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Joggen...Laufen...???

Joggen...Laufen...???

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Neben mir sitzt meine Tochter und fragt: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Laufen und Joggen? Und ich antworte: Mmh, tja, irgendwie ganz klar.... :confused:
Mir persönlich ist es schon klar, wo der Unterschied liegt, aber in Worte fassen kann ich es nicht. Gibt es einen definierten Unterschied oder ist das irgendwie mehr ein Gefühl? :gruebel:
VlG vom TT

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Ab wann bin ich ein Jogger, wann ein Läufer? Neue Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Heben der Füße und der Bewegungsart festgestellt. Knie- bzw. Fußhub korreliert mit der Fortbewegungsgeschwindigkeit und diese wiederrum lässt sich in die verschiedenen Arten der Titulierungen einordnen. Für jeden ist klar: Laufen ist schneller als joggen, joggen ist schneller als walken.
Quelle: Der Unterschied zwischen laufen und joggen. « ramave: RAiner ulrich – MArkus heidl – VEronika ulrich

Ich selber denke immer noch das das Wort *Joggen* von "früher" ist....

3
Tanztigger hat geschrieben:Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Laufen und Joggen?
Keine Ahnung. Diese Leutchen haben sich jedenfalls dort aufgestellt, um zu laufen, nehme ich mal an. Nur der Kulle Nordahl (der mit dem Vollbart) hat mal wieder etwas missverstanden :D - richtungsweisend ist das nicht :nick: .

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Ich weiß nicht so recht. Vielleicht bringt der Beitrag von Frau Sommerregen etwas Licht in das Dunkel. Der steht natürlich im krassen Gegensatz zu dem von RennFuchs erwähnten Plakat beim Marathon in Berlin. Da sieht man mal wieder, wie unterschiet( :zwinker5: )lich......

Knippi
Sommerregen hat geschrieben:Hey!

Mich würde mal eure Meinung interessieren, ich würde gern nächstes Jahr just-for-fun und nicht an der persönlichen Leistungsgrenze meinen ersten Marathon in ungefähr 3:45 (Sub 4) laufen und möchte nicht unbedingt spezifisch dafür trainieren (also keine wirklich langen Läufe), sondern lieber 80-90 Wochenkilometer konstant laufen und im Training eher schnellere Sachen trainieren. Ich würde den eher so aus meinem normalen 5-10km Training heraus laufen und auch Läufe bis 25km machen, da ich die sowieso so gut wie jede Woche mache.
Hintergrund der Sache ist, dass Marathontraining langsam macht und ich schneller werden will, trotzdem mal aus Spaß einen Marathon mitjoggen möchte.

Zu mir - jung, leicht, klein, robust, 10km in 45min, HM so etwa 1:40, 5km will ich unbedingt nächstes Jahr Sub20, mindestens aber Sub 20:30 laufen.
Längere Läufe bis 18km in 5min/km sind für mich gar kein Problem, längere Läufe mache ich an guten Tagen in 5:20, an schlechten in 5:45. :wink:

Was meint ihr? Kann ich einfach so zum Spaß mitlaufen, dabei auch Spaß haben und dabei trotzdem nicht langsamer, sondern eher insgesamt schneller werden?

Liebe Grüße, Sommerregen
Die Stones sind wir selber.

7
Jogging betreiben nur Leute, die relativ kurze Strecken laufen und dabei auch noch sehr langsam sind. Alles andere ist Laufen. Und davon zu sprechen, einen Marathon zu "joggen" oder eine 5 km Distanz in 20 Minuten halte ich für falsch.

Ist aber nur meine persönliche Einstellung zu diesem Wort.

LG

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Maline31 schrieb: "SportTracks unterscheidet die Läufe in gehen, joggen und laufen... ich kann die genauen Grenzen nicht sehen, aber es scheint, daß schneller als 6 min/km laufen ist, langsamer als 8-9 min/km definiert er als gehen.... und 6 bis 9 min/km ist dann joggen....".

So ähnlich - also geschwindigkeitsabhängig - habe ich es bisher eigentlich auch verstanden.
'Haile Gebrselassie joggte Weltrekord' hört sich auch komisch an. :hihi:
The exception kills (Amerikanisches Sprichwort)

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9
"Jogger" sind jene Damen und Herren, die immer wie aus dem Ei gepellt aussehen, dazu mit frisch gekämmten und gefönten Haaren.

