UteP hat geschrieben:
Die "Außenwirkung" einer guten Platzierung ist aber zumindest beim Laienpublikum eine ganz andere als eine gute Zeit. Da die Leute eh keine Ahnung haben, wie die Zeiten einzuordnen sind (typische Frage: "Und wo liegt der Weltrekord?") beeindruckt ein Platz auf dem Treppchen viel mehr.
Das ist zweifelsohne richtig. Daher wird auch eher der M55 mit einer grottenschlechten Zeit in der Lokalpresse erwähnt, der - da einziger Vertreter - seine AK gewonnen hat als die W40 mit Topzeit, die das Pech hatte, dass 2 noch Stärkere dabei waren.
Nur im Gegensatz zum Laienpublikum und zu den - meistens, nicht immer - ahnungslosen Blindfischen der Presse befinden wir uns hier in einem Läuferforum. Da ist ja auch eine gehörige Anzahl Sachverstand beheimatet. Und dieser Sachverstand gebietet es, eine überdurchschnittliche Leistung überdurchschnittlich, eine mittelmäßige Leistung mittelmäßig und eine schwache Leistung schwach zu nennen. Im Fußball kommt doch auch keiner auf die Idee, den HSV als Übermannschaft zu titulieren, nur weil er gegen den FC Honepiepel 6:0 gewonnen hat.
Man mag über Abgrenzungen im Detail streiten, aber eine 47-er Zeit ist für einen M50-er mittelmäßig und eine 1:13 für eine U20-Läuferin schwach, extrem schwach (um nicht zu schreiben unterirdisch). Das wird doch nicht besser durch die Platzierung.
Dafür muss sich auch keiner "schämen". Im konkreten Fall kann es ja 1.000 Gründe geben, warum die Leistung persönlich sogar sehr anerkennugswürdig sein mag, aber diese Hochstilisierei, dass jede Platzierung per se ganz "toll" und "gut" ist, geht mir auf den Sack.
UteP hat geschrieben:Das ist wie in der Schule, man kann mit einer 3+ den besten Aufsatz der ganzen Klasse haben.
Fragt sich nur, was der oder die Gute davon hat, wenn er/sie im Bewerbungsverfahren mit Wettbewerbern konfrontiert ist, die 1 oder 2 Noten besser sind. (Jaja, Noten sind nicht alles - ist auch richtig; hilft aber nicht, wenn Kandidaten mit schwachen Noten bereits durchs erste Raster fallen.)
Bernd
Das
Remake
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