Banner

Laufsucht, Magersucht

51
Hi tc88, ich bin's nochmal...jetzt lese ich auch noch, dass du Eisenmangel hattest wegen des vielen Laufens. Du, ich versteh dich so gut, wie es dir geht: Ich hatte dann auch noch Eisenmangel, sodass die Eisenreserven "ratzeputze leer" waren :( Aber das ist kein Weltuntergang! Bei mir haben diese Tabletten echt Wunder bewirkt! :) Man kann zwar scheckliches Bauchweh usw. kriegen, aber das geht vorbei, sobald die Eisenspeicher wieder aufgefüllt sind. Und vor allem wirst du dann merken, wie sich deine Leistung und Konzentration und ach, einfach alles in dir wieder steigert und besser anfühlt. Hach, wenn ich das so lese, kommt es mir so vor, als seist du ich vor ein paar Jahren. Bin damals auch "heimlich" gelaufen, damit mich keiner für verrückt erklärt...;) Mittlerweile kann ich drüber lachen, aber wenn ich das bei dir so lese, dann möchte ich dir helfen. Ich möchte dir so gerne helfen! Mir geht es nämlich wieder richtig gut und ich bin das lebende Beispiel dafür, dass man auch ohne Laufen leben kann, auch wenn man meint, dass einen alles gerade auffrisst und zu viel wird!

52
Sorry, versteh mich nicht falsch: Lache natürlich nicht darüber, wenn ich das bei dir lese!! Sondern, dass ich das in den Griff gekriegt habe und damals "heimlich" gelaufen bin.

53
Fly, das große Problem von tc88 ist nicht das tägliche Laufen und auch nicht der Eisenmangel.

Es ist die Anorexie, eine schwere und lebensbedrohliche psychische Krankheit (hat eine hohe Sterblichkeit!).

Bei Anorektikern ist "Laufsucht" auch nur ein Symptom der tiefer gehenden Störung, denn das Laufen dient hier nur als ein Mittel unter anderen, um Gewicht zu verlieren.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

54
Fly007 hat geschrieben:Hach, wenn ich das so lese, kommt es mir so vor, als seist du ich vor ein paar Jahren.
Nur wenn du auch BMI <15 hattest. Da du aber kein Wort darüber verlierst, wie deine Ernährungssituation oder deine Gedanken zum Thema Essen oder gar keine körperliche Verfassung waren, ist stark anzunehmen, dass eure Situation keineswegs vergleichbar ist. Da hat runningdodo vollkommen Recht: das Kernproblem ist ein ganz anderes und darf unter gar keinen Umständen damit abgetan werden, dass man einfach so gerne läuft, dass man es jeden Tag tut. Aus meiner Sicht liegen Welten zwischen dem was du schilderst und dem, was tc88 schreibt...
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

55
hi tc88, (ist 88 dein baujahr)

hier melde ich mich als jemand, der bzw die "es" geschafft hat.
es geht also, nur mut :)

wurdest du zu deinen vorherigen therapien überredet?
ich war bereits über 30, als ich wollte bzw musste, weil nichts mehr ging.
eine zeitlang habe ich das laufen damals auch missbraucht, temporär allerdings nur, niemals über eine lange zeit. denn das ging gar nicht. ich war einfach viel zu schwach. wie geht das denn bei dir? jeden tag ne stunde und mehr und dann noch 6-er pace?

ich wünsche dir von herzen viel kraft, glück, einsicht und einen guten therapeuten.
was mit deinem partner nicht stimmt, keine ahnung.

du schreibst-du isst genug oder viel.
DAS STIMMT NICHT.
für eine heilung musst du bereit sein, zuzunehmen.
DAS, wird der eigentliche kampf für dich und den kannst du nicht allein gewinnen.