Ein zweites Charakteristikum ist, dass sie beim Dahinzuckeln immer schön nach rechts und links schauen, als wenn sie sagen wollten: "Hey, schaut her. Bin ich nicht toll?"

HG

Dirk (... läuft!)

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Moin!

Also, nach der Definition meiner Frau, die sich in Sachen Laufen für eine Bleiente hält (und es sicherlich auch geschwindigkeitstechnisch ist), bin ich ein Läufer, weil ich im Unterschied zu ihr den Halbmarathon in unter 2 Stunden schaffe und sie froh ist, überhaupt 4 km am Stück laufen zu können, wenn sie es denn will.

Bei der Bundeswehr hatten wir seinerzeit für die Leistungsmärsche (20, 25 bzw. 30 km) eine Zeitvorgabe von 10 min/km. Das lässt sich mit zügigem Gehen bzw. lockeren Laufeinlagen kombiniert mit langsamen Geheinheiten bewerkstelligen. Alles, was schneller ist, wäre also Joggen bzw. Laufen.

Vielleicht mag es einen Geschwindigkeitsunterschied zwischen Joggen und Laufen geben. Ich persönlich würde ja eher vermuten, dass der Begriff "Joggen" irgendwann in den 70ern/80ern, als die Jogging-Welle über den großen Teich nach Europa geschwappt ist, unreflektiert sich im deutschen Sprachgebrauch für "Laufen zur Körperertüchtigung" eingebürgert hat.
Vielleicht klang "Laufen" so altbacken, dass man sich mit dem Begriff "Jogging" als "modern" abgrenzen wollte? Und als sich in Deutschland eine feste Läuferszene etabliert hatte, wollte man "nicht mehr zu den Joggern" gehören... ???

Wenn ich mir die Regeln zum leichtathletischen Gehen noch mal vor Augen führe, dann ist Gehen dadurch definiert, dass zu jedem Zeitpunkt mindestens ein Fuß Bodenkontakt hat (bzw. im Wettkampf Gehen sogar haben MUSS). Haben während der Fortbewegung wenigstens kurzzeitig beide Füße keinen Bodenkontakt, ist es nicht mehr Gehen, sondern Laufen. Soweit zum Technischen.

Welche Geschwindigkeit hieraus letztlich resultiert, hängt dann wiederum von der Körpergröße (mithin der Beinlänge) und der Schrittfrequenz des Läufers ab.

Grüße
Andreas

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Essmann hat geschrieben:"Jogger" sind jene Damen und Herren, die immer wie aus dem Ei gepellt aussehen, dazu mit frisch gekämmten und gefönten Haaren.

Ein zweites Charakteristikum ist, dass sie beim Dahinzuckeln immer schön nach rechts und links schauen, als wenn sie sagen wollten: "Hey, schaut her. Bin ich nicht toll?"

HG

Dirk (... läuft!)
Vielleicht sind sie aber auch einfach nur nett... ;)

13
rono hat geschrieben:Die korrekte Reihenfolge lautet imm er noch Jogger - Runner - Racer
...
...falsch bzw Unvollständig:

ganz korrekt wäre:
Jogger - Runner - Racer - Rico
was willste machen, nützt ja nichts

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Jogging (engl. jog „trotten“) ist eine Form des Freizeit- beziehungsweise Laufsports, bei der durch gemächliche Dauerläufe die Kondition (Ausdauer) gesteigert wird.

Ja und wie sagen dann die Schwaben.
bei Bewegungsverben:

„gângâ“ (gehen) wird nur benutzt, um den Ortswechsel zu beschreiben – gehen als Art der Bewegung heißt im Schwäbischen „laufâ“, laufen heißt „springâ“ (hüpfen heißt „hopfâ“ oder „hopsâ“), springen heißt „sprengâ“ aber auch „juggâ“ (jucken hingegen heißt „beißâ“); schnelles Laufen heißt „rennâ“ oder „sauâ“ (vgl. standardsprachlich „sausen“). Ruft der Schwabe seiner Frau zu „Alde, sau!“, so bezeichnet er sie nicht als weibliches Schwein, sondern weist sie an, schnell zu rennen. Der Begriff „Alde“ bzw. „Aldr“ ist zwar nicht besonders freundlich, unter länger verheirateten Paaren aber durchaus gebräuchlich.
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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Ich kann mich auch noch erinnern als die Joggingwelle übre den Atlantik geschappt ist; mein Vater hat sich damals ein Joggingbuch gekauft und wir Kinder mussten mit :)
Das Joggen wurde damals bewusst als gemütliche Art der Fortbewegung bezeichnet; mit eigener Joggingtechnik (der Fuß "rollt" über die Ferse ab ... mein Vater hatte sogar Adidas-Joggingschuhe mit einer extra Fersenverlängerung hinten). Nun war es halt so, dass bei uns in Europa das Laufen als Freizeitsport nicht sehr verbreitet war, als daher das Joggen aus den USA kam wollte das auf einmal jeder machen (so wie ein paar Jahre später Aerobics) und es gab bald viel mehr Jogger als Läufer und so hat sich "tschoggen" als umgangssprachlicher Überbegriff verbreitet.

