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Laufstil auf einmal 'weg'

Laufstil auf einmal 'weg'

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Hallo!

Ich bin schon länger Mitleserin, habe aber gestern beschlossen, mich doch mal an die versammelten Profis zu wenden. :winken:

Um euch möglichst viele Infos zu geben, könnte das etwas länger werden, ich versuche aber mal, mich kurz zu halten.

Meine Laufgeschichte/körperliche Verfassung: Ich bin 20, normalgewichtig und hab' soweit keine konkreten Beschwerden. Da mein Vater joggt, bin ich immer mal mitgelaufen und hab dann vor einem guten Jahr ernsthaft angefangen, auf einen Halbmarathon hinzutrainieren. Vorher bin ich vor allem 5km-Läufe gelaufen. Den Halbmarathon hab' ich in guten 2:30h hinter mich gebracht. Bitte jetzt kein abwertenden Kommentare zur Zeit (langsam, ich weiß!), lieber konstruktive Kritik. :wink: Fünf Kilometer-Rekord war 30:12min, wenn ich gemütlich laufe aber eher so 33min. Stunde durchlaufen (komplett, kein einziges Mal gehen) geht für mich, ist aber eher anstrengend. In der Stunde schaffe ich dann um die 8 bis 8,5km was auch ziemlich genau meinem Durchschnitt entspricht.

Training: Nach dem Halbmarathon habe ich mir etwas Ruhe gegönnt - das treibende Ziel war ja jetzt erst mal erledigt - habe dann aber nach ein paar Tagen überwiegend mit Intervalltrainings und kürzeren Distanzen (4-7km) weitergemacht, weil ich zwei 5km-Läufe laufen wollte.
Großes Problem war dieser dämliche Sturm Ela am Pfingstsonntag, hier sind die Wälder nämlich noch bis Mitte Januar (!) gesperrt und 10-15km Straße laufen mag ich einfach nicht. Also hab ich nach dem HM (1.07.) nicht mehr wirklich auf Distanz trainiert.
Ich laufe übrigens 2-3 Mal die Woche, je nach Wetter und Gegebenheiten.

Konkretes Problem 1: Deswegen habe ich mich entschieden, mich hier mal zu melden. Die letzten drei, vier Läufe - ich habe das Gefühl, es wird eher schlimmer als besser - bin ich wortwörtlich mehr gegangen als gejoggt. Mir tat nichts weh, ich hatte Kondition, alles bestens! Nur, dass ich rumgeeiert bin, als hätte ich gesoffen. Ich bin über jede am Boden liegende Buchecker und jedes Steinchen gestolpert, weil ich die Füße nicht hochbekommen habe. Wenn ich mich dazu ermahnt hab, sie hochzunehmen, hab ich mich gefühlt, als wär' ich ein Dressurpferd und hab nach kurzer Zeit gemerkt, wie sehr mich der Laufstil anstrengt. Dann "schlappe" ich neuerdings beim Laufen, anstatt rund abzurollen, was ich bisher nie getan habe. Wenn ich nicht schlappe, trete ich relativ weit auf der Ferse auf und bilde mir ein, dass ich mich dabei unnötig ausbremse.
Ich hab gestern bewusst mit dem Tempo experimentiert: Wenn ich langsam laufe ist es schlimmer, wenn ich schnell laufe ist es etwas besser, aber ich spüre immer noch, wie wackelig ich laufe. Ach ja, neuerdings kriege ich auch gerne Seitenstechen, was - denke ich mal - am wackeligen Laufstil liegt.
Das klingt jetzt alles nach "einfach schlechten Tag erwischt", aber ich das geht jetzt seit geraumer Zeit so und die Kondition ist da, das merke ich. Nur der Stil ist eine Katastrophe.
Nebensächliches Problem 2: Für mein Alter wäre etwas schneller laufen schon schön...also, zumindest die 5km unter 30 Minuten sollten doch drin sein, oder? Ich hab jetzt seit einem knappen halben Jahr auch Intervalltraining in meinem Trainingsplan, das geht auch gut, aber so richtig Erfolge im Tempo merke ich nicht. Nur, dass ich mich jetzt besser erhole, wenn ich von schnellerem Laufen zu langsamerem Laufen übergehe.

Ich hatte die Idee, dass meine Körpermitte vielleicht zu "schlabberig" ist und die stützenden Muskeln fehlen. Vor einem Jahr war ich etwas besser im Training, weil ich da 2x die Woche Ninjutsu gemacht habe (inkl. etwas Krafttraining/Zirkeltraining), im Moment bin ich relativ selten da.
Ansonsten Respekt an alle, die es bis hierhin durchgehalten haben! Tut mir leid wegen des Romans... :peinlich:
Und jetzt: Her mit den Ideen, was ich falsch machen könnte...