liebe grüße

56
Danke für dein Schreiben,
es ist zumindest schön zu hören, dass du es geschafft hast!
Zunehmen, das ist mir in den letzten Tagen (leider mal wieder...) klargeworden, ist der einzige Weg, aus dem Ganzen rauszukommen, da hilft wohl alles nichts.
Auch habe ich noch einmal über meine gesamte Verfassung nachgedacht - leider bin ich im Moment tatsächlich an einem Punkt angelangt, an dem nichts mehr -sprich normaler Alltag- so richtig geht. Meine Kräfte sind (an manchen Tagen mehr, mal etwas weniger), fast erschöpft,
ich bin auf dem besten Weg, mir alles zu ruinieren.
Werde mir Hilfe suchen, auch wenn ich weiß, dass das Zunehmen ansich mir niemand abnehmen kann.
Am Laufen werde ich vorerst nichts verändern, weil ich im Prinzip der Meinung bin, dass es mir gut tut.
Ob ich mir da was vormache, werde ich sehen.

Vielen Dank für all` eure Beiträge!

57
Da fängts an, du willst nichts verändern. Ich sags dir einfach knallhart, wenn du es nicht schaffst da einfach JETZT Einschnitte bzw. nen totalen Cut zu machen wird das nichts. Vorerst kein Laufen, NUR Essen weil das Laufen einfach Teil deines Problems ist. Wenns dir Spaß macht, setz dir nen Ziel wie etwa "bei BMI 18 darf ich wieder ne halbe Stunde am Tag laufen und bei BMI 20 wieder die volle Stunde."
Da wirst du anderer Meinung sein aber genau darum gehts ja.
"Road racing used to be a serious sport for competitive runners, but it has been high-jacked by charities and over-weight joggers. I think it's great that people of all ages and abilities are trying to exercise and get fit, but I am concerned that the image of road running in a teenagers mind has changed from the attractive one I had, to something they would dread. What teenager would long to do the same activity that their mother and father do badly?"


sub16...dare to dream

58
Auch habe ich noch einmal über meine gesamte Verfassung nachgedacht
Es gibt Lebensprobleme, die löst man nicht mit Handkantenschlägen und Tigersprüngen, sondern Schritt für Schritt. Und erst im Rückblick bekommen auch die Momente des Scheiterns und (Ver)Zweifelns ihren Sinn. Mach einfach weiter, bleib reflexiv am Ball und verbünde dich mit Menschen (Fachleuten, Partner, Familie, Freunde), die alle auch dafür da sind für dich da zu sein. Ich wünsch Dir das Beste!
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

59
Schau mal, tc88, was du da schreibst:
tc88 hat geschrieben:Am Laufen werde ich vorerst nichts verändern, weil ich im Prinzip der Meinung bin, dass es mir gut tut.
und...
tc88 hat geschrieben:... Meine Kräfte sind (an manchen Tagen mehr, mal etwas weniger), fast erschöpft ...
Du bist erschöpft und das Laufen kann dich da nicht rausholen. Denn du bist körperlich erschöpft und nicht rein seelisch.
tc88 hat geschrieben:Werde mir Hilfe suchen, auch wenn ich weiß, dass das Zunehmen ansich mir niemand abnehmen kann.
Das ist gut! Dir sollte klar sein, dass der Therapeut in erster Linie mit dir an deiner Einstellung zum Essen bzw. der Einstellung zu deinem Körper arbeitet. Das Zunehmen ist dann das Resultat!
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

