Murks hat geschrieben:Wenn du dich da mal nicht täuschst. Könntest du deine 10-km-Bestzeit im Training (meinetwegen auf einem flachen asphaltierten Weg) alleine laufen? Ich nicht. Und mit der Einschätzung bin ich nicht alleine, wie du oben siehst.
Könnte ich auch nicht. Ich wollte damit auch nicht sagen, daß ich Bestzeiten allein laufen möchte. Zum einen werte ich als PB für mich nur offizielle WK-Zeiten (ich habe ja genug davon), zum anderen möchte ich mich dabei auch nicht um das WK-Erlebnis bringen, das mich schon auch motiviert, aber eher das Drum und Dran, die Zuschauer, die Zweikämpfe. Das ist durchaus auch bei mir schon so, wie ihr das auch vorgeschlagen habt. Da habe ich mich sehr mißverständlich ausgedrückt. Was bei mir nicht funktioniert, ist, daß ich mir in der Anfangsphase jemanden suche, den ich kenne, an den ich mich dranhängen kann. Ich kenne da durchaus aus vielen Leistungsvergleichen einige Kandidaten, die mein Tempo haben oder einen Tick schneller sind als ich. Aber das nützt mir in den meisten Fällen nichts. Ich kann mich da nicht einfach dranhängen und mich ziehen lassen, weil ich eine ganz andere Renneinteilung habe. Ich laufe die Kilometer i.d.R. gleichmäßig durch und werde auf der zweiten Hälfte leicht schneller. Viele Konkurrenten meiner Leistungsklasse gehen schnell an und werden dann hintenheraus langsamer. Meistens arbeite ich mich von einer Gruppe zur anderen durchs Feld hindurch. Wenn es dann noch mehrere Runden und regelmäßig abwechsende Bergauf- und Bergab-Stücke gibt, wird es noch komplizierter. Bergauf werde ich überholt, bergab überhole ich wieder. Auch dann noch, wenn sich das Feld eigentlich schon sortiert hat. Beim Herdecker Citylauf z.B. wird eine ca. 150 m lange sehr breite Bergab-Passage mit einer S-Kurve auf einer gut ausgebauten Straße fünfmal gelaufen. In jeder Runde habe ich dort mehrere Konkurrenten überholt, in der ersten Runde waren es gut und gerne 10-15 Läufer. Ich kann nie längere Zeit in einer Gruppe laufen.
Außerdem bin ich ziemlich sensibel gegenüber Störungen meines Lauftempos, z.B. wenn Teilnehmer vor mir unregelmäßig laufen und zuwenig Platz zum Ausweichen und Überholen ist. Ich bin dann schnell, wenn ich schnell "ins Rollen komme", dann laufe ich auch sehr gleichmäßige Splits und spare dabei viel Kraft.
Murks hat geschrieben:Das ist übrigens das, was ich meinte: Vertrau ruhig darauf, dass andere, die mehr Erfahrung haben als du, hier nicht einfach Unsinn erzählen, ...
Selbstverständlich. Sonst ergäbe es ja auch keinen Sinn, hier Fragen zu stellen.
JBl hat geschrieben:Mein persönlich schnellster 10er ist der Honischlauf in Niedernberg.
Trotz Hitze hab ich den im letzten Jahr in 39:49 und dieses Jahr in 38:59 hinbekommen. Das hat aber bisher nur eben auf dieser Strecke geklappt. Sonst sinds eher so 40:16 bis knapp unter 41 (sind halt Strecken mit dem einen oder anderen Höhenmeter, teilweise engeren Kurven; Niedernberg ist flach), auch sind mal 41:40 möglich. 3 Wochen nach einem Marathon oder bei matschigen Teilabschnitten brauch ich auch schonmal so 42:40/42:50.
Ich weiß, dass ich damit noch lange nicht wirklich gut bin, freue mich aber doch, wenns mal wieder etwas schneller war (grade nach hartem Intervall-Training). Für mich persönlich wäre es vor 6 Jahren noch vollkommen unvorstellbar gewesen, dass ich mal 10km "einfach so" in 40 Minuten zurücklegen kann. In der Schule war ich im Sport eher einer von den Schlechtesten (jetzt liege ich meistens zumindest so bei 11-ca. 15% vorne, bei einem buckeligen HM mal bei knapp unter 10%, das ist für mich schon was). Deshalb bin ich für mich auch ganz zufrieden und lass mich einfach überraschen ob noch was geht und was noch geht ...
Genau das meine ich. Strecken, auf denen man immer schneller ist als anderswo. Für mich ist das eben die Blumensaat-Strecke. Dreimal teilgenommen, zweimal PB und dieses Jahr nach langer Durststrecke völlig überraschend nur 16 sek. langsamer als PB. Natürlich kann man sich jedes Ergebnis auf jeder Strecke irgendwie mit Hilfe der suboptimalen Randbedingungen schönrechnen, aber irgendwann will ich da, gerade wenn ich mein Training gegen viele Störfaktoren durchgezogen habe, auch mal wieder eine 45 oder 46 stehen haben. Und dazu brauche ich dann eben am Tag X gute Bedingungen, auch von der Strecke her.
Außerdem habe ich das Thema eher aus allgemeinem Interesse eröffnet, angeregt durch meine überraschend gute Zeit auf meiner Bestzeitstrecke, mit demselben Interesse hätte ich sicher einen gleichnamigen Artikel in einer Laufzeitschrift gelesen, auch wenn mir die meisten Strecken nichts sagen und auch nicht in meiner Nähe liegen. Es war nie meine Absicht, aus purer Verzweiflung kreuz und quer durch Deutschland zu reisen, um schnellstmöglich irgendwo irgendwie eine PB aus dem Boden zu stampfen.
