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Fragen zum Marathon

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funghi hat geschrieben:Das bringt mich zu der Frage, ob man denn bei kürzeren Distanzen so verfahren könnte?

Wäre es z.B. sinnvoll in spezifischer Vorbereitung auf einen 5km Lauf häufig einfach die 5km so schnell wie möglich zu laufen? Die Regeneration sollte ja nicht so langwierig sein. Oder ist das nicht auf andere Distanzen übertragbar?
Man macht das nicht mal für die 400m so. Das Aufteilen in kleinere Strecken im Intervall oder Wiederholungstraining macht ein höheres Volumen an spezifischem Training möglich. Das bringt mehr als das minimal spezifischere Training.

Die volle Distanz läuft man dann im WK selbst. Davon kann man bei kürzeren Distanzen durchaus einige machen.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

102
Eine wirklich anregende und interessante Diskussion hier.

Das "lang und schnell" scheint mir in gewissem Maß in den meisten TPs (von der Stange) enthalten zu sein. Die Unterschiede sind aber nicht nur wie viel "lang und schnell",sondern wie es untergebracht ist.

Pfitzinger baut hin und wieder bis zu 23k MRT in die Longruns ein. Ansonsten gibt es kein MRT,
sondern MRT+10% bei 18k bis 32k in der zweiten Hälfte oder höheres Tempo(Tuneup WKs, VOmax IV, LT, bzw .Reg und ähnlich))

Der TP aus Münster:
Laufsportfreunde Münster - Trainingspläne Marathon
hat wesentlich mehr MRT, aber nie im LL am WE. Am Ende wird 21k @ MRT in der Woche gelaufen (Donnerstag)

Das führt bei mir zu folgenden Fragen:

1. Ist der TP aus Münster spezifischer, weil er mehr MRT hat?
2. Was sind im Vergleich die Vor- und Nachteile beider TPs?
3. Soll ich mich mal am Münster TP orientieren?

Bin jetzt 43 und für mich ist der TP von Pfitzinger (bis 88k) schon anspruchsvoll zu laufen. Laufe jetzt (erst) 3-4 Jahre regelmässiger - siehe Profil und möchte irgendwann mal die 3:30 knacken.

Vielen Dank

103
DerC hat geschrieben:Je nach dem, wie heftig die Einheiten sind so 1,5 bis 2,5. Gerade in der letzten Phase sind die Einheiten teilweise heftig da muss genug Zeit zur Erholung bleiben. Ein lockerer langer Lauf, der auch von der Länge her gut zu packen ist, ist eher ne halbe Qualitätseinheit.

3 volle harte Einheiten wie bei Greif eigentlich eher selten.

Wenn du dir die Trainingsbelastung in einem Graph/einer Kurve vorstellst, dann werden am Ende die Amplituden höher ... deshalb können diese Einheit dann nicht mehr so oft kommen, es müssen ja auch die "Talsohlen" nach den harten Belastungen durchschritten werden, bis der nächste Reiz kommen kann.

Zwei Q-Einheiten sind meist genug, wenn eine davon ziemlich hart ist und die andere immer noch anspruchsvoll und außerdem hoher Umfang gelaufen wird,.


Ja. Heute aber nicht mehr.
Da liegt dann ja auch schon ein grosser Unterschied drin. Wenn jemand 3 Q-Einheiten absolviert, können die jeweils für sich gesehen, nicht so schnell/hart gelaufen werden wie bei jemandem, der eben nur 2 Q-Einheiten läuft. Denn in der Gesamtbelastung hätten vermutlich die meisten Läufer doch Probleme sich davon rechtzeitig bis zur nächsten Einheit (Woche) zu erholen. Hoffe, dass es halbwegs verständlich ist, was ich meine.


Das wäre wirklich super, wenn du Bsp.wochen machen könntest.


Wie baust du denn überhaupt den Jahresverlauf auf bzw. in welche Phasen unterteilst du das Trainingsjahr? Und welche Ziele verfolgst du in den einzelnen Phasen?

104
Hallo Basti,

ich finde es erst einmal toll, dass Du dich an die Marathonstrecke wagst. Anhand deines Trainings wird es natürlich nicht ganz einfach sein, den Marathon in 3:15 zu schaffen.

Beim 1. Marathon würde ich mir an deiner Stelle überhaupt kein Zeitlimit setzen, damit Du ohne Druck an den Start gehst. Einige längere Läufe einige Wochen vor dem Marathon (2-3 Stunden) bereiten dich entsprechend besser vor und der Stoffwechsel passt sich besser an.

Wenn Du unbedingt deinen Marathon läufen möchtest, so rate ich dir ein Tempo anzuschlagen, was auf eine Endzeit von 3 h 45 hinausläuft. Wenn Du das Gefühl hast, dass bei km 35 noch etwas geht und Du dich gut fühlst, dann kannst Du ruhig noch einmal beschleunigen. Du wirst dich wundern, wie viele Du dann noch überholst. So wirst Du am Ende einen positiven Eindruck beibehalten und kannst dann wirklich stolz auf dich sein.

Viel Erfolg und sportliche Grüße

Jörg
Nordsee Laufschule

105
Rolli hat geschrieben: Aber nicht jeder, der Marathon durchgelaufen ist, kann sich als gut trainiert bezeichnen.
Da gebe ich dir absolut Recht!

Das lässt sich aber nicht in allen Fällen von der Zielzeit ableiten...

106
DerC hat geschrieben: Das ist aber unter erwachsenen kritikfähigen Menschen imo albern und dadurch werden kontroverse Diskussionen unheimlich umständlich. Deswegen bin ich da etwas direkter.
Hoffentlich beeinflusst meine Kritik nicht die konstruktive Konversation... :peinlich:

Mich erschreckt die Tatsache, dass die hier geäußerte Thesen keinen außer mir aufschrecken. Grundliegenden Trainingstheorien werden ausgehebelt und keine meldet sich...
DerC hat geschrieben: Wo habe ich das getan?
hier:
DerC hat geschrieben: 1. Die Annahme, dass man "Grundlage" am besten mit langen und langsamen Einheiten trainieren würde. Das ist m. M. n. einfach falsch. Alle schnellen Ausdauereinheiten wirken auch positiv auf die "Grundlage"
und hier:
DerC hat geschrieben: 2. Die Annahme, der Stoffwechel-Mix, den wir für einen schnellen Marathon brauchten, werde am besten trainiert, wenn man sehr langsam liefe. Für mich auch falsch.
Um andere Beispiele zu suchen fehlt mir die Zeit.

Wie der Grundlagentraining aussehen soll kann man hier nachlesen:
Langsam laufen macht schnell: Das effektivste Lauftempo - RUNNER’S WORLD

OK... ist was für Anfänger deswegen was von einem, von Dir auch etwas anerkanntem Trainer:

Greif Newsletters-Archiv: Langsam laufen

Mit einer guten Erklärung:
Das Rätsel ist heute gelöst! Durch ein langes ruhiges Ausdauertraining speichert der Organismus intramuskuläre Triglyceride (Fette) direkt in den arbeitenden Muskeln. Diese Speicherfette werden während einer Ausdauerbelastung verbraucht, danach auch wieder kompensiert und auch superkompensiert. Das heißt, dass sie bei richtiger Belastung über ihren Vortrainingsgehalt erhöht werden.
Und jetzt ein Hinweis auf die beste deutschsprachige I-Seite:
Ausdauer ist nicht gleich Ausdauer - Leichtathletik Coaching-Academy

Und ein Zitat daraus:
"Der „longjog“ (bis zu 30km und länger – etwa DL70 bei progressiver Schnelligkeitsentwicklung im letzten Drittel bis DL90)"
DL70 bedeutet hier 70% des Schwellentempos. Bei mir so 5:20-5:30. LDL mit leichter EB.

Natürlich kann man sagen, dass das nicht modern ist. Aber was ist Modern? Ist das auch richtig was "Modern" ist? Ist das, was in Letsrun geschrieben oder aus Amiland kommt, richtig... da habe ich meine zweifeln. Ich arbeite jeden Tag mit Amis...

Wenn die Deutschen schlecht trainieren, dann hier was aus der Ch:
Longjog Langer Dauerlauf Fettverbrennung Ausdauer steigern - lauftipps.ch

Und noch was von einem Großen:
Haile Gebrselassie: ?Ich kann nicht langsam laufen!? » Take The Magic Step®
... ganz unten.
Wenn er das Tempo auch schnell nennt (wahrscheinlich wegen der allgemeiner Vorstellung was schnell ist) ist 4:30 über 1:30 langsamer als seine MRT-Tempo.

Gruß
Rolli

107
Rolli hat geschrieben: Mich erschreckt die Tatsache, dass die hier geäußerte Thesen keinen außer mir aufschrecken. Grundliegenden Trainingstheorien werden ausgehebelt und keine meldet sich...
Ausgehebelt werden vielleicht schlechte Begründungen, möglicherweise auch Teile von Theorien, oder auch einige Modelle, und zwar, weil sie einfach nicht in sich stimmig und logisch sind. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das darauf beruhende Training nicht funktioniert. Es könnte aber bedeuten, dass es aus ganz anderen Gründen funktioniert, als sie und viele andere vermuten. Vielleicht auch, dass es bei einigen Theorien noch sehr viel Luft zum optimieren gibt.