60
platinumsoul hat geschrieben:Wenns dir Spaß macht, setz dir nen Ziel wie etwa "bei BMI 18 darf ich wieder ne halbe Stunde am Tag laufen und bei BMI 20 wieder die volle Stunde."
Die Idee ist gut, allerdings finde ich diese Ziele zu hoch! Vor allem für jemanden der momentan BMI 15 hat! Ich würde sagen, evtl eher "wenn BMI 16 wieder 2x die Woche eine halbe Std, bei BMI 17 3x die Woche, bei BMI 18 wieder bis zu 3x die Woche 1 Std oder 4x ne halbe Std oder sowas"
Ich habe selbst BMI 18, bin 1,70 groß, wiege 53 kg und hatte mit Essen noch nie Probleme. Ich war mein Leben lang immer schlank, habe mittelmäßig viel Sport gemacht (früher 1x die Woche Ballett, 1-2x Reiten, heute ca 3x laufen, und zwar nie um abzunehmen, sondern nur weil ich net immer nur zuhause rumsitzen mag ;-)) und esse ohne Ende.. ganz normale Portionen (die Portionen in der Mensa sind mir oft zu wenig und manchmal gibts dann um den restlichen Hunger zu stillen noch einen der riesen Schokomuffins oder so..), auch unglaublich viel Süßes wie Kekse, Schokolade, Sahnepuddings mit ganz viel Schokostreußel etc etc.
Ich bin alles andere als magersüchtig, also finde ich BMI 18 nun wirklich nicht zu wenig.. Aber es kommt auch immer auf die Umstände an. Ich scheine recht leichte Knochen zu haben zb.. Meine beste Freundin zb ist schlanker als ich und hat auch deutlich weniger Oberweite etc (was durchaus auch noch was ausmacht) und wiegt 7-10kg mehr als ich.. also keine Ahnung ;-)

Will das hier definitv nicht schön reden! Magersucht ist ein wirklich ernstes Thema! Und du solltest dir wirklich Hilfe suchen!! BMI 15 ist wirklich viel viel zu wenig und ich glaube nicht dass du das ganz alleine schaffst! Aber ich drück dir die Daumen dass es mit Hilfe klappt :-)

61
Es gibt keine leichten und schweren Knochen. Und bei Magersüchtigen ist das eben so eine Sache. Passender Vergleich wäre hier das Thema Alkoholsucht. Das Feierabendbier ist für den nicht-kranken natürlich nicht zu viel, für den Alkoholiker aber pures Gift.
Es geht darum sich loszureden genau von diesem Thema dass man eigentlich recht gesund ist. Wobei BMI 18 wirklich schon erstmal ein super Ziel wäre und bei den meisten schon eine quasi-heilung ist wenn das für einen längeren Zeitraum gehalten wird.
"Road racing used to be a serious sport for competitive runners, but it has been high-jacked by charities and over-weight joggers. I think it's great that people of all ages and abilities are trying to exercise and get fit, but I am concerned that the image of road running in a teenagers mind has changed from the attractive one I had, to something they would dread. What teenager would long to do the same activity that their mother and father do badly?"


sub16...dare to dream

63
leichte knochen, schwere knochen-bmi 15,16,18........

als suchterkrankter ist vergleichen kontraproduktiv.

man selbst hat das problem!
das ist nunmal leider so und man hats an der backe. auch wenn andere noch so dünn sind und scheinbar kein problem haben (z.b. schauspielerinnen, sängerinnen, sportlerinnen )

es ist aber kein todesurteil und das ist doch das schöne :) hilfe suchen ist immer gut!

(@platinumsoul) ich persönlich würde einen vergleich zu alkoholsucht insofern nicht ziehen, da man täglich die entscheidung treffen kann, nichts zu trinken. mit dem essen bzw nicht essen ist das was ganz anderes.)

aber ich will jetzt hier auch eigentlich gar nicht mehr weiter auf dich einwirken.
du wirst deinen weg finden!ich glaube das ganz fest :)

liebe grüße

64
platinumsoul hat geschrieben:Es gibt keine leichten und schweren Knochen.
Na dann erklär mir mal warum jemand der sichtlich dünner ist als jemand anderes und die exakt gleiche Größe hat, einige Kilos schwerer ist als jemand anderes? :-)

Und ich wollte wie gesagt das Thema weder verharmlosen, noch sagen, das BMI 17 oder 18 das nonplusultra ist.
Aber 1.: wenn schon solche Zielsetzung mit dem Laufen, dann etwas erreichbareres, motivierenderes. Grade bei einer solchen Geschichte ist es unglaublich schwierig schon 1 BMI höher zu kommen!
Und 2.: wollte ich nur sagen, dass BMI 18 für mich durchaus als normal durchgeht! Und ich (wieder vor allem bei der Geschichte) kein vorrangiges Ziel setzen würde ÜBER BMI 18 zu kommen! (Wie gesagt, ich hab BMI 18, ich war nie magersüchtig und ich bezweifel auch dass ich es je werde. Dazu esse ich zu viel und zu gerne. Trotzdem nehme ich nicht wirklich zu :-) Ich bin schlank, aber ganz sicher nicht zu dünn. (sondern genau richtig^^)

