Da weiß ich jetzt gar nicht mehr, wie es überhaupt dazu kam, dass wir alle ummen Plöner See laufen wollten. Dann war die Idee geboren, die Protagonisten waren gefunden und die Unterkunft im Zelt im Garten beim Gecko wurde geplant. Die Zeit verging, die Planung schritt voran, der Plönsee-Faden wuchs und wuchs und die Umfänge gewisser Körperteile (und damit meine ich nicht meine Waden

) wuchs ebenfalls ins atomare. Niemand konnte mehr ahnen was auf uns alle zukommen sollte. Eines stand fest: Bargteheide und der Plöner See sollten nach diesem Wochenende nicht mehr dieselben sein.
Das Wochenende rückte näher, niemanden ereilte der Verletzungsteufel, Lilly konnte noch rechtzeitig von ihrem ersten offiziellen Ultra regenerieren und dank hervorragender Vorstellung bekam auch Manfred die Freigabe für dieses Wochenende. So war die Crew komplett und wir reisten nach Hamburg. Frau Isse und ich kamen aus Berlin und durch perfekte Reiseplanung waren wir kurz vor der Köln-Düsseldorfer Laufbeteiligung am Hamburger Hauptbahnhof. Der Fahrdienstleiter war so nett, uns auf dem gleichen Bahnsteig einfahren zu lassen. Lilly und Manfred sammelten unterwegs noch unseren Ostfriesen in Bremen auf. War doch Bremen?

Wurscht, sie sammelten eben. Große Wiedersehensfreude und wir fielen uns gleich mal um den Hals. Ethan passte prima zu uns und ergänzte uns Bekloppte aufs Beste. Nun standen wir vor dem Problem, etwas Essbares aufzutreiben. Ein Restaurant musste her, nur wo? Keiner von uns kannte sich im Umkreis des Hamburger Hauptbahnhofes aus und so stiefelten wir erst einmal los. Lilly sprach gleich alle möglichen Touristen an, die selbst keine Ahnung hatten. So lernt man wenigstens Leute kennen. Bis sie einen Italiener aufgabelte, der nicht weit entfernt war. Leider, so muss man das hinterher sagen, war das ein Lokal der Vapiano-Kette, die ich erst dieses Jahr in Hannover kennen lernte. Einen Tag später lernten wir die andere Seite des Bahnhofes mit jeder Menge Lokalitäten kennen, aber nun waren wir erst einmal hier. Für ihre Mühe, uns die Schänke aufgetrieben zu haben wurde Lilly gleich mal mit der kleinsten Portion bestraft. Wir mussten in Raten das Essen holen und futtern, da wir unsere Taschen nicht allein lassen wollte. Nach Lilly und Manfred gingen Isse, Ethan und ich zum Essenfassen. Dabei brachte Frau Isse den zuständigen Koch schier zur Verzweiflung. Oder sie sich selbst? Für nicht Eingeweihte: in so einem Vapiano muss man sich in Selbstbedienung bei den Köchen am Tresen anstellen und bestellt dort sein Futter. Bei den Pizzen bekommt man dann einen Piepser und wird gerufen, wenn die Pizza fertich ist. Bei den Pasta bleibt man stehen und schaut zu. Und Frau Isse wollte weniger Öl im Tiegel. Der Koch dagegen war der festen Meinung, dass er mit weniger Öl unmöglich würde brutzeln können. Das ging hin und her und derweil schüttete der Koch Scampis in den Tiegel und ich kicherte mir innerlich schon einen. Isse hatte gar keine Scampis bestellt

Ich beruhigte sie noch, das wir morgen voll im Fettverbrennungspuls unterwegs sein würden. Bis sie dann auch merkte, dass das gar nicht ihr Tiegel ist *kicher* Bis auf die Tatsache, dass man sich das Essen selbst holen und da rumstehen muss, schmeckte es ganz ansprechend. Nur Lilly war noch hungrig und musste uns zuschauen, also holte sie sich noch eine Portion. Derweil wartete Gecko schon sehnsüchtig auf uns und drängelte mit hunderten Nachrichten, wann wir denn eintreffen würden.
Wir hatten ein Einsehen und machten uns auf die Socken zum Bahnhof, kamen dort aber nicht am Eisstand vorbei, das Carboloading wurde also erst einmal fortgesetzt. Das Zeug war aber auch lecker! Aber dann fuhren wir endlich weiter und trafen kurz darauf in Bargteheide ein. Gecko erwartete uns freudestrahlend am Bahnhof um uns zu seinem Heim zu fahren. Nun waren wir fast komplett, Michael wollte am Abend zu uns stoßen. Wir lernten Geckos reizende Frau kennen, die bis dahin nicht ahnen konnte, was das Wochenende auf sie zukommen würde. So benahmen wir uns erst einmal und waren äußerst anständig, damit sie nicht gleich die Hände über dem Kopf zusammen schlägt. Außerdem waren Geckos tolle Söhne dabei und wir "Erwachsenen" mussten uns auch desrum etwas benehmen