Wenn mich wer nach einem Unterschied fragt: Also, früher war "jogging" eine klar definierte Untereinheit des Laufens, mit eben diesem abrollenden Joggingschritt und der dazupassenden Joggingbekleidung natürlich. Heutezutage würde ich sage: Joggen kann man zu allem sagen, wo es dem Läufer nicht primär um die Zeit oder Leistung geht. Also, jemand der sagt, er geht joggen, ist für mich ein reiner Genuss- oder Gesundheitssportler; jemand der hin und wieder auch an Wettkämpfen teilnehmen will ist ein Läufer.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Ich kann mich auch noch erinnern als die Joggingwelle übre den Atlantik geschappt ist
ah ... und im Gepäck hatte die Welle diese herrlich quietschbunten Jogginganzüge aus Ballonseide. Damals bin ich weder gejoggt noch gelaufen aber so einen hatte ich auch. Den habe ich geliebt und getragen, bis er auseinandergefallen ist. Hoffentlich gibt's da modetechnisch bald mal 'ne Renaissance. Würde mir so ein Teil sofort wieder zulegen und dann sogar vielleicht damit - neben der Gartenarbeit, dem allgemeinen Rumgammeln und das Nichtstun in Schlampkleidung genießen - auch mal joggen.

Tschuldigung fürs off topic. An der morphologischen Fragestellung hab' ich mich sicher irgendwann früher schon beteiligt (siehe "ähnliche Themen" ;)

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Tanztigger hat geschrieben:Neben mir sitzt meine Tochter und fragt: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Laufen und Joggen? Und ich antworte: Mmh, tja, irgendwie ganz klar.... :confused:
Die einen spielen mit Playmobil und die anderen mit Legos. Macht beides Spaß :D
Gruß Andreas

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Lizzy hat geschrieben:ah ... und im Gepäck hatte die Welle diese herrlich quietschbunten Jogginganzüge aus Ballonseide. Damals bin ich weder gejoggt noch gelaufen aber so einen hatte ich auch. Den habe ich geliebt und getragen, bis er auseinandergefallen ist. Hoffentlich gibt's da modetechnisch bald mal 'ne Renaissance. Würde mir so ein Teil sofort wieder zulegen und dann sogar vielleicht damit - neben der Gartenarbeit, dem allgemeinen Rumgammeln und das Nichtstun in Schlampkleidung genießen - auch mal joggen.

Tschuldigung fürs off topic. An der morphologischen Fragestellung hab' ich mich sicher irgendwann früher schon beteiligt (siehe "ähnliche Themen" ;)

Das ist nicht off-topic; Jogging war eine Modeerscheinung und da gehört die entsprechende Bekleidung dazu. Ohne Jogginganzug konnte man genausowenig Jogging betreiben wie Aerobics ohne Legwarmers oder NordicWalking ohne Handschuhe. Und du kannst dich mit deinem Brett noch so anstrengen, im normalen Skianzug wird dich keiner als Snowboarder ernst nehmen. Auch Rennradfahrer benötigen entsprechende Bekleidung samt Rad um als Rennradler ernst genommen zu werden, das ist (wie beim Joggen) in erster Line eine Sache der Ausrüstung und nicht der Geschwindigkeit. Wenn du mit deinem Tourenrad einen abhängst, ist trotzdem immer noch er der Rennradler und du nur ein Urlauber :)
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
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Albero hat geschrieben:Welche Geschwindigkeit hieraus letztlich resultiert, hängt dann wiederum von der Körpergröße (mithin der Beinlänge) und der Schrittfrequenz des Läufers ab.
Dürfte wohl eher auf die Schrittlänge zutreffen! :klugsch:
Merke: Auch mit langen Beinen kann man kurze Schritte machen. :prof:

