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Marathon machbar?

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Martin90 hat geschrieben:So, heute das erste Mal einen "längeren" Lauf bestritten, geworden sind es am Ende knappe 20 km. Leider hatte ich im letzten Drittel etwas Probleme mit den Knien...
Wobei das letzte Drittel von knapp 20 aber schon vor den 15 km anfängt, die du bisher problemlos (?) gelaufen bist. Oder hattest du vergessen, das zu erwähnen? :zwinker5:
Jedenfalls sind die Knieprobleme dann nicht auf die Steigerung zurückzuführen, sondern du hättest sie auch bekommen, wenn du nur die 15 km gelaufen wärst. Wie oft bist du die 15 km eigentlich schon gelaufen?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Wobei das letzte Drittel von knapp 20 aber schon vor den 15 km anfängt, die du bisher problemlos (?) gelaufen bist. Oder hattest du vergessen, das zu erwähnen? :zwinker5:
Jedenfalls sind die Knieprobleme dann nicht auf die Steigerung zurückzuführen, sondern du hättest sie auch bekommen, wenn du nur die 15 km gelaufen wärst. Wie oft bist du die 15 km eigentlich schon gelaufen?
Richtig, die Beschwerden wären auch aufgetreten wenn ich nur 15 gelaufen wäre. Die 15km bin ich zwischen 06.06 und 18.06 insgesamt 6 mal gelaufen, mit mindestens einem Ruhetag dazwischen. Ich denke die Knieprobleme resultierten aus der Summe der Belastungen während der letzten Woche. Ich hatte zwar keine Schmerzen (so weit soll es ja auch gar nicht erst kommen), aber für mich war es ein deutliches Warnsignal dafür dass der Körper seine momentane Leistungsgrenze überschritten hat.
Ich lege jetzt erstmal 2 Ruhetage ein und plane für Mittwoch nur einen kurzen schnelleren Lauf.

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Rauchzeichen hat geschrieben:Die Kondition reicht locker, aber der Bewegungsapparat will nicht mehr.
Sehe ich auch so und das ist ein Warnsignal. Knie"probleme" können sich schneller zu ernsten Verletzungen entwickeln als man wahr haben will.
Martin90 hat geschrieben:Ich denke die Knieprobleme resultierten aus der Summe der Belastungen während der letzten Woche. Ich hatte zwar keine Schmerzen (so weit soll es ja auch gar nicht erst kommen), aber für mich war es ein deutliches Warnsignal dafür dass der Körper seine momentane Leistungsgrenze überschritten hat.
Sicher auch aus der Summe ABER noch mehr daraus: " ich musste deutlich Tempo rausnehmen was letztlich zu einer Durchschnittspace von 5:46 geführt hat." Du hast einen langen Lauf gemacht UND bist deutlich zu schnell gelaufen. Das sind Distanz UND Tempo und da bringe ich ganz gerne einen meiner Lieblingssprüche an: Das Tempo tötet und nicht die Distanz
Martin90 hat geschrieben:Ich lege jetzt erstmal 2 Ruhetage ein und plane für Mittwoch nur einen kurzen schnelleren Lauf.
Siehe oben. Pausentage sind gut. Aber wichtiger ist schmerzfreiheit und DANN erst darfst du an irgendetwas ähnliches wie Tempo dengen. Alles andere wird dich ins Verderben stürzen und zum Arzt führen.

Erst Grundlage über die Distanz legen und dann, wenn alles fein ist, Tempo drauf packen.

Gruss Tommi

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Martin90 hat geschrieben:Richtig, die Beschwerden wären auch aufgetreten wenn ich nur 15 gelaufen wäre. Die 15km bin ich zwischen 06.06 und 18.06 insgesamt 6 mal gelaufen, mit mindestens einem Ruhetag dazwischen.
Du bist in 13 Tagen 6x Deine bis dahin längste Strecke gelaufen und hast dann noch einmal 5 km draufgepackt? Da wundert mich nur noch eines: Daß das bisher keiner als völligen Blödsinn (im Sinne einer Überlastung) gebrandmarkt hat! In Kombination mit Deinem Hang, auch das Tempo immer zu hoch zu halten (s. Tommis Einwand), sehe ich eher schwarz für Dein Vorhaben. Hier sind schon so viele von hehren Ideen schließlich im Verletzungs-/Gesundheits-Thread gelandet!
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:Du bist in 13 Tagen 6x Deine bis dahin längste Strecke gelaufen und hast dann noch einmal 5 km draufgepackt? Da wundert mich nur noch eines: Daß das bisher keiner als völligen Blödsinn (im Sinne einer Überlastung) gebrandmarkt hat! In Kombination mit Deinem Hang, auch das Tempo immer zu hoch zu halten (s. Tommis Einwand), sehe ich eher schwarz für Dein Vorhaben. Hier sind schon so viele von hehren Ideen schließlich im Verletzungs-/Gesundheits-Thread gelandet!
... Der Fadenersteller hat uns gegenüber einen entscheidenden Vorteil - er ist 25, d.h. der geht nicht so schnell kaputt und brauch auch nicht so lange zum regenerieren :wink:

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Danke für Eure Ratschläge :)
NordicNeuling hat geschrieben:Du bist in 13 Tagen 6x Deine bis dahin längste Strecke gelaufen und hast dann noch einmal 5 km draufgepackt? Da wundert mich nur noch eines: Daß das bisher keiner als völligen Blödsinn (im Sinne einer Überlastung) gebrandmarkt hat! In Kombination mit Deinem Hang, auch das Tempo immer zu hoch zu halten (s. Tommis Einwand), sehe ich eher schwarz für Dein Vorhaben. Hier sind schon so viele von hehren Ideen schließlich im Verletzungs-/Gesundheits-Thread gelandet!
Ich hab mich etwas unpräzise ausgedrückt. Ich bin auch vorher schon 15km gelaufen, aber seit Anfang Juni problemlos - ab da wurde es meine Standarddistanz.

Muskelkater ist heute auch schon wieder komplett weg, ich werde trotzdem noch einen weiteren Ruhetag (abgesehen vom Radfahren) einlegen und am Mittwoch dann eine kurze Einheit (~8-10km) in gemäßigtem Tempo absolvieren. Falls dort keine Beschwerden auftreten plane ich für Sonntag wieder einen längeren Lauf (~17km).

Falls die Beschwerden doch wieder auftreten schalte ich nochmal einen Gang zurück, keine Sorge. Unter Schmerzen laufe ich nicht, ich will nichts mit dem Holzhammer erzwingen - falls es bis Ende September doch nicht reichen sollte für den vollen Marathon, lauf ich eben nur den halben mit.

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So, es gibt wieder Neuigkeiten zu berichten.

Vergangenen Mittwoch waren die Beschwerden abgeklungen, ich hatte daher eine kurze, langsame Trainingseinheit geplant.
Ich habe mich wirklich gezwungen langsam zu laufen, das fiel mir allerdings extrem schwer. Anfangs musste ich gefühlt alle 20sec auf die Uhr schauen und mein Tempo korrigieren, gegen später kam ich auf die Idee meine Atmung auf "nur Nase" umzustellen (ist das sinnvoll?), das hat tatsächlich geholfen und am Ende wurden es ca 10km mit einer Pace von 6:01. Das mag zwar noch nicht wirklich langsam sein, aber es ist schonmal ein Anfang :-)

Am selben Tag fragte mich ein Bekannter ob ich am Sonntag (also 28.06) beim HM für ihn einspringen möchte, da er leider krankheitsbedingt nicht antreten konnte. Ich überlegte eine Weile und entschloss mich dann den HM als "Trainingslauf" und Standortbestimmung ohne großartigen Zeitdruck mitzunehmen.
Ich legte daher bis Sonntag nochmal 3 lauffreie Tage ein und machte mich am Sonntag voller Tatendrang auf zu meinem ersten HM.

Ich gruppierte mich gegen 8:30 Uhr in einer der hintersten Startblöcke, in direkter Nachbarschaft zum 2:00h Pacemaker ein. Start vom ersten Startblock war um 9:00 Uhr. Trotz der frühen Uhrzeit war es schon relativ warm, und ich bereute dass ich nichts zu trinken mit in die Startaufstellung genommen hatte. Die Zeit zog sich endlos und dahin, als es endlich losging hatte ich schon extremen Durst und fühlte mich gar nicht mehr gut.

Die ersten Kilometer waren hart. Sehr hart. Es war extrem voll auf der Strecke, ständiges ZickZack laufen war angesagt. Einige waren auch gestürzt, was gleich zu Massenkarambolagen geführt hatte weil das Feld wirklich extrem dicht war. Wir krochen also mit einer Pace von etwa 6:30 dahin, ich konzentrierte mich hauptsächlich darauf nicht zu stürzen und meinen Durst zu verdrängen. Plötzlich huschte der 2:00h Pacemaker durch eine Lücke am Streckenrand und rannte davon (klar, er musste auch schon einiges an Zeit aufholen), der war also erstmal weg. Mir war sehr heiß und ich zweifelte zu diesem Zeitpunkt ernsthaft daran ob ich es überhaupt bis zum Ziel schaffen würde.

Irgendwann, etwa bei Kilometer 4-5, kam der erste Versorgungsstand in Sicht. Ich glaub ich hatte mich noch nie so über einen Becher Wasser gefreut, ich trank die Hälfte, der Rest landetete auf meinem Kopf.
Nach dem Getränkestand hatte sich das Feld etwas weiter auseinandergezogen, es war zwar immernoch voll - aber man hat zumindest soviel Platz um sein Tempo einigermaßen konstant zu laufen.
Von da an lief es erstmal richtig gut, ich fand meinen Rhythmus, die Temperatur kam mir auch nicht mehr so hoch vor und in einiger Entfernung konnte ich auch wieder den 2:00er Pacemaker entdecken.
Ich lief weiter mein Tempo, etwa bei Kilometer 8 bin ich auf den Pacemaker aufgelaufen und hab ihn überholt. Bis Kilometer 15/16 war ich relativ entspannt und lief konstant mein Tempo.