Kurz ein Beispiel:
Früher dachte man, die 800m seien etwa 33 % Aerob und 67 % anaerob. Heute wissen wir , dass es eher umgekehrt ist- Das schnelle 800m training, dass wir die ganze Zeit sehr anaerob hielten, ist gar nicht so anaerob. Ob das was an der Wirksamkeit der Einheiten ändert? Möglicherweise weniger: Wer 800 in 2' laufen will, wird immer noch davon profitieren, 4*400 in 60s mit 5 min Pause zu laufen.

So und jetzt muss ich mal sehr genau werden, weil das einfach ein wenig nervt. Das war dein Vorwurf:
Rolli hat geschrieben: eine andere Trainingsstruktur sofort als falsch oder sogar sinnlos zu bezeichnen ist mir zu "einfach".
darauf ich
DerC hat geschrieben: Wo habe ich das getan?
Darauf hin führtest du zwei Stellen an, an denen ich gewisse Annahmen als falsch bezeichnet habe, die aber nicht zu deinem Vorwurf passen:

1. Die Annahme, dass man "Grundlage" am besten mit langen und langsamen Einheiten trainieren würde. Das ist m. M. n. einfach falsch. Alle schnellen Ausdauereinheiten wirken auch positiv auf die "Grundlage"

2. Die Annahme, der Stoffwechsel-Mix, den wir für einen schnellen Marathon brauchten, werde am besten trainiert, wenn man sehr langsam liefe. Für mich auch falsch.

Das ist weiterhin meine Meinung. Aber:
Das Wort sinnlos kam in diesen Aussagen nicht vor, ebenso wenig das Wort Trainingsstruktur. Es ging um Annahmen, die dann zusammen mit einer Menge anderer Hypothesen zu verschiedensten Trainingsstrukturen führen können. Ob die Trainingsstrukturen dann falsch oder sinnlos oder vielleicht nur ein wenig suboptimal oder vielleicht sogar gut, ist eine ganz andere Frage.

Es gibt gerade bei umfangreichen Training gute Gründe, auch mal locker zu laufen. Nur bedeutet locker nicht unbedingt langsam oder gar joggen, und zweitens ist keiner von diesen Gründen der, dass der Stoffwechsel für einen schnellen Marathon oder die Grundlage durch das langsame laufen besser trainiert würde als durch schnelleres.

Es gibt einen ganz simplen Grund für lockeres Laufen: Wir schaffen es nicht, jede Einheit schnell und hart zu laufen, und locker (von mir aus auch mal langsam) laufen ist immer noch besser als gar nicht laufen. Also füllen wir den Platz rund um die richtig schnellen und harten Einheiten mit lockereren Einheiten - als notwendige Notlösung. Und diese müssen nicht möglichst langsam sein – sonst könnten wir ja gleich Spazieren gehen. Sondern so langsam wie nötig und so schnell wie möglich.

Mit dem von mir kritisierten Modell kann man erklären, warum man sich auch mit langsamem Laufen verbessern kann. Das habe ich nie bestritten, nur zu recht darauf hin gewiesen, dass es da Grenzen gibt. Wenn es die nicht gäbe, würden Profilangstreckler 400k/woche oder mehr langsam laufen, ganz ohne Tempoeinheiten.

Aber man kann mit diesem Modell schwer erklären, warum Läufer im Marathon scheitern, obwohl sie brav ihre langen langsamen Läufe und ihre "Grundlage" gemacht haben. Man kann schwer erklären, warum Läufer, die fast immer ziemlich schnell liefen, so zu einer sehr hohen Ausdauer gekommen sind. Man kann nicht so gut erklären, warum in Tests in denen die Vergleichsgruppe intensiver trainierte, die intensiver trainierenden in den anschließenden Ausdauertests so gut wie immer besser abschnitten.

Und wenn wir feststellen, das unser Modell zu wenige der Dinge, die wir untersuchen, erklären kann, brauchen wir ein anderes, vielleicht auch mehrere. Denn nur selten finden wir ein Modell, dass die komplexe Wirklichkeit so gut abbilden kann, dass wir damit alle von uns untersuchten Gegenstände erklären können.

Rolli, Wenn das langsame Laufen so toll wirkt, warum machst du dann Tempoeinheiten?
Wenn der lange langsame Lauf den Stoffwechsel für den Marathon perfekt trainiert, warum hast du dann Einheiten im MRT gemacht?

Wenn man "Grundlage"am besten oder gar nur durch lange und langsamen Einheiten trainieren würde, dann hätte ich keine "Grundlage". Dann hätte ich mein Training in der Vergangenheit nicht durchhalten können, hätte im Marathon aufgeben müssen, hätte den BGL nicht durchgehalten und und und.

Natürlich bin ich ein ganz unwichtiges Beispiel, es gibt zig wichtigere und erfolgreichere, die ich anführen kann, von 5000m Olympiasieger Bob Schul, der nur Intervalle trainierte bis El Gerrouj, der die meisten DL in 2'50 bis 3'10 hämmerte. Woher hatten die die Ausdauer? Wieso konnte Coe 30km im Training in ca. 3'20/k laufen, sein ganzen schnelles Training hätte doch die "Substanz" kaputt machen müssen?

Man braucht aber nur ein Gegenbeispiel, um festzustellen, dass das Modell, dass du meinst verteidigen zu müssen, nicht allgemein gelten kann.

Später gehe ich noch auf deine Links ein - heute wohl nicht mehr.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Rolli hat geschrieben:Hoffentlich beeinflusst meine Kritik nicht die konstruktive Konversation... :peinlich:

Mich erschreckt die Tatsache, dass die hier geäußerte Thesen keinen außer mir aufschrecken. Grundliegenden Trainingstheorien werden ausgehebelt und keine meldet sich...
Liegt eventuell daran, dass die 'Trainingstheorien' nicht 'ausgehebelt' werden - m. E. überinterpretierst du, was DerC geschrieben hat.
Rolli hat geschrieben:OK... ist was für Anfänger deswegen was von einem, von Dir auch etwas anerkanntem Trainer:

Greif Newsletters-Archiv: Langsam laufen
Noch mal: auch Greif schwört auf lange Läufe mit bis zu 15 km Tempo ("mit voller Kraft").
Rolli hat geschrieben:Natürlich kann man sagen, dass das nicht modern ist. Aber was ist Modern? Ist das auch richtig was "Modern" ist? Ist das, was in Letsrun geschrieben oder aus Amiland kommt, richtig... da habe ich meine zweifeln. Ich arbeite jeden Tag mit Amis...
Dieser link hier ist von 1999, soviel zu "Modern":
Martin42 hat geschrieben:Vielleicht ist der Beitrag für die weitere Diskussion ganz interessant. Ist eine komplett andere Sichtweise als lang und langsam.Run Your Best Marathon. Really. | Running Times Magazine
Und bzgl. "Ist das, was in Letsrun geschrieben oder aus Amiland kommt, richtig" aus diesem link von 1999:

"Foreign athletes have long had a leg up on Americans when it comes to long, hard workouts, according to Mark Conover, a 1988 Olympic marathoner. “The standard stuff we all learn, like six times a mile or five-mile fast continuous runs, seems ingrained in Americans,” Conover says. “That’s all I did for my marathon preparation, while others like [Gelindo] Bordin and the Africans hammered out some quality 40K-plus runs. They run 2:07 to 2:09 and win medals and prestige, while Americans continue to suffer.” "
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Liegt eventuell daran, dass die 'Trainingstheorien' nicht 'ausgehebelt' werden - m. E. überinterpretierst du, was DerC geschrieben hat.
Also es gibt schon Theorien, an denen ich starke Zweifel habe. Sei es jetzt das Schwellenmodell (das nicht nur von Noakes kritisch gesehen wird) oder auch die Idee, dass Laufen bei 70% HfMax das beste Mittel sei, um den FSW bei 85 HfMax zu trainieren.

Mir ist es lieber zu sagen: Ich mache etwas im Training, weil aus der erfolgreichen Praxis oder aus empirischen Untersuchungen hervorgeht, dass es funktioniert, als eine "wissenschaftliche" Begründung anzugeben, die sehr zweifelhaft ist.
D-Bus hat geschrieben: Und bzgl. "Ist das, was in Letsrun geschrieben oder aus Amiland kommt, richtig" aus diesem link von 1999:

"Foreign athletes have long had a leg up on Americans when it comes to long, hard workouts, according to Mark Conover, a 1988 Olympic marathoner. “The standard stuff we all learn, like six times a mile or five-mile fast continuous runs, seems ingrained in Americans,” Conover says. “That’s all I did for my marathon preparation, while others like [Gelindo] Bordin and the Africans hammered out some quality 40K-plus runs. They run 2:07 to 2:09 and win medals and prestige, while Americans continue to suffer.” "
Das ist auch was was mich wirklich wundert. Man hätte schon 1986 genau schauen sollen, was die Italiener im Training gemacht haben. Schließlich hatten Bordin und Pizzolato Steffny und Salzman bei der Heim-EM auf 3 und 4 verwiesen.

Aber das hat vielleicht gerade der Erfolg verhindert. 3 und 4. bei der EM - das war ja gut genug. Salzmann lief ja auch 88 ja nochmal PB mit 2:10, Steffny gewann 89 Frankfurt und München. In den 80ern lief es wohl einfach noch so gut, dass man nichts ändern brauchte. Eigentlich wäre es logischer gewesen, das Trainingssystem des Siegers zu adaptieren als in Scharen die Bücher des 3. zu kaufen ... aber der war eben Deutscher und sein älterer Bruder hatte eins der populärsten Marathonbücher geschrieben.

