Rolli hat geschrieben:Zu besserer Verständnis
Deine Argumentation ist in TE-Fall nicht relevant, weil keiner würde Reizgas oder ähnlich gegen Hunde einsetzen können, die brav weit weg spielen oder mit Herrchen spazieren gehen. Es ging immer noch um Abwer von aggressiven (in Augen der TE) Hunden die auf jemanden zu rennen und sich auf eine Entfernung nähern, wo Reizgas überhaupt Wirkung zeigt (1m?). Und jetzt jemanden zu sagen "vielleicht hast du eine Störung" finde ich daneben.
Ich habe nicht alles gelesen, aber vielleicht hat TE hier auch geschrieben, dass sie/er mit Reizgas jeden Hund im Park "behandeln" will, weil sie/er Angst vor Hunden hat. Dann würde ich Dir zustimmen können.
Kritisch ist aus meiner Sicht der von dir genannte Punkt "aggressiven (
in den Augen der TE)" (Hervorhebung von mir). Menschen nehmen Situationen unterschiedlich wahr. Du wirst mir vermutlich zustimmen, dass es für unser Leben hilfreich ist, sie so wahrzunehmen, dass wir auf sie "angemessen" in dem Sinne reagieren können, dass wir bei uns und anderen möglichst wenig Schaden anrichten bzw. möglichst hohen Nutzen erzielen.
Wenn jetzt manche Foris Reizgas oder andere Waffen zur Abwehr einsetzen wollen (ich mag jetzt nicht die einzelnen Postings dazu raussuchen), mag es sein, dass manche von ihnen in der Lage sind, eine Situation zu erkennen, in der sich die Gefahr gebissen zu werden tatsächlich nicht anders abwehren lässt als durch den Einsatz einer Waffe. Viel wahrscheinlich erscheint mir aber angesichts der Emotionalität der geführten Diskussion, dass sie beim Anblick eines heranstürmenden Hundes schon aus der Ferne irgendwas brüllen wie
"Pfeifen Sie Ihren Scheiß-Köter zurück, oder sprüh die Töle mit CS-Gas ein / zieh dem Vieh eins über!" und hektisch mit der Dose oder einem Knüppel rumfuchteln. Das macht allerdings bedauerlicherweise selbst einen Hund, der eigentlich nur übermütig war oder ein bisschen Imponiergehabe zeigte, aggressiv und bringt ihn zum Beißen - wenn man ihn dann mit dem Gas oder Knüppel nicht trifft, tja, dumm gelaufen.
Selbstverständlich ist der Hundehalter verantwortlich dafür, dass eine solche Situation nicht eintritt - und ich würde ihm das dann, wenn die unmittelbare Gefahrensituation rum ist, auch in aller (juristisch noch zulässigen) Deutlichkeit klar machen. Aber wenn ich irgendeine Chance hätte, durch mein Verhalten dazu beizutragen, dass sich die Hundebegegnung entspannter und ohne Verletzungen (auf welcher Seite auch immer) lösen lässt, wäe ich doch dumm, die nicht zu nutzen. Und zu diesen Chancen gehört, seine Sicht auf Hunde zu verändern, ihr Verhalten deuten zu lernen und sich Verhaltensweisen anzueignen, die geeignet sind, Begegnungen zu entschärfen.
Dem TE ist übrigens - auch wenn er in #1 was von "angefallen" schrieb, durch den bellenden und knurrenden Hund, der da auf ihn zu lief, nicht gebissen oder sonst wie verletzt worden. Mit anderen Worten: Die Gefahrensituation hat sich ohne jede Gewaltanwendung aufgelöst. Wir waren nicht dabei und wissen nicht, was genau passiert ist. Eine sehr gut denkbare Erklärung ist aber, dass es nicht "einfach nur Glück" war, sondern dass das Verhalten des Hundes in den Augen des TE weit aggressiver erschien als es letztlich war.