65
Die Schuld auf die Knochen schieben – das funktioniert nicht. "Skelette sind natürlich unterschiedlich beschaffen", erklärt sie. "Aber die Knochenbeschaffenheit erklärt maximal bis drei Kilogramm Gewichtsunterschied." Trotz ihrer Unterschiede weichen menschliche Skelette in ihrem Gewicht nicht sehr stark voneinander ab.

Dabei haben Frauen in der Regel etwas leichtere Skelette als Männer. Das Gewicht der Knochen wird außerdem vor allem durch Gene, Ernährung, Alter und Belastung bestimmt. So haben zum Beispiel Menschen, die über Jahre schwere körperliche Arbeit verrichteten, etwas stabilere Knochen, damit diese den Belastungen standhalten. Aber es bleibt: Auch im Extremfall sind es nicht mehr als drei Kilogramm. Als Entschuldigung fürs Übergewicht fallen die Knochen also aus.
Quelle: Frage & Antwort, Nr. 91: Gibt es "schwere Knochen"? - n-tv.de
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

66
ps: zum thema laufen habe ich mich nicht weiter geäußert, weil das eben in der akuten phase gar nicht mehr ging.


dennoch ist es "übrig geblieben". anfangs aus der sucht heraus, habe ich doch etwas gefunden, was mir hilft, im leben klar zu kommen.
eigentlich mehr noch, aber das ist hier nicht dein thema.

67
dennoch ist es "übrig geblieben". anfangs aus der sucht heraus, habe ich doch etwas gefunden, was mir hilft, im leben klar zu kommen.
eigentlich mehr noch, aber das ist hier nicht dein thema.
Denke schon, dass so etwas Mut macht, denn wenn das Laufen mit der Krankheit vermittelt ist, dann fragt man sich auch, was denn daraus wird, ob man das dann später einmal auch meiden wird, und wenn wie lange und in welcher Form.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

68
FrauSpeiche hat geschrieben:..., da man täglich die entscheidung treffen kann, nichts zu trinken.
oha, na das erzähl mal einem Alkoholabhängigen... wenn's denn so einfach wäre. Einer Sucht zum Opfer gefallen zu sein, heißt immer, dass man eben nicht mal einfach so an einem Tag entscheiden kann,, "och nö, heute mal nicht". Und im Gegensatz zur Verhaltenssucht, die eine psychische Abhängigkeit schafft, besteht bei Alkoholsüchtigen ja eine psychische UND körperliche Abhängigkeit.

Verhaltenssüchte, die sich ums Essen drehen (Magersucht, Esssucht, Bulimie) sind ja oft Begleiterscheinungen von psychischen Erkrankungen, wie z.B. einer Borderline-Erkrankung. Gerade da muss man oft ganz woanders ansetzen als beim Essen an sich.

69
Narja hat geschrieben:Ich habe selbst BMI 18, bin 1,70 groß, wiege 53 kg und hatte mit Essen noch nie Probleme. Ich war mein Leben lang immer schlank, habe mittelmäßig viel Sport gemacht (früher 1x die Woche Ballett, 1-2x Reiten, heute ca 3x laufen, und zwar nie um abzunehmen, sondern nur weil ich net immer nur zuhause rumsitzen mag ;-)) und esse ohne Ende.. ganz normale Portionen...
Mit einem Wort: Du bist gesund.

Das ist schön für Dich, daß Du so schlank bist, aber es ist kontraproduktiv, wenn Du einer Frau die an Magersucht erkrankt ist rätst, mehr zu laufen, obwohl sie ganz andere Probleme hat.