Was nicht hieß, dass wir uns hier und da nicht sportlicherweise betätigten würden. Als da wären: mehr oder weniger Klimmzüge und Handstand an der Hauswand und absenken. Das war schon eine Herausforderung. Geckos Söhne zeigten Lilly einen Schaukel-Umschung-Rückwärtssalto, den sie perfekt hin bekam. Ich dagegen versagte kläglich, bin zu dick und zu doof

Und dann entdeckte Lilly Croft die Wumme und um ein Haar hätte sie uns alle mit einer Dusche eingedeckt. Gnädigerweise wurde nur ich nass gemacht. Am nächsten Tag revanchierte ich mich dafür mit dem Nass machen.

So hatten wir jede Menge Spaß und Kurzweil bis zum Abend und Frau Gecko merkte, dass wir im Prinzip harmlos sind und konnte das SEK, das irgendwo auf der Lauer lag, wieder nach Hause schicken. Das Zelt war riesig und es hätten noch mehr als wir Fünf darin Platz gefunden. Jeder suchte sich seine Ecke und Isses größte Sorge war, dass wir alle ihr die Ohren vollschnarchen würden.

Unterschiedlichste Unterlagen kamen zum Einsatz bis hin zur Luxusmatratze für Manfred. Meine Isomatte war mir mal wieder zu schmal aber irgendwie konnte ich trotzdem halbwegs ratzen. Michael traf pünktlich ein, als die ersten Würste auf dem Grill lagen. Oder kurz davor. Mein zeitliches Gedächtnis hat etwas gelitten. Die selbst gemachte Currysoße aus dem Thermofix schmeckte wirklich so gut wie angepriesen.

Michaels Salat war auch vom Feinsten. Der tolle Abend wurde durch ein paar richtig schöne Lieder von Gecko bereichert. Und dann waren wir doch alle mehr oder weniger müde und krochen ins Zelt. Und niemand schnarchte

Und Lilly beging Fahnenflucht und schlief die zweite Hälfte der Nacht in der Stube auf der Kautsch. Sie sprach am nächsten Tag davon, dass sich das Weibchen separierte. An sich eine gute Idee, nur müssen die in Frage kommenden Männchen davon auch was wissen

Wieder schief gegangen, das muss noch geübt werden.
Der nächste Morgen war sehr hart! Punkt um sechs stand Feldwebel Isse im Zelt und blies zum Frühsport. Oder Frühstück? Hab ich in meinem Tran so noch nicht mitbekommen. Leider hatte ich nur ein ganz kleines Kopfkissen, um nach ihr zu werfen. Hab ich aber nicht, weil ein paar Minuten wollte ich doch noch schlummern. Da war ich auch nicht der einzige. Damit wir aber nicht wieder zu stark in Morpheus' Arme abdriften konnten machte das Weib solchen Krach beim Zusammenpacken, dass es nur so eine Freude war. Also standen wir doch alle auf und machten uns fertich. Das Übliche halt, wird zwar kein Marathon aber von den Kilometern nahe dran. Dann noch einen Happen Essen, manche aßen mehrere Happen und sollten das später auf der Strecke etwas bereuen

