Dieser Tage (genau am 24.06.) rauche ich nun genau 6 Monate nicht mehr. Mein weiser, alter Herr Vater sagt zwar immer, dass man dann nicht mehr raucht, wenn man die Tage, Wochen und Monate nicht mehr genau zählt. Er muss es wissen, denn er hatte sicher genauso viele Anläufe wie ich

, raucht nun aber seit > 10 Jahren nicht mehr.
Ich muss sagen, dass es sich schon lange nicht mehr so gut und sicher anfühlte.
Ich hatte Ende 20, also so mit 27-31 mal drei Jahre (nach der Lektüre von Allen Carr) nicht geraucht. Ich ging in dieser Zeit auf wie ein Stück Hefegebäck, kurz bevor der Backgang folgt. Ich schaffte es, in dieser Zeit knapp 20 Kilo mehr auf die Waage zu wuchten. Begünstigend kam hinzu, dass "wir schwanger wurden" und das geregelte Familienleben mit gutem Essen, wenig Bewegung und einer adipösen Ehefrau ("is ja eh alles egal") wenig zuträglich war. Dann der Break: Midlifecrisis - Trennung - Scheidung - Laufen - Runterhungern - mehr Laufen - wieder rauchen.
Das Gewicht bekam ich in der Folge einigermaßen in den Griff - das Rauchen leider nie mehr dauerhaft. Mit meiner athletischen Statur lernte ich mehr recht als schlecht leben. Ich werde nie eine ideale Läuferfigur haben und mittlerweile glaube ich den Frauen auch, wenn sie sagen, dass alles unter 76-78 Kilo bei mir schei**e und sprillig aussieht und mir gefällt ebenso, was ich im Spiegel sehe.
Rund um Weihnachten letztes Jahr - am Vormittag des 24.12. rauchte ich meine letzte geliebte Moods Golden Taste Filter. Ich habe schon immer gerne Cigarillos mit Flavour geraucht - bis ich irgendwann las, dass diese meist süssen Geruchs- und Geschmacksstoffe (bevorzugt Vanille und Cherryaromen) besonders schnell
wieder abhängig machen. Ich begriff den Mechanismus dahinter: ich wollte ja immer gerne Gelegenheitsraucher sein, aber das würde mir mit Vanille- und Sherryflavour noch schwerer gelingen. Wie hinterhältig!
Zu Weihnachten also der Ausstieg - ohne Pflaster, Akupunktur, Voodoo, Hypnose, Nichtraucher-Webseite, Tageszähler, Belohnungssystem, Ersatzsucht oder sonstigen Kokolores - einfach nicht mehr rauchen, das ist das Geheimrezept!

Ende Januar hatte ich dann aber schon wieder dramatische ca. 5 Kilo mehr auf der Waage. Ich suchte nach einer Lösung und fand sie in einem Anti-Weizen/Anti-Brot - Buch von Dr.Lutz aus dem Internet und besann mich auf LowCarb und den mir bis daher eher unsympathischen Dr.Nicolai Worm mit seiner LOGI-Diät. Ich las dort etwas intensiver weiter und fand in ihm meinen weiteren gangbaren Weg und nun doch sympathischen Vorbild!
In der Folgezeit wieder etwas mehr Sport - nicht wirklich exzessiv, denn sehr bald knickte ich mit meinem instabilen linken Fußgelenk wieder mal um. Da ich unter der Woche täglich und ohne Ausnahme 16 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit und zurück fahre, brauchte ich nur ein wenig Kraftsport hinzu packen und so weiter essen wie ich es seit Januar mache. Laufen nur, wenn ich gerade Bock drauf habe.
Um mich nicht, wie andere hier, völlig irre zu machen (Cortisol = Stresshormon = bewirkt Gewichtszunahme) verschwand die Waage in den Keller. Seit zwei Tagen meldet mein Handy ein monatlich eingestellt wiederkehrendes Ereignis:
Wiegen. Gestern nahm ich also die Waage mit hoch und heute morgen war es dann so weit:
81,0 kg bei 178cm Körpergröße = Gewicht sauber gehalten
Es geht also auch locker und leicht ohne 50-100 Wochenkilometer, mit gelegentlich Laufen und Krafttraining. Ich bin echt zufrieden, wie es gerade läuft.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.