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Du hast das alles im Prinzip schon richtig erkannt.
Mein Tipp wäre zweierlei:
1. Körpermitte stabilisieren: Bauchmuskeln trainieren (Situps, Crunches, Criss-Cross ...), Liegestütze sind auch gut.
2. (Sehr) schnell laufen trainiert den Laufstil.
Also mal Intervalle probieren: paar 100 m richtig schnell laufen, dann gaaanz locker, bis du dich erholt hast, dann noch mal das gleiche, bist du denkst, es ist gut.
Damit wirst du gleichzeitig schneller für die 5 km.

Das wird schon ...
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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Danke schon mal für die Antwort!

Ich ergänze mal noch ein paar Infos, die vielleicht einen Fehler meinerseits erkennen lassen:

- Ich hab ganz gute Bauchmuskeln, aber leider ziemliche Probleme mit meinem Rücken. Ich bin extrem verspannt und meine Rückenmuskulatur ist gleichzeitig recht schwach. Ich möchte allerdings Yoga oder andere Kurse anfangen, die den Rücken stärken. Kann ja nicht angehen, dass ich mit 20 schon 'nen Rücken hab, wie andere mit 40. Der Orthopäde konnte übrigens nichts finden und auch Ostheopathie hat nicht geholfen.
Könnte aber ja gut damit zusammenhängen.
Als Übung mach ich im Moment bevorzugt Planks, also auf Zehenspitzen und Unterarme lehnen und die Stellung 30-60 Sekunden halten. Das soll ja Körperspannung bringen.

- An Intervalltraining mach ich derzeit zwei, drei Sachen (jeweils inkl. 5-10 Minuten Warm-Up und Cool-Down):
1. 2 Minuten langsam, 30 Sekunden schnell (dicht an sprinten), das ganze jeweils 6x (selbst erdacht)
2. 1 Minute langsam, 10 Sekunden sprinten, jeweils 5x (Standardeinstellung meiner RuntasticApp)
3. 1 km langsam, 300 Meter schnell für insgesamt 4km (auch selbst erdacht)

Ist das generell so gut oder mach ich da was falsch? Viele Trainingspläne sind ja eher für einen Ascheplatz, den ich aber nicht zur Verfügung habe...

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Ok, also Rücken.
Normalerweise sind es ja die Bauchmuskeln, die schwach sind, daher mein Rat.
Wichtig ist, Rücken und Bauch gleichmäßig zu stärken, dass keiner ein Übergewicht hat.

Das mit den Intervallen mach mal ruhig so weiter erst mal.

Ansonsten fällt mir noch das sog. Lauf-ABC ein, dass auch gut für den Laufstil ist:
2. Kniehebelauf
3. Anfersen
4. seitlich Überkreuzlauf
5. Zehenspitzenlauf
6. Hopserlauf
7. Käsekästchen
8. Rückwärtslaufen
9. Einbeinig hüpfen
10. Abschluss: 3-5 Steigerungsläufe
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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blende8 hat geschrieben:Ok, also Rücken.
Normalerweise sind es ja die Bauchmuskeln, die schwach sind, daher mein Rat.
Wichtig ist, Rücken und Bauch gleichmäßig zu stärken, dass keiner ein Übergewicht hat.

Das mit den Intervallen mach mal ruhig so weiter erst mal.

Ansonsten fällt mir noch das sog. Lauf-ABC ein, dass auch gut für den Laufstil ist:
2. Kniehebelauf
3. Anfersen
4. seitlich Überkreuzlauf
5. Zehenspitzenlauf
6. Hopserlauf
7. Käsekästchen
8. Rückwärtslaufen
9. Einbeinig hüpfen
10. Abschluss: 3-5 Steigerungsläufe


6) und 7) kenne ich noch gar nicht. Kannst du die bitte kurz erläutern?

@HasenIgel: Wegen des Rückens würde ich mal zum Physio gehen. Der kann dir spezielle Kräftigungsübungen für die überbeanspruchten Rückenpartien zeigen. Wenn du die konsequent ausführst stehen die Chancen gut, dass du die Probleme in den Griff bekommst. Natürlich kannst du auch einfach ein paar Übungen ausführen, die dir hier im Forum angeraten werden oder die du sonstwo im Netz findest, aber ich denke das ist dann eher suboptimal...

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Moin,

6) ist eben der Hopserlauf, was die meisten von uns als Kinder auch oft gemacht haben
7) beschreibe ich mal so, dass Du auf beiden Füßen vorwärts springst, die Füße dabei geschlossen hälst, den nächsten Sprung mit etwas geöffneten Beinen vorwärts - Käsekästchen eben :wink:

Zum Physio muss man nicht wenn es um passende Rückenübungen geht - schau mal auf der Seite von U_d_o, dort sind die passenden Übungen gut erklärt und bebildert.