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Namen sind Schall und Rauch.
Wenn ich meine Trainingseinheit laufe, ist es reichlich egal, ob ich etwas langsamer oder flotter unterwegs bin. Wenn irgendwer eine Anmerkung macht ("Mama, was macht der Mann da?"), dann sagt der nie: "Guck mal, da is'n Läufer", sondern das heißt immer: "Da is'n Jogger" oder "Da ist einer am Joggen." So what?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

22
Ich glaub, da gibt es keinen Unterschied. Für die einen ist es Joggen, und für die anderen ist es Laufen. Ich bezeichne mich als Läufer, obwohl ich nicht sehr schnell bin. Dafür geh ich seit 2 1/2 Jahren mindestens 3x die Woche laufen. Strecken von 3 km bis (momentan) 11 km sind das derzeit, die ich allerdings kontinuierlich ausbaue.
Ich finde, der Unterschied liegt im Auge des Betrachters
Total genervt von der penetranten Werbung hier im Forum:sauer:

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Hünsborn 2be Wild Radsplit 2016 ----> 01:16:13 --------------->20 km
Osterlauf Paderborn 2017 -------------> 00:30:54---------------> 5 km
SKS Bike Marathon Sundern 2017 ---> 02:11:37 --------------> 30 km
MTB Marathon Neheim 2017----------> 02:27:53 --------------> 35 km
10 km Plonka Lauf Salzkotten 2017---> 01:06:48--------------> 10 km
Deutsche Post Ladies Run 2017--------> 01:03:59 -------------> 10 km
SKS Bike Marathon Sundern 2018 ----> 02:28:09 -------------> 32.3 km
Osterlauf Paderborn 2018 -------------> 01:03:48--------------> 10 km
Deutsche Post Ladies Run 2018--------> 01:05:53 -------------> 10 km
Münsterland Giro 2018-----------------> 02:29:08 -------------> 65 km

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burny hat geschrieben:...dann sagt der nie: "Guck mal, da is'n Läufer", sondern das heißt immer: "Da is'n Jogger"
...
tja, nicht jedem nimmt man den Läufer auch ab! :hihi:
was willste machen, nützt ja nichts

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Zeiten sind Schall und Rauch. Den Unterschied an Zeiten festzumachen, will mir nicht so richtig einleuchten.
Ein Auto ist auch ein Auto, egal wieviel PS es hat.
Total genervt von der penetranten Werbung hier im Forum:sauer:

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Hünsborn 2be Wild Radsplit 2016 ----> 01:16:13 --------------->20 km
Osterlauf Paderborn 2017 -------------> 00:30:54---------------> 5 km
SKS Bike Marathon Sundern 2017 ---> 02:11:37 --------------> 30 km
MTB Marathon Neheim 2017----------> 02:27:53 --------------> 35 km
10 km Plonka Lauf Salzkotten 2017---> 01:06:48--------------> 10 km
Deutsche Post Ladies Run 2017--------> 01:03:59 -------------> 10 km
SKS Bike Marathon Sundern 2018 ----> 02:28:09 -------------> 32.3 km
Osterlauf Paderborn 2018 -------------> 01:03:48--------------> 10 km
Deutsche Post Ladies Run 2018--------> 01:05:53 -------------> 10 km
Münsterland Giro 2018-----------------> 02:29:08 -------------> 65 km

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MDeus hat geschrieben: Ein Auto ist auch ein Auto, egal wieviel PS es hat.
Une Femme est une femme.
Mit „Eine Frau ist eine Frau“ drehte der französische Regisseur Jean-Luc Godard – vielleicht der bedeutendste Filmemacher der Nouvelle Vague und gleichzeitig ein Mythos des modernen Kinos – seinen ersten Farbfilm. Erzählt wird vordergründig die Geschichte einer Ménage à trois, in deren Zentrum die von Anna Karina („Der kleine Soldat“, Pierrot le fou) gespielte Angela steht. Die beiden Männer um sie sind ihr Ehemann Émile (Jean-Claude Brialy, „Sie küssten und sie schlugen ihn“) und der Charmeur Alfred Lubitsch (Jean-Paul Belmondo, Außer Atem). Es geht Godard aber eigentlich gar nicht um diese Geschichte; vielmehr spielt er mit Formen filmischer Inszenierung. Er macht das Filmemachen und das Kino selbst zum zentralen Thema seines Films und rekurriert dabei nicht nur auf filmische Vorbilder, sondern verweist auch auf andere Kunstformen wie Literatur, Musik und Fotografie. Weil „Eine Frau ist eine Frau“ sich gängigen Erzählschemata und Konventionen gänzlich verweigert, sondern die Mechanismen des Kinos radikal vorführt, sie kombiniert, variiert und ad absurdum führt, ist Godards Film ein moderner im wörtlichsten Sinne. Betrachtet man „Eine Frau ist eine Frau“ aufmerksam und lässt sich nicht davon abschrecken, dass das Mitfühlen mit den Figuren ständig torpediert wird, fällt es einem ganz plötzlich wie Schuppen von den Augen, warum Jean-Luc Godard als einer der Begründer des modernen Kinos gehandelt wird.

