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Spezialisieren oder Diversifizieren?

Spezialisieren oder Diversifizieren?

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Es gibt ja allein im Bereich des Langstreckenlaufs etliche Disziplinen: Die kurzen Langstrecken 5 und 10 km, den Halbmarathon, den Marathon, Ultra-Läufe jeder Art, Landschafts- oder Geländeläufe, Crossläufe...

Was mich interessiert: Spezialisiert ihr euch? Und wenn ja, wie "eng"?

Wie viele dieser Disziplinen lassen sich nebeneinander auf gutem Niveau trainieren? Und ab wann beginnt ein diversifizierteres Läuferleben die Leistungen in den stärksten Disziplinen negativ zu beeinflussten?

Bei mir ist es so, dass ich mit 5ern begonnen habe, dann auf 10er umgestiegen bin und seit letztem Herbst auch Halbmarathon laufe. Nächstes Jahr möchte ich dann aber meinen ersten Marathon laufen.

Und nun überlege ich, wo meine wirklichen Stärken liegen und wie ich diese 1. herausfinden und 2. bestmöglich ausbauen kann.

Tendenz: eher hin zu den kürzeren Langstrecken. Ich bin eher kräftig und muskulös gebaut, ich mach gerne lange Läufe, aber mindestens genauso gerne hartes Training auf der Bahn, so dass ich 5 und 10 km (und die eine oder andere Bahnlaufserie) schon interessant fände. Ebenso würde ich aber ungern den "Mythos Marathon" außen vor lassen...

Ich bin einfach gespannt, was ihr so lauft und wie ihr den Spagat zwischen punktgenauer Vorbereitung und Spaß an der bunten, vielfältigen Läuferwelt schafft.

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crsieben hat geschrieben:Es gibt ja allein im Bereich des Langstreckenlaufs etliche Disziplinen: Die kurzen Langstrecken 5 und 10 km, den Halbmarathon, den Marathon, Ultra-Läufe jeder Art, Landschafts- oder Geländeläufe, Crossläufe...

Was mich interessiert: Spezialisiert ihr euch? Und wenn ja, wie "eng"?

Wie viele dieser Disziplinen lassen sich nebeneinander auf gutem Niveau trainieren? Und ab wann beginnt ein diversifizierteres Läuferleben die Leistungen in den stärksten Disziplinen negativ zu beeinflussten?

Bei mir ist es so, dass ich mit 5ern begonnen habe, dann auf 10er umgestiegen bin und seit letztem Herbst auch Halbmarathon laufe. Nächstes Jahr möchte ich dann aber meinen ersten Marathon laufen.

Und nun überlege ich, wo meine wirklichen Stärken liegen und wie ich diese 1. herausfinden und 2. bestmöglich ausbauen kann.

Tendenz: eher hin zu den kürzeren Langstrecken. Ich bin eher kräftig und muskulös gebaut, ich mach gerne lange Läufe, aber mindestens genauso gerne hartes Training auf der Bahn, so dass ich 5 und 10 km (und die eine oder andere Bahnlaufserie) schon interessant fände. Ebenso würde ich aber ungern den "Mythos Marathon" außen vor lassen...
so das war mein Senf zum Thema ;)
Grüße Wieselbursche
Ich bin einfach gespannt, was ihr so lauft und wie ihr den Spagat zwischen punktgenauer Vorbereitung und Spaß an der bunten, vielfältigen Läuferwelt schafft.
zu 1. jein, ich laufe viele Distanzen, aber eigentlich sollte der Marathon doch im Zentrum stehen
zu 2a. um die bestmöglichen Leistungen zu erzielen, sollte man sich spezialiserien (im Hinterkopf sollte man behalten, dass alle anderen Distanzen schlechter werden könnten)
zu 2b. schwer zu sagen; je höher die Leistung ist, desto höher sollte die Spezialisierung ausfallen
zu 3. es gibt diverse Tabellen, die verschiedene Wettkampfleistungen (bei entsprechendem Training) ins Verhältnbis setzen (vgl. Daniels)
Spezialisierung spiegelt sich besonders im Training wider (zB Intervalllänge)
so das war mein Senf zu dem Thema ;)
Gewichtschallenge:
71 kg (Start: Januar 2018)................aktuell: 65,9 kg.................63 kg (Ziel)

PB: 5 km (April 2015, Bahn): 19:38 min; 8 km (Novmeber 2014): 32:26 min; 10 km (Juli 2015): 40:16 min; 15 km (Februar 2015) 1:04:52 h; HM (Juni 2013): 1:29:01 h; M (April 2015: 3:16:25 h)

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Bin ja eher ne lahme Ente und werd auf meine alten Tage wohl auch nich mehr entscheidend schneller. Von daher liegt meine Präferenz auf den langen Kanten, hat sie auch schon früher zu meinen aktiven Radsportzeiten schon gelegen. Für alles unter 15 km fehlt mir einfach die Grundschnelligkeit.
Trainingsmethodisch bin ich ein absoluter Noob, laufe vornehmlich aus Spaß an der Freude, sehe aber zu, dass ich in der Woche mindestens je einen TDL, einen langen Lauf und was kurzes, spontanes (Fahrtspiel o. ä.) dabei hab. Intervalle oder Bahntraining sind mir ein Graus.

