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Abnehmen... Klappt irgendwie nicht.

Abnehmen... Klappt irgendwie nicht.

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Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit dem Gewichtsverlust. Ich bin aktuell fleißig beim Laufen dabei, außer die Hitze spielt mir einen Streich. Das klappt soweit auch gut, dass ich die 10 km mittlerweile in einer Stunde laufe.

Allerdings habe ich ein großes Problem mit meinem Gewicht. Ich liege bei einer Größe von 1,83 m bei 106 kg. Da tut sich auch nicht viel. Es geht mal etwas bergab, aber dann auch wieder bergauf. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht der disziplinierteste Esser bin.

Welche Tipps und Tricks könnt ihr mir geben. Weniger essen ist bestimmt einer, aber wie schafft man es und wird auch satt?

Vielen Dank.

Croci

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Vorab: Unter einer Stunde für 10 km ist für deine Gewichtsklasse eine durchaus beachtliche Leistung. Da ginge noch etwas in Richtung auf durchaus anständige Zeiten und Platzierungen, wenn du mal 20 kg abnehmen würdest.

Allerdings wird das nichts durch Laufen, sondern wirklich nur über den Weg einer Ernährungsumstellung.

Meine Tipps wären:

- viel Wasser trinken oder auch mal ungesüßte, kaltgestellte Tees (geschmacklich abwechslungsreich)
- gerade auch vor den Mahlzeiten immer mindestens ein großes Glas trinken
- Vernünftige Portionsgrößen essen, und nach dieser Portion aufhören. Das Sättigungsgefühl setzt mit Verzögerung ein.

Was die beliebten "Sünden" angeht, so empfiehlt sich aus meiner Sicht kein Totalverzicht. Ich hab mir z.B. angewöhnt, mir anstatt drei Kugeln Eis, womöglich mit Sahne, immer nur eine Kugel zu holen. So nimmt man wesentlich weniger Kalorien zu sich, erlebt aber nicht den Frust, kein Eis zu "dürfen", wenn alle anderen eins essen.

Beim Grillen ess ich z.B. mittlerweile immer erstmal eine Portion gemischte Gemüse aus dem Ofen, eh ich mit dem Fleisch anfange. Und dann auch eher Rind und Geflügel und Lamm als Schwein, und gerne auch mal Fisch.

Der Trick ist, die einfach zu ändernden Sachen (keine Cola...) zu ändern und sich langsam und in Ruhe zu den schwierigeren Sachen vorzuarbeiten.

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War keine Absicht, hat sich aber so ergeben, dass sich gerade alle zu dem Thema hier austoben:
http://forum.runnersworld.de/forum/anfa ... ht-ab.html
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Croci hat geschrieben: Welche Tipps und Tricks könnt ihr mir geben. Weniger essen ist bestimmt einer, aber wie schafft man es und wird auch satt?
Croci
Geht nicht, zumindest nach meiner Erfahrung, auch ich befinde mich gerade in einer Körperfettreduktionsphase und verliere z. Zt. ca. 1-1,5 kg pro Woche.

Hier nochmal das, was ich in einem anderen Beitrag schon erwähnt habe:
  • Negative Energiebillanz! Dies kann man ausgezeichnet mit der Seite: myfitnesspal.de kontrollieren/berechnen
  • Lernen mit dem Hungergefühl umzugehen, machen wir uns nichts vor, es geht nicht ohne (je nachdem wie viel man reduziert), leider (War am Anfang eine Qual, wird aber besser, nach ein paar Tagen/Wochen wird man dann auch von kleinen Portionen pappsatt).
  • Es ist wichtig den Insulinspiegel niedrig zu halten um den Fetttransport aus den Zellen zu ermöglichen, daher möglichst nur 3 Mahlzeiten am Tag (der Abstand zwischen den Mahlzeiten sollte lang sein), keine Zwischenmahlzeiten, kein Zucker (auch wenig/kein Obst, und Alkohol natürlich auch nicht), keine schnell verfügbaren Kohlenhydrate wie Weißbrot etc., möglichst unter 100g KH pro Tag aufnehmen, wenig Fett (Fett ist eher vorteilhafter weil dadurch das Insulin wenig/nicht ansteigt)
  • Viel Eiweiß, mein Tipp Eiweißbrot von Netto, Hüttenkäse, Harzer, Hänchenbrust, Pute, Tunfisch (in Wasser), etc. evtl. auch Abends nur ein Eiweißshake, der Powerbar Shake mit Lion Geschmack stillt jeglichen Jieper auf Süßes.
  • An Lauftagen etwas mehr Kohlenhydrate oder nen Eiweißriegel extra, sonst fehlt die Kraft, bzw. ist es sehr anstrengend den Lauf zu absolvieren.

