtige?
Gruß
C