Gruß Frank

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Es kommt doch im wesentlichen darauf an, was du erreichen willst - wenn du irgendwas gewinnen willst (oder kannst), musst du als eher kompakt gebauter Typ auf die kürzeren Strecken gehen. Dann musst du dein Training aber sehr spezifisch darauf ausrichten.

Der Rest ist eine Frage der persönlichen Präferenz - meine Zeiten sind von 5km auf 42 stark degressiv. Ich bin über 5 km also viel besser als über 21 oder 42.

Ich laufe aber gerne lange Strecken und habe 2 oder 3 Ziele im Jahr. Die letzten Jahre war es eben Berlin-Marathon im Herbst und irgendein großer City-HM im Frühjahr. Ich mag diesen läuferischen Massenauftrieb... wenn ich bei uns in der Region bei einem Halben im Laufcup starten würde, dann treibe ich selbst mit meiner Bestzeit von 2 Stunden das Feld immer noch vor mir her.

Das mit den Trainingsplänen habe ich auch drangegeben - ich suche mir was raus, orientiere mich grob an den Zeiten und Kilometern. Der Rest wird durch die Zeit bestimmt, die ich mir freischaufeln kann.

Zum Zeitfreischaufeln arbeite ich übrigens ganz gezielt mit dem "Mythos Marathon", für Nichtläufer ist das so eine herkulische Aufgabe, dass sie schon mal Verständnis entwickeln, wenn ich mich irgendwo ausklinke um 2 Stündchen Joggen zu gehen oder Dienstreisen um lange Läufe rumplane... Für Intervalltraining zur Verbesserung der 5km-Zeit findest du dieses Verständnis eher nicht.

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Folgender Spruch hat mir ganz gut gefallen:

"Menschen sind Generalisten - Insekten sind Spezialisten."

Ein wenig abgewandelt würde ich das auch auf die Läuferwelt übertragen.

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Im neunten Laufjahr habe ich innerhalb von zwei Monaten PBs über 5 km, Marathon, und 100 km aufgestellt: auf 100 km trainiert, den Rest mitgenommen.
Im 15.ten Laufjahr kam ich zu PBs über 5 km, 10 km, HM, und 50 km innerhalb von 10 Wochen: auf HM trainiert, den Rest mitgenommen, und dann vier Wochen Ultratraining hinten dran gehängt. Dabei war der HM mal wieder der beste WK.

Da ich recht verschiedene Distanzen laufe, und ein Durchschnittstyp bin, sind nach den gängigen Tabellen meine mittleren Distanzen meist die besten (HM und 30 km) .

Fazit: Spezialisierung hilft, macht aber auf meinem niedrigen Hobbyniveau nicht viel aus, und wäre mir persönlich zu langweilig.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus: :daumen: puh, was für Leistungen! :daumen:
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

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Für einen Hobby Athleten ist es wohl eher eine Frage der Freizeit.
Also wer sich auf Marathon spezialisiert und Sub 3 anstrebt, braucht auf jeden Fall 'ne Menge davon.

Bei 5km wohl wieder eher weniger kritisch.

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D-Bus hat geschrieben:Fazit: Spezialisierung hilft, macht aber auf meinem niedrigen Hobbyniveau nicht viel aus, und wäre mir persönlich zu langweilig.
+1

Mein Niveau ist ja im Keller - und ob ich dann im dritten oder vierten Untergeschoss platziert bin, ist mir wurscht. Ich lauf das, was mir Spaß macht und was ich nach meinen Maßstäben einigermaßen vernünftig vorbereiten kann, ohne dass Zeitstress oder gesundheitliche Probleme entstehen.

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kobold hat geschrieben:+1

Mein Niveau ist ja im Keller - und ob ich dann im dritten oder vierten Untergeschoss platziert bin, ist mir wurscht. Ich lauf das, was mir Spaß macht und was ich nach meinen Maßstäben einigermaßen vernünftig vorbereiten kann, ohne dass Zeitstress oder gesundheitliche Probleme entstehen.
Genau, Frau Kobold. Wichtig ist der Spaßfaktor, gepaart mit einer gesunden Portion Ehrgeiz und Vernunft auf seinem (!) Level. Ich habe mir vor vornherein abgeschminkt, irgendwelche Vergleichszeiten von überwiegend jüngeren Läufern als Messlatte zu legen und freue mich regelmäßig über meine Leistungsverbesserungen, die den meisten "lachhaft" erscheinen. Bis auf einen Marathon bin ich jetzt die üblichen Distanzen gelaufen und jede Minute, die ich schneller werde, freut mich. Festlegen auf eine Strecke will ich mich deshalb aber nicht.
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September 2014 -> 99,5 kg >> Mai 2015 -> 79 kg >> September 2015 -> 77 kg >> Februar 2016 -> 76 kg
Solum certum est, nihil esse certi

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Hallo

meine zwei Vorschreiber können Gedanken lesen.
Spass, Spass und nochmals Spass haben. Ist ja schliesslich Hobby.
Wenn ich dann dabei noch einiges schneller werde, soll es mir Recht sein und es freut mich ungemein.
(siehe Garmin Connect)

Weiterhin viel Spass beim Laufen wünsche ich.