Die deutsche Laufszene leidet insgesamt darunter, dass man zu wenig über den Tellerrand ins Ausland schaut. Die eigenen Traditionen werden hochgehalten, so verschieden sie auch sind (Gerschler, van Aaken, Steffnys etc) aber was die anderen machen ist nicht so wichtig, auch wenn sie damit erfolgreicher sind. So langsam ändert sich das aber anscheinend.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Das ist auch was was mich wirklich wundert. Man hätte schon 1986 genau schauen sollen, was die Italiener im Training gemacht haben. Schließlich hatten Bordin und Pizzolato Steffny und Salzman bei der Heim-EM auf 3 und 4 verwiesen.
Ich bin ein kleiner Gelindo Bordin Fan. Für diejenigen die es interessiert ein paar Trainingseinheiten vor den Olympischen Spielen von Seoul 1988.
4 agosto - 90 minuti di corsa ad un ritmo medio di 3’07’’ al km, ultimi 7 km a 3’00’’ al km.

14 agosto - 3 x 7 km con un km di recupero: 20’57’’ + 3’10’’ + 20’54’’ + 3’08’’ + 20’32’’. Totale del lavoro: 23 km in 1h8’41’’.

4 agosto - Fartlek di 1/2/3/2/1 minuti x 2 volte. Totale del lavoro 12 km in 36’30’’.

3 settembre – 2h33’’, gli ultimi 12 km in 36’12’’.

6 settembre - 3 x 6 km in 16’50’’ (leggera discesa), 18’05’’ (leggera salita) e 16’30’’ ( leggera discesa).

19 settembre - Test sulla mezza maratona in 1h3’27’’.

2 ottobre – Giochi Olimpici di Seoul: MEDAGLIA D’ORO SULLA MARATONA

Quelle: Dream Runners Perugia
Eindrücklich die Trainingseinheit vom 3. September 1988 - 45km mit 12km Endbeschleunigung in 3:01min/km... :geil:

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DerC hat geschrieben: Die deutsche Laufszene leidet insgesamt darunter, dass man zu wenig über den Tellerrand ins Ausland schaut. Die eigenen Traditionen werden hochgehalten, so verschieden sie auch sind (Gerschler, van Aaken, Steffnys etc) aber was die anderen machen ist nicht so wichtig, auch wenn sie damit erfolgreicher sind. So langsam ändert sich das aber anscheinend.
Wie es Dir bekannt ist, habe ich mit der Tradition wenig zu tun. :confused:
Rolli, Wenn das langsame Laufen so toll wirkt, warum machst du dann Tempoeinheiten?
Wie es Dir bekannt ist, laufe ich nicht immer langsam.
Mir ist schon zu Ohren gekommen, dass wenn man schnell laufen will, sollte man ab und zu schnell laufen versuchen. Wenn ich das nicht täte, dürfte ich mich nicht Möchte-Gern-Mittelstreckler nennen.
Bitte zitiere nicht meine Aussagen selektiv. :sauer:

Mir geht es um lange langsame Läufe, die man eben langsam laufen kann/soll, die zur Verbesserung der Grundlage und Stoffwechsel dienen soll. und nicht um:
Noch mal: auch Greif schwört auf lange Läufe mit bis zu 15 km Tempo ("mit voller Kraft").
Glaub mir, ich mache mehr Tempoarbeit als einige in meinem Leistungsbereich, weil ich mir das Tempo erst erarbeiten muss. Bis 5xWoche. Läufe bis 30km (nicht nur 15) in MRT-Tempo. Sehr viele Vorbereitungswettkämpfe... Das passiert aber erst kurz vor dem Saisonhöhepunkt und auf der Grundlage die ich mit langsamen Läufen aufgebaut habe.

Mein Training kann man gut mit dem was bei Coaching-Academy steht vergleichen:

Grundlage:
- sehr viele ruhige Kilometer
- sehr viele Trainingseinheiten
- langsame DL 30, 34, 36, 38.
- 2 lockere Tempoeinheiten

Speziale Vorbereitung:
- TDL von 9km -> 21km in GMRT (gefühlte MRT-Tempo, Lupert sei dank)
- langsame DL 34+ mit EB (3->15km)
- einige DL
- 1 reg.Tag

WK-spezifische Vorbereitung:
- TDL bis 30km (immer schneller)
- extensive Intervalle (12x1000, 5-6x2000, 4-5x3000, 3-4x5000)
- Belastungsblocks (Wettkampf+LLDL+DL bis 80km in 3 Tagen)
- 2-3 Ruhetagen

Gruß
Rolli

113
Rolli hat geschrieben:Mir geht es um lange langsame Läufe, die man eben langsam laufen kann/soll, die zur Verbesserung der Grundlage und Stoffwechsel dienen soll. und nicht um:

Glaub mir, ich mache mehr Tempoarbeit als einige in meinem Leistungsbereich, weil ich mir das Tempo erst erarbeiten muss. Bis 5xWoche. Läufe bis 30km (nicht nur 15) in MRT-Tempo. Sehr viele Vorbereitungswettkämpfe... Das passiert aber erst kurz vor dem Saisonhöhepunkt und auf der Grundlage die ich mit langsamen Läufen aufgebaut habe.
Ja moin,

das weiß ich doch, und genau deswegen verstehe ich deine Aufregung nicht.

Die Pläne von dir, DerC, Greif, Daniels etc. enthalten doch alle ruhige lange Läufe und lange Läufe mit schnellen Abschnitten. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Der eine macht halt 35er die ganze Zeit von Anfang Januar bis Ende Mai, und dabei 5x mit EB (Greif), der andere macht statt EB lieber Crescendo (Pfitzinger, DerC) oder aber auch 2-3 recht kurze Abschnitte im "Schwellentempo" (Daniels) etc.

Nur in der Begründung der langsamen Langen gibt's Unterschiede. Bekannte Gründe ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Korrektheit:
- Fettstoffwechseltraining
- Grundlagentraining
- Ausdauertraining
- Vermeidung von Frühform
- Schonung in Hinsicht auf das Tempotraining zwei Tage später
- Vorbereitung auf die schnellen langen Läufe

DerC mag halt (mindestens) den ersten Punkt nicht, na und? Inzwischen weiß man ja auch von Messungen, dass man bei 75% der HFmax mehr Fett verbraucht als bei 70%, und bei 80% in der Regel noch mehr.

Am Rande: an den bisher 12 Wochenenden in diesem Jahr bin ich acht ruhige 30er (bis zu 36 km bisher) gelaufen, plus 1x 32 km mit 8 km EB, 1x Halbmarathon, 1x 30 km-WK. Nicht dass jemand denkt, ich würde alle 30er knüppeln. Noch 6 Wochenenden bis zum Marathon.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Inzwischen weiß man ja auch von Messungen, dass man bei 75% der HFmax mehr Fett verbraucht als bei 70%, und bei 80% in der Regel noch mehr.
Du solltest aber schon dazu setzen, ob absolut = gleiche Zeitdauer (dann ja) oder relativ = gleiche Distanz (dann eben nicht).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

115
D-Bus hat geschrieben: Die Pläne von dir, DerC, Greif, Daniels etc. enthalten doch alle ruhige lange Läufe und lange Läufe mit schnellen Abschnitten. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Der eine macht halt 35er die ganze Zeit von Anfang Januar bis Ende Mai, und dabei 5x mit EB (Greif), der andere macht statt EB lieber Crescendo (Pfitzinger, DerC) oder aber auch 2-3 recht kurze Abschnitte im "Schwellentempo" (Daniels) etc.
Ich weiß nicht... Habe ich das nicht geschrieben?
Es geht mir um die Aussage, dass man um Grundlagen besser nicht (benutzte Begriff: falsch) in langsamen Dauerlauftempo 30+ laufen soll.

Es geht auch nicht um Fettverbrauch sondern um Schulung der Stoffwechselprozesse und Kapillarbildung. Was sehr lange dauert und deswegen sehr viele Kilometer erfordert. Das wiederum nur dann möglich ist, wenn man durch schnelle DL den nachfolgenden Training verkürzen muss. Auch durch die erreichte Umfänge verbessert sich die Regenerationsfähigkeit und Verletzungsresistenz.

Jetzt könnte man sagen, dass man das gleiche mit schnellen DL erreichen kann. Diese These ist überhaupt nicht bewiesen und auch logisch ist sie für mich fraglich.
Wann bin ich müde?
Wenn ich 7x15km (im Schnitt über die Woche) in 4:10 oder wenn ich 7x20km in 5:00 laufe. Und jetzt kann man die Kilometer zusammen rechnen.

Ich erkenne zwar noch nicht ein Denkfehler in meiner Ausführung, aber im möchte nicht wie der Geisterfahrer nur erkennen dass 1000ne Geisterfahrer auf seiner Bahn im entgegen kommen.

Gruß
Rolli

116
burny hat geschrieben:Du solltest aber schon dazu setzen, ob absolut = gleiche Zeitdauer (dann ja) oder relativ = gleiche Distanz (dann eben nicht).

Bernd
Sollte ich das, Bernd? So ganz ohne absolut/relativ formulierte Jeukendrup (Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 56, 337 (2005)): :zwinker5:
"Bei Trainierten fand sich das Optimum für den Fettstoffwechsel bei mittleren Intensitäten
(65 %VO2max; Abb. 1), während sie für Untrainierte bei 50 %VO2max lag"

Und 65% VO2max entsprechen meines Wissens ca. 79% HFmax, 50% VO2max 69% HFmax.