Ich bin alles andere als magersüchtig, also finde ich BMI 18 nun wirklich nicht zu wenig..
Das ist Ansichtssache und nach meiner Meinung völlig unangebracht, wenn es um Magersucht geht.

tc88 muß zunehmen und soll sich kein Vorbild an einer grenzwertig dünnen Gesunden nehmen!
Will das hier definitv nicht schön reden! Magersucht ist ein wirklich ernstes Thema! Und du solltest dir wirklich Hilfe suchen!! BMI 15 ist wirklich viel viel zu wenig und ich glaube nicht dass du das ganz alleine schaffst! Aber ich drück dir die Daumen dass es mit Hilfe klappt :-)
Dann solltest Du es vermeiden, Dich als "Vorbild" für tc88 zu präsentieren.

Die vielen vernünftigen Ratschläge in diesem Faden sind kaum verhallt, schon kommt wieder eine Spezialistin mit "Mach mehr Sport" oder "Ich bin nicht zu dünn." :nene:

70
Yezariel hat geschrieben:oha, na das erzähl mal einem Alkoholabhängigen... wenn's denn so einfach wäre. Einer Sucht zum Opfer gefallen zu sein, heißt immer, dass man eben nicht mal einfach so an einem Tag entscheiden kann,, "och nö, heute mal nicht". Und im Gegensatz zur Verhaltenssucht, die eine psychische Abhängigkeit schafft, besteht bei Alkoholsüchtigen ja eine psychische UND körperliche Abhängigkeit.

Verhaltenssüchte, die sich ums Essen drehen (Magersucht, Esssucht, Bulimie) sind ja oft Begleiterscheinungen von psychischen Erkrankungen, wie z.B. einer Borderline-Erkrankung. Gerade da muss man oft ganz woanders ansetzen als beim Essen an sich.

das hast du falsch verstanden!
als alkoholkranker kann man sich sehr wohl jeden tag entscheiden, nichts zu trinken!
(ich spreche nicht davon, dass dies leicht wäre)

als essgestörter (magersüchtiger) MUSS man einen weg finden zum normalen umgang mit dem essen.
man kann ja kaum das essen gänzlich meiden.


hin wie her - alles doof

71
Ja, das ist schön zu hören, weil ich das Laufen wirklich ansich als postiv empfinde - und wenn es einen nicht im Alltag in irgendeiner Weise einschränkt oder schwächt, ist es wohl absolut legitim, es auch verhältnismäßig intensiv zu betreiben...?!

72
@tc88
Viele gute Dinge sind hier geschrieben worden und viel Zuspruch hast Du bekommen. Du hast erfahren, wie andere Menschen über Dein Problem denken und Du weißt Du bist mit Deinem Problem nicht allein. Jetzt denk an Dich und tu den ersten Schritt und hol Dir Hilfe. Diesen ersten Schritt aber mußt Du tun und nur Du und Du mußt es wollen. Es liegt in Deiner Hand. Glaube mir, ich wünsche Dir von ganzem Herzen, das Du diesen Schritt tust. TT

73
tc88 hat geschrieben:Ja, das ist schön zu hören, weil ich das Laufen wirklich ansich als postiv empfinde - und wenn es einen nicht im Alltag in irgendeiner Weise einschränkt oder schwächt, ist es wohl absolut legitim, es auch verhältnismäßig intensiv zu betreiben...?!
Sicher: Allgemein gesprochen ist das so. Und es ist natürlich super, dass Dir das Laufen an sich gut tut.

Und dennoch ist für Dich zum jetztigen Zeitpunkt mit Deinem aktuell starken Untergewicht Laufen absolut nicht das richtige!

Vielmehr gilt es nun ganz klar, nicht zu laufen bis Du einige Kilos stabil zugenommen haben und mit therapeutischer Unterstützung Deine magersüchtige Denke hinter Dir gelassen haben wirst.