Die Ehe von Angela und Émile ist weder frei von Spannungen, noch gänzlich ohne Harmonie – eine normale Ehe, könnte man sagen. Auffällig ist allenfalls der Kontrast zwischen der Frau, einer verträumten Stripperin, und dem Mann, der dagegen eher konventionell erscheint. Wobei diese Formulierung wohl etwas übertrieben ist, denn konventionell ist an „Eine Frau ist eine Frau“ eigentlich rein gar nichts. Eines Tages offenbart Angela ihrem Mann, dass sie ein Kind haben möchte, wovon dieser nicht gerade begeistert ist. Doch seine Frau insistiert. Sie will ein Kind, am besten innerhalb von 24 Stunden. Über diesem Problem gerät die Beziehung in eine Krise. Und nun kommt der Filou Alfred ins Spiel, ein gemeinsamer Freund des Paares, der schon lange um Angela wirbt. Soll er ihr doch ein Kind machen, schlägt Émile vor.

„Eine Frau ist eine Frau“ beginnt mit der Texteinblendung: „Es war einmal.“ Damit wird zum einen Buñuels surrealistisches Meisterwerk „Ein andalusischer Hund“ zitiert, und zum anderen darauf aufmerksam gemacht, dass nun eine fiktive Erzählung folgt. Der narrative Charakter des Kinos wird heraus gestrichen. Es folgen die von Anna Karina aus dem Off gesprochenen Worte „Kamera, Licht, Action!“, womit nun das spezifisch filmische Erzählen betont wird. Leitmotivisch führt Godard mit dieser Eröffnungssequenz in seinen Film ein, der mehr als alles andere einem Essay über das Filmemachen gleichkommt. Durchgehend stellt Godard eine Distanz zu seinen Charakteren her, bis sie vollends künstlich wirken. Parallel verweist er immer wieder auf die Künstlichkeit der Bilder, auf ihre Gemachtheit, und offenbart seinen Film somit als Konstrukt. So ist „Eine Frau ist eine Frau“ in höchstem Maße selbstreferentiell und selbstreflexiv.

Auf seinen Kunstcharakter verweist der Film auf unterschiedliche Art und Weise. Etwa indem er andere Filme zitiert: An einer Stelle erwähnt Belmondo, dass im Fernsehen „Außer Atem“ läuft, den er gerne sehen würde. An einer anderen Stelle trifft Belmondo auf Jeanne Moreau und fragt sie: „Wie geht es ‚Jules und Jim‘?“ Später sprechen die Protagonisten über „Schießen Sie auf den Pianisten“, einen weiteren Film von Francois Truffaut. Darüber hinaus orientiert der Film sich an den Komödien von Ernst Lubitsch und markiert dies unter anderem dadurch, dass Belmondos Figur mit Nachnamen Lubitsch heißt. Zuletzt verweist „Eine Frau ist eine Frau“ überdeutlich auf andere Formen der künstlerischen Erzählung, indem er etwa erläuternde Schrift ins Bild integriert, Bücher und Fotografien, Theateraufführungen und Musicals sowie an einer Stelle sogar Comics und immer wieder Musik exponiert.