Gecko der Liebe hatte für uns frische Brötchen vom Bäcker besorgt

Bis Micha eintraf und wir abfahrbereit waren. Die Autobesetzung war schnell festgelegt. Die Langhaarigen in einem Auto und die anderen bei Gecko und so fuhren wir frohen Mutes nach Plön. Der Parkplatz war nur ein paar Meter von Start und Ziel und der Startnummernausgabe entfernt. Ein Lauf der kurzen Wege, fein fein. Auf dem Platz war schon schwer was im Gange, wie üblich halt vor solch einem Läufchen. Mit Pauken und Getöse fielen wir in die Sporthalle ein und sofort auf. Unerwartet und ohne Aufpreis gab es sogar T-Shirts von der Veranstaltung und die nette Helferin beging einen großen Fauxpas. Sagte sie unserer Frau Feldwebel, dass es für sie Größe M gäbe. Die Reaktion war vernichtend und sie rettete sich in die Notlüge, dass S bereits aus sei. Das Anpinnen der Startnummern schafften wir auch ohne Verletzungen und so stand einem tollen Lauftag nichts mehr im Wege.
Im Vorfeld hatten wir uns abgesprochen, so im 6:30er bis 7er Tempo zu laufen. Schneller wollte ich nicht, Frau Isse ebenfalls nicht in ihrer Marathonvorbereitung für den Berlin Marathon und Lilly hatte ja noch den 6-Stundenlauf in den Beinen. Gecko, der heute seinen längsten Lauf seiner Laufkarriere absolvieren wollte und Micha waren davon zwar nicht so begeistert, wollten es aber erst einmal versuchen. Vor dem Start konnten wir die Mädels gerade noch so aus dem Bäcker zerren, ich glaube nicht, dass sie da nur das Buffett für nach dem Lauf bestellen wollten. Die Zeit schritt voran, Gecko meditierte noch ein wenig in Kranichposition und wir anderen, nun ja, machten damit weiter, was wir bisher schon taten. Pünktlich um Neun fiel nicht der Startschuss, nein, der Pfarrer hielt eine kleine Laufpredigt ab von der wir aber wenig mit bekamen. Da störte ständig ein Läufer *grübel* Frisch gesegnet sollte doch nun gar nichts mehr schief gehen und dann ging es auch schon los.
Lilly Radcliffe und Gecko Gebrselassie setzten sich sogleich an die Spitze des Feldes und zogen das Tempo scharf an. Nein, ihnen ging nicht die Puste aus, sie wollten aber als Zugereiste den lokalen Spitzenläufern nicht die Show stehlen und so warteten sie nach ein paar hundert Metern auf uns. Nun liefen wir also doch gemütlicher und die Freude nahm ihren Lauf. Aber erst einmal weniger sportlich, eine Linkskurve und schon ging es steil hinauf. Nix für den Tommi und die ersten Gehpause war fällig. Natürlich hatte ich noch etwas müde Beine, in zwei Wochen hab ich den Mauerweglauf nicht vollständig verdaut und dann hatte ich die Woche schon wieder etwas trainiert. Dann liefen wir durch einen Schlosspark bis wir für ein gutes Stück auf dem Radweg entlang der Straße liefen, die wir kurz zuvor erst lang fuhren. Eine gute halbe Stunde blieben wir noch zusammen aber da wir bei jedem größeren Anstieg eine flotte Gehpause einlegten, waren Markus und Micha dann doch stark unterfordert. Und Manfred fasste sich ein Herz und lief mit ihnen davon. Langsam Laufen wäre ja noch okay gewesen, aber immer wieder rumlatschen und dann noch Späße machen, das war dann doch nicht in ihrem Sinne. So liefen wir Viere, Lilly, Isse, Jan und ich, schön am Ende des Feldes und setzten unseren Plan, den Lauf als Letzte zu beenden in die Tat um. Dabei wären wir fast schon mal in in den Wellnesstempel "Seehotel Dreiklang" in Ascheberg eingefallen. So ein Sprudelbad mit anschließender Massage, das wäre doch schon mal was gewesen. Aber wir hatten Angst, dass die Besen-Mopeds uns überholen würden und wir dann aus dem Rennen genommen würden. Ein DNF in Plön wäre gaaar nicht gut gekommen. Also hoppelten wir weiter.
Hoppeln? Weit gefehlt. Meine drei Begleiter waren top fit und wenn wir liefen, hatten wir teilweise ein recht flottes Tempo drauf. Respekt Respekt! Auch wenn mich das schon mehr anstrengte, als gewünscht, lief ich einfach mal so mit. Da kommen schon noch ein paar Pausen, war ich mir sicher. Dass ich noch ganz andere Prüfungen würde bestehen müssen, war mir da noch nicht bewusst. Darunter die Freihändig-Pinkeln-Challenge, die ich mit Bravour bestand. Ohne Tropfen auf der Hose

Es gibt ja nahezu nichts entlang des Weges, was findige Läufer nicht zur gegenseitigen Erheiterung benutzen könnten. Ich lief schon so oft an Stapeln, gefällter Bäume vorbei und kümmerte mich nicht darum. Um den Plöner See war da alles anders. Es war zwar nicht das Kreuz und wir wollten nicht das Leiden Christi nachspielen, Ostern war auch schon lange her, aber schnell kam die Idee auf, dass wir so ein Bäumchen durch die Gegend schleppen könnten. Das wäre ein Bild gewesen, wenn mir mit dem Baumstamm ins Ziel gekommen wären