Wenn das geschafft ist, würde ich einen Stufenplan wie den von Narja
Narja hat geschrieben:Die Idee ist gut, allerdings finde ich diese Ziele zu hoch! Vor allem für jemanden der momentan BMI 15 hat! Ich würde sagen, evtl eher "wenn BMI 16 wieder 2x die Woche eine halbe Std, bei BMI 17 3x die Woche, bei BMI 18 wieder bis zu 3x die Woche 1 Std oder 4x ne halbe Std oder sowas"
empfehlen.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

74
Plattfuß hat geschrieben:aber es ist kontraproduktiv, wenn Du einer Frau die an Magersucht erkrankt ist rätst, mehr zu laufen, obwohl sie ganz andere Probleme hat.

Dann solltest Du es vermeiden, Dich als "Vorbild" für tc88 zu präsentieren.

Die vielen vernünftigen Ratschläge in diesem Faden sind kaum verhallt, schon kommt wieder eine Spezialistin mit "Mach mehr Sport" oder "Ich bin nicht zu dünn." :nene:
ich habe ihr definitiv nirgendwo geraten mehr zu laufen!!! Sie sollte ganz klar zunächst gar nicht und auch in absehbarer Zeit weniger laufen! Das Laufen in ihrer akuten Position das völlig falsche ist, ist klar.

Ich habe lediglich gesagt, dass ich - wenn schon "Belohnungslaufen" - das ganze früher und dafür langsamer angehn würde. Denn der Vorschlag "Wenn über BMI 18 (sprich BMI 19) dann wieder laufen" ist einfach kurz- und mittelfristig nicht zu erreichen bei der Problematik! Das Beste wäre natürlich erstmal - bis Normalgewicht erreicht ist - gar nicht zu laufen. Aber WENN schon Belohnungslaufen, dann eben in Mini-Häppchen, siehe mein Vorschlag.

Ebenso habe ich nirgendwo gesagt, sie solle sich mich als Vorbild nehmen! Im Gegenteil, ich sagte, dass BMI 18 oder 19 mit Sicherheit nicht das Nonplusultra ist! Das einzige was ich damit ausdrücken wollte, war, dass - du hast es richtig gesagt - man auch mit BMI 18 völlig gesund sein kann und speziell bei der vorliegenden Problematik, das Ziel sein sollte in den gesunden Bereich zu kommen und nicht "mindestens BMI 20" zu erreichen. Wenn sie es - mit therapeutischer Hilfe - schaffen sollte, BMI 18 oder 19 über längere Zeit zu halten, finde ich das eine wirklich große Leistung und mehr kommt dann vielleicht mit der Zeit!

Also bitte ich dich die Beiträge ordentlich zu lesen und nicht falsch zu interpretieren :nick:


Dir tc88 drücke ich die Daumen, dass du den Absprung schaffst!
Und was das Laufen angeht: wie du sagst "wenn es einen nicht einschränkt oder schwächt"! Dich schwächt es aber sichtlich! Deshalb solltest du wirklich versuchen, es eine zeitlang sein zu lassen und dich darauf zu konzentrieren, erst ein paar Kilo zuzunehmen! Besprich das doch mit (d)einem Therapeuten, den du hoffentlich ganz schnell findest! Er wird dir mit Sicherheit sagen können ob und wann du wieder mit dem Laufen anfangen kannst!

75
runningdodo hat geschrieben:Fly, das große Problem von tc88 ist nicht das tägliche Laufen und auch nicht der Eisenmangel.

Es ist die Anorexie, eine schwere und lebensbedrohliche psychische Krankheit (hat eine hohe Sterblichkeit!).