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Hallo Croci,

ich kann (leider) auch nur bestätigen, dass es ohne konsquente Ernährungs-umstellung/-überwachung/-bewusstwerdung (vor allem wohl letzteres) nicht geht.
Obwohl es logisch ist, und meine Vorschreiber auch nix anderes geschrieben haben hau ich gleich noch mal in die gleiche Kerbe.

Kurz zu meiner Historie. Ich hatte eine schlimme Phase die letzten ca. 5 Jahre, in denen ich mich von ca. 85 auf ca. 100 (darüber hab ich nie gemessen ;-) ) raufgefressen und gefault hatte. Ich war nicht mal eine richtige Couch-Potato in der Zeit, 1 h nicht zu langsam Fahrrad pro Tag, auch sonst eher aktiv und kein 100% Schlaffi. (Auch davor gab es eine Phase von immer so um die 80 auf bis an die "Grenze" hoch-> Studium vorbei, Job, keine Zeit, Kinder usw. Insgesamt dauerte die schlimme Phase 14 Jahre mit der der ersten Unterbrechung wie gleich beschrieben von ca. 1 Jahr)
Beim ersten Abnehmen vor 5 Jahren ging es nur mit Sport und weniger Essen (bei mir vor allem morgens essen (Frischkornmüsli, teils mit Quark/Leinöl), dann mittags keine Sandwiches und abends auch weniger). Das habe ich ca. 9-12 Monate geschafft, dann wieder Letargie.
Dann letzen Sommer wieder mit Sport (3-4 pro Woche laufen) begonnen und etwas Ernährungumstellung von der "Grenze" bis auf 92 runter in 2-3 Monaten. Dann Winterfaulheit, kurze Schmerzen-Ausrede-Phase und Ernährung ignoriert --> wieder locker und schnell auf 95+ hoch.
Dann - und jetzt kommts - März/April viel Sport (120 bis 150 km im Monat + etwas Kraft), etwas weniger Essen. Grösster Fehler: gedacht, dass ich ja wieder laufe und mir täglich ein-zwei Snickers o.ä. gegönnt mit dem Effekt, dass ich nach 6-8 Wochen geschockt war, dass ich immer noch bei 95 krebste.

Dann Hirn eingeschaltet und bewusst gemacht. Effekt: Seit Mai ca. 11-12 kg weg. Ich bin sehr begeistert.
Das beste Rezept für mich im Moment:
- 1-2 Tage in der Woche radikal wenig essen. Irgendwie kann ich das gut, ohne, dass zu viel Heisshunger kommt
- insgesamt nicht zu wenig und radikal - der Heisshunger kommt sonst bestimmt und schaltet ALLE Hirnzellen aus
- gut frühstücken
- mittags Salat
- Dinge suchen, die den Heisshunger kontrollieren helfen: Putenschnitzel, doch mal Salzstangen, Quark, Riesenportionen Gemüse (z.B. ein gamzer Blumenkohl) - das sind meine persönlichen Tricks
- Für mich zählen so einfache Gesetze: "1x laufen (1h) ca. 1000 kcal" - "mein Umsatz, mit fahrradeln zur Arbeit liegt bei ca. 3000", "1 kg Fett sind 7000 kcal"; ich muss deutlich unterm Umsatz essen, dann kannst Du 1 kg (oder sogar mehr) die Woche schaffen.
- auch eine Wahrheit: ohne Konsquenz und gefühlte "Askese" geht das nicht. Du musst den Schweinehund irgendwie überlisten. Ob es die Tipps von TobiBER sind oder andere - am Ende musst Du Dich ab und zu beherrschen, die Ernährung wirklich umstellen und zwar so, dass es nicht nur Verzicht ist, sondern Genuss wird.