Aber den nun etwa 28 Kilometer schleppen? Die Vernunft hatte ein Einsehen und war mit uns und wir legten den Baum wieder zurück. Da uns das so erschöpfte, ja schlepp mal so einen Baumstamm! nutzten wir die wie bestellt da rum stehende Bank um uns zu erholen. Ja und auch um zu kuscheln. Der Tommi quetschte sich zwischen die Mädels und fühlte sich da ziemlich wohl. Nur schade, dass wir auch hier irgendwann mal weiter mussten. Nun denn, ist ja auch eine Lauf- und keine Kuschelveranstaltung.
Bei Dersau nach etwa 10 Kilometern (wer denkt sich eigentlich solche Ortsnamen aus?) lud eine Seebrücke ein, sich von ihr zu stürzen und den See durchzuschwimmen. Da aber von uns nur Lilly eine erprobte Triathletin ist, war die Gefahr, dass wir anderen kläglich untergehen würden sehr groß und wir verwarfen die Idee gleich wieder. Ein Boot zur Überfahrt war auch gerade nicht zugegen. Besser war das, sonst wäre uns die Rutschpartie ein paar Meter weiter am Strand entgangen. Gut, dass die Rutsche nicht direkt in den See mündete. Aber ich denke mir mal so, das hätte die zwei Mädels auch nicht davon abgehalten
Der Lauf hielt allerdings noch weitere Prüfungen für mich bereit. Als der gefühlt hundertste Anstieg vor uns lag hüpfte Lilly mir auf den Rücken und hätte sie den Siebenstriemer dabei gehabt, so könnte ich sicher jetzt immer noch nicht richtig sitzen. Aber auch so schleppte ich heroisch die Lilly den Berg hinauf, hatte sie mich doch vor ein paar Wochen auf den Drachenfels getragen. Esel helfen sich eben gegenseitig. Von dem Küsschen zur Belohnung werde ich noch meinen Enkeln erzählen

