oldi_läufer hat geschrieben:Hallo, hast Du schon mal 2 Fischern zugehört, die sich über den letzten Fang unterhielten ?, da geht doch gleichermaßen die Post ab wie bei Läufern die sich über gelaufene Zeiten unterhalten.
Da kann ich Dich beruhigen. Meine Erfahrungen aus über zwei Jahren RW-Forum haben mich zu der Erkenntnis gebracht, daß die allerwenigsten Läufer Latein können.
Die Lauf-Zeiten sind nur ein Schnipsel in der Bewertung der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Stimmt. Gerade bei Männern gibt es da häufig noch gewisse andere Kriterien.
Im Forum jedenfalls sind mir die konstuktive Beiträge (der anderen Forenmitglieder) lieber als rumgesülze - "was man so hört".
Gruß
Wie man's nimmt... Ich bin jetzt in der zahlenmäßig am stärksten vertretenen Wettkampf-Altersklasse, also in dem Alter, in dem die einen einen Herzinfarkt bekommen und die anderen ihre Familie hinter sich lassen und einen neuen Aufbruch wagen (außer mir natürlich). Also im Vergleich zu Dir und einigen der Vorredner ein ziemlicher Jungspund. Das erklärt vielleicht den etwas jugendlich-direkten Ton, den ich jetzt anschlage:
Deine Einschätzung scheint mir auf bislang noch fehlender Lauferfahrung zu basieren. Auch der Laufsport ist längst so durchtechnisiert, daß kaum noch jemand von uns ohne Pulsuhr unterwegs ist. Und weil diese Dinger viel Geld gekostet haben und weil es unsere eigene, selbstverständlich sehr kompetente Kaufentscheidung war, vertrauen wir uns diesen Apparaten gern bedingungslos an und richten unser Training nach ihnen aus.
Ich nehme mich selbst da keineswegs aus. Erst als ich mich erstmals auf einen Marathon vorbereitete und mir Sorgen machte, wegen aufgebrauchter Energievorräte unterwegs auf der Strecke zu bleiben, begann ich, einem gleichmäßigen Lauftempo einen echten Wert beizumessen. Mit anderen Worten: Ich trainierte nicht mehr nach Puls, sondern nach Zeit. Das Schwierige dabei war anfangs, das richtige Tempo zu finden, das sich gleichmäßig durchhalten ließ und am Ende das richtige Belastungsquantum ergab.
Inzwischen kann ich mit diesen Tempovorgaben umgehen und bin nie wieder zum Training nach Puls zurückgekehrt. Im Gegenteil: Den Brustgurt lasse ich ca. bei der Hälfte der Trainingseinheiten zuhause. Mein Maximalpuls interessiert mich auch nicht mehr. Ich gehe sowieso davon aus, daß er im Training gar nicht erreichbar ist, weil der Mensch über eine autonome Reserve verfügt, auf die er nicht willensgesteuert zugreifen kann. Das ist auch der Grund, weshalb Du Dir keine Sorgen machen mußt, Dir mit einem zu schnellen Tempo womöglich zu schaden.
Was Burny schreibt, bestätigt genau das, was ich denke und was wahrscheinlich der Erfahrung vieler gerade leistungsorientierter Freizeitläufer entspricht. Irgendwann wirst Du das sicher auch zu schätzen wissen. Bis dahin mach einfach das, wozu Carsten schon geraten hat: regelmäßig und abwechslungsreich laufen. Viel Spaß (der Erfolg kommt von ganz allein)!