Ich bin ganz ehrlich: ich zwinge mich ab und zu wenig zu essen, bin aber so von den Erfolgen auf der Waage und noch mehr der Optik und den Klamotten begeistert, dass das Motivation genug ist.

Lange Rede, kurzer Sinn - wir wissen zwar nicht wieviel zu läufst - aber wenn es nicht "bergab" geht, dann isst Du zuviel.

P.s. und nochmal lange Rede, kurzer Sinn - im Grunde hat mir bei der Ernährung am meisten geholfen, auf meinen Körper zu hören - "hast Du wirklich Hunger? Oder ist es nur ein Gelüste, oder Gewohnheit, oder "sozialer Zwang". Wenn ich mal ganz ehrlich zu mir bin habe ich eigentlich sehr wenig Hunger, ich mag nur gerne gutes Essen, koche gerne etc. Ich hatte letzte Woche das erste Mal seit Jahren (!!) wieder mal dieses Gefühl eines leichten Zusammenziehens im Magen (jeweils bei km 8 oder 9) nach 2 Tagen wenig essen - das Gefühl hatte ich gesucht!

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Ich nehm dann hier mal eine Gegenposition ein.

Bei 106 kg auf 1,83 m sprechen wir von beträchtlichem Übergewicht. Und der Themenersteller nennt sein Essverhalten selbst "undiszipliniert".

Wahrscheinlich hilft es schon, die schlimmsten Ess-Exzesse (er wird selbst wissen, welche das sind) wegzulassen - und sich allgemein ausgewogener zu ernähren.

Ernährungsideologien wie "Low Carb" und/oder irgendwelche künstlichen Shakes halte ich für den falschen Weg.

Von allem etwas weniger essen, und nichts Gezuckertes mehr trinken und vom Ungezuckerten viel, halte ich für richtig.

Aber das ist auch wieder nur eine Meinung unter anderen.

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Ich nehm dann hier mal eine Gegenposition ein.

Ernährungsideologien wie "Low Carb" und/oder irgendwelche künstlichen Shakes halte ich für den falschen Weg.
da sagst Du mit wenigen Worten auf den Punkt im Grunde was ich erfahren habe. Von allen "Diäten" und "Theorien" halt ich auch nix. Einfach weniger - dat iss et. Vor allem aufs Gefühl hören lernen.
(was ich beschreibe ist ja, wie man radikal schnell viel schafft - es sollte auch langsamer und weniger radikal klappen - mir würde da im Moment nur etwas der Kick fehlen, jetzt z.B. 2-3 Jeansgrössen weniger zu brauchen, d.h. von 34 auf heute eine 31er - oder weniger "bold" gesagt: mich wieder ansatzweise im Spiegel anschauen zu können)