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

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Hm, selbst wenn man sich auf eine bestimmte Distanz festlegt, sollte man doch eigentlich variabel trainieren, also kurze schnelle und lange langsame Einheiten machen. Für die kürzeren Wettkampfstrecken werden es mehr von dem einen sein, für die längeren mehr vom anderen, aber starke Synergieeffekte bestehen ja nun dennoch.

Meine Lieblingsstrecke ist die HM-Distanz. Die kann ich immer laufen, ohne mir über das Ankommen Gedanken zu machen, und die Geschwindigkeit ist dabei komfortabel anstrengend. 10km und 5km halte ich tendenziell für anstrengender und weniger genussträchtig. Zum Marathon muss ich mir noch eine Meinung bilden. Momentan finde ich den Vorbereitungsaufwand allerdings etwas hoch und kann mir deshalb nicht vorstellen, zweimal im Jahr auf eine Zeitverbesserung hinzutrainieren. Der Spaß sollte schon im Vordergrund stehen und mich deucht, dass die Zielzeit da bei einem Großstadtmarathon eher Nebensache ist.

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Leissprecher hat geschrieben:Hallo

meine zwei Vorschreiber können Gedanken lesen.
Nun sind es schon drei :)

Und da auch bei mir der Spaß im Vordergrund steht und ich davon nie genug haben kann sind Ultras für mich die logische Konsequenz. Sooo lange Spaß haste sonst nirgends, nicht mal bei nem Marathon über 5 Stunden :D Und wenn ich dadurch auf den Unterdistanzen langsamer werde (im Mara habsch dennoch dieses Jahr nochmal ne neue PB geschafft :) dann ist das halt so.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ich liebe es Marathon zu laufen. Dazu gehört aber auch ein Sprinttraining. So laufe ich natürlich auch HM und 10 KM, wobei mir 10 KM tendenziell zu kurz und zu schnell sind, natürlich laufe ich die auch und "jage" in allen Distanzen meine Bestzeiten. Lange Trainingsläufe liebe ich, Sprinttrainingsläufe auch, Ultraläufe werde ich machen wenn ich älter bin........

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Ich bin früher bis vor 4 Jahren in WKen regelmäßig zwischen 400m–HM alles gelaufen. Meine Kernkompetenz liegt bei 10km (lieber wäre mir 5k, aber da gibt es keine AK-Wertungen :rolleyes: ). Die anderen Distanzen bin ich aus dem 10km-Training gelaufen laut Danielsrechner mit leichter Tendenz zu kürzeren Strecken. Vor HM-WKe bin ich im Training lediglich längere Distanzen gelaufen, mehr nicht.

Bei den kürzeren Distanzen hatte ich nie Schwierigkeiten, da ich ohnehin gerne Tempotraining mache.
Bei 400m habe ich bestimmt immer 1s verloren, weil ich/wir den Start aus den Blöcken nie trainiert haben.

Wie habe ich meine wirklichen Stärken gefunden?
Indem ich all die Distanzen gelaufen bin. :zwinker2:

Wie habe ich die „bestmöglich“ ausgebaut?
Indem ich bei verschiedenen Trainern war, viel gelesen habe, viel ausprobiert habe und immer noch ausprobiere.
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Ich bin bisher alles zwischen 5KM und Halbmarathon gelaufen.
Aber ist es nicht so, dass man mit zunehmendem Alter erfolgreicher bei längeren Strecken ist und auf kürzeren Strecken keine Chance mehr gegen die Jugend hat ???
Da war doch irgendwas......kann es aber auch nicht begründen.
(aber 5Km gehört glaube ich auch schon zu den langen Distanzen....?!)

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Bengal hat geschrieben:Aber ist es nicht so, dass man mit zunehmendem Alter erfolgreicher bei längeren Strecken ist und auf kürzeren Strecken keine Chance mehr gegen die Jugend hat ???
Weissichnich ... ich hatte aber auch schon in jüngerem Alter keine Chance gegen Gleichaltrige. :peinlich:

Und von wegen "keine Chance mehr gegen die Jugend": Ich weiß noch, wie es mich bei meiner ersten 10 km-Stadtlaufteilnahme (Studentin, Mitte 20) fertig gemacht hat, dass mir ein Typ, der erkennbar weit im Rentenalter war, locker-lässig davon gelaufen ist. Inzwischen hab ich Respekt vor älteren LäuferInnen gelernt und begriffen, dass "alt" nicht gleich "langsam" ist. Aber damals hab ich's als Affront empfunden, dass er mich problemlos quasi stehen ließ! :D

vg,
kobold

P.S.: Natürlich weiß ich, dass das mit dem "keine Chance" anders gemeint war - im Spitzenbereich seh ich das genau so.
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