19freddy63 hat geschrieben:Mir brennt schon seit ein paar Tagen eine Frage unter den Nägeln, die ich jetzt hier mal stelle:
Worin besteht der Reiz des Hermannslaufes, wenn man die Strecke vorher schon viele Male gelaufen ist?
Die absolute und objektive Wahrheit ist, dass diese Frage nur relativ und subjektiv beantwortet werden kann ...
Aus sportlicher Sicht ist der Grund für das Training auf der Originalstrecke, dass man den Hermann eben nur auf der Hermannsstrecke laufen kann, im Ggs. zu flachen Marathons, 10er-WKs usw. Die Strecke ist völlig inhomogen nicht nur vom Profil, sondern auch vom Untergrund und Umgebung, jeder Abschnitt ist individuell anders und viele Punkte sind hier in der OWL-Läuferszene quasi legendär. Ich würde auch gern mal in den Alpen einen Lauf mitmachen und könnte die Strecke dann vorher nicht zigmal testen - daher verstehe ich, dass auch das Überaschtwerden seinen Reiz haben kann.
Außerdem ist der Hermann völlig eine eigene Disziplin. Sowohl die Distanz von 31 km finde ich ideal - ein Marathon ist mir vor allem von den nötigen Trainingseinheiten her einfach zu lang - als auch das Profil erfordert mehr als nur läuferische Fähigkeiten.
Aus erlebnisorientierter Sicht: Das Laufen auf der Strecke macht einfach Spaß - ich wohne z.B. 1,5 km vom Fuß des Teutos entfernt und könnte genauso gut in die flache Senne laufen, aber das finde ich nicht so spannend. Die Landschaft im Teuto ist schön, die Wege bieten die optimale Trainingsbedingungen (wenn schneefrei ...) und man trifft auf dem H-Weg immer wieder mal bekannte Läufer (Ilja, liest du vielleicht doch noch mit?

)
Das Rennen selbst ist dann eine faszinierende und einmalige Kombination aus Landschafts- und Eventlauf. Dass man so aus dem Wald heraus immer wieder plötzlich durch Volksfest-Cheering-Duschen läuft, gibt's glaub ich nur beim Hermann.