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Einfach weniger - dat iss et.
Nicht nur weniger, sondern auch bessere Sachen essen.
Mal seinen ganzen Tagesablauf essentechnisch durchgehen: Wo sind die ungesunden Sachen?
Weißmehl, fette Pommes, Süßigkeiten, Alkohol ...
Diese Sachen dann durch Gesundes ersetzen: Vollkorn, Gemüse, Obst ...
Will man nicht ganz auf Süßigkeiten oder Alkohol verzichten, kann man sich 2 Tage nehmen, wo das in Maßen erlaubt ist.
Und das Maß vorher festlegen.
Wie bosmiq oben gut schrieb:
"am Ende musst Du Dich ab und zu beherrschen, die Ernährung wirklich umstellen und zwar so, dass es nicht nur Verzicht ist, sondern Genuss wird."
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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Sehe ich auch so. Ein enges Familienmitglied hat im Januar noch 103kg gewogen und ist jetzt auf 92kg runter - mit Sport (2-3x die Woche) und vor allem einer vernünftigen Ernährungsumstellung. In diesem Fall war es übrigens die abendliche Tüte H*ribozeugs, die mal eben verputzt wurde ... ;)

wenn du abends gern fernsiehst und dabei etwas knabbern möchtest, stelle Rohkost auf den Tisch, meinetwegen mit Frischkäse zum Dippen. Morgens Banane essen, die ist prima und hält lange vor.

Keine Cola (und besch*** dich bitte nicht mit Light-Getränken, da ist auch ohne Ende Zucker drin) und sowas - Wasser und selbst gemischte Fruchtschorle. :)

Viel zu Fuß machen (an den Tagen, an denen du nicht läufst, kannst du vielleicht spazieren gehen?), Treppen steigen statt Rolltreppe, all sowas. Viel Erfolg! :)
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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bosmiq hat geschrieben:da sagst Du mit wenigen Worten auf den Punkt im Grunde was ich erfahren habe. Von allen "Diäten" und "Theorien" halt ich auch nix. Einfach weniger - dat iss et.
+1

Theoretisch ist das so einfach - die Gesetze der Thermodynamik gelten überall, die Menschen mit einbezogen. Klick. Ab morgen werde ich auch abspecken!
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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und besch*** dich bitte nicht mit Light-Getränken, da ist auch ohne Ende Zucker drin
Einspruch: Light-Getränke wie Cola Light sind zwar aus anderen Gründen nicht empfehlenswert, enthalten jedoch wirklich keinen Zucker, kein einziges Gramm.

Allerdings sind sie auch kein geeigneter Bestandteil einer gesunden Ernährung.

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crsieben hat geschrieben:Einspruch: Light-Getränke wie Cola Light sind zwar aus anderen Gründen nicht empfehlenswert, enthalten jedoch wirklich keinen Zucker, kein einziges Gramm.

Allerdings sind sie auch kein geeigneter Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Haste Recht. Aber Süßstoff und ohne Ende Chemie sind drin. ;) .. Bei anderem "Light"-Zeugs (Käse, etc.) kann aber Zucker drin sein, oder Geschmacksverstärker.
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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crsieben hat geschrieben:
Ernährungsideologien wie "Low Carb" und/oder irgendwelche künstlichen Shakes halte ich für den falschen Weg.

Diese Produkte bieten aber in der Regel eine deutliche Erleichterung/Verbesserung bei der Gewichtsreduktion, und ein optimales Nährwertverhältnis (gutes Produkt vorausgesetzt), und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dies nicht "künstlicher" als so manches Molkereiprodukt aus dem Kühlregal.

Beispielsweise ist ein 50% Eiweißriegel eine hervorragendes Substitut bspw. zu Snikers, macht satt und schmeckt lecker.

Auf jeden Fall sollte darauf geachtet werden genug Eiweiß zu sich zu nehmen - in welcher Form auch immer - ansonsten holt sich der Körper die Differenz aus der Muskelmasse mit dem Resultat: Muskelabbau, und das wollen wir ja alle nicht!

...und "Low Carb" ist eigentlich nichts anderes als "wenig Kohlenhydrate" und die sollte man reduzieren, soweit man Abnehmen will. Hier stellt sich mir eher die Frage ob Low Carb oder Low Fat die bessere Variante wäre, für eine Ideologie muss man sich halt entscheiden! Vermutlich handelt sich hierbei eher um einen überflüssigen Anglizismus der es künstlich erscheinen lässt!