Hmmm - vielleicht laufen deswegen "Untrainierte" gerne bei 70% HFmax.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

117
Rolli hat geschrieben:Es geht auch nicht um Fettverbrauch sondern um Schulung der Stoffwechselprozesse und Kapillarbildung. Was sehr lange dauert und deswegen sehr viele Kilometer erfordert. Das wiederum nur dann möglich ist, wenn man durch schnelle DL den nachfolgenden Training verkürzen muss. Auch durch die erreichte Umfänge verbessert sich die Regenerationsfähigkeit und Verletzungsresistenz.
Wahrscheinlich hast du da ein "nicht" vergessen, oder?
Das wiederum nur dann möglich ist, wenn man NICHT durch schnelle DL den nachfolgenden Training verkürzen muss.


Rolli, leider reden wir nach wie vor aneinander vorbei.

Was du oben bzgl. Umfang geschrieben hast, sehe ich genauso. Von mir gibt's da keinen Widerspruch.

Ob DerC da widersprechen wird? Das bezweifle ich.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

118
D-Bus hat geschrieben:Wahrscheinlich hast du da ein "nicht" vergessen, oder?
Das wiederum nur dann möglich ist, wenn man NICHT durch schnelle DL den nachfolgenden Training verkürzen muss.


Rolli, leider reden wir nach wie vor aneinander vorbei.

Was du oben bzgl. Umfang geschrieben hast, sehe ich genauso. Von mir gibt's da keinen Widerspruch.

Ob DerC da widersprechen wird? Das bezweifle ich.
Danke für das "nicht"

Ja... der Umfang. Da sind wir uns einigt. Jetzt was ist besser: Umfang durch LLDL oder TDL erweitern?

Gruß
Rolli

119
D-Bus hat geschrieben:Inzwischen weiß man ja auch von Messungen, dass man bei 75% der HFmax mehr Fett verbraucht als bei 70%, und bei 80% in der Regel noch mehr.
D-Bus hat geschrieben:So ganz ohne absolut/relativ formulierte Jeukendrup (Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 56, 337 (2005)): :zwinker5:
"Bei Trainierten fand sich das Optimum für den Fettstoffwechsel bei mittleren Intensitäten
(65 %VO2max; Abb. 1), während sie für Untrainierte bei 50 %VO2max lag"
Hmmm, so recht sehe ich da keinen Zusammenhang zwischen deiner Aussage und dem Zitat.

Dass aber der Anteil an KH-Verbrennung relativ steigt mit zunehmender Geschwindigkeit (also die Fettverbrennung relativ gesehen sinkt), ist doch akzeptiertes Allgemeingut, oder? Sonst nenn ich gerne einige Quellen hierzu.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Hmmm, so recht sehe ich da keinen Zusammenhang zwischen deiner Aussage und dem Zitat.
Der Zusammenhang ergibt sich aus deiner Kritik, dass ich hätte sagen sollen, ob ich relativ oder absolut meinte. Als Rechtfertigung habe ich einen Fachmann zitiert, der auch allgemein von einem "Optimum für den Fettstoffwechsel" sprach, und das auf etwa 79% der Hfmax legte, ohne zu sagen, ob das nu relativ oder absolut gelte.
burny hat geschrieben:Dass aber der Anteil an KH-Verbrennung relativ steigt mit zunehmender Geschwindigkeit (also die Fettverbrennung relativ gesehen sinkt), ist doch akzeptiertes Allgemeingut, oder?
Ja.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

121
Rolli hat geschrieben:Jetzt was ist besser: Umfang durch LLDL oder TDL erweitern?
Den Umfang erhöhe ich nur in der Grundlagenphase, und da parallel durch Erweitern des langen (langsamen) Laufs, der lockeren Einheiten und des flotten Dauerlaufs. TDLs kommen bei mir erst später, wenn ich den maximalen Umfang gut drauf habe.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

122
Nur mal was zum Umfang:

Ab dem Zeitpunkt, wo man diszipliniert Doppeleinheiten macht, bringt der Lange Lauf Umfangsmäßig nicht per se große Vorteile. Da kann ich stattdessen auch am Wochenende einmal mehr rausgehen. Ob ich am Wochenende 1*30 und 1*12 Laufe oder 3*14 oder 4*10,5 bleibt vom Umfang her gleich.

Der Hauptzweck des langen Laufs ist sicherlich nicht darin zu suchen, dass man so am besten oder verträglichsten auf Umfang kommt.

Es ist sogar gerade andersherum: Wir können den Umfang am besten mit gleichförmigem Training steigern, also wenn der Umfang ziemlich gleichmäßig auf viele Einheiten verteilt ist.

Dann zum Tempo:
Wie sollten uns mal verständigen, was langsam und was ruhig, was locker und was schnell bezüglich des DLs bedeutet.
Ich hab von Rolli immer noch 5'30 als Tempo für viele Läufer in Erinnerung. Und das ist regeneratives Tempo, und für Regeneration setzt selbst Kurt Ring in dem verlinkten Artikel nur 30% des Umfangs an.
Rolli hat geschrieben:Ich weiß nicht... Habe ich das nicht geschrieben?
Es geht mir um die Aussage, dass man um Grundlagen besser nicht (benutzte Begriff: falsch) in langsamen Dauerlauftempo 30+ laufen soll.
Du schaffst es leider wieder nicht ganz, meine Aussage richtig wiederzugeben.

Nochmal: 1. Die Annahme, dass man "Grundlage" am besten mit langen und langsamen Einheiten trainieren würde, ist m. M. n. einfach falsch. Alle schnellen Ausdauereinheiten wirken auch positiv auf die "Grundlage"

So, was bedeutet das. Es bedeutet, dass es Trainingseinheiten gibt, die sich besser auf die "Grundlage" auswirken, als lang und langsam. Es bedeutet nicht, dass man die Grundlage durch solche Einheiten gar nicht trainieren kann.

Du läufst im Grundlagentraining ja auch nicht 3* die Woche 30-35k langsam am Stück, oder? Wieso nicht, wenn es doch das beste für die Grundlage wäre?

Und es bedeutet, dass es nicht nur einen Transfer vom langsamen Training auf die Fähigkeit schnell zu laufen gibt, sondern auch vom schnellen Training auf die Ausdauergrundlage.
Rolli hat geschrieben: Es geht auch nicht um Fettverbrauch sondern um Schulung der Stoffwechselprozesse und Kapillarbildung. Was sehr lange dauert und deswegen sehr viele Kilometer erfordert.
Nun, für die vielen Kilometer bin ich auch, auch wenn ich dafür möglicherweise andere Gründe anführen würde. Nur kann man seinen Umfang nicht beliebig erhöhen, wenn man nur langsam genug läuft. Selbst die Profis, bei denen das Zeitlimit nicht so eng ist wie bei uns, können das nicht.

Der Trick ist ja gerade, die Dauerläufe gerade so schnell zu laufen, dass man den Umfang nicht so weit einschränken muss, dass dadurch das Trainingsergebnis leidet.

Nehmen wie die 5'30, damit schaffst du in einer Stunde etwa 11km. Wenn du stattdessen 4'36 laufen kannst, ohne dadurch zu sehr zu belasten. Kommst du auf 13k.

Bei 5h DL über die Woche sind es schon 10km. 10km mehr gelaufen in derselben Trainingsdauer, dazu schneller trainiert, also bessere Trainingswirkung, weil bessere Wirkung für HKS, Stoffwechsel und Ökonomie: Eine Win-Win-Situation. :D
Rolli hat geschrieben: Jetzt könnte man sagen, dass man das gleiche mit schnellen DL erreichen kann. Diese These ist überhaupt nicht bewiesen und auch logisch ist sie für mich fraglich.
Wann bin ich müde?
Wenn ich 7x15km (im Schnitt über die Woche) in 4:10 oder wenn ich 7x20km in 5:00 laufe. Und jetzt kann man die Kilometer zusammen rechnen.

Ich erkenne zwar noch nicht ein Denkfehler in meiner Ausführung, aber im möchte nicht wie der Geisterfahrer nur erkennen dass 1000ne Geisterfahrer auf seiner Bahn im entgegen kommen.
Um deine Denkfehler herauszustellen, bin ich ja da. :teufel:

Erst einmal geht es nicht nur um die zwei von dir genannten Alternativen. Wenn 4'10 dich zu müde macht, bedeute das nicht zwingend, dass die beste Alternative 5'/k ist. Da gibt es ja einiges dazwischen. Ich kann die 105k in 4'10 normalerweise auch (noch) nicht laufen. Aber ich kann sie bei guter Form wohl etwa in 4'35 laufen, ohne mich kaputt zu machen. Und das wäre dann besser als 105 in 5'/k - die 140 wären für ne normale Woche zu viel, aber wenn würde ich die meisten auch nicht in 5'/k machen, sondern klar schneller, vielleicht in 4'40. Und du bist auf der Langstrecke so viel schneller als ich, du müsstest eigentlich auch die 140k in 4'35 schaffen, ohne davon zu müde zu werden! (Mal davon ausgehend, dass die passende DL-Geschwindigkeit wirklich so eng mit Langstrecken PBs korreliert, was ich stark bezweifle.)

Warum du es nicht schaffst? Vielleicht willst oder darfst du nur nicht.

Wahrscheinlich gibt es eine Menge anderer Parameter die relevant sind als WK-Zeiten. Was und wie viel man arbeitet, ob man alleine oder mit langsameren LäuferInnen läuft, ob man konzentriert läuft oder sich dabei unterhält. Ob man sich in den Workouts abschießt oder den Unterschied zwischen Training und WK gut genug verinnerlicht hat. :teufel:

Der zweite Denkfehler: Mehr ist mehr, egal wie langsam. Kann nicht stimmen, sonst würden wir ja nur joggen oder am besten sogar nur wandern.