Nachdem wir uns bei Sepel zum wiederholten male an den leckeren Brombeeren entlang der Straße labten, waren unsere Kräfte wiederhergestellt und wir konnten hier und da auch mal längere Abschnitte rennen. Solange es nicht aufwärts ging. Nicht, dass wir jetzt zwingend auf die Beeren angewiesen wären, an jedem VP gab es genügend Bananen und auch von denen futterten wir das eine oder andere Stück. Es war auch immer genügend Wasser vorhanden und hier und da auch lecker schmeckendes Isogetränk. Kannste nich meckern.
Bei Bredenbeck lag rechter Hand ein Biergarten und Lillys Vorschlag, dort einzukehren hatte sie nicht mit dem nötigen Nachdruck vorgetragen. Irgendwie hab ich das nicht ernst genommen und mich auf das Isogetränk gestürzt. Und dann wollte niemand mehr, schadööö. Also weiter gelaufen. Hab ich schon erwähnt, dass wir wunderbares Wetter hatten? Verglichen mit den heißen Tagen der vergangenen Wochen. Nur Lilly lamentierte des öfteren, wo der angekündigte Regen blieb. Nix gegen Regen (oder doch?) aber so war das schon ganz schön so.
Nach gut drei Stunden Laufzeit verlies uns dann der Jan *schluchtz* Dabei wurde die Strecke nun etwas einfacher, die meisten Höhenmeter hatten wir hinter uns und größere Abschnitte waren recht eben. Da Lilly immer wieder schneller wurde, was sie selbst nicht wollte, bat sie mich, die Pace zu übernehmen. Wir pendelten uns so bei 6:30 bis 6:45 min/km ein und das gefiel mir dann auch besser. Ist das doch mein Ultra-Wohlfühltempo in dem ich schön lange schlappen kann. Und nach nicht langer Zeit ging es meinen Beinen spürbar besser und so fühlten wir uns wohl und die Dauer unserer Rennabschnitte verlängerte sich auch. Irgendwann wollten wir auch mal im Ziel ankommen. Auch wenn wir kein Besenmoped sahen, so waren wir uns sicher, dass wir schon lange die Letzten waren. Ganz wie gewünscht. Ich glaube, die Besenmopeds gab es gar nicht *hihi*
In Bosau sahen wir links an einem Laden ein Aufsteller, auf dem Windbeutel angepriesen wurden. Da sind wir aber eingefallen! Lilly hatte glücklicherweise Geld dabei. Mit den Windbeuteln wurde das zwar leider nichts, die waren noch nicht gekühlt aber es gab Bier! Der Tommi war glücklich und Lilly käufte sich auch eine Stärkung für den Zuckerfaden. Derweil Frau Isse endlich Zeit fand, das Geröll aus ihrem Schuh zu schütteln. Wir hatten nur noch 10 Kilometer vor uns, ein Katzensprung quasi. Aus meiner Sicht wurde die Strecke noch einmal richtig schön, wir liefen des öfteren über Feldwege und kamen dem Plöner See immer mal wieder nahe. Auch sammelten wir nun ein paar Läufer ein. Das widersprach einerseits zwar unserem Ziel, Letzte zu werden. Andererseits waren das echte Marathonis, die die Extraschleife liefen und somit waren diese in einem anderen Wettbewerb. Außerdem lief es gerade richtig gut bei uns und so wollten wir auch keine längeren Gehpausen machen. Ein paar Gehpausen machten wir aber doch schon, wir waren mittlerweile schon etwas müde auf den Beinen.
Kurz bevor wir in Plön einliefen, fing es doch noch an zu regnen. Aber nicht zu fett und auch hielt es nicht lange an. Im Ziel ist das dann auch wieder doof, wenn es rumregnet. Da es angenehm warm war, fanden wir das ganz gut. Lilly schrieb noch eine Widmung auf die Karte für den Markus, da waren zwei ganz süße Kerlchens, die uns außerplanmäßig Wasser reichten. Und sie hatten auch noch einen Stift dabei. Das Städtchen Plön ist doch etwas kleiner als wir dachten und schon sah ich am Horizont ein Sparkassenbanner. "Da vorne ist das Ziel!" Da wir gerade gemütlich schwätzend ein Stück gingen, setzten wir uns die verbliebenen Meter noch einmal laufend in Bewegung. Einen so ganz faulen Eindruck wollten wir beim Veranstalter nun doch nicht hinterlassen. Kurz vor dem Ziel stach die Mädels der Hafer und unter aufbringen aller Ellenbogen und sonstiger nicht erlaubten Hilfsmitteln kämpften sie um den Sieg, den Lilly mit einer Sekunde Vorsprung für sich verbuchen konnte. Dabei waren das sicherlich nur hundertstel und möglicherweise Lillys Vorbau geschuldet. Manchmal haben Atombrüste auch Vorteile.

Ich für meinen Teil schaute mir das geschehen lieber von hinten an. Muss aber auch gestehen, das ich von dem plötzlichen Antritt total überrascht wurde. Nicht, dass hier jemand auf die Idee kommt, ich hätte mich als Gändelmän zurück gehalten. Wettkampf ist Wettkampf. So schaffte ich es aber auch, der Allerletzte des 37-Kilometer-Laufes zu werden
Im Ziel erwarteten uns die anderen schon sehnsüchtig, die alle auch einen tollen Lauf hatten. Die Mädels stopften sich sogleich mit diversen Backwerken voll, um schnellstens die Speicher wieder aufzufüllen. Das haben sie gut im Forum gelernt. Die Duschen waren noch einmal eine kleine Herausforderung. Eiskalt waren sie und da gab es kein Erbarmen. Gut, dass wir Männers kein Video gedreht haben, das wäre peinlich geworden. Im Gegensatz zu den Mädels hat kaltes Wasser bei uns ja schlimmere Auswirkungen. Kaum waren wir fertig mit Duschen, kam von Micha die Meldung, dass die Mädels einen Pokal bekommen würden, da sie die AK gewonnen haben. Oh wie schlimm, da haben wir die Siegerehrung verpasst. Aber die Urkunden gab es dann natürlich anschließend und sie konnten sich sogar noch den Pokal aussuchen. Auch der Jan gewann seine Altersklasse. Wenn das kein Erfolg ist! Oh was waren wir auf der Rückfahrt in toller Stimmung! Und der Markus, der schon früher nach Hause fuhr, um seiner Frau zu helfen konnte es ebenfalls kaum fassen. SO SEHEN SIEGER AUS!
Nach der Rückfahrt nach Hamburg ließen wir das Wochenende bei einem Italiener am Bahnhof noch lecker und gemütlich ausklingen.
Gruss Tommi