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blende8 hat geschrieben:Nicht nur weniger, sondern auch bessere Sachen essen.
Mal seinen ganzen Tagesablauf essentechnisch durchgehen: Wo sind die ungesunden Sachen?
Weißmehl, fette Pommes, Süßigkeiten, Alkohol ...
Diese Sachen dann durch Gesundes ersetzen: Vollkorn, Gemüse, Obst ...
Ganz wichtiger Punkt. Ein Riesenproblem ist m.E. die industriell gefertigte Nahrung. Immer zu viel Salz drin und Geschmacksverstärker (auch wenn sie das Zeugs "Hefeextrakt" nennen). Das ist alles extra so konstruiert, dass man davon nicht satt wird, sondern dass ein Heißhunger auf immer mehr gezüchtet wird. So etwas kann einem mit selbst gekochtem Essen ohne Fertigprodukte (Soßen !) kaum passieren.

Und noch etwas: Langsam essen, d.h. bewusst genießend und in aller Ruhe, um dem Körper eine Chance einzuräumen, ein Sättigungsgefühl zu entwickeln. Und letzteres gilt es dann auch wahrzunehmen, um es befolgen zu können. Daher sich beim Essen nicht ablenken lassen (Fernsehen, Zeitunglesen, heftige Diskussionen). Sonst droht die Gefahr, dass man gar nicht realisiert, was und wieviel man sich schon wieder reingepfiffen hat.

Kurz: Uns ist leider allgemein die Esskultur abhanden gekommen. Wir versorgen uns lieblos - wie der Bauer die Schweine - mit Mastfutter und das auch noch mit der kalten Effizienz der Fütterungsmaschine.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Ich erlebe zur Zeit folgendes: Während es früher immer mindestens zwei volle Teller zum Abendessen (und danach gerne ein halber Pott Eis) sein mussten, hat es nur eine einzige Woche gedauert, um mich umzustellen:

Das Abendessen wird liebevoll auf dem Teller angerichtet, dazu gibt es einen halben Liter Wasser. Es wird gegessen, dabei werden die Erlebnisse des Tages ausgetauscht, alles in aller Ruhe.

Mit etwas Abstand gibt es meist noch eine kleine Portion Süßes: Eine Portion Eis, die etwas einem Fünftel des zuvor Verzehrten entspricht, oder eine andere Kleinigkeit.

Mittlerweile bin ich nach den geschrumpften Abendessensportionen so satt, dass das Süße oft ausfällt. So ein Pott Eis wird locker auf eine Woche und mehr gestreckt, bei zwei Eisessern.

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crsieben hat geschrieben:Ich erlebe zur Zeit folgendes: Während es früher immer mindestens zwei volle Teller zum Abendessen (und danach gerne ein halber Pott Eis) sein mussten, hat es nur eine einzige Woche gedauert, um mich umzustellen:

Das Abendessen wird liebevoll auf dem Teller angerichtet, dazu gibt es einen halben Liter Wasser. Es wird gegessen, dabei werden die Erlebnisse des Tages ausgetauscht, alles in aller Ruhe.

Mit etwas Abstand gibt es meist noch eine kleine Portion Süßes: Eine Portion Eis, die etwas einem Fünftel des zuvor Verzehrten entspricht, oder eine andere Kleinigkeit.

Mittlerweile bin ich nach den geschrumpften Abendessensportionen so satt, dass das Süße oft ausfällt. So ein Pott Eis wird locker auf eine Woche und mehr gestreckt, bei zwei Eisessern.
RunningPotatoe hat geschrieben:Das deckt sich 100% mit meiner Erfahrung. Nicht nur das "was" ist wichtig, sondern auch das "wie" und damit automatisch das "wieviel".