Doch dann fingen die Schmerzen an. Es waren jedoch nicht meine Knie was anfangs meine größte Sorge war, sondern die Muskulatur direkt oberhalb der Knie an der Außenseite der Beine. Ich fing im Kopf an zu rechnen wie lange ich noch durchhalten muss - "5km sind ja nicht viel, das schaffst du noch" - gleichzeitig spürte ich wie jeder Kilometer härter wurde. Trotzdem konnte ich mein Tempo noch halten.
Die Krönung kam etwa 2km vor Schluss - Anstiege! Bis auf eine längere Steigung relativ zu Beginn war der Stadtkurs sehr eben, und dann kommt kurz vor Ende zunächst eine Unterführung (kurzer starker Anstieg) und kurz darauf ein langgezogener etwa 700m andauernder Anstieg. Das war offenbar für viele zuviel, rechts im Gebüsch mussten einige zusammengebrochene Läufer versorgt werden, ich biss die Zähne zusammen und quälte mich hoch.

Schließlich kam der letzte Kilometer in Sichtweite. Ich checkte meine Uhr - "unter 2h wäre schon nett" - der 2:00h Pacemaker war zwar noch immer hinter mir, aber ich war mir sicher dass er zu langsam unterwegs war - mir war klar, das wird knapp. Also versuchte ich nochmal alle verbliebenen Kräfte zu mobilisieren und lief den letzten Kilometer in 4:17. Die Uhr blieb bei 2:09:50 stehen - ich wusste unser Startblock war 10min später gestartet - als Netto Zeit ergab sich letztlich dann eine 1:59:30, was natürlich keine tolle Zeit ist, womit ich aber für meinen derzeitigen Trainingsstand sehr zufrieden bin.

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crsieben hat geschrieben:Ganz ehrlich: Ich kann's nicht mehr hören.
Dann stelle doch einfach auf Nasenhören um. :hihi:


@Martin90
Das entscheidende ist die Lungenatmung. :prof:
Ob der Sauerstoff durch Mund oder Nase dorthin kommt ist schnurzegal.

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crsieben hat geschrieben:Ganz ehrlich: Ich kann's nicht mehr hören.
Ganz ehrlich - wenn Du nicht willens, oder dazu in der Lage bist qualifizierte Kommentare abzugeben - dann lass es einfach sein.
Das ist ein Anfänger-Forum, möglich dass einige Fragen oder Ansichten für Profis naiv oder sinnlos sind - wenn Dich das nervt dann schau einfach nicht mehr hier rein. Wenn man sich Deine anderen Beiträge anschaut erkennt man jedoch dass das durchaus System hat...

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M.E.D. hat geschrieben:Dann stelle doch einfach auf Nasenhören um. :hihi:


@Martin90
Das entscheidende ist die Lungenatmung. :prof:
Ob der Sauerstoff durch Mund oder Nase dorthin kommt ist schnurzegal.
Naja es macht meiner Erfahrung nach schon einen deutlichen Unterschied ob man durch Nase oder Mund ausatmet - im letzteren Fall kann man schneller ausatmen und insofern kommt auch schneller wieder frischer Sauerstoff in die Lunge

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... ob man die Geschwindigkeit wohl mit den etwas aus der Mode gekommenen Nasenpflastern feintunen kann :confused:

Aber mal "back to topic"...

@Martin
Die Muskeln machen zu, weil du so lange Distanzen nicht gewöhnt bist.

Wenn du ein paar mal 20 km und weiter in den Beinen hast, wird das deutlich leichter. Die Idee mit dem 2 Stunden Pacer war im Prinzip schon OK - Schade, das es nicht so 100% funktioniert hat.

Du hast offenbar einen Bekannten, der HM läuft - hat der mehr Erfahrung als du und ist ungefähr in deiner Geschwindigkeitsklasse?
Kannst du mit ihm zusammen ein paar lange Läufe machen?
Dann kriegst du ein Gefühl dafür, wie sich "locker laufen" anfühlen sollte, und du musst nicht auf solche Behelfskonstruktionen wie "Nasenatmung" ausweichen.

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Martin90 hat geschrieben:Naja es macht meiner Erfahrung nach schon einen deutlichen Unterschied ob man durch Nase oder Mund ausatmet - im letzteren Fall kann man schneller ausatmen und insofern kommt auch schneller wieder frischer Sauerstoff in die Lunge
Das ist Quatsch, oder wohlwollender forumuliert: "nur dein subjektives empfinden". Deine Lungen übergeben den Sauerstoff der Atemluft an deine Blutbahn. Und dafür darf sie auch für ein paar Sekundebruchteile in der Lunge bleiben. Extrem schnelles atmen (Hyperventilation) ist sogar eine Krankheit.


Mache es so, wie es für dich angenehmer ist.
Aber mache nicht den Fehler, deine persönliche Vorliebe (durch Nase oder Mund atmen) auf andere zu übertragen. Jeder Mensch (Läufer) empfindet das anders, wobei es den meisten einfach egal ist.
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