leviathan hat geschrieben:
Daß Du aber durch die Schmerzen durchtrainiert hast, war ganz sicher ein Fehler.
Das ist natürlich immer ein Fehler. Falls es aber so rübergekommen ist, dass ich mich wochenlang nur mit Linchen schmerzgeplagt durch den Plan gerettet habe, täuscht der Eindruck.
Ich beschreib das jetzt mal ausführlich, nicht um mich rauszureden, sondern damit man allgemein was draus lernen kann.
Es gab mal eine kritische Phase vor ca. 8 Wochen, wo beim Steigern der Umfänge und vor allem der Lauflänge Fussgewölbe links und Schienbein rechts meckerten. Nicht dramatisch, aber eindeutig. Das kenne ich schon, das sind Stellen, wo ich noch nie wirklich verletzt war, aber die melden sich immer, wenn ich mich dem Limit nähere. Da hab ich mich aber ganz gut am Machbaren entlanggehangelt und in den letzten 4 Wochen war nix mehr zu spüren.
Mit Linchen leiste ich mir einen regelmäßigen Termin pro Woche und hatte für die heissen 3 Wochen sogar 2 Termine pro Woche vorgesehen. Es war aber alles gut, ich hab mich einen Termin zuvor wirklich muskulär gut gefühlt und schmerzfrei und Linchen hat den Eindruck bestätigt.
Rückblickend war aber halt doch nicht alles so unverhofft: Der Rectus ist auf beiden Seiten seit ca. 14 Tagen ziemlich fest gewesen ( vielleicht erinnert Dich das ja an was

), das hab ich rückblickend nicht ernst genug genommen. Ich hab zwar etwas vermehrt gestretched, aber das war schon letztes Jahr, wie ich mich erst jetzt erinnerte, das erste Anzeichen vom Ende. Ist tückisch, macht mir zumindest erstmal spürbar keine Probleme, ist aber für mich ab jetzt ein Warnzeichen, dass ich mich am orthopädischen Limit bewege und sorgt vielleicht direkt schon für erste nachteilige Änderungen am Bewegungsmuster.
Dennoch war ansonsten alles in Ordnung, auch nach den Krämpfen am Samstag nach dem Longrun mit EB fühlte sich nix kaputt an, allerdings war der flotte Dreier aus Gluteus, TFL und Tractus rechts sehr fest an, machte aber noch keine Beschwerden. Das hat mich schon etwas alarmiert, ich hab auch gestretched, aber Sonntag keine Schmerzen, Montag Ruhetag und Dienstag morgen schien alles O.K.
Hier fällt mir rückblickend die Bewertung am Schwersten: Hätte es Gründe gegeben, die Einheit am Dienstag zu verschieben oder zu entschärfen ? Ich tendiere eher zu nein, weil sich wirklich nichts kaputt anfühlte. Ich hab das auch nicht mal eine Sekunde erwogen. Aber: Mit dem Wissen von heute würde ich anders reagieren, diese Verletzung hat mich jetzt zum zweiten mal rausgekegelt, d.h. wenn die rechte Hüfte das nächste Mal fest wird, muss im Training radikal gegengesteuert werden, leider. Ist halt ein persönlicher Hotspot.
Bei den MRT-Intervallen hab ich ehrlicherweise beim Traben nach dem ersten Intervall schon was gespürt, das war aber beim zweiten Intervall wieder vernachlässigbar, ernstgenommen hab ich es aber erst als sich die Hüfte während des dritten Intervall meldete. Hier sehe ich einen wirklich vermeidbaren Fehler, ich hätte nach dem ersten IV nach Hause traben sollen. Keine Ahnung, ob das dann zur Ziellinie gereicht hätte, aber die Wahrscheinlichkeit wäre zumindest deutlich größer gewesen.
Frustrierend ist halt, dass ich mich schon mal einige Wochen mit sowas durchs Training gequält habe und es gut ging. Aber das ist halt Fortuna.
Das mag jetzt sicher nicht tröstlich für Dich sein. Für mich war diese Entwicklung eine echte Warnung mal nicht in diese Falle zu tappen. Und dieser Schei... Käse dort lockt schon sehr
Es ist zumindest tröstlich, dass Du dadurch positive Impulse erhalten hast. Farhads Unterbewusstsein hingegen erscheint ja geradezu beschleunigt.