Da gebe ich euch beiden recht. Ich finde es schade, wie sehr Essen bei vielen zur reinen Nahrungsaufnahme mutiert ist. Hauptsache viel und schnell. Sieht man ja schon an all den "XXL-Menus" oder All-you-can-eat-Buffets. Hauptsache billig, dauernd verfügbar und viel, die Qualität ist untergeordnet.
Dabei kann ein gutes Essen an sich so glücklich machen, und es lohnt sich tatsächlich auch, für sich allein was hübsches zu kochen. Das hat für mich auch was mit Selbstwert zu tun: Ich bin es mir wert, mir was wirklich schönes und frisches zu kochen, ohne Maggibeutel oder Fertigpizza.
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


Manchmal klemmt meine Shifttaste und das X erscheint auch nur sporadisch zur Arbeit...

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Pinke_Socke hat geschrieben:Ich finde es schade, wie sehr Essen bei vielen zur reinen Nahrungsaufnahme mutiert ist. Hauptsache viel und schnell.
Mein Erlebnis von heute früh passt zwar nur bedingt (Getränk statt Essen), ist aber dennoch symptomatisch.

Bin heute morgen - obwohl von der Temperatur her eigentlich nicht mehr nötig - wieder sehr früh gelaufen. Auf dem Rückweg kam mir kurz vor 7:00 Uhr zu Fuß ein Zeitgenosse entgegen, der offenbar auf dem Weg zur Arbeit im Nachbardorf war. Der hielt in seinen Händen:
  • ein Smartphone, welches er fleißig bearbeitete
  • einen metallenen Warmhaltebecher, offenbar mit Kaffee drin
  • eine qualmende Zigarette
Ich denke mal, dass das sein Frühstück war - sehr liebevoll ...

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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moin,

ich persönlich komme auch immer mehr zu dem Schluss, dass für eine nachhaltige Ernährungsumstellung/-bewusstwerdung, welche für eine nachhaltige Gewichtsnormalisierung erforderlich ist, "back to basics" sehr hilfreich sein kann:

- Esskultur (das "wie")
- Weg von Industrie-designed Lebensmitteln

Ich bin echt kein Oeko oder Müsli oder so, aber ich meine zu erkennen, dass ein Stück Fleisch, ein echtes Stück Gemüse, eine Pesto- oder Tomatensauce selbst gemacht wirklich hilft, bewusster und am Ende weniger zu essen.
Selbst eine Pizza, selbstgemacht, aus Mehl, Hefe, Wasser, Tomatensugo aus echten Tomaten, Gemüse, meinetwegen Salami, leckeres Olivenöl, Kräuter aus dem Topf usw... ist so ein Erlebnis - wenn auch meist über Tagesumsatz ;-)
Am Ende ist das bei mir der Weg zum (noch nicht nachhaltigen - das gebe ich zu) Erfolg. Meine Frau lacht noch, oder ist genervt von mir - aber ich bin mir da sicher.
Ich erkenne so langsam, dass ein Fruchtjogurt aus dem Kühlregal (ich nenne sie liebvoll "Zuckerpampen"), eine Nudelsauce aus dem Glas oder eine Fertigpizza wirklich nicht hilfreich sind. Convenience hin oder her - ich bin mit ein paar einfachen Gerichten genau so schnell und eben gesünder und am Ende nachhaltiger.

Das einzige was ich manchmal noch nicht kann ist in Gemeinschaft wenig essen - so ein Abendbrot mit Brot und z.B. leckeren Tomaten - da ess ich ein Brot nach dem anderen, dito mit der selbst-zelebrierten Pizza. Zuerst Kids, dann meine Frau, dann 5 mal die Kids - und dann: ICH, bis alles weg ist ;-)

Aber wichtig ist auch, über die Woche die Balance zu wahren, d.h. dann am Montag und Dienstag mal zu "hören" wieviel Hunger wirklich da ist.