Bei Anorektikern ist "Laufsucht" auch nur ein Symptom der tiefer gehenden Störung, denn das Laufen dient hier nur als ein Mittel unter anderen, um Gewicht zu verlieren.
Da kann ich runningdodo nur 100%ig zustimmen. Und diese tiefer gehende Störung muss geklärt werden. Und das geht nur mit professioneller Hilfe und nicht mit dem Rat jeden Tag zu Laufen. Ich hatte selber vor 10 Jahren bei Körpergröße 1.63m noch 39 Kilo. Und um die Kontrolle (um die geht es nämlich) aufrecht zu erhalten wurde ich noch zum Borderliner. Aber solange Du das auch nicht mit Deinem Partner besprechen kannst bzw. Dich nicht traust wirst Du aus diesem Teufelskreis nicht raus kommen. Man kann der Umwelt lange was vorgaukeln bzw. die Umwelt sieht sehr lange nur das was sie sehen will. Du musst Dich in professionelle Hilfe begeben und diese Hilfe auch annehmen wollen.
:hallo:

08.05.10 10km Münchner Kindl-Lauf 48:54 (3.te AK)
07.05.11 5km Münchner Kindl Lauf 23:44 (4.te Gesamt und 2.te der Altersklasse und..PB:daumen:
21.07.11 6,1km B2RUN München 28:21 (PB :zwinker4:)
25.09.11 10,25km Haarathon 48:48 (6.te Gesamt und 2.te AK) und PB
03.10.11: HM Köln 01:50:54 PB
und jetzt ist erst mal ganz langsam nach der Knie OP (das Knie bockt immer wieder)
14.10.12 HM Köln 01:52:07 (und das mit streikendem rechten und linken Knie ab KM 16
)
Jetzt nichts mehr, da Knie-TEP :frown::traurig:

76
Such Dir bitte so schnell wie möglich professionelle Hilfe! Wie lange soll Dein Körper den Raubbau noch mitmachen?! Dir sind bestimmt die gravierenden Nebenwirkungen bekannt - wahrscheinlich verdrängst Du sie...
Ich weiß, wovon ich spreche. Ich war vor ca. 8 Jahren ebenfalls magersüchtig.

PS: Der Bewegungsdrang kommt daher, weil der Körper ständig auf der Jagd nach Essbarem ist. D.h. Kampf ums Überleben!

77
MissEmily hat geschrieben:PS: Der Bewegungsdrang kommt daher, weil der Körper ständig auf der Jagd nach Essbarem ist. D.h. Kampf ums Überleben!
Nein, bei Magersucht ist das sicher nicht so, das entspricht nicht der Psychodynamik dieser Krankheit.
Der "Bewegungsdrang" ist nur einer von vielen Wegen, Gewicht zu verlieren bzw. aus der überwertigen Angst heraus, durch das wenige Gegessene zuzunehmen, sollen die zugeführten Kalorieen eben abtrainiert werden. Eine bewusste oder zumindest halb bewusste Sache des "vernünftigen" Geistes also.

Es wird auch nicht nach Beendigung des Laufs gefuttert, das vermeidet der Magersüchtige.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

78
FrauSpeiche hat geschrieben:ps: zum thema laufen habe ich mich nicht weiter geäußert, weil das eben in der akuten phase gar nicht mehr ging.
dennoch ist es "übrig geblieben". anfangs aus der sucht heraus, habe ich doch etwas gefunden, was mir hilft, im leben klar zu kommen.
eigentlich mehr noch, aber das ist hier nicht dein thema.
:daumen: :daumen: :daumen:

Super, Glückwunsch, es geht also doch. :P

79
Sorry, so hat's mir damals meine Psychologin erklärt: "Die Hyperaktivität hat mit den körperlichen Folgen des Hungerzustands im Gehirn zu tun. Sie können nicht anders. Lt. Studien entsteht der Bewegungsdrang durch das Hungern."

Natürlich steht auch das Abnehmen im Vordergrund! Bei mir war's zum Glück nicht soooo ausgeprägt...