Es hängt von der Reizschwelle ab. Alle km unterhalb der Reizschwelle sind nur zur Regeneration zu gebrauchen. Regeneration ist nur ein kleiner Teil des Trainings. Wenn wir zu viel km in langsamem Tempio machen, die nicht wirken, ist das nur noch eine unnötige Belastung.

Umfang alleine sagt wenig aus. Es ist immer die Kombination aus Umfang und Intensität, die entscheidend ist.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

123
DerC hat geschrieben: Jetzt zu den Schlüsseleinheiten. Wir gehen vom Marathon aus rückwärts und überlegen, wie wir am besten dafür trainieren. Wir könnten ja einfach einen vollen Marathon so schnell wie derzeit möglich laufen, wäre in der Theorie super Training - spezifischer geht es nicht. Aber das würde zu viel Zeit für die Regeneration danach brauchen.

Also müssen wir es anders machen, aber irgendwie zumindest einen Teil der Belastung simulieren. Alle folgenden Einheiten verbinden "lang" und "schnell" (oder zumindest "lang" und "zügig" . Es gibt auch wichtige kürzere Einheiten, zu denen später:

a) Endbeschleunigung. Langer Lauf inklusive eines Teilabschnitts bei etwa MRT. Die Einheit hat Greif nicht erfunden, ich denke das gibt es schon seit über 40 Jahren, F. Shorter soll schon solche Einheiten absolviert haben.

Bei Greif ist die höchste Stufe ja 20k langsam 15k. Von den Amis kenne ich das als 10 Meilen easy, 10 meilen MRT, also noch etwas längerer MRT Anteil.

b) lange kontinuierliche schnelle Läufe
z. B. 1,5h 100 % MRT, ca 2h bei 98-100% MRT, 2,5h bei etwa 92-95% MRT

c) MRT- "Intervalle"/gestückelte TDLs/
z. b. 3-4*5k MRT, Pause nicht zu langsam laufen

d) Tempowechsellauf.
z. b. 20*1000 wechselnd zwischen MRT und etwas langsamer.

e) lange Crescendo-Läufe. Finden sich ähnlich bei H. Steffny in den Plänen z. B. für 2:59 und 2:45:
Z. B. 10k locker 80-85% MRT, 10k 90% MRT, 5k95% MRT 5k MRT 5k auslaufen

f) voll oder im MRT gelaufene Wettkämpfe 20k, HM, 25k, 30k (bei MRT ähnlich wie b) einzustufen)

g) ab einem gewissen Niveau: Nicht voll gelaufener Marathon als zügiger langer Lauf, auch Überdistanzläufe.

Wenn man a) nicht mag, hat man viele andere Möglichkeiten. Die Liste erhebt keinen anspruch auf Vollständigkeit und die Reihenfolge entspricht nicht der Priorität oder einer optimalen zeitlichen Abfolge im Training.

Ein Großteil dieser Einheiten hat seinen PLatz sehr klar in der spezifischen Phase, also in den letzten 8-12 Wochen vor dem M. Ein voll gelaufener HM z. B. kann imo auch in anderen Phasen eine gute Standortbestimmung sein.
Zitat: Zitat von annasabrina
Könntest du bitte später auch noch Beispielwochen geben, wie du das ganze in eine Woche in der entsprechenden Phase verpackst?

Ja. Heute aber nicht mehr.


Hallo DerC,
vielleicht ist es etwas in Vergessenheit geraten oder aber und das will ich nicht hoffen, du hast viel zu viel um die Ohren.
Könntest du bitte deine Ideen bzgl. der einzelnen Phasen, Beispielwochen und Ideen weiter ausführen? Ich wäre super dankbar für deine Hilfe und würde mich sehr darüber freuen von deinem Wissen zu lernen.

Vielen Dank,
Anna

124
annasabrina hat geschrieben: Hallo DerC,
vielleicht ist es etwas in Vergessenheit geraten oder aber und das will ich nicht hoffen, du hast viel zu viel um die Ohren.
Könntest du bitte deine Ideen bzgl. der einzelnen Phasen, Beispielwochen und Ideen weiter ausführen? Ich wäre super dankbar für deine Hilfe und würde mich sehr darüber freuen von deinem Wissen zu lernen.

Vielen Dank,
Anna
An einer Fortsetzung wäre ich auch interessiert. :hallo:

125
Hallo C,

ich kann alle deine Aufgeführten Vorschläge nachvollziehen, nur hiermit hab ich Probleme:
DerC hat geschrieben:lange kontinuierliche schnelle Läufe
z. B. 1,5h 100 % MRT, ca 2h bei 98-100% MRT, 2,5h bei etwa 92-95% MRT
Das würde bedeuten, dass der Inhaber des Weltrekordes diesen "jeden Tag" laufen können muss.
Von der Belastung würde ich meinen, wäre es dann gleich, dass ich jederzeit in der Lage sein muss einen Marathon in PB zu laufen. Dann frage ich mich aber wozu ich trainiere. Was verstehe ich hier falsch. Ich traue mir nicht zu jederzeit 30km in 2h zu laufen (wäre aber bei mir MRT). Dazu bedarf es bei mir mindestens Wettkampfsituation und einigermaßen Vorbereitung mit etwas Schonung vor dem Lauf und Regeneration nach dem Lauf. Selbst 1,5h MRT sind schon heftig. Meine Tempodauerläufe im vollen Training sind 15-18km lang und die schaffe ich gerade so knapp unter MRT. Das sind aber keine 1,5h geschweige denn 2h und mehr.
Gruß Freddy:winken:

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Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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19freddy63 hat geschrieben:Selbst 1,5h MRT sind schon heftig. Meine Tempodauerläufe im vollen Training sind 15-18km lang und die schaffe ich gerade so knapp unter MRT. Das sind aber keine 1,5h geschweige denn 2h und mehr.
Es hängt aber auch deutlich vom absoluten WK-Tempo ab. Wenn ich das heute mache wo ich im 4:30 h - Bereich unterwegs bin, laufe ich ein Drittel der WK-Distanz schon in den ersten Vorbereitungswochen locker im WK-Tempo, weil das Tempo jetzt gar nicht so weit von meinem normalen DL-Tempo weg ist. Früher als ich anderthalb Stunden schneller war, hab ich 14 km in MRT erst gegen Ende der Vorbereitung im Training geschafft.

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DanielaN hat geschrieben:Es hängt aber auch deutlich vom absoluten WK-Tempo ab. Wenn ich das heute mache wo ich im 4:30 h - Bereich unterwegs bin, laufe ich ein Drittel der WK-Distanz schon in den ersten Vorbereitungswochen locker im WK-Tempo, weil das Tempo jetzt gar nicht so weit von meinem normalen DL-Tempo weg ist. Früher als ich anderthalb Stunden schneller war, hab ich 14 km in MRT erst gegen Ende der Vorbereitung im Training geschafft.
Genau da liegt ja mein Verständnisproblem. DerC hat an keiner Stelle erwähnt, dass dies nur bis zu .... MRT Gültigkeit hat.
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19freddy63 hat geschrieben: Das würde bedeuten, dass der Inhaber des Weltrekordes diesen "jeden Tag" laufen können muss.

Von der Belastung würde ich meinen, wäre es dann gleich, dass ich jederzeit in der Lage sein muss einen Marathon in PB zu laufen. Dann frage ich mich aber wozu ich trainiere. Was verstehe ich hier falsch. Ich traue mir nicht zu jederzeit 30km in 2h zu laufen (wäre aber bei mir MRT). Dazu bedarf es bei mir mindestens Wettkampfsituation und einigermaßen Vorbereitung mit etwas Schonung vor dem Lauf und Regeneration nach dem Lauf. Selbst 1,5h MRT sind schon heftig. Meine Tempodauerläufe im vollen Training sind 15-18km lang und die schaffe ich gerade so knapp unter MRT. Das sind aber keine 1,5h geschweige denn 2h und mehr.
1. Ich habe nicht behauptet, dass man das jeden Tag laufen können muss. Wenn man in der letzten Phase 3 solche Läufe hinbekommt, z. B. 1h30, 1h 45 und 2h lang, dann ist das schon sehr gut. So eine Einheiten ist dann binnen 10-14 Tagen mit Abstand die härteste Einheit die du läufst. Der Rest muss dementsprechend angepasst sein, da wird dann keine Unterdistanztempo geknüppelt. Die Unterdistanzleistung wird in diesem Konzept schon vorher ausgeprägt und in dieser Phase nur erhalten.

Aber was schon richtig ist: Läufer, die so trainieren, sind selten schlecht in Form, sondern haben ein sehr hohes Grundniveau. Mosop hat Chicago gewonnen in 2'05 und war nach Angaben von Canova weit von Topform entfernt. Da kann man sich schon gut vorstellen, dass die 2h10 eben "aus der kalten Hose" laufen.

2. Und wenn das Tempo nicht ganz dem Zieltempo entspricht, ist das auch nicht schlimm. Man darf da imo durchaus das gefühlte MRT nehmen, manche nennen das Marathonbelastung (MRB), oder eben MRT nach Tagesform.

