Ich hab' auch einen Gesundheitsupdate.
Gestern am Weg zurück von einem stressigen Termin in Holland freue ich mich leise darüber, dass die Erkältung anscheinend deutlich im Abklingen ist.
Zu Hause setz ich mich kurz vor den Fernseher, dann bin ich hundemüde kurz auf dem Sofa eingepennt. Vielleicht 10 min.
Ich wach auf und kann kaum atmen. Rechte Brustseite ein einziger Schmerz, stechend, umklammernd, tiefer einatmen und beinahe ohnmächtig werden war fast eins. Vom Sofa hochgekrabbelt, etwas rumgelaufen, SCHEISSE, was für Schmerzen! Als hätte ich einen Serienrippenbruch. Hinsetzen ging gar nicht, stehen halbwegs, gaaaanz flach atmen....
Das war so um ca. 22:45 Uhr - was tun? Vor ein paar Jahren hatte ich mich mal mit dem Mountainbike hingelegt und eine Rippenprellung, so fühlte es sich an. Krankenhaus? Was werden die machen? Um diese Zeit wohl eher nix. Also gem. dem Motto meines Lieblingsarztes "aggressives Abwarten". 2 Schmerztabletten eingeworfen und ins Bett gegangen. Keine lustige Nacht. Jeder Bewegung wie eine Serie von Messerstichen.
Und jeder Gedanke düsterer als der andere. z. B. fiel mir irgendwann Hennes Story über seinen Pneumothorax ein.......
Morgens hab ich mich dann zum Arzt begeben. Ins Auto einzusteigen war TOTAL UNLUSTIG!!!
Dirk ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie - ja ich weiß, evt. nicht die erste Adresse für so etwas, aber ein Freund und wirklich guter Arzt. Praxis brechend voll. Kein Termin. Macht nichts, ich kenn eine der Damen an der Rezeption....
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Wartezeit war genau 3 Minuten
- schimpfe mir hier keiner über "die Ärzte"!
Er hat Anamnese gemacht und gemeint: "Das ist eine reversible segmentale Dysfunktion". Aha. Und auf Deutsch?
"Auch bekannt als Wirbelblockade". Häh, Wirbelsäule tut mir doch gar nicht weh.
Nein, aber die Rippen sind wohl über wirbelartige Konstrukte "aufgehängt". Schon wieder was gelernt.
"Und, was tun wir?"
"Handgrifftechnik" war die etwas kryptische Antwort.
"Setzt dich mal hier auf die Liege, mach 'nen Katzenbuckel und lass mich machen". o.k.
Er hat direkt mit einem Griff einen Finger auf genau die am meisten schmerzende Stelle gelegt und gefragt "hauptsächlich hier?".
Jap, hauptsächlich hier.
o.k. Ein bißchen rumgedrückt, dann aufrichten, Hohlkreuz, tief einatmen, tief ausatmen und mit Druck auf der identifizierten Stelle zwei Mal ORDENTLICH den Oberkörper nach links und dann nach rechts verdreht.
Hat kräftig geknirscht, war aber nicht wirklich unangenehm.
Dann "auf den Bauch legen".
An 4, 5 Stellen hat er dann ganz flach Spritzen mit etwas Schmerzmittel und Entzündungshemmer gesetzt. Fertig.
Gegebenenfalls soll ich morgen wiederkommen.
Jetzt, ca. 10 Stunden später, fühl' ich mich DEUTLICH besser. Kann fast völlig normal einatmen, Schmerz ist noch vorhanden aber erträglich. Mal sehen wie es morgen ist.
Die Frage" wie gibt's denn sowas - wie entsteht so etwas" läßt sich offenbar nicht beantworten. "Kann passieren" - "schlecht gelegen" wäre in meinem Fall der beste Gedanke.
Ich hatte den Irontrail in Gedanken schon abgeschrieben, aber wie heißt's "Die Hoffnung stirbt zuletzt".
Laufen darf ich zwar in den nächsten paar Tagen nicht, aber immerhin.
Da setzte ich dann einfach die Laufpause der letzten Woche nahtlos fort. Extremtapering sozusagen.....
Walter