my 2 cents zum mittag

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bosmiq hat geschrieben:Das einzige was ich manchmal noch nicht kann ist in Gemeinschaft wenig essen - so ein Abendbrot mit Brot und z.B. leckeren Tomaten - da ess ich ein Brot nach dem anderen, dito mit der selbst-zelebrierten Pizza. Zuerst Kids, dann meine Frau, dann 5 mal die Kids - und dann: ICH, bis alles weg ist ;-)
Sowas darf man ja auch, wenn es nicht zu oft ist.
Ich bin ca. 1x im Monat auf einer Feier o.ä.
Da esse ich dann RICHTIG viel und beeindrucke alle mit meinen Essmengen. :)
In Sportlerkreisen nennt man das Refeed.
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Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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Das ist besonders bei Vätern glaube ich eine der häufigsten Ursachen für einen kleinen Bauch (so vorhanden): Das "Wer isst denn jetzt noch die letzten zwei Schnitzel?", und im Endeffekt bleibt es am Manne hängen, die Reste zu essen.

Was mich immer rasend macht ist übrigens die Jammerei, "richtiges" Essen sei so irre teuer. Lachhaft. Ich finds immer prima, wenn man einen langen Einkaufszettel hat, der Betrag selbst aber echt niedrig ist - Gemüse und Obst kosten, so man nach Saison kauft, nicht die Welt. Und bei selbst gemachter Pizza kann man auch so gesund essen wie man möchte - ich pack mir immer Gemüse ohne Ende und nur ein bisschen Käse drauf und finde das superlecker. :)
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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RunningPotatoe hat geschrieben: Kurz: Uns ist leider allgemein die Esskultur abhanden gekommen. Wir versorgen uns lieblos - wie der Bauer die Schweine - mit Mastfutter und das auch noch mit der kalten Effizienz der Fütterungsmaschine.
Ach du Scheiße :D ("du" bewusst kleingeschrieben).

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Der hielt in seinen Händen:
  • ein Smartphone, welches er fleißig bearbeitete
  • einen metallenen Warmhaltebecher, offenbar mit Kaffee drin
  • eine qualmende Zigarette
Ich denke mal, dass das sein Frühstück war - sehr liebevoll ...
Aber auf jeden Fall kalorienarm! :D

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TobiBER hat geschrieben:Diese Produkte bieten aber in der Regel eine deutliche Erleichterung/Verbesserung bei der Gewichtsreduktion, und ein optimales Nährwertverhältnis (gutes Produkt vorausgesetzt), und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dies nicht "künstlicher" als so manches Molkereiprodukt t!
Ob es aber Sinn macht, sich von zu viel falscher Ernährung auf andere "künstliche" Produkte umzustellen? Ich meine, dieser Eiweißdrink Hype führt nur dazu, daß die Leute vermehrt diese Shakes kaufen und dabei eben nicht lernen, sich vernünftig und in Massen zu ernähren. Lassen sie den Drink wieder weg und essen wieder wie vorher, geht das Gewicht gleich wieder nach oven.

Die einzigen, die das wollen, sind die Produzenten von dem Zeug.

Und ich glaube nicht, dass der Körper so schnell Muskelmasse aufbraucht, wenn diese in ausreichendem Masse bewegt wird. Dann baut er nämlich zu allererst das ab, war zu viel ist.

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Caia hat geschrieben: dabei eben nicht lernen, sich vernünftig und in Massen zu ernähren.
Vermutlich meinst Du in Maßen - ein kleiner, aber feiner Unterschied (und folgenreicher als der zwischen Du und du).
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:Vermutlich meinst Du in Maßen - ein kleiner, aber feiner Unterschied (und folgenreicher als der zwischen Du und du).
Autsch! Natürlich. Scheine kein ß auf der Tastatur zu haben...

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NordicNeuling hat geschrieben:Vermutlich meinst Du in Maßen - ein kleiner, aber feiner Unterschied (und folgenreicher als der zwischen Du und du).
Da warste mal wieder schneller :daumen: Gab es nicht mal wegens solcher Missverständnisse (die Schweizer kannten ja noch nie das ß) das "sz" statt "ss"?

Gruss Tommi
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