Das Laufen nach MRB ist imo sogar besser. Wenn du 6 Wochen vor dem Tag X über 15k den 4er Schnitt hinquälst, ist das an diesem Tag sicher schneller als MRT, vielleicht eher das Tempo für 30km. Wenn du am Tag X nach Tapering und Formsteigerung in derselben gefühlten Intensität losbretterst, bist du U. U in 3'54 statt in 4'/k unterwegs und nach 30k platt.

3. Die meisten Pros trainieren meist nicht alleine. Die laufen 30k MRT, aber davon läuft eben die ersten 20k jemand mit oder mindestens fährt jemand mit dem Auto oder dem Rad mit, liefern Getränke etc. Außerdem können die etwas härter trainieren als wir ... Wenn es am Ende nur 96% sind statt 98% das ändert wenig an der Intention. Deren MRT ist auch etwas intensiver als deines oder meines.

Ich habe es auch nicht exakt von km in Zeit umgerechnet für die Pros. Ich glaube eine Einheit hieß 97% MRT über 35k ... das sind dann für Weltrekordler keine 2h, sondern nur 1h45 ... für die 2h sind es dann vielleicht nur 95%, ich will mich nicht um ein paar Sekunden streiten.

Die Richtung ist wichtig. Wenn du keine 30k in 4'/k schaffst, schaffst du sie vielleicht in 4'10. Oder eben 25k in 4' ... wenn du es im WK besser schaffst, spricht ja auch nix gegen einen WK. Du bist ja auch in Bertlich 30k gelaufen, oder?

Das sind grenzwertige Einheiten, bei denen auch mal ein Abbruch vorkommen kann, oder man eben etwas langsamer als erhofft unterwegs ist. Haben aber eben den Vorteil eines sehr starken Trainingsreizes, und nicht zu unterschätzen: Sie ermöglichen auch das Testen der Marathonausrüstung und - nahrung unter wettkampfähnlichen Bedingungen.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

129
19freddy63 hat geschrieben:Genau da liegt ja mein Verständnisproblem. DerC hat an keiner Stelle erwähnt, dass dies nur bis zu .... MRT Gültigkeit hat.
Da stand aber ein "z. B." davor. Da stand nicht, dass das jeder immer aus dem vollen Training heraus laufen kann. Beachte auch die 98%.

Dergleichen gilt auch für
"f) voll oder im MRT gelaufene Wettkämpfe 20k, HM, 25k, 30k (bei MRT ähnlich wie b) einzustufen)"

was man i. d. R. auch durch ein paar leichte Tage vor- und nachbereiten sollte.

Von unserer lokalen Elitegruppe (PBs 2:06 - 2:11) weiß ich, dass die 1x am Ende des Marathonzyklus 1.5 Stunden im MRT zu laufen versuchen. Da ist dann ein Block von 8 Tagen nur dieser Einheit gewidmet, der Rest ist Joggen. 2h bei 100% MRT mit Vorbelastung wäre da natürlich Unsinn, aber DanielaN könnte das schaffen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

130
Der alte Manfred Steffny lässt z.B. in seinem Buch "Marathontraining" die Drei-Stunden-Läufer in der drittletzten Woche vor dem Marathon 14 km in einer Stunde und 10 Tage vorher 30 km in MRT +/- 15 Minuten laufen. Ist also gar nicht so neu dieses Training.

131
DanielaN hat geschrieben:Der alte Manfred Steffny lässt z.B. in seinem Buch "Marathontraining" die Drei-Stunden-Läufer in der drittletzten Woche vor dem Marathon 14 km in einer Stunde und 10 Tage vorher 30 km in MRT +/- 15 Minuten laufen. Ist also gar nicht so neu dieses Training.
Sage ich ja immer. Aber dann werden sowohl Rolli als auch DerC sauer. ;-)

P.S. Bin letztens auch 30 km in 4:17 min/km gelaufen. Jetzt müsste ich nur mein MRT kennen...
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

132
19freddy63 hat geschrieben:Genau da liegt ja mein Verständnisproblem. DerC hat an keiner Stelle erwähnt, dass dies nur bis zu .... MRT Gültigkeit hat.
Ich habe das Extra auf Dauer statt auf km hochgerechnet, damit es für einen größeren Bereich anwendbar ist. Aber natürlich hat das seine Grenzen. So grundsätzlich und in erster Näherung sollte das aber für Marathonzeiten zwischen 2h (da eben nicht 2h mit 100% Ziel-MRT) und 4h gehen, wenn es entsprechend vorbereitet wurde. (was eben bedeutet, dass auch im Grundlagentraining schon "schnell und lang" gelaufen wird und nicht nur lang gejoggt).

Aber jede Umsetzung hat ihre Nachteile. Man kann auch prozentual zur WK-Dauer argumentieren. Der 3h Läufer läuft bei der 2h Einheit nur 2/3 der Dauer, also knapp 67 %. Der 2h05 läufer macht bei 1h30 schon 72%, bei 1h45 84%. Nach der Argumentation sollten die 2h für den 3h Läufer leichter sein als die 1h45 für einen Weltklassemann.

Das Prinzip ist einfach, dass man in diesen Einheiten auf jede Streckenlänge so nahe wie möglich an das MRT rangeht. Je länger die Strecke, desto langsamer muss man laufen. 15k gehen bei manchen sogar schneller als MRT, bei längeren Strecken kann schon ein Aufschlag nötig sein - natürlich auch von der Formkurve abhängig.

Die Idee dahinter ist, den Stoffwechsel bei MRB zu trainieren, die Glykogenspeicher zu vergrößern und auch die Effizienz bei der Belastung zu optimieren, das heißt die Minimierung des Energieverbrauchs, damit beide Tanks (Fett + KH) für mehr km reichen. Weil das eben bei 70% HfMax nur sehr begrenzt funktioniert, wenn das MRT bei 85% HfMax oder mehr liegt. Und ein geübter Läufer wird bei 70% HfMAx möglicherweise viel zu lang laufen müsste, um die Speicher zu leeren. Das wäre dann ein Missverhältnis zwischen dem Nutzen der Einheit und der nötigen Erholung.

Wenn man diese Einheiten schon in der Grundlagenphase vorbereitet, dann hat man ganz gut im Gefühl, was man da laufen kann.

Dann kann man auch mit der relativen Intensität z. B. über Pulsbereiche argumentieren. Dann wird es aber nicht wirklich leichter für die Ambitionierteren. Nur für den 5h Marathonläufer werden die 2h dann eher easy sein.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

133
D-Bus hat geschrieben:Sage ich ja immer. Aber dann werden sowohl Rolli als auch DerC sauer. ;-)
Nö ich nicht. Ich habe sogar mindestens zwei Bücher von M. Steffny.
Aber in der Gesamtkonzeption sind doch einige Unterschiede zwischen dem, was ich heute für State of the art halte und dem Trainingskonzept von M. Steffny.

Habe gerade nachgesehen: Für unter 2h30 empfiehlt er: 30k im Renntempo bis maximal 5' mehr. Wäre bei MRT 3'33 dann maximal 3'43, also + '10 oder etwa 95% MRT

Sind dann um die 1h50 und passt ganz gut zu den o. a. Einheiten.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

134
D-Bus hat geschrieben:Sage ich ja immer. Aber dann werden sowohl Rolli als auch DerC sauer. ;-)
Wieso?
Ich bin auch der Meinung, dass man 27-30km in MRT-B 2-3 Wochen vor dem Marathon laufen soll.

Gruß
Rolli

135
DerC hat geschrieben: Aber in der Gesamtkonzeption sind doch einige Unterschiede zwischen dem, was ich heute für State of the art halte und dem Trainingskonzept von M. Steffny.
Dann schaue Dir die Pläne von Canova an. Z.B. von Marathonweltmeister Abel Kirui:
Freitag 01.07.
Vormittag 1:10h mittlerer DL
Nachmittag 50min DL mit 20 Diagonalläufen (13km)

Samstag 02.07.
Vormittag 20min EL + Fahrtspiel 20x2min schnell/1min locker
Nachmittag 40min lockerer DL (10km)

Sonntag 03.07.
Vormittag 1:50h gesteigerter DL (32km)
Nachmittag

Montag 04.07.
Vormittag 1h lockerer DL
Nachmittag 40min lockerer DL
Abend 15min EL + 10km/35min mit 30 Diagonalläufen, 100m Trabpausen

Dienstag 05.07.
Vormittag 1h mittlerer DL
Nachmittag 1h mittlerer DL

Mittwoch 06.07.
Vormittag 25min EL + 3x3000/8:38,6 – 8:43,4 – 8:41,0 (P=2:48 – 2:43 – 3:12) + 3x1000/2:42,0 – 2:47,3 + 2:45,0 (P=1:46 – 1:55 – 3:16) + 8x500/1:21,2-1:16,0 (P=1:40 – 1:50 – 2:04 – 1:54 – 1:50 – 1:56 – 1:45)
Nachmittag 50min lockerer DL (12km)

Donnerstag 07.07.
Vormittag 1:20h mittlerer DL (21km)
Nachmittag 30min lockerer DL + 1h Fitnesstraining im Studio

Freitag 08.07.
Vormittag 1:10h mittlerer DL (18km)
Nachmittag 50min lockerer DL (12km)

Samstag 09.07.
Vormittag 50min lockerer DL (12,5km)
Nachmittag 50min lockerer DL (12km)

Sonntag 10.07.
Vormittag 10min EL (1,5km) + 40km/2:13:32h (=3:20,3/km, Moiben Road)
5km Splits mit Höhendifferenz:
16:34min/-10m
17:06min/-20m – 10km 33:40min
17:08min/-33m
16:49min/-17m – 10km 33:57min
17:11min/+17m
16:24min/+33m – 10km 33:35min
16:20min/+20m
16:00min/+10m – 10km 32:20min – letzter km 2:57min

