Rolli hat geschrieben:Jetzt möchte mich auch mal etwas in die Diskussion einbringen.
Hier wird hauptsächlich von Kilometern, Umfängen, DL und MRT geschrieben. Leute, ihr vernachlässigt das wichtigste in der Marathonvorbereitung. UNTERDISTANZEN!!! Keiner hier arbeitet am wichtigsten limitierendem Faktor, um gute Zeiten auf der Marathonstrecke zu erreichen. Das sind eben die Unterdistanzzeiten über 5km, 10km, und HM. Diese These dass man 100km+ laufen muss, um sub3 zu erreichen ist doch Quatsch. Man muss ca. sub37:30 noch besser, um sicher zu gehen, sub37 auf 10km. 100km ist einfach kein Garant dafür. Das ist nur eine Vorbereitungsmethode.
Natürlich für einen Marathon im April oder Mai ist das schon zu spät und man soll sich jetzt auf Marathondistanz mit Umfängen konzentrieren… Aber wäre das nicht sinnvoller auf den Frühjahrsmarathon zu verzichten, die Unterdistanzen verbessern, um dann im Herbst auf ganz anderem Niveau die Vorbereitung zu starten?
Wenn ich hier lese, dass man ein Marathon gelaufen ist und wieder mit einer Marathonvorbereitung anfängt wundert mich die Kurzsichtigkeit. Ich kenne kaum Läufer, die über 100km laufen, um sub3 zu erreichen. Ich kenne auch einige Läuferinnen, die deutlich unter 3 mit 89-90km/Woche laufen. Sie machen das mit der Unterdistanzenbasis und Unterdistanzentraining. Ich spreche hier nicht von 10km oder einem HM in der Marathonvorbereitung. Nein. Ich spreche hier von einer spezifischen Vorbereitung auf 5000m oder 10km Straßenlauf im Frühjahr und einer 3-monatiger Marathonvorbereitung im Herbst (oder andersrum, obwohl ich die erste Variante vorziehen würde)
Ich weiss, dass ich hier keinen Kilometerfresser nicht überzeugen werde, trotzdem möchte ich einen Satz von meinem Trainer aufschreiben, der mir, nach meinem Marathon in 2:39, sagte: „Wenn du jetzt einen richtig schnellen Marathon laufen willst, musst du schnell laufen lernen. Mache zuerst Mittelstrecke!“ Und ich dachte damals, ich war schnell.
Überlege kurz auf eurer 35km Runde.
Gruß
Rolli
Ich hab meine Vorbereitung jetzt mehr oder weniger frei an Job Rubios Trainingsprinzipien angelehnt. Dabei habe ich 17 Wochen (oder 19k, doesn't matter) vor dem Marathon Sachen gemacht wie: 2x6x200 m, Bergläufe von 1 bis 2 min, 10x400, in and outs usw. Sachen wie 6x100 m kontrolliert schnell waren sowieso jede Woche mit drin. Ich habe mehr "speed" trainiert, als jemals zuvor und habe bis jetzt sehr wenig marathonspezifisch trainiert.
Meinst Du nicht, dass Du da den gleichen Fehler machst, den Du den "Marathonspezialisten" vorwirfst, zu einseitig zu trainieren? Ich jedenfalls finde es schlüssig, in der Frühphase einer Vorbereitung möglichst viel auch untenrum zu trainieren, dann aber zusehends das Tempo zu reduzieren und die Länge der Einheiten zu vergrößern. Ich gebe Dir Recht: nur umfangreiches Laufen bringt es nicht, aber genauso bringt es nichts, nur die Gegenseite zu gewichten.
Abgesehen davon: mir macht es Spaß, umfangreich zu trainieren. Mir machen lange Tempos Spaß, lange hügelige Läufe. Letzte Woche 150 km, darin durchaus auch Tempo was schneller als 5k-Pace war. Diese Woche vielleicht 160, das macht mir Spaß! Laufen, schlafen, essen, yeah!
Mir macht es hingegen keinen Spaß, gerade im Winter nur wenig zu trainieren und insbesondere in schneereichen Tagen ständig auf der Suche nach anständigem Geläuf zu sein. Da gönn ich mir im Zweifel eher ein paar ruhige lange Läufe, eben auch weils praktischer ist. Desweiteren glaube ich, gibt es zu Genüge Mitteklasseathleten, die durchaus umfangreich trainieren, oder?