81
Nochmal, vielen Dank für all eure Beitrage!!

War heute bei einer psychologischen Beratung, die Dame dort hat mir zunächst einmal Mut gemacht, dass ich durchaus nicht "durchgeknallt" bin, dann hat sich mich davon überzeugt, dass es bei meinen momentanen Schlafstörungen Medikamente kurz- oder mittelfristig sinnvoll sind, damit ich mehr Kraft und auch "Lebenslust" und Antrieb bekomme, mich gut zu ernähren. Bin mit nicht 100 prozentig sicher, wie bewandert sie bezüglich der Problematik war, sie hat mir dringend empfohlen, mich an einen guten Arzt bzw. Psychater zu wenden.
Bezüglich einer Psychotherapie sieht sie gewisse Schwierigkeiten aufgrund meiner Therapie"karriere"...
Naja, und da ich ja insgesamt im Großen und Ganzen motiviert bin, etwas zu verändern und eben diese "Vorerfahrung" habe, denkt sie, dass ICH´eben diejenige bin, die etwas ganz konkret bezüglich des Essens verändern muss.
Nächste Woche habe ich nochmal einen Termin,
muss nochmal über alles nachdenken.

82
tc88 hat geschrieben:Bezüglich einer Psychotherapie sieht sie gewisse Schwierigkeiten aufgrund meiner Therapie"karriere"...
Naja, und da ich ja insgesamt im Großen und Ganzen motiviert bin, etwas zu verändern und eben diese "Vorerfahrung" habe, denkt sie, dass ICH´eben diejenige bin, die etwas ganz konkret bezüglich des Essens verändern muss.
Klar, der Mensch ist es letztlich immer, der zu handeln hat... aber dafür brauchst du eine gedankliche Struktur und eine Akzeptanz dir gegenüber. Die hast du offenbar nicht. Daher frage ich mich, worin die Beraterin das Problem sieht. Darin, dass andere Therapien nicht angeschlagen haben und eine weitere auch nichts bringen würde? Dafür empfiehlt sie dir einen Arzt, der an deiner Einstellung gar nichts ändern kann. Was soll der Arzt denn machen? :confused: Der Psychiater erschließt sich mir ja noch am ehesten, aber ich finde es immer fraglich, ob man solche Problematiken medikamentös in den Griff bekommt. Die Medikamente lassen dich zwar sicher schlafen und hellen dich etwas auf, aber damit verändert sich deine Denkweise über deinen Körper oder das Essen an sich nicht...

Ich denke, ihr werdet einiges besprochen haben und du stellst hier einen Bruchteil davon dar, daher verstehe - zumindest ich - wahrscheinlich nur die Hälfte (wenn überhaupt)...

Aber ich finde es gut, dass du einen Schritt nach vorn gewagt hast!
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

83
Bezüglich einer Psychotherapie sieht sie gewisse Schwierigkeiten aufgrund meiner Therapie"karriere"...
Naja, und da ich ja insgesamt im Großen und Ganzen motiviert bin, etwas zu verändern und eben diese "Vorerfahrung" habe, denkt sie, dass ICH´eben diejenige bin, die etwas ganz konkret bezüglich des Essens verändern muss.
Schau doch mal, ob es bei dir in der Umgebung nicht vielleicht so etwas wie ein Zentrum für Essstörungen gibt. Bei uns gibt es so eins in meinem Stadtviertel und die haben dort verschiedene Ärzte und Therapieoptionen unter einem Dach versammelt.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

85
Hej tc88,
ich freu mich für Dich, dass Du es in Angriff genommen hast!
Lass Dich nicht von ihrer Meinung zu einer Psychotherapie in Deinem Fall verunsichern. Was glaubst Du denn, was für Dich am besten wäre?
Ich glaube, soetwas kann auch nach langer Therapiekarriere noch viel bringen - wenn der Psychologe gut ist.
Und wenn Du nur jemanden hast, der die Probleme und Gefahren der Erkrankung kennt, zu dem Du einmal die Woche gehen kannst, mit dem Du völlig unbefangen reden kannst (Schweigepflicht, Außenstehender) und der Dir zuhört und immer wieder Rückmeldung gibt, wenn Du vom Weg abkommst, Dir was vormachst, etc. - dann ist schon unglaublich viel gewonnen. Sozusagen minimalinvasive Therapie :-)
Bleib am Ball. Das ist ja auch nur meine Meinung, vielleicht kann sie Dir ja aucch noch andere Wege aufzeigen.
Auf jeden Fall toll, das Du was für Dich tust!

Grüße - Ohje
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“