Ich hatte mit 20, als damals konsequenter Sport-Ablehner übrigens auch "Rücken"...

Gruß
Michael

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Hallo Hasenigel,

also Deine Zeiten sind m.E. für einen 20jährigen Normalgewichtigen wirklich nicht so toll, zumal du ja auch schon eine ganze Weile läufst. Woran das liegt, vermag ich kaum zu sagen. Vielleicht ja wirklich an sehr schwachen Rumpfmuskeln. Schaden kann ein gezieltes Training da auf jeden Fall nicht, im Gegenteil. Such mal nach Stabi bzw. Stabilisations-Übungen.

Ansonsten sind 2-3 mal die Woche laufen auch eher die absolute Untergrenze, wenn man weiterkommen möchte. Wenn Du schon 2-3 mal schreibst, und je nach Wetter usw., sind es dann vielleicht doch eher meistens zwei? ;-) Das wäre dann zu selten.
HasenIgel hat geschrieben:- An Intervalltraining mach ich derzeit zwei, drei Sachen (jeweils inkl. 5-10 Minuten Warm-Up und Cool-Down):
1. 2 Minuten langsam, 30 Sekunden schnell (dicht an sprinten), das ganze jeweils 6x (selbst erdacht)
2. 1 Minute langsam, 10 Sekunden sprinten, jeweils 5x (Standardeinstellung meiner RuntasticApp)
3. 1 km langsam, 300 Meter schnell für insgesamt 4km (auch selbst erdacht)
Zu kurze Intervalle, zu lange Pausen. Das bringt so wenig bis nichts. Man soll sich in den Intervallpausen eben gerade nicht vollständig erholen. Schau doch mal in verschiedene Trainingspläne. Da findest Du dann sowas wie 1 km schnell mit 4-500 m Trabpausen, oder 6 Min. rennen, 90 Sek. Trabpause, usw.
Auch macht man als Langstreckenläufer sehr kurze Intervalle von 2-400 m eher, um Kraft, Laufstil und Koordination zu fördern. Für die Tempohärte, länger ein schnelles Tempo durchzuhalten, müssen die einfach länger sein, so ab 3 Min. aufwärts, sage ich mal.
Bild


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MichaelB hat geschrieben:Moin,

6) ist eben der Hopserlauf, was die meisten von uns als Kinder auch oft gemacht haben
7) beschreibe ich mal so, dass Du auf beiden Füßen vorwärts springst, die Füße dabei geschlossen hälst, den nächsten Sprung mit etwas geöffneten Beinen vorwärts - Käsekästchen eben :wink:

Zum Physio muss man nicht wenn es um passende Rückenübungen geht - schau mal auf der Seite von U_d_o, dort sind die passenden Übungen gut erklärt und bebildert.

Ich hatte mit 20, als damals konsequenter Sport-Ablehner übrigens auch "Rücken"...

Gruß
Michael
Danke :D
Klar kann es mit zufällig gewählten Übungen klappen. Es muss aber nicht. Der Physio weiss nicht nur, welche Muskeln gezielt trainiert werden müssen und welche Übungen dafür am geeignetsten sind, er zeigt auch, wie die Übungen richtig auszuführen sind. Ich sag ja nicht, dass es ein Muss ist, aber man sollte es in Betracht ziehen :)

Ach ja, sollten die Bauchmuskeln wirklich gut ausgebildet sein, können die Rückenbeschwerden in der Tat von einer Disbalance herrühren. Das gibt es noch oft bei den jungen Halbstarken, die wie blöd ihren Bauch trainieren, um einen Sixpack zu haben, und dabei den Rücken völlig aussen vor lassen. Das ist bei dir aber nicht der Fall, oder :D

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Danke für die ganzen Antworten!

Kurzer Hinweis am Anfang:
Ich bin weiblich, ich glaube, das ist nicht wirklich klargeworden. Mein Nickname ist ja auch eher geschlechtsneutral. :zwinker2:

Ich gehe mal der Reihe nach durch:
@blende8: Danke für das ABC, das werde ich mir mal angucken und versuchen, das vielleicht in ein leichtes Training oder so einzubauen.
Papou hat geschrieben: @HasenIgel: Wegen des Rückens würde ich mal zum Physio gehen. Der kann dir spezielle Kräftigungsübungen für die überbeanspruchten Rückenpartien zeigen. Wenn du die konsequent ausführst stehen die Chancen gut, dass du die Probleme in den Griff bekommst. Natürlich kannst du auch einfach ein paar Übungen ausführen, die dir hier im Forum angeraten werden oder die du sonstwo im Netz findest, aber ich denke das ist dann eher suboptimal...
Bei mir ist es wohl wirklich eine Muskelsache, also dass meine Rückenmuskulatur generell zu schwach ist. Ich muss aber sagen, dass ich so ziemlich mein ganzes Leben lang immer mindestens eine Sportart gemacht habe (Reiten, Ballett, Jiu-Jitsu, Ninjutsu, Schwimmen, ...), also ich bin keine Couchpotato. Orthopäde und Osteopathin konnten mir leider gar nichts sagen, woran es liegt, aber ich wollte im Laufe des nächsten Monats auch gezielt was für meinen Rücken machen.
MichaelB hat geschrieben: Zum Physio muss man nicht wenn es um passende Rückenübungen geht - schau mal auf der Seite von U_d_o, dort sind die passenden Übungen gut erklärt und bebildert.

Ich hatte mit 20, als damals konsequenter Sport-Ablehner übrigens auch "Rücken"...

Gruß
Michael
Danke für den Link zu U_d_os Seite, da bin ich eh des Öfteren und bewundere die neusten Laufberichte.
Ja, wenn ich keinen Sport machen würde, würde mich ja auch nichts wundern. Aber ich komm schon auf meine 3-4 Stunden Sport pro Woche + noch Joggen. Und ich mach auch eigentlich nichts, was den Rücken besonders verschleißt.
KlausiHH hat geschrieben:Hallo Hasenigel,

also Deine Zeiten sind m.E. für einen 20jährigen Normalgewichtigen wirklich nicht so toll, zumal du ja auch schon eine ganze Weile läufst. Woran das liegt, vermag ich kaum zu sagen. Vielleicht ja wirklich an sehr schwachen Rumpfmuskeln. Schaden kann ein gezieltes Training da auf jeden Fall nicht, im Gegenteil. Such mal nach Stabi bzw. Stabilisations-Übungen.

Ansonsten sind 2-3 mal die Woche laufen auch eher die absolute Untergrenze, wenn man weiterkommen möchte. Wenn Du schon 2-3 mal schreibst, und je nach Wetter usw., sind es dann vielleicht doch eher meistens zwei? ;-) Das wäre dann zu selten.
Gönn mir noch 20 Sekunden pro Kilometer mehr, Frauen kriegen da doch immer den TB bei so Laufzeitentabellen, oder? :zwinker2: Nein, Spaß beiseite, die langsamen Zeiten finde ich etwas schade, aber ich muss ausdrücklich sagen, dass ich rein zum Spaß laufe. Ich möchte etwas Ausdauer aufbauen, um nicht nach 1km keuchend zusammenzubrechen und es hilft halt beim Gewicht halten. Ich bin von der "ach, das Extra-Stück Kuchen lauf ich morgen weg!"-Fraktion. :D
Daher auch nur die 2-3x Training pro Woche. Es schwankt bei mir. Manchmal lauf ich auch 4x, manchmal dann nur 1x, aber im Moment hab ich an zwei Tagen auch noch Kampfsport, da ist mir vorher joggen zu doof (alleine wegen zwischendurch Duschen und so).
Die Hinweise zu den Intervalltrainings sind gut, die werde ich mal beherzigen und meine Training dementsprechend anpassen! Danke dafür!
Papou hat geschrieben: Ach ja, sollten die Bauchmuskeln wirklich gut ausgebildet sein, können die Rückenbeschwerden in der Tat von einer Disbalance herrühren. Das gibt es noch oft bei den jungen Halbstarken, die wie blöd ihren Bauch trainieren, um einen Sixpack zu haben, und dabei den Rücken völlig aussen vor lassen. Das ist bei dir aber nicht der Fall, oder :D
Sixpack, schön wär's. :D Nee, das ist bei mir tatsächlich nicht der Fall. Bei mir wurde vor 3 Jahren mal eine Disbalance zw. Rücken- und Bauchmuskeln festgestellt, aber bis vor kurzem klappte das mit dem Laufen ja trotzdem... Dennoch werde ich da nochmal gezielt gegenarbeiten, also gegen die Disbalance.
Aden hat geschrieben: Subjektiv fühlt sich die Pflug-Stellung am besten an, zumindest um den Rücken, die Bandscheiben zu dehnen.
Oh, die mach ich sogar manchmal, ich wusste allerdings gar nicht, dass das eine Yoga-Stellung ist. :D Yoga steht auch noch auf meiner "müsste ich mal ausprobieren"-Liste. :)
CarstenS hat geschrieben:Hast Du denn bei anderen Sachen auch koordinative Probleme? Nicht dass es etwas Neurologisches ist...
Danke für den sehr durchdachten Einwurf! Klingt tatsächlich ein bisschen so, wenn man meinen Text liest, sollte aber eigentlich nichts neurologisches sein. Sonst hab ich auch keine Probleme, sondern im Gegenteile eigentlich eine ganz gute Körperbeherrschung. Nur beim Laufen stolper' ich neuerdings rum, als hätte ich getrunken. Ist aber ein guter Gedanke, den ich vielleicht mal im Hinterkopf behalte, falls es nicht besser oder gar schlimmer wird.