Montag 11.07.
Vormittag 45min lockerer DL (11km)
Nachmittag 45min lockerer DL (11km)

Dienstag 12.07.
Vormittag 1:28h mittlerer DL (24km)
Nachmittag 50min lockerer DL (12km)

Mittwoch 13.07.
Vormittag 50min mittlerer DL (13km)
Nachmittag 50min DL mit 30 Diagonalläufen

Donnerstag 14.07.
Vormittag Ruhetag wegen starker Schmerzen im linken Knie
Nachmittag Tecar Therapie

Freitag 15.07.
Vormittag Ruhetag wegen starker Schmerzen im linken Knie
Nachmittag Tecar Therapie

Samstag 16.07.
Vormittag Ruhetag
Nachmittag

Sonntag 17.07.
Vormittag Ruhetag
Nachmittag

Montag 18.07.
Vormittag 1:10h mittlerer DL (18km)
Nachmittag 45min DL mit Diagonalläufen (11km)
Schmerz fast verschwunden aber noch störend

Dienstag 19.07.
Vormittag 1:10h mittlerer DL (18km)
Nachmittag wieder Schmerzen

Mittwoch 20.07.
Vormittag Ruhetag
Nachmittag zweimal Tecar Therapie

Donnerstag 21.07.
Vormittag 1:02h lockerer DL (15km)
Nachmittag zweimal Tecar Therapie

Freitag 22.07.
Vormittag 1:30h lockerer DL (23km) + zweimal Tecar Therapie
Nachmittag 1h Fitnessstudio

Samstag 23.07.
Vormittag 1h lockerer DL (16km)
Nachmittag

Sonntag 24.07.
Vormittag 1:10h mittlerer DL (19km)
Nachmittag

Montag 25.07.
Vormittag 1:18h mittlerer DL (22km)
Nachmittag 52min lockerer DL (13km) + Sauna + Tecar Therapie

Dienstag 26.07.
Vormittag 1h lockerer DL (15km)
Nachmittag 40min lockerer DL + Tecar Therapie

Mittwoch 27.07.
Vormittag 1h lockerer DL (15km)
Nachmittag zweimal Tecar Therapie + Eisbad

Donnerstag 28.07.
Vormittag Ruhetag wegen Schmerzen um rechten Knie
Nachmittag zweimal Tecar Therapie + Eisbad

Freitag 29.07.
Vormittag 20min EL + 5000/14:46
Nachmittag Tecar Therapie + Eisbad

Samstag 30.07.
Vormittag 1:44h mittlerer DL (29km)
Nachmittag

Sonntag 31.07.
Vormittag 40min mittlerer DL (11km) + 20min Diagonalläufe (6km) + 40min lockerer DL (8km)
Nachmittag
Quelle: Elite Middle- & Long Distance Running Neustart - Leichtathletik Coaching-Academy

Beachte was Canova lockere DL nennt: 12km in 50'. Das ist ein Tempo um 4:15. Mehr als eine (!!) Minute über das MRT oder noch besser fast 40% langsamer. Das würde bei mit ~5' bzw. 5:20 bedeuten. Und das alles in der unmittelbare WK-Vorbereitung. Da mache sogar ich mehr Tempo (prozentual) als er. Wäre mal interessant Jahresplanung von ihm zu sehen.

Dazu vielleicht ein Zitat von Canova:
Als ich Kenneth Kimwetich (400m in 46sec, 800m in 1:43,03min, 1000m in 2:13,56min und 1500m in 3:45min, aber nie schneller) trainiert habe ist er am Tag nach einem spezifischen Tempotraining (Ich verwende 3-4mal in der Hauptsaison einen SPECIAL BLOCK um die spezifisch hochintensive Ausdauerarbeit vorzubereiten, z.B. 6 x 1000m in 2:33-36min, P=4:00 am Morgen und 500m in 1:03min + 400m in 49sec + 200m in 22,5sec, P=6-7:00 am Abend)) für 3 Stunden im Wald verschwunden. Als ich ihn gefragt habe wo er denn gewesen sei, antwortete er „3 Stunden laufen im Tempo 6:00/km“, was wir nur sehr schwer verstehen können, weil es sehr langweilig ist. Also habe ich ihm (und den anderen Athleten, wie David Lelei(1500m in 3:31min) und Christopher Koskei, seines Zeichens Hindernis-Weltmeister von Sevilla und der ältere Bruder von Stephen Cheronoa.k.a. SaifSaaeedShaheen) erklärt, dass es unserer Methodik zur Folge besser ist lieber nur 1 Stunde regenerativ zu laufen. Als sie jedoch meinen Vorschlag beherzigten waren sie anschließend nicht mehr in der Lage am nächsten Tag gut zu trainieren, im Gegensatz dazu waren es ihnen nach ihren 3 Stunden Läufen möglich jegliche Art von Laktatintensivem Training zu absolvieren. Von da an entschloss ich mich ihnen selbst zu überlassen welche Art und Dauer von Regeneration sie nach harten Einheiten bevorzugen.
:zwinker4: :hallo:
Quelle: Renato Canova Trainingsphilosophie - Leichtathletik Coaching-Academy

Gruß
Rolli

136
Die Unterschiede zu Steffny sind unübersehbar. Die ganzen kleinen Schnelligkeitsachen z. B., die Diagonalen etc. Fehlt bei beiden Steffnys fast komplett. Die feinen Abstufungen, die komplexen Tempoeinheiten, die Umfangsmodularisierung, all das ist bei Canova viel ausgefeilter.
Rolli hat geschrieben: Beachte was Canova lockere DL nennt: 12km in 50'. Das ist ein Tempo um 4:15. Mehr als eine (!!) Minute über das MRT oder noch besser fast 40% langsamer. Das würde bei mit ~5' bzw. 5:20 bedeuten. Und das alles in der unmittelbare WK-Vorbereitung. Da mache sogar ich mehr Tempo (prozentual) als er. Wäre mal interessant Jahresplanung von ihm zu sehen.
Beide Beiträge habe ich im englischen Original gelesen, als die jeweiligen Threads auf Lets run gelesen habe ... ist schon etwas her.

Du hast dir da ganz geschickt einen der langsamsten Läufe rausgesucht - eine Regenerationseinheit ... Und dann ist das ganze in der Höhe und auf den kenianischen Straßen mit ihren Höhenmetern usw. Lässt sich nicht so einfach vergleichen.

Und was ist jetzt das "richtige" Training? Die schnellen Einheiten, oder die Regenerationseinheiten? Dazu hat sich Canova auch schon eindeutig geäußert, er differenziert da sehr klar.

Wenn ich über schnellere DL Tempi schreibe, schreibe ich fast immer über richtiges Training, nicht über Regeneration.

Zum prozentualen Anteil des Tempos: Den bitte nie isoliert betrachten.
Er macht ja auch mehr KM als du, etwa 230k in der Woche ab 4. 07. Der Umfang wirkt sich ebenso wie die Qualitätseinheiten auf das Tempo aus.

Und es steht ja gerade in dem Beispiel drin, das zwischen durch wieder mittlerer DL angesagt ist, und eben nicht langsamer. Es sind vielfältige DL- Intensitäten vertreten, es ist gerade nicht das zu simple Konzept: "DL muss immer richtig langsam sein". Dagegen wehrt sich Canova nämlich entschieden.

Das Tempo muss einfach dem Zweck der Einheit angemessen sein. Wenn Kirui die 40k in 4'10 gelaufen wäre, hätte er den Sinn der Einheit verfehlt. Wenn er am nächsten morgen als Regeneration 3'20 /k gelaufen wäre, den Sinn dieser Einheit auch.

Was du immer berücksichtigen musst: Die Pros haben mehr Luft zum langsamer laufen als du, und im Vergleich zu vielen langsameren, die hier mitlesen, ist das noch krasser. Da kommt eben bei MRT + 1min eben anderes Tempo raus, auch das absolute Tempo muss berücksichtigt werden. Bei vielen Hobbyläufern kommt da eben Krampf raus, weil es zu Langsam wird. Bei 4'15 kann man LAUFEN. Bei 8'/km wird es technisch spätestens kritisch. Weil das eher eine Gehgeschwindigkeit ist.

Jetzt zu den 3h durch den Wald Joggern. Diese Anekdote diente Canova in dem Zusammenhang, in dem er sich auf Letsrun schilderte, dazu eines seiner Hauptprinzipien zu untermauern: Die INDIVIDUALISIERUNG, die so wichtig ist, dass man dafür auch Ausnahmen von der Regel machen kann. Denn in dem Kontext macht Canova klar, dass es die AUSNAHME ist, dass sich Läufer bei 3h langsamen Tempo erholen, NICHT die Regel. Er schätzt das so ein, dass die meisten Läufer das so NICHT können, weil es dafür eine spezielle Art des Laufstils nötig sei. Als weißer Späteinsteiger ist bei dir eher unwahrscheinlich, dass du eine dieser wenigen Ausnahmen bist. Außerdem vermutet er dahinter psychosomatische Effekte, er vermutet dass ein Teil der Erholung daraus resultierte, dass die Jungs in einem sehr schönen Wald unterwegs waren ... was die Übertragbarkeit auf beliebige Läufe wieder erschwert.

Genau wegen der Bedeutung der Individualisierung würde Canova nie aus Kiruis Training den Schluss ziehen, dass Rollis oder Cs DL Tempo im selben Verhältnis zum MRT stehen müsste.

Du wirfst mir gerne vor, dass ich solche Schlüsse ziehe. Das tue ich aber nicht. Ich ziehe nur z. B. aus den 40 relativ schnellen km von Kirui den Schluss, das solche Einheiten im passenden Kontext sinnvoll sein können. Was dann bedeutet, dass eine pauschale Behauptung, der lange Lauf müsse langsam bzw dürfe nicht schnell sein, die leider immer wieder aufgestellt wird. ALLGEMEIN nicht stimmen kann. (ein Großteil meiner Beiträge hier resultiert daraus, dass ich dämlichen ALLGEMEINEN Aussagen widerspreche)

Und ich ziehe z. B. aus dem eher schnellen Training eines EL Gerrouj, eines Seb Coe, eines Carlouz Lopez oder eines Bob Schul den Schluss, dass man mit schnellem Training unheimlich viel Ausdauer aufbauen kann, sogar Weltklasse-Ausdauer. Das bedeutet für mich: An dem Mythos, dass langsames Training so toll für die Ausdauer wäre, ist wahrscheinlich nicht so viel dran.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

137
Hallo,

ich habe mal eine Frage ob ich mit meinem Trainingspensum einen Marathon laufen kann, bzw.ob ich es richtig einschätze:
Größe 180cm, Gewicht 72kg, 33Jahre. Pulsmäßig liege ich bei Ruhe wie Belastung sehr niedrig(laut EKG beim Arzt von der Arbeit wo ich immer zum Check muß).

Derzeit laufe ich meist 3 mal die Woche zwischen 7 und 14km -vor meinen derzeitigen Problemen mit dem Knie- auch HM(in ca. 1:40). Am Ende des HM fühlte ich mich eigentlich immer noch recht gut.
Problem ist das ich auch am Wochenende eher selten Zeit finde um mal länger als zwei Stunden laufen zu können. Daher würde ich mal schätzen das ich bis zum geplanten Termin (September) nicht mehr wie 3-4 Läufe an die 30km bewältigen kann.

Ist es bei dem Pensum wohl möglich mit einer Sub 4:00 rechnen zu können oder muß da noch mehr von mir kommen. Wille dürfte ausreichend vorhanden sein, bisher hab ich nie aufgegeben bei meinen Laufzielen.

gruß Kullino

139
Rolli hat geschrieben:Wieso?
Ich bin auch der Meinung, dass man 27-30km in MRT-B 2-3 Wochen vor dem Marathon laufen soll.
War ja nur Spaß - dies aber mit Hintergrund:
Rolli hat geschrieben:Wenn jemand einen Marathon schaffen will, der muss nicht schnell-lang im Training laufen. Er muss lang laufen und ab und zu schnell. Der lange lauf muss nicht schnell sein.
(Denn ich finde a) 27-30 km lang und b) MRT schnell.)
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

140
DerC hat geschrieben: Das Prinzip ist einfach, dass man in diesen Einheiten auf jede Streckenlänge so nahe wie möglich an das MRT rangeht. Je länger die Strecke, desto langsamer muss man laufen. 15k gehen bei manchen sogar schneller als MRT, bei längeren Strecken kann schon ein Aufschlag nötig sein - natürlich auch von der Formkurve abhängig.

Die Idee dahinter ist, den Stoffwechsel bei MRB zu trainieren, die Glykogenspeicher zu vergrößern und auch die Effizienz bei der Belastung zu optimieren, das heißt die Minimierung des Energieverbrauchs, damit beide Tanks (Fett + KH) für mehr km reichen. Weil das eben bei 70% HfMax nur sehr begrenzt funktioniert, wenn das MRT bei 85% HfMax oder mehr liegt. Und ein geübter Läufer wird bei 70% HfMAx möglicherweise viel zu lang laufen müsste, um die Speicher zu leeren. Das wäre dann ein Missverhältnis zwischen dem Nutzen der Einheit und der nötigen Erholung.

Gruß

C.
OK. So verstehe selbst ich das. Ich bin zwar auch der Typ Läufer, der gerne mal schneller läuft als er soll, und der sich zu langsamen Laufen zwingen muss, nur bei mir ist die Grenze beim Alleinlaufen bei besagten 15-18 km Tempoläufen. Tempoläufe darüber gehen bei mir immer zu Lasten der Geschwindigkeit. So laufe ich dann schonmal 35 km "Tempo", allerdings dann in einer Pace von 4:20 - 4:25 min/km.
Im Wettkampf, wie in Bertlich, geht dann meist mehr. Doch einen solchen Lauf alleine durchziehen kann ich mir nicht vorstellen.
Deshalb mache ich dann auch so Einheit, dass ich zum Wettkampf laufe und dann den Wettkampf als Beschleunigung hinten dran hänge. Das klappt ganz gut.
Gruß Freddy:winken:

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Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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19freddy63 hat geschrieben: Tempoläufen. Tempoläufe darüber gehen bei mir immer zu Lasten der Geschwindigkeit. So laufe ich dann schonmal 35 km "Tempo", allerdings dann in einer Pace von 4:20 - 4:25 min/km.
So in der Richtung war ich auch schon unterwegs, als ich richtig gut in Form war. Hat mir imo auch für den HM unter 1h20 geholfen. Den M. konnte ich in der Form dann leider wegen einer Erkältung nicht laufen ... 4er Schnitt wäre das Ziel gewesen.

Jetzt gibt es eben Leute die sagen, solche Läufe (z. B. MRt + 20-30s) sei schädlich, weil zu schnell oder vielleicht sogar so was wie "im Niemandsland", also weder Fisch noch Fleisch, nicht schnell genug aber auch nicht langsam genug.

Das ist imo aber so pauschal quatsch. Man kann Einheiten am Ziel vorbei laufen ... bei 35km geht das aber fast nur, wenn man zu langsam ist. Zu schnell hält man es eh nicht durch. Also gibt es nur das Argument, dass es zu viel Erholung erfordert ... das ist aber auch nur in den Fällen wirksam, in denen die Erholung danach nicht eingeplant oder nicht gut möglich ist.
19freddy63 hat geschrieben: Deshalb mache ich dann auch so Einheit, dass ich zum Wettkampf laufe und dann den Wettkampf als Beschleunigung hinten dran hänge. Das klappt ganz gut.
Ja, das ist eine gute Variante. 30er WK gibt es ja leider eher selten ... aber HMs ziemlich viele, die kann man gut zu langen Läufen mit schnellen Teilen umfunktionieren.

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

142
Danke für deine Mühe mir eine sehr ausführliche Antwort zu schreiben. Ich denke ich verstehe jetzt, worauf es ankommt, und denke nicht allzuviel falsch gemacht zu haben bisher.

Vielleicht noch eine Anmerkung zu den angegebenen Tempi. Evt. liegt meine beschränkte Vorstellungskraft ja in der Tatsache begründet, dass ich keine 20 mehr bin und mir ein sehr hohes Tempo immer schwerer fällt, wo hingegen ein Tempo, welches ich "im Griff" habe ich auch über längere Zeit laufen kann. Dieses Tempo bewegt sich leider nicht mehr großartig nach oben und ist nur mit viel Training zum stagnieren zu bringen. Dann kommt aber die Regenerationsfähigkeit, welche mit zunehmendem alter abnimmt als Gegenpart dazu und somit wähle ich dann gerne ein Tempo etwas langsamer als MRT um diese geminderte Regenerationsfähigkeit zu kompensieren.
Gruß Freddy:winken:

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NordicNeuling hat geschrieben:Und was ist damit?
Wird besser, mach jetzt oft tagsüber dehnen und Muskelaufbau was man bei ITBs machen soll.. Seitdem 14km einmal gelaufen, allerdings recht langsam, auf die Pace nicht geachtet.
Vorgestern 7km in Pace 5:00, keine Probleme. Schnellste was ich mal bei mir gemessen habe war irgendwas um Pace 4:20 auf 7km. Nur einmal war ich schneller, leider keine Uhr dabei gehabt.. Da war ich mitten auf der Runde und ursprünglich ging ein Gewitter los. Da hab ich die Beine in die Hand genommen. :)
Aber schneller als 5:00 trau ich mir momentan nicht zu, Anfang Mai ist der Strongman den ich mitlaufen möchte und da will ich die letzten Tage vorher keinen Rückfall riskieren. Lieber bis dahin schön piano trainieren und danach dann wieder steigern. Der marathon im September ist in Münster (siehe mein Wohnort), ist also ganz in der Nähe und würde sich super als Debüt anbieten.
HM kann man da AFAIk auch laufen, sehe ich aber keine Heruasforderung drin, den bin ich im Training schon so locker gelaufen.

Gruß Kullino

144
DerC hat geschrieben: Jetzt zu den Schlüsseleinheiten. Wir gehen vom Marathon aus rückwärts und überlegen, wie wir am besten dafür trainieren. Wir könnten ja einfach einen vollen Marathon so schnell wie derzeit möglich laufen, wäre in der Theorie super Training - spezifischer geht es nicht. Aber das würde zu viel Zeit für die Regeneration danach brauchen.

Also müssen wir es anders machen, aber irgendwie zumindest einen Teil der Belastung simulieren. Alle folgenden Einheiten verbinden "lang" und "schnell" (oder zumindest "lang" und "zügig" . Es gibt auch wichtige kürzere Einheiten, zu denen später:
Kannst du bitte noch auf die kürzeren Einheiten eingehen?
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