Auf seine eigene Konstruiertheit, also auf den Prozess des filmischen Schaffens, rekurriert Godard sehr vielfältig. Achsensprünge, Jump Cuts und Brüche (sowohl inhaltliche, als auch formale) zeichnen seinen Film aus. Diese Formen der filmischen Gestaltung hatte Godard schon in „Außer Atem“, seinem ersten Spielfilm, modelliert und nutzt sie in „Eine Frau ist eine Frau“ noch mehr, um eine Distanz zum Zuschauer zu schaffen. Dasselbe gelingt ihm durch die farbliche Gestaltung: Auf ein höheres Maß an Authentizität zu schließen, nur weil „Eine Frau ist eine Frau“ Godards erster Farbfilm ist, wäre nämlich fatal. Stattdessen arrangiert der Regisseur, wie später auch in „Week End“, immer wieder die Farben rot, weiß und blau (die – wie vielfach bemerkt worden ist – auf die französischen Nationalfarben verweisen) und betont damit die Künstlichkeit der Bilder. Ob die Farben nun in der Kleidung auftauchen (Anna Karina trägt durchgehend Kombinationen dieser Farben), in Form der betont artifiziellen Lichtgebung oder als offensichtlich arrangierte Accessoires innerhalb der Mise en scéne auftauchen: Auf die Konstruiertheit der Bilder verweisen sie immer. In verschiedenen Kontexten nutzt Godard auch den Ton, um erzählerische Brüche herzustellen: Mal bleibt er ganz weg, mal ist er so laut, dass die Dialoge unverständlich bleiben, und manchmal ist er dermaßen asynchron zu den bewegten Bildern, dass er plötzlich als eigenständiges Mittel der Gestaltung in den Fokus rückt. Apropos bewegte Bilder: Die Bewegung (und damit auch die Instanz) der Kamera reflektiert Godard ebenso deutlich, wie die Bewegungen der Figuren vor der Kamera. Es gibt Szenen, in denen die Figuren etwas sagen und dann in Stillstand verharren, bis sie eine Antwort erhalten, beziehungsweise, bis die Kamera wieder zu ihnen schwenkt. Ganz markant kommt diese erzwungene Distanzierung des Betrachters von den Bildern zur Geltung, wenn die Figuren immer mal wieder in die Kamera schauen und mitunter auch direkt zum Zuschauer sprechen.

Godard reflektiert in seinem überaus experimentellen Film die narrativen Mittel des Kinos: Kameraarbeit, Ton und Musik sowie die Montage nehmen dabei eine herausragende Stellung ein. Beinahe jede Szene kommuniziert dem Zuschauer, dass er hier einen Film sieht. Und darüber hinaus offenbart Godard, mit welchen Mitteln dieser Film gemacht worden ist. Aber „Eine Frau ist eine Frau“ reflektiert nicht nur das Filmemachen, sondern auch seine eigene Handlung. Ob es nun eine Tragödie oder eine Komödie sei, fragen sich die Protagonisten des Öfteren und meinen damit natürlich den Film, in dem sie gerade spielen, der auch zwischen diesen beiden Polen mäandert. Außerdem spricht Anna Karina immer wieder davon, dass sie in einem Musical spielen will. Und auch wenn „Eine Frau ist eine Frau“ kein Musical ist, kommt er doch einer Hommage an die Musicals Hollywoods gleich.

Jean-Luc Godard hat keinen Film gedreht, der leicht zugänglich ist. Und auch keinen, der dem Zuschauer ein Abtauchen in eine Geschichte erlaubt. Worum es in „Eine Frau ist eine Frau“ geht, ist das Kino selbst. In höchstem Maße reflektiert Godard das filmische Schaffen und stellt die Künstlichkeit der Filmbilder heraus. Dabei gibt er indes keine feststehenden Antworten oder lässt eine klare Philosophie erkennen. Vielmehr stellt „Eine Frau ist eine Frau“ ein offenes Kunstwerk dar. Wer wissen will, warum Jean-Luc Godard ein Mythos des modernen Kinos ist, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.


(filmstarts.de)
Knippi
Die Stones sind wir selber.

28
hardlooper hat geschrieben:Une Femme est une femme.

Knippi
Erstaunlicherweise hat Godard ja bereits ein Jahr vorher, nämlich 1960, mit "À bout de souffle" ("Außer Atem") seinen ersten Klassiker mit Titelbezug zum Langstreckenlaufen in die Kinos gebracht.

HG

Dirk

29
Ich versuchs mal:
Joggen: ohne Zeit, ohne Plan, ohne Vorgaben, genüßlich
Laufen: Laufen - manchmal bis an die eigene Grenze und darüber hinaus, auch sich selbst quälend, diszipliniert und konsequent, und am Ende steht das gesteckte Ziel, das jeder für sich selbst definiert ... schneller ... weiter ... Wettkampf
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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30
Michi_MUC hat geschrieben:Der Unterschied beginnt für MICH bei 4:00. :zwinker2:
Du bist aber ganz schön streng. Ich hätte die Grenze eher so bei 5:30-6:00 min/km gezogen :zwinker2:

im Ernst: Für mich ist Jogging das, was ich in Trabpausen, beim Auslaufen (manchmal auch Einlaufen) oder als Rekom-Einheit mache. Laufen ist schneller, aber vor allem auch dynamischer (mehr Abdruck, Kniehub usw.). Aber genauer kann ich es auch nicht definieren...

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Gelaufen wird alleine oder mit ähnlich ambitionierten/schnellen bzw langsamen Trainingskollegen.

Gejoggt wird mit interessanten Leuten, Dates oder alten Bekannten, wenn man Bewegungsdrang hat, sich aber gleichzeitig unterhalten will.
Gruß
pop

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Det_isse hat geschrieben:Ich versuchs mal:
Joggen: ohne Zeit, ohne Plan, ohne Vorgaben, genüßlich
Laufen: Laufen - manchmal bis an die eigene Grenze und darüber hinaus, auch sich selbst quälend, diszipliniert und konsequent, und am Ende steht das gesteckte Ziel, das jeder für sich selbst definiert ... schneller ... weiter ... Wettkampf
Dummerweise stehen in vielen Trainingsplänen Joggingeinheiten. Die sind bezüglich Tempo und Strecke bzw. Herzfrequenzbereich exakt definiert. U.a. Steffny. Auch im sub 2:45h-Plan für Marathon.

Und: Die Definition "Joggen" würde auf mich da auch auf viele Trainingseinheiten passen. Ein schönes Fahrtspiel, wie man nicht weiss, wie es wird. Da sind dann auch viele Tempostücke dabei. Stücke, wo ich mal einen Kilometer in 3:30-3:45/km laufe. Und ja: Ich geniesse es dann!!

Und da sind wir wieder bei Burnys Kommentar: "Namen sind Schall und Rauch". Es gibt keine DIN- oder gar ISO-Norm die da klare Definitionen macht. Warum auch? Das sieht jeder anders, manche machen da keine Unterschiede, andere wissenschaftlich anhand von Zahlen (Tempo, Dauer, Pulsfrequenz, % HFmax, Laktatproduktion,...) Demnach dürfte ich nicht mehr sagen, dass ich mich für einen WK einlaufe sondern einjogge.

Man wird wenn man 100 Leute fragt, 120 verschiedene Antworten bekommen. Wieder Zitat Burny: So what? Es ändert an der Tätigkeit gar nichts und wird mit Leichtigkeit Leute geben, die es anders sehen.

LG
Stormy

35
GeorgSchoenegger hat geschrieben:Das Joggen wurde damals bewusst als gemütliche Art der Fortbewegung bezeichnet; mit eigener Joggingtechnik (der Fuß "rollt" über die Ferse ab ... mein Vater hatte sogar Adidas-Joggingschuhe mit einer extra Fersenverlängerung hinten).
Diese technische Definition gefällt mir am besten.
Wenn ich meine Laufschule den neuen Teilnehmern vorstelle, sage ich immer sowas wie: "Wir wollen uns den typischen Jogging-Schlappschritt abgewöhnen, der eine unselige Kombination von Technikelementen des Gehens und des Laufens darstellt."
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

36
Technische Definition hin oder her!

Die Frage kann sich doch jeder selber beantworten!

Wer trägt bei der von uns bevorzugten Sportart eine Jogginghose oder gar einen Jogginganzug?

HG

Dirk (... hat Laufhosen)

38
meine unterscheidung ist wie folgt.

joggen tut man aus freude an der bewegung ohne irgendwelche ziele oder ambitionen.
laufen tut man aus freude UND aus ehrgeiz um für sich bestimmte ziele, evt. wks. zu erreichen.

ist meine definition.

lg.
chris
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na dann wollen wir mal....:D

39
Essmann hat geschrieben:Technische Definition hin oder her!

Die Frage kann sich doch jeder selber beantworten!

Wer trägt bei der von uns bevorzugten Sportart eine Jogginghose oder gar einen Jogginganzug?

HG

Dirk (... hat Laufhosen)
Zu mir hat letztens so ne alte Joggerin gesagt, ich sei viel zu schnell und gehetzt und solle langsamer machen. Sie war persönlich beleidigt. Dabei war es mein langer Lauf und ich war bewusst langsam unterwegs (5:50/km)!!! Die hat auch nen Jogginganzug getragen und ist langsamer gejoggt, als viele Leute gehen. Sah aus wie bei einem Elefanten, der das Laufen üben will aber immer einen Fuß am Boden haben muss. Und dann noch blöd quatschen und die jungen Leute, die aus Spaß laufen und nicht weil sie zu dick belehren!

Solche Leute sind für mich klassische Jogger, meist sind sie aber im Gegensatz zu dieser Frau sympathisch!

40
Die Antwort auf die Läufer/ Jogger Frage wurde vor kurzer Zeit in einer Kolumne einer Läuferzeitschrift beantwortet. Es hängt davon ab ob man die Laufrunde links oder rechts herum läuft. Im Uhrzeigersinn (rechts) wird gejoggt und gegen den Uhrzeigersinn (links) wird gelaufen oder umgekehrt. So und jetzt könnt Ihr mich für diese Definition in diesem Fred :steinigen:

41
Lauso hat geschrieben:Die Antwort auf die Läufer/ Jogger Frage wurde vor kurzer Zeit in einer Kolumne einer Läuferzeitschrift beantwortet. Es hängt davon ab ob man die Laufrunde links oder rechts herum läuft. Im Uhrzeigersinn (rechts) wird gejoggt und gegen den Uhrzeigersinn (links) wird gelaufen oder umgekehrt. So und jetzt könnt Ihr mich für diese Definition in diesem Fred :steinigen:
Zum Glück hat meine Laufuhr eine Digital-Anzeige :D

HG

Dirk

43
Für mich ist es joggen wenn man es einfach so aus Lust und Laune macht ohne irgendwelche Wettkampfambitionen, Pulsmesser, Trainingspläne usw.

Laufen fängt dann an wenn man sich auch mal ein Ziel setzt, und sei es nur subjektiv schneller zu werden. Leute die auch bei Dunkelheit und Schneeregen noch unterwegs sind würde ich durchwegs als Läufer bezeichnen.

Der Übergang ist auch fliessend und die Definition nicht wirklich eindeutig.
Einige machen es auch vom Tempo abhängig, wobei ich da aber doch eher Bedenken habe da das Tempo vom Person zu Person unterschiedlich ist. Wenn ein Profi mal sein Pulsuhr zuhause lässt um gemütlich das schöne Wetter zu geniessen und etwas die Beine zu lockern ist er vermutlich immer noch schnelle unterwegs als viele von uns im Wettkampf

44
christoph70 hat geschrieben:meine unterscheidung ist wie folgt.

joggen tut man aus freude an der bewegung ohne irgendwelche ziele oder ambitionen.
laufen tut man aus freude UND aus ehrgeiz um für sich bestimmte ziele, evt. wks. zu erreichen.

ist meine definition.

lg.
chris
hi fire,

dann haben wir beide ja im grunde den gleichen gedanken und die gleiche wahrnehmung! :daumen:
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na dann wollen wir mal....:D

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Lauso hat geschrieben:Die Antwort auf die Läufer/ Jogger Frage wurde vor kurzer Zeit in einer Kolumne einer Läuferzeitschrift beantwortet. Es hängt davon ab ob man die Laufrunde links oder rechts herum läuft. Im Uhrzeigersinn (rechts) wird gejoggt und gegen den Uhrzeigersinn (links) wird gelaufen oder umgekehrt. So und jetzt könnt Ihr mich für diese Definition in diesem Fred :steinigen:
Genau! Das war eh die RW.

Und zwar hängt es damit zusammen, das die Läufer vom vielen Bahntraining den Linksdrall quasi schon verinnerlicht haben.

Was im Umkehrschluss bedeuten würde, dass, wer nie (oder äußerst selten) auf die Bahn geht, ein Jogger ist. :teufel:

48
rono hat geschrieben:Greif zieht die Grenze bei einer Bestzeit von 40 Minuten über 10KM - drunter = Läufer, drüber = Jogger

Selbst mit Laufleistungsrechner, alters- und geschlechtsbereinigt ...

bin ne Joggerin schluchz ...
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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50
christoph70 hat geschrieben:jo goil,
ich jogge beim ironmann, wußt ich doch, wird alles überbewertet.... :teufel:


gröööl, versuchs doch mal mit anderen Sportarten, wennse so grottig bist :D
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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