Dann schwinge ich mich jetzt mal in meine Laufklamotten und mache ein motiviertes Intervalltraining nach neusten Erkenntnissen. Eigentlich wollte ich ja nicht - Sport gestern war ordentlich anstrengend - aber von nix kommt nix, gell? :D
Ach so, interessanterweise laufe ich in meinen echt runtergelaufenen Laufschuhen (Brooks, Serie weiß ich leider nicht) im Moment deutlich besser als in meinen neueren Brooks. In denen bin ich echt gut gelaufen, bis das mit dem "schlabberigen" Laufstil anfing.

Danke nochmal für die Hilfe!
HasenIgel

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HasenIgel hat geschrieben:... aber ich spüre immer noch, wie wackelig ich laufe. Ach ja, neuerdings kriege ich auch gerne Seitenstechen, was - denke ich mal - am wackeligen Laufstil liegt.
Hallo HasenIgel,

drei, vier Trainings sind zwar keine "geraume Zeit" aber immerhin ein Zeitraum, der einen aufhorchen lässt. Ich filtere für mich aus deiner Situationsbeschreibung eine durchaus dramatische und zudem plötzliche Wendung zum Schlechteren heraus. Also so: Letztes Mal war noch alles okay und dann wars "wackelig" und das jetzt drei-, viermal. Zudem interpretiere ich deinen Text so, dass du dich beim Laufen "schwach" fühlst und außerdem die Laufbewegung, die Schritte nicht voll unter Kontrolle hast. Falls meine Interpretation falsch sein sollte, sag es bitte.

Natürlich haben wir alle mal einen Tag oder auch zwei, wo wir uns nicht so "doll" fühlen. Man beginnt den Lauf und irgendwie geht gar nix. Ich kenne das einmal, vielleicht zweimal, möglicherweise infolge harten Trainings, aber nicht öfter. Und wenn ich einen zusätzlichen Tag Regeneration einlegte, dann war das Problem behoben. Ich will nicht ausschließen, dass jemand auch eine paar Tage lang solche Reinfälle erlebt, weil seine Konstitution gerade etwas "schwächlich" ist. Vielleicht "tuckert" da auch im Hintergrund ein Infekt, der sich mit Schwäche und Koordinationsdefiziten tarnt. Das sollte aber nun nicht länger anhalten ...

Es passiert einfach nicht, dass man von heute auf morgen - oder: von dieser auf die nächste Woche - plötzlich keine Ausdauerleistung mehr bringen kann oder keine Kraft mehr hat die Beine zu heben, wenn man keine längere Pause einlegte, die ich aber bei dir nicht erkenne (jedenfalls schreibst du davon nix). Eine Trainingsumstellung bewirkt eine Änderung der Leistung, aber keinen totalen Einbruch. Wenn du keine längeren Läufe mehr absolviert hast, dann fehlt dir die Fähigkeit lange langsam zu laufen. Aber du solltest dennoch anfänglich und für einige Zeit ohne die beschriebenen Defizite laufen können ...

Wie du liest, stochere ich im Nebel herum, weil mir keine wohlfeile Erklärung einfällt. Wenn der von dir beschriebene Zustand wirklich grundlegend und dramatisch anders ist als deine vormaligen Lauferfahrungen UND wenn er anhält, dann solltest du dich medizinisch checken lassen. Ich komme jetzt wieder mit dem berühmten Eisenmangel. Und nicht deshalb, weil mir nix Besseres einfällt, sondern weil ich weiß, dass das wirklich OFT vorkommt. Zumal bei Frauen, die durch die Menstruation einen natürlichen Blutverlust haben und deshalb einen hohen Eisenbedarf. Meine eigene Frau war kürzlich davon betroffen: Sie klagte während einer Reihe von Trainingsläufen immer wieder über Mattigkeit und auch leichte Schwindelanfälle. Ich dachte an Eisenmangel und hab sie so lange genervt, bis sie zum Doc ging. Ergebnis: Eisenmangel.

Es muss keine physiologische Mangelsituation vorliegen, doch wenn der Zustand anhält, dann stimmt doch definitiv irgendwas nicht. Und das sollte abgeklärt werden.

Ich wünsche dir, dass der Spuk bald vorüber geht und du wieder mit Spaß, Kraft und voller Kontrolle laufen kannst.

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo U_d_o!

Danke für die ausführliche Antwort und Respekt zur Leistung beim Mauerlauf! Ist zwar der falsche Thread, aber ich wollt's mal gesagt haben. Deine Laufberichte sind unheimlich inspirierend und motivierend!

Eisenmangel wäre auch etwas, das gut sein könnte. Ich gehe regelmäßig (4x im Jahr) Blutspenden, da wird mein Eisenwert immer kontrolliert. Nach dem zweiten Mal spenden war er extrem im Keller, aber bei den letzten Malen war er wieder in Ordnung. Ich hab hier aber auch noch Eisentabletten aus der Apotheke, vielleicht nehme ich davon einfach nochmal für eine Woche oder zwei so jeden, jeden zweiten Tage eine. Die sind eher gering dosiert, also viel falsch machen sollte ich damit eigentlich nicht.

Zum Laufen an sich:
Ich habe eigentlich das Gefühl, dass ich die Kondition habe und die auch da ist, nur stolper und schlurfe ich so extrem vor mich hin, dass ich nach maximal einem Kilometer keinen Nerv mehr hab zu laufen, weil es einfach keinen Spaß mehr macht, wenn man über jedes Steinchen stolpert bzw. es unter'm Schuh mitschleift.
Ich hab' das Gefühl, dass es seit dem Halbmarathon und dem 5,5km Lauf danach (25.07.) bergab ging. Ich bin am 16.08. noch einen 5,8km Lauf gelaufen und obwohl ich zwar ein zügiges, aber nicht schnelles Tempo hatte, habe ich es wg. Seitenstechen und schweren Beinen nicht geschafft, die Strecke durchzulaufen.
Obwohl ich beim Halbmarathon ziemlich entspannt die ersten 10km durchgelaufen bin. Und das auch (ungewollt) zügig.
Aber in den Wochen danach bin ich nach 2km immer irgendwie fertig gewesen, obwohl da noch Kondition war, einfach weil ich so rumeiere.

Vielleicht steigere ich mich da auch etwas rein, weil ich sonst eig. eher die Landschaft genieße, die letzten Male aber zunehmend über meinen Laufstil nachdacht hab. Weil ich immer das Gefühl hatte, dass ich zu sehr auf der Ferse auftrete und mich zu sehr abbremse oder bei schnellerem Tempo zu sehr die Brust ausstrecke und ein Hohlkreuz mache. Oder die Füße nicht hoch genug nehme. Oder die Schritte zu kurz/lang sind.
Was bisher in 2+ Jahren joggen nie ein Problem war! o.O

Meine Ansätze sind jetzt mal, dass ich nochmal gucke, wie's meinem Eisenwert geht. Ende des Monats bin ich eh wieder Blutspenden, da wird das ja kontrolliert. Dann mach' ich täglich oder alle zwei Tage einige Minuten Übungen für die Rumpfmuskulatur und am besten auch den Rücken.
Dann werd' ich auf jeden Fall einmal die Woche ein Intervalltraining machen, um meinen Stil und die Kondition ein bisschen zu trainieren.
Vielleicht schaffe ich es die Tage auch mal wieder, mit meinem Vater laufen zu gehen, der hat nur leider im Moment Achillessehne (sogar zwei davon, aber eine macht Beschwerden). Aber das hilft mir vielleicht wieder, mein Tempo zu finden.
Und wenn das alles nichts hilft, muss der Doc mal ran.

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HasenIgel hat geschrieben:Zum Laufen an sich:
Ich habe eigentlich das Gefühl, dass ich die Kondition habe und die auch da ist, nur stolper und schlurfe ich so extrem vor mich hin, dass ich nach maximal einem Kilometer keinen Nerv mehr hab zu laufen, weil es einfach keinen Spaß mehr macht, wenn man über jedes Steinchen stolpert bzw. es unter'm Schuh mitschleift.Ich hab' das Gefühl, dass es seit dem Halbmarathon und dem 5,5km Lauf danach (25.07.) bergab ging. Ich bin am 16.08. noch einen 5,8km Lauf gelaufen und obwohl ich zwar ein zügiges, aber nicht schnelles Tempo hatte, habe ich es wg. Seitenstechen und schweren Beinen nicht geschafft, die Strecke durchzulaufen. Obwohl ich beim Halbmarathon ziemlich entspannt die ersten 10km durchgelaufen bin. Und das auch (ungewollt) zügig.

Neurologische Orobleme würde ich ausschließen, die würdest Du auch bei Deinen anderen Sportarten bemerken, genau wie Mangelzustände.

Kann es sein, daß Du einfach zu langsam joggst?

Das ist kein Witz. Wer zu langsam rumschlappt (z.B. weil er (Sie) meint bei 65% HFmax laufen zu müssen) kriegt Probleme mit dem Laufstil.
Was hilft: U.a. 100m beschleunigen vom Joggen bis zu Sprint.
Dabei Knieheben, Anfersen, Fuß fallen lassen, Abrollen (in der Reihenfolge).

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Hallo Plattfuß,

das kann auch sein, ich laufe tatsächlich im Moment wirklich langsam. Wobei ich auch bei zügigerem (normalem?) Tempo das Gefühl habe, dass mir die Luft schnell ausgeht.
Ich experimentiere vielleicht nochmal mehr mit Tempo und dem daraus resultierenden Laufstil.
Denn eigentlich sollte ich so oder so mal mindestens 3-4km auch mit zügigerem bzw. etwas schnellerem Tempo schaffen können.

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HasenIgel hat geschrieben:Hallo Plattfuß,

das kann auch sein, ich laufe tatsächlich im Moment wirklich langsam. Wobei ich auch bei zügigerem (normalem?) Tempo das Gefühl habe, dass mir die Luft schnell ausgeht.
Ich experimentiere vielleicht nochmal mehr mit Tempo und dem daraus resultierenden Laufstil.
Denn eigentlich sollte ich so oder so mal mindestens 3-4km auch mit zügigerem bzw. etwas schnellerem Tempo schaffen können.
Es kann auch sein, daß der HM einfach zu lang war.
Laufe im WK erst mal 5km und versuche Dich an die 25min heran zu tasten.
Im Training sollte der lange lauf höchstens 15km betragen.

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Hallo die Grundsätze wo wohlmöglich die Probleme liegen wurden hier schon beschrieben. Aus meiner Erfahrung her ist dies eher ein komplexeres Problem. Du hast oben geschildert das deine Bestzeit 5 km bei 30:12 ist, wenn du entspannt läufst, dann so um die 33 Minuten. Diese Aussage macht mir schon eher ein bischen Sorgen.
Ich Laufe 5 km entspannt in 28-30 Minuten, wenn ich WK Laufe stehen 18:30-19:00 zur Zeit auf der Uhr, bereite ich mich speziell auf 5 Km vor, dann unter 17:30. Dies ist bei mir die Spanne zwischen WK und leichtem Trainingslauf.
Ich würde meine Trainings Gewohnheiten einfach mal über denken, eventuell Korrigieren.
In meinem Training ist:
Kraft, Lauf ABC, Koordinationstraining, Fußgelenksübungenen, leichtes Zirkeltraining, Dehnen, Stretchen, und Entspannung nach dem Laufen fester Bestandteil. 5 Stunden Laufen,1-1,5 Stunden Alternativ training verteilt auf alle Einheiten.
TIP
Laufe einmal 4 Wochen nur Grundlage 3 Einheiten die Woche z.B. Di,Mi,Sa
1.Woche 6 Km, 8 Km, 10 Km
2.Woche 8 Km,10 Km,12 Km
3.Woche 10 Km, 14Km, 18 Km
4.Woche 12 Km, 16Km, 20 Km
Vor Beginn eine ganz langsame Einheit, 8:30-9:00 Min/Km
3 Tage Komplettruhe kein Laufen direkt vor der ersten Trainingseinheit
Du benötigst ca.63-67 Minuten für 10 Km, die du bisher läufst im WK, deine Geschwindigkeit sollte 1:30 Minuten langsamer als deine WK Zeit sein. Sprich 6:20+1,5 Minuten, knapp unter 8 Minuten/Km dies ist deine Trainings Geschwindigkeit für die Laufe und für dein Training. Wenn dir diese Tempovorgaben fremd vorkommen, probierte dies mal aus.
Oftmals laufen die die im WK vorne Laufen gekonnt langsam im Training, das Training ist nur eine Vorbereitung für einen Leistungsabruf beim WK. 3 Einheiten+1x Alternativtraining, Rad,Kraft,Zirkeltraining werden dich zum Ziel HM unter 2 H bringen.
Wenn du die 4 Wochen mal ausprobieren möchtest, nur Pace laufen also 7:40-8:00 nicht schneller auch nicht langsamer, bei hügeliger Strecke 15-20 Sek je Km raufschlagen.
Nach der letzten Woche Di ,Mi 2 Läufe 8 und 6 km langsamer als 8:00 laufen, jetzt Laufe SA. Einen 5 Km WK, mit diesem Ergebnisse kannst du deine Leistungsfähigkeit beurteilen. Diese 6 Wochen kann Mann sich sicherlich entbehren. Dehnen, LaufABC, Fußgymnastik hin und wieder mus ich voraussetzten. Warmlaufen brauchst du dich bei dieser Geschwindigkeit nicht nur beim 5km Testlauf.
Wenn du mit dem Ergebnisse zufrieden bist, würde ich dir einen Plan speziell für dich 10-12 Wochen inkl. Trainingsanleitung und Anwendung anbieten, Kosten fallen hier keine an, läuft dann alles per Mail
TIP
Geschwindigkeit runter, Flexibilität rein bringen Km +-, min. Ein Tag Pause zwischen Trainingseinheit en legen, wenn der letzte Lauf etwas schwerer war 2 Tage Pause, eventuell Einheit reduzieren, nach dem Laufen auch mal entspannen, 10 Min Rad, kleines nickerchen, Dampfbad..., die Einheiten versuchen auf morgens,mittags,auch abends zu legen, Wenn möglich auch mal Schwimmen
Dir bei deinem Training viel Erfolg,
Ich mus jetzt Laufen gehen!
Grüße Michael

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Ich bin's mal wieder! :hallo:

Ich dachte mir, melde ich mich nach einem halben Jahr doch nochmal und leider nur mit semi-guten Nachrichten.
Ich hatte eine längere Pause, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, die bräuchte ich und mit Klausuren und einem längeren, aufwendigeren Urlaub hat sich laufen auch nicht ergeben. Seit ziemlich genau Anfang diesen Jahres habe ich aber wieder losgelegt. So ganz richtig ging's leider nicht, dann bin ich aber einer Eingebung folgend mit meinen alten, wirklich völlig runtergelaufenen Brooks gelaufen und siehe da! 5km mit einer kurzen Walkingpause, aber einem recht passablen Tempo (für mich jetzt).

Von da an ging's eigentlich ganz gut, aber die letzten zwei, drei Wochen, wo ich eigentlich gerade angefangen hatte, mich von 2 auf 3 Läufe die Woche zu steigern, war's wieder aus und vorbei, egal ob mit den alten oder neuen Brooks.
Komme gerade von einem Lauf zurück, den man nicht mal als Lauf bezeichnen kann. Knappe 7km, nach 2,5km war die erste Walkingpause fällig, weil ich total ausser Atem war (und ich war nicht so schnell unterwegs), danach jeden km die nächste. Dazu kam dann, dass meine Bronchien irgendwann beim Walken dicht gemacht haben, obwohl ich nun seit 20 Jahren nie Asthma oder Allergien hatte, wahrscheinlich aber einfach deshalb, weil ich mich selbst dann doch sehr gestresst habe.

Inzwischen geht mir wirklich die Lust aus. Ich lauf meine 1-3 Mal die Woche, weil es für mich ein reines Hobby ist und definitiv Entspannung bleiben soll. Ich will keine Trainingspläne, die mir vorschreiben, wann ich laufen muss. Ich möchte einfach nur ab und an meine langsamen 5-10km Runden durch den Wald drehen und mich danach gut fühlen.
Es geht aber einfach nicht! Ich habe das Gefühl, ich werde immer langsamer und sclechter. Ich stehe wirklich kurz davor, es entweder wieder sein zu lassen, oder mit 'nem Anfängertrainingsplan zu starten á la "2 Minuten joggen, 3 Minuten gehen".

Zu meiner körperlichen Verfassung: Ich bin jetzt seit fast einem halben Jahr bei einem Rückenstudio, Muskelmessung hat ergeben, dass die Bauchmuskulatur sehr gut ist (100%), die Rückenmuskulatur sehr schwach (40%). Daran arbeite ich jetzt aber auch seit einem halben Jahr, in dem ich 3x die Woche da bin. Körperspannung ist bei mir aber spätestens jetzt wirklich gut, an zu schwacher Rumpfmuskulatur sollte es also wirklich nicht liegen.
Meine Ausdauer scheint auch da zu sein, nur mein Laufstil ist einfach das allerletzte, dabei habe ich schon befreundete Läufe draufgucken lassen, die haben nur Kleinigkeiten gefunden. Ach ja, Eisenwert ist völlig in Ordnung.
Vom schneller werden bin ich auch schon wieder ab, Hauptsache ich kann einfach nur in Ruhe ab und ab meine Runden drehen!

Hat vielleicht inzwischen nochmal jemand eine Idee dazu?
Das Lauf-ABC werde ich einbauen, von Trainingsplänen möchte ich aber wie gesagt absehen, weil es wirklich ein reines Hobby ist und ich nicht denke, dass sich ein Trainingsplan für 5km laufen wirklich